http://www.tomshardware.de/performance-benchmarks-ubertaktung-leistungsaufnahme-kuhlung,testberichte-242365-12.html
Man muss sich immer vor Augen führen, dass der heute getestete Core i9-7900X auf der gleichen Mikroarchitektur wie auch ältere Core-CPUs basiert. Es ist somit unwahrscheinlich, dass nur reine Code-Updates die Probleme allein lösen können, die durch das geänderte Layout von Skylake-X aufgetreten sind, wenn zeitgleich Skylake-S und seine Derivate bereits gut unterstützt werden. Hier wird man, wie auch bei AMD, mit Firmware- und Treiber-Updates noch gehörig nachlegen müssen, um dem Potential der neuen Technik wirklich gerecht werden zu können.
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Es ist vielsagend, wenn Intel selbst bereits eine AiO-Kompaktwasserkühlung als Mindestvoraussetzung empfiehlt und mit der TS13 auch gleich noch selbst anbietet. Doch auch diese Lösungen können nicht über das thermische Limit hinwegtäuschen, das Intel mit der Verwendung von mittelmäßiger, kostensparender Wärmeleitpaste statt eines standesgemäßen metallischen Lotes selbst produziert. Wer mit dem Core i9 glücklich werden will und zugleich auf höhere Taktraten setzt, wird um eine echte Open-Loop-Wasserkühlung nicht herumkommen. Das sieht bei AMDs Ryzen jedenfalls deutlich besser aus.
Im semi-professionellen Bereich haben unsere Workstation- und HPC-Benchmarks bewiesen, dass eine doppelt so teure CPU wie der Core i9-7900X nicht
zwangsläufig auch doppelt so schnell sein muss wie der nur halb so teure Ryzen 7 1800X. Im Gegenteil, hier kann das deutlich preiswerte AMD-Produkt in einigen Benchmarks sogar noch einigermaßen mithalten. Das klappt mit Einschränkungen sogar auch dann noch, wenn der Core i9 wie entfesselt agiert, falls keinerlei Performance-Bremsen auftreten. Es ist in der Summe natürlich die deutlich schnellere CPU,
aber so groß, wie der Preis vielleicht implizieren mag,
ist der Vorsprung definitiv nicht mehr.
http://www.tomshardware.de/performance-benchmarks-ubertaktung-leistungsaufnahme-kuhlung,testberichte-242365-10.html
Um überhaupt sinnvolle Messreihen vornehmen zu können, setzen wir deshalb bewusst wieder auf unseren Alphacool Eiszeit Chiller 2000 (industrieller Kompressorkühler), auf dessen Anwendung und die erreichten Ergebnisse wir im Verlauf der folgenden Tests noch genauer eingehen wollen. Mit Luftkühlung oder sogar einer normalen All-in-One Kompaktwasserkühlung ist
speziell dem Intel Core i9-7900X nämlich kaum noch, bzw. gar nicht mehr beizukommen.
Ohne den Ergebnissen vorgreifen zu wollen: wir haben auch
unser Mainboard zusätzlich noch mit einem Lüfter versehen, da wir vor allem bei der Übertaktungsmessreihe
Stromflüsse mit bis zu 230 Ampere feststellen konnten. Deshalb haben wir sowohl die Spannungswandler, als auch den Bereich um den Sockel noch zusätzlich gekühlt, denn wir haben für diese Tests nur ein Mainboard und somit auch nur einen einzigen Versuch.
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Kühlung mit der Chiller-Brechstange
Um überhaupt verwertbare (Übertaktungs-) Ergebnisse erzielen zu können, mussten wir, wie bereits im vorigen Kapitel erwähnt, von der normalen Wasserkühlung wieder auf den Alphacool Eiszeit Chiller 2000 ausweichen.
Versuche mit AiO-Kompaktwasserkühlungen wie einer Corsair H100i sowie der Enermax LiqTech 240 liefen bereits beim Standardtakt und Prime95 ins thermische Limit,
die Custom-Loop-Kühlung versagte dann später bei 4.6 GHz.
Doch Stopp! Normalerweise sollten derartige Kühllösungen doch in der Lage sein, eine solche CPU noch ausreichend zu kühlen? Immerhin konnten wir ja seinerzeit den Core i7-5960X noch mit 4,8 GHz und einer normalen AiO-Kompaktwasserkühlung betreiben, wobei ja auch damals schon bis zu 250 Watt Leistungsaufnahme zu verzeichnen waren. Wir waren diesmal am Ende aber einfach gezwungen, konstante 20°C im Kühlkreislauf zu erzwingen, um überhaupt noch irgendwelche Experimente anstellen zu können!
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