Daedal schrieb:
Und die Behauptung niemand kaufe etwas neues wenn es nicht gravierende Verbesserungen gäbe widerspricht ja wohl den ganzen Upgrade-Freu-Postings von Sandy Bridge->Ivy Bridge->Haswell die alle recht gleichauf liegen in der Performance. Ausgerechnet in diesem Forum so eine Behauptung aufzustellen halte ich für sehr gewagt.
Darum geht es doch nicht. Ich rede von Entscheidungen die in großen Firmen bzw Konzernen getroffen werden. Nicht von Privatleuten die hier posten.
Allerdings rede wir hier grundsätzlich einander vorbei, glaube ich. Mir gefiel deine Behauptung nicht, daß Intel aufgrund mangelnder Innovation mittelfristig Probleme bekommen könnte. Darauf war meine Aussage bezogen. Ich meine auch nicht, daß es nicht ein großen Teil von Unternehmen gibt, die durch IT-Innovationen profitieren können. Doch ich bezweifle schlichtweg das es eine Mehrheit ist.
Desktop-PCs (und dadurch Prozessoren) finden in den unterschiedlichsten Sparten Verwendung. In den meisten Betrieben findet Fortschritt, wenn überhaupt, deutlich langsamer statt, als in IT-lastigen Betrieben.
Nehmen wir Z.B. einen kleineren Milchhof. Da werden teilweise noch DOS-Rechner eingesetzt. Warum? Kühe geben nicht mehr Milch ab, wenn die Melkmaschine mit 64 Bit läuft.
Ein Bauer wird einen Dreck tun, den Rechner auszutauschen, weils es jetzt eine neue Technik gibt. Erst dann wenn irgendetwas nicht funktioniert. Und dann suchen die Leute tatsächlich ein neues MB mit ISA Schnittstellen. Warum? Weil sie irgendwann eine Steuerung der Melkmaschine gekauft haben für ca. 10.000DM, die halt auf eine ISA Karte aufsetzt. Die Firma die dafür eine Speziallösung programmiert hat gibt es nicht mehr. Wenn sie sich jetzt ein neues System mit PCI oder gar PCIe kaufen würde, müßten sie sich auch neue Software und eventuell auch Maschinen für tausende von Euro kaufen. Also kauft man lieber für 500€ ein Spezial-MB, das neuere CPUs + RAM bietet, aber noch über eine ISA-Schnittstelle verfügt. Es gibt Spezialanbieter dafür.
Daedal schrieb:
Ich frage mich wie viele Sanys/Ivys/Haswells wohl Bosch unbedingt gebraucht hat mit ihrer Software. Laut deiner Argumentation fahren die ja immer noch 286er PCs und kaufen selbst heute noch welche weil ja lediglich DOS laufen muss. Also wirklich zu drollig diese Logik.
Natürlich, wenn man etwas mit Gewalt mißverstehen will, ist es leicht. Letztendlich geht es darum, daß Entscheidungsträger in großen Firmen und Konzernen nur dann Neuerungen akzeptieren, wenn ihnen der IT-Nerd klar beweisen kann, daß irgendeine Änderung/Innovation gewinnbringend ist. Selbst da ist es für manchen IT-Verantwortlichen schwer, weil der Chef nunmal älter und technikfeindlicher eingestellt ist.
Daedal schrieb:
Ach und ich benutze meine F-Tasten auch unter Windows und lege sogar sehr viel Wert darauf
Ich weiß nicht wie lange Du mit PCs arbeitest. Früher (zu DOS/Win 3.1 Zeiten) hatten viele Programme eine sogenannte F-Tasten Steuerung. So ähnlich wie der Norton-Kommander z.B., und eine sogenannte F-Leiste anstatt eines Mausgesteuerten Drop-Down Menüs wie man es von heutigen Windows Programmen kennt. Die F-Leiste war eine Bedienungshilfe, bei der meist in der unteren Hälfte die Funktionstasten angezeigt wurden, neben den Hauptbefehlen die sie ermöglichten. Z.B. F4=Ja, F5=Nein, F10=Beenden usw. Man steuerte die entsprechende Programme also größtenteils über die F-Tasten.
Bosch-ESA (aktuelle Software zur Durchführung der Kfz-AU) funktioniert auch im Jahre 2014 nach so einem Schema. Frei nach dem Motto: Never change a runing system. Wir haben jetzt ein neues Gerät gekauft. Das läuft sogar auf XP (das alte noch auf Win98)! Jetzt habe ich gestern ein All in one Media Touch gekauft, um festzustellen, daß MS keine Treiber für XP dafür anbietet!