feidl74 schrieb:
warum soll der Staat eine Webseite wie computerbase pro unterstützen, oder dafür einspringen? sei doch froh das das web 2.0 kohole macht, oder willst du noch mehr staatlich subventionierte betriebe haben? da is das Geld vom Staat bzw meine steuern dann doch wesentlich woanderst z.b. pflege besser aufgehoben^^
Also grundsätzlich ist eine staatliche Subventionierung für qualitativen Journalismus nicht schlecht, aber (1) sehe ich bei CB Pro weder die Reichweite, noch die Qualität, die das tatsächlich rechtfertigen würde und (2) ist das größte Problem bei Subventionierungen doch, dass dann meistens die Qualität noch weiter abnimmt, weil man nicht mehr den Zwang hat, wirtschaftlich zu handeln.
Da brauch man sich ja nur mal ARD/ZDF als Beispiel anzuschauen. In dem letzten Bericht, den ich zur Finanzierung der ÖR gelesen habe, waren es meine ich deutlich über 80% der Geldmittel, die nur für Wetten Das, Sport, die Rosamunden Pilcher und Ähnliches verwendet werden. Also mit anderen Wort über 4/5 des Etars, das ausschließlich für Unterhaltungssendungen und Sport aufgewendet wird. Sport, was definitiv (zumindest in diesem Ausmaß) nicht zum Kulturauftrag der ÖR gehört und Unterhaltssendungen, die ja sowieso an Kitsch nicht zu überbieten sind und deshalb in Masse nur noch von ansonsten gesellschaftlich nicht mehr beteiligten ~Ü60 Personen geguckt werden. Das kann man imho auch schwerlich zum Kulturauftrag der ÖR zählen.
Würden da die Masse der Geldmittel wirklich für Qualitätsjournalismus, Dokumentationen, Politik-/Wirtschaft-/Technik-Sendungen benutzt, dann hätten sicherlich auch viel weniger Bürger ein Problem mit den Rundfunkgebühren.
andr_gin schrieb:
Ich persönlich finde 36 Euro im Jahr etwas übertrieben dafür, dass nur ein paar Werbebanner am Rand weg sind. Wenn ein Werbebanner zu viel nervt oder Bandbreite kostet wird es sowieso geblockt (bzw. passiert das dank DNS Eintrag in der hosts Datei für alle Google Banner sowieso schon automatisch).
Ich sehe das eher als Spende an, aber hier sollte es jedem selbst offen bleiben wie viel er geben will bzw. ist das dann eher eine einmalige Spende. Ich bin seit 15 Jahren auf Computerbase. Das wären mittlerweile 540 Euro und das ist mir persönlich zu viel. Der Preis wäre angemessen, wenn die Artikel gratis nicht abrufbar wären, wobei dann aber die Frage ist, ob sich viele der Free User dann nicht einfach eine andere Stammseite suchen würden.
Das sehe ich auch so.
CB hat imho aber overall auch nicht die Qualität, in solche Regionen gerechtfertigt vorzustoßen.
Man hat halt z.B. von Ferdinand Thommes im Bereich Linux sehr oft wirklich qualitative, eigens geschrieben & recherchierte Beiträge. Dann gibt es bei dem Fachpersonal Richtung Netzteile auch immer sehr aufwendige Artikel. Manchmal - nicht immer - auch noch bei den CPU/GPU-Artikeln...aber das wars dann imho (größtenteils) auch schon.
Sehr viele Meldungen auf CB sind doch mittlerweile nur recht kurze News und häufig auch inhaltlich größtenteils kopiert. Wie oft habe ich es entweder selber schon bemerkt oder wurde durch einen netten Forenpost auf etwas wie "war vor 3 Tagen schon auf heise" hingewiesen...
Die Masse an Artikeln auf CB hat imho einfach keine besondere Qualität mehr.
xexex schrieb:
Ich persönlich finde die Funktion, Artikel als zusammenhängenden Text, anstatt mehrerer einzelner Seiten lesen zu können Goldwert.
Das ist doch aber nur eine künstliche Rechtfertigung von CB Pro. Ein Design und dafür notwendige GUI-Elemente werden einmal entwickelt. Sinnvolle Funktionen davon dann für CB Pro zurückzuhalten ist doch nichts weiter künstliches "aufhübschen" des Angebots.
Und wir reden hier ja auch nicht von einem Stück Software gehobener Komplexität, welches entsprechend Aufwand und Entlohnung wert wäre. Imho dürfte der zusammenhängende Text sogar einfach (entwicklungstechnisch) umsetzbar sein, als Inhalt sinnvoll auf mehrere Seiten zu splitten und untereinander zu verlinken.