Bericht Intel Comet Lake-S: Core i9-10900 kommt mit zehn Kernen ab $422 im Mai

Tronado schrieb:
Es gibt sicherlich für viele Leute auch den ideellen Mehrwert einer Marke, nicht nur wegen des Markenimage, sondern aus einer langjährigen Zufriedenheit mit einer Marke heraus.
Gilt für dich auch, oder?

Außerdem haben diejenigen, die weiter AMD-Produkte gekauft haben, am Ende allen einen Gefallen getan. Wäre Intel heute Monopolist, würden alle unter unverschämten Preisen und einem künstlich gedeckelten Fortschritt leiden. Wahrscheinlich würde man für 6 Kerne mit HT 1000+ Euro bezahlen. Deinen überzüchteten 9900 z.B. würde es ohne Ryzen wahrscheinlich auch nicht geben. Oder glaubst du, eine Firma mit halbseidenen Geschäftspraktiken würde anfangen, im Interesse der Kunden zu handeln, wenn es erstmal keinen Mitbewerber mehr gibt?
 
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Allgough schrieb:
Was ist eigentlich so schwer von 14 Nanometer Fertigung auf 10 zu wechseln?

Also sind die Leute die bei Intel arbeiten irgendwie dazu nicht in der Lage aber die bei AMD schon?
Zunächst einmal nehmen wir AMD da komplett raus, denn die lassen ja von TSMC (Core-Chiplets) und GlobalFoundries (I/O-Die) fertigen. Außerdem ist es auch nicht hilfreich, Intel mit TSMC zu vergleichen, denn das hilft uns nicht, die Probleme von Intel zu verstehen. Betrachten wir also nur Intel.

Das Problem von Intel war, wie von @Eorzorian schon angesprochen, in einem zu ambitionierten Shrink begründet. Intel wollte von 14nm auf 10nm eine 2,7x-Skalierung bei der benötigten Die-Fläche erzielen. Ein üblicher Shrink genügt sich mit 2x. Zuvor war Intel verwöhnt, weil die Shrinks immer gut funktioniert haben, und ist dann in unvorhergesene Probleme geraten.

Der 10nm-Prozess funktioniert inzwischen, aber er hat zum einen immer noch Probleme bei der Ausbeute (Yield), was die Chips verteuert, und zum anderen bei den elektrischen Parametern, was hohe Takte erschwert. Insbesondere erreicht man nicht die Desktop-Taktraten des 14nm-Prozesses. Als Resultat sind die inzwischen mit sehr hoher Ausbeute produzierbaren und hochoptimierten 14nm-Chips weiterhin das beste Produkt, was Intel für den Desktop liefern kann.

Eigentlich hat Intel auch schon eine neue Architektur names Sunny Cove entwickelt, die in Ice-Lake-Prozessoren für Ultrabooks zum Einsatz kommt, und 18% mehr Leistung pro Takt gegenüber Skylake erzielt. Diese gibt es aber nur für 10nm und dort läuft sie auf niedrigen Takten (maximal 1,3 GHz Basistakt und maximal 3,9 GHz Turbo). Diese Prozessoren sind also als Nachfolger für die aktuellen Desktop-Prozessoren ungeeignet. Intel hat nur dummerweise bei der Entwicklung nicht damit gerechnet, dass 10nm immer noch nicht desktopreif sein würde, und keine 14nm-Version von Sunny Cove entwickelt. Daher kommt im Core i-10000 mit Comet Lake schon wieder ein neuer Aufguss von Skylake zum Einsatz.
 
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Allgough schrieb:
Was ist eigentlich so schwer von 14 Nanometer Fertigung auf 10 zu wechseln?

Schwer ist nicht der Wechsel sondern das beherschen des Node. AMDs Leute haben śich da schon bei 32nm als Totalversager disqualifiziert, insofern wäre es schon arg seltsam darüber die Nase zu rümpfen dass Intels Leute seit nunmehr 3 Jahren mit dem 10nm Node kämpfen.
 
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Die Beschreibung von @Nixdorf in seinem Post trifft die aktuelle Situation vorbildlich, exakt so ist es. Nach aktuellem Stand würde ich keinen Intel mehr kaufen, man kauft weitestgehend eine 2016 Architektur mit einer 2015 Fertigung. Auch wenn Architektur und Fertigung seiner Zeit voraus war ist im Jahr 2020 dafür einfach kein Platz mehr - die immer weiteren Patches gegen Sicherheitslücken geben dem ganzen den Todesstoß.

Ich würde momentan bei Entry den R5 3600, für Mid den R7 3700 im oberen "Rich Bitch" auf einen 3900X setzen und daran wird dieser weitere Aufguss nichts ändern. Nur im esport Bereich führt nach wie vor kein Weg an Intel vorbei, da sieht der neue 8C16T 10700KF für 349$ MSRP richtig gut aus - sollte er jemals lieferbar sein.
 
Stunrise schrieb:
der neue 8C16T 10700KF für 349$ MSRP
349$ RCP/ 1k units

Preis bei uns geschätzt zum die 400-425€, vorausgesetzt sie sind direkt lieferbar^^
 
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Aber wird es Intel schaffen ordentliche Prozessoren in 7nm Technik zu bringen?

Ich verstehe es nicht, entweder man schafft es oder nicht?
Da sind doch mehrere Mitarbeiter beteiligt.

Ist deren Arbeit von gewissen Mitarbeiter, jetzt täglich auszutesten ob man die GHZ auf 7nm schafft wie bei 14nm Fertigung?
 
@Allgough Nach "man schafft es nicht" kommt erneutes Ausloten und erneutes Versuchen, genau das wurde jetzt lange mit den 10nm gemacht, sodass man wenigstens etwas rausbringen konnte.
7nm werden nebenher entwickelt, dafür wird man im Design den ambitionierten Ansatz bei 10nm und dessen Scheitern bedacht haben.
 
Erneutes Ausloten und erneutes Versuchen ( dauert sowas wirklich 3 jahre ) bei bestimmt 1000 Mitarbeitern die das machen ?

Sowas kann ich nicht ganz nachvollziehen.
 
Also kurzum alles beim Alten wie bei den letzten Generationen, Tuning wird als Neuerung verkauft:
PL2 und Tau anheben, damit man mehr Leistung durch mehr Energieaufnahme aus der Steckdose erhält für den gestiegenen Boost-Zeitraum. Damit kann man den maximalen Boosttakt etwas anheben. Weil sich die Intel-TDP auf PL1 bezieht, sieht das auf dem Papier nach gleichem Energiebedarf aus.

250 Watt für fast eine Minute, und es wird mit einer TDP von 125 Watt angegeben??
Ergänzung ()

Che-Tah schrieb:
...dazu ein neues Netzteil, und die Mainboards für 125 W TDP werden wohl auch nicht billig und kühl/leise werden.

Äh, die Mainboards müssen schon 250 Watt (PL2) plus Sicherheitstoleranz über die VRMs liefern können, andernfalls müsste man im UEFI den Boost komplett abschalten, um bei 125W zu bleiben und die VRMs nicht zu sprengen ....
 
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10nm oder 7nm oder was auch immer, ist mega kompliziert und komplex. Alleine die Entwicklung dieser Fertigung kostet Unsummen.
Entsprechende CPUs zu entwickeln, ist erstmal nicht schwer. Kompliziert, aufwändig und sehr langwierig ist es aber die Fertigung so zu optimieren
das eine Massenproduktion möglich ist und das die CPUs leistungsstark genug sind.
10nm bei Intel gibt es schließlich auch heute schon, aber nur bei leistungsarmen Notebook-CPUs.
 
Allgough schrieb:
Erneutes Ausloten und erneutes Versuchen ( dauert sowas wirklich 3 jahre ) bei bestimmt 1000 Mitarbeitern die das machen ?

Sowas kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Zen1 hat ca 5 Jahre gebraucht, bis er fertig war, dabei gab es bestimmt auch immer wieder Komplikationen zwischendurch. Intel wird auch nicht weniger lang an ihrer neuen Architektur samt dazugehörigen Prozess gearbeitet haben, wenn es dann nicht funktioniert, dauerts eben länger und dabei gibt es sehr viel zu beachten. Das ist nichts, wo man mal eben schnell eine Variable ändern und dann testen kann.

Die Mitarbeiterzahl ist dabei auch so gut wie egal, das geht mit 1000 Mitarbeitern nicht schneller als mit 100.
An neuen Designs arbeiten vergleichsweise kleine Teams.
 
Allgough schrieb:
dauert sowas wirklich 3 jahre
Ganz simpel: Ja. Schon früher hat die Entwicklung eines neuen Prozesses zwei Jahre gedauert, und das wird mit jedem Verkleinerungs-Schritt schwerer. Aktuell hat halt TSMC mal Glück. Im Übrigen muss man bedenken, dass die Nanometer-Angabe inzwischen nichts mehr mit der realen Größe zu tun hat. Das sind bei allen Fertigern Marketingbezeichnungen, die nicht mit denen der anderen Hersteller vergleichbar sind. Intels 10nm sind nur unwesentlich größer als TSMCs 7nm (siehe Diagramm hier). Ein 7nm-Prozess von Intel dürfte mit 5nm von TSMC vergleichbar sein.
 
Erstaunlich wie hier manche in der Kommentar-Sektion immer noch Intel präferieren. Sehe da keinen logischen Grund derzeit.
Die Plattform ist veraltet, trotz erneutem Sockel-Wechsel.

Preise wurden auch nur halbiert, weil man es wegen AMD muss.
Ohne AMD würden wir die Hälfte der Kerne zum doppelten Preis bekommen.

Selbst der Vergleich zum Vorjahr ist einfach nur krass.

Ein Freund von mir hat sich da noch den 9900k gekauft, dagegen sind die neuen Preise für Intel echt fast human.

Wie gesagt, kommt aber mehr aus der Not bei Intel heraus. Man muss die Preise so massiv senken und die Brechstange beim Stromverbrauch raus holen, da in 12 nm einfach nix mehr geht, 10 Kerne ist das absolute Limit und der Turbo-Boost mit 1 Minute ist einfach nur Fake für Benchmarks.
Genauso der Spaß mit 2 Cores.

So etwas sollte bei jedem Test klar erwähnt und eingepreist werden!
 
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chilladolic schrieb:
Preise wurden auch nur halbiert, weil man es wegen AMD muss.
Wo wurden denn Preise halbiert? Der 10900K hat den gleichen RCP, den der 9900K hatte.
Und bei gleicher Kernzahl müsste der 10700K einen RCP von 245$ haben um von einer Halbierung im Vergleich zum 9900K zu sprechen, 374$ ist da weit entfernt.

Über das gesamte Lineup bekommt man jetzt einfach 2 Kerne mehr fürs gleiche Geld.
Etwas, das übrigens jetzt nur wie eine Preissenkung aussieht, weil man mit der 9. Gen eine neue Preisstufe eingeführt hat und eben nicht den 8 Kerner zum Preis des vorherigen 6 Kerners angeboten hat.
 
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"Turbo-Boost mit 1 Minute ist einfach nur Fake für Benchmarks.
Genauso der Spaß mit 2 Cores.

So etwas sollte bei jedem Test klar erwähnt und eingepreist werden
!"

Besser als bei Ryzen der den nur 1s oder weniger halten konnte?^^
Den Spaß mit den Cores macht ja AMD eigentlich auch.
Der Turbo war bei Intel nie das Problem den kannste immer festsetzen.
Stromverbrauch mal dahin gestellt da schauen die das machen eh nicht hin.
 
Kannst bei Ryzen doch auch? Auch wenns nicht schlau ist.

Außerdem ist man selbst schuld wenn man die bedeutung von "up to" Angaben nicht kapiert.

Übrigens schafft auch nicht jeder Intel den vollen Boost takt. Die schreiben ja auch nur "up to" mit Grund.
 
@HyperSnap Es geht doch darum, dass er die Leistung nicht konstant halten wird bei entsprechender Last.
Ein Ryzen hält seinen Takt idR über die komplette Laufzeit.

Und diese Tests sind nicht nur für Leute die übertakten, viele werden später z.B. einen 10700 in einem Fertig-PC haben, den sie nicht mal übertakten könnten, wenn sie wollten.
Ist ein Benchmarkergebnis in Anwendungen die eine Laufzeit von 30-40s haben nicht irreführend, wenn es mit einem Takt erreicht wurde, der nach den festgelegten 56s drastisch abfällt?

Nehmen wir z.B. den Handbrake Test, der dauert bei CB für einen 9900K gerade mal eine Minute und 20 Sekunden. Ein 10700 würde hier 56s mit doppelter TDP laufen können, also fast den kompletten Bench lang.
Ein vergleichbarer Ryzen, der eine Minute und 30 Sekunden gebraucht hat, würde spätestens, wenn man etwas rendert, was 2 Minuten und länger dauert, am 10700 vorbeiziehen, der kurze Benchmark zeigt das aber nicht.
 
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