News Intel wird Standort in Braunschweig schließen

Finde es schade das sie das zu machen wollen, nicht nur für die Mitarbeiter sondern auch insgesamt, aber man kann nur hoffen das die wieder eine Arbeit finden oder von Intel in weiter beschäftigt werden an einen anderen Standort.
Soweit ich weiß ist doch neben München Braunschweig der einzige Standort von Intel Deutschland oder gibt es da noch einen?
 
Jan schrieb:

das ist in mehrfacher Hinsicht nicht mehr aktuell!

das "alte" Intel Ulm (ursprünglich CAD-UL) "macht nicht mehr in Intel Debugger", weil Intel den aufgegeben hat. Die haben sich jetzt auf den Support vom gdb spezialisiert.
Daneben hat IUL aber den Vorteil, dass es dort jetzt auch einen IMC (Intel Mobile Communications, der Teil den Intel von Infinion gekauft hat) Standort gibt. Die beiden werden wohl kurz/mittelfristig zusammen gelegt und sich dadurch quasi gegenseitig stärken.
 
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Der Nachbar schrieb:
Es gibt regionale Regeln, wenn die Kaufkraft an Ort und naher Umgebung bestehen bleiben soll. Outsourcing in Niedrieglohnbereich weit entfernt von der Kundengruppe vernichtet die Lohnstriuktur und die Kaufkraft am Zielmarkt.
Damit ist Outsourcing auch nicht gleich Outsourcing, wenn am Produkt der regionale Mittelstand mitarbeitet. Aber das fängt schon bei der Förderung von Rohstoffen an und hier ist ein gerechte Entlohnung für die meisten Unternehmen ein Fremdwort.

Wie will man dann einen Bildunsgsektior aufrecht erhalten, wenn am Standort entprechende Qualifizierung fehlt udn schiulen schliessen?
Wird wie schon erwähnt mit einer zusammengwürfelten Gruppe an Mitarbeitern gearbeitet, dann sind diese Menschen auch flexibel genug umzusiedeln. Im Handwerk gab es früher die Wanderschaft. Gab es keine Arbeit vor Ort, sind die Meister ihrer Zunft weiter in andere Städte oder Länder gewandert. Wir haben heute einen Arbeitsmarkt wie im Mittelalter, nur die der Fussweg ist mit Bahn und Flugzeug etwas anders.

Die Konzerne sind heute nun mal in der Lage sich (fast) alles erlauben zu können. Wir sind nur noch Bittsteller. Der Zielmarkt ist längst woanders, wir sind übersättigt und schrumpfen. Ohne Subventionen geht in Europa doch garnix mehr. Alle schielen nach Asien, gute Renditen, laxe Gesetze und Wachstum Wachstum Wachstum...Irgendwann ist auch genügend knowhow transferiert so dass man auch die Entwicklung outsourcen kann.
 
roker002 schrieb:
Tja, steuern wo anders Zahlen, wo es billiger ist. So klingt es für mich. Ich finde dass die Staatlichen subventionen sowieso nur ein schwachsinn sind. die sollen sich doch alle verziehen und sehen wie man mit billigen arbeitskräften gewinn erzielen kann.

Das machen sie ja schon seit einsetzten der globalisierung und zeigen es jeden Tag aufs neue!
Es mag zwar eine noble Vorstellung sein das man angemessen bezahlt wird und damit es dem Unternehmen besser geht aber in Wahrheit geht es dem Unternehmen besser je mehr es die Produktionsmitarbeiter Kosten drücken kann.
Das bedeutet ja auch kein abwandern des Know Hows das bleibt in den Kernländern aber die Produktion wird ausgelagert.
Warum denkst du ist Istanbul so beliebt bei der Textil oder Telekombranche? Warum ist China so beliebt bei praktisch allem? Warum ist Indien beliebt bei Softwareentwicklung? Alles aufgrund der Lohnkosten.

Als Beispiel kann ich dir ne einfache Rechnung aufstellen.
Nimm an ich suche für mein Hotel einen neuen Rezeptionisten und das mache ich einmal in Österreich und einmal in ka Rumänien.
In Österreich muss ich erstmal mindestenst Kollektivvertrag zahlen was bei 40 Stunden auf ~1500€ (habs nicht im Kopf) brutto fällt also mit Nebenkosten kostet mich der Mitarbeiter im Monat ~3000€ und das auch nur wenn er für Kollektivvertrag arbeitet (wer macht das!). Jetzt mach die Rechnung in Rumänien wo du dem Mitarbeiter brutto ~700€ zahlst (der Mitarbeiter ist sogar noch super motiviert da es für das Land ein gutes Gehalt ist!) und kommst mit Abgaben auf vielleicht ~1100€ netto Kosten für mich als Arbeitgeber monatlich.

Jetzt rechne das für einen Mitarbeiter aufs Jahr hoch:
Österreich 3000€ * 14 = 42000€/Jahr
Rumänien 1100€ * 12 = 13200€/Jahr

Das ist für ein Hotel wie wir es sind mit 30 Zimmern und einem monatlichen Umsatz von 80k+100k€ ein Riesen Unterschied!
Deshalb wirst du bei uns keine österreichischen Mitarbeiter finden außer mich als Geschäftsführer, die Eigentümerin und die Buchhalterin.
Alles andere egal ob Rezeptionist, Küchenhilfe, Zimmermädchen sind alles Studentinnen aus dem ehemaligen Osten die für 7€ netto die Stunde arbeiten.

Disclaimer: Alle Zahlen sind "Hausnummern" da ich mit der Buchhaltung eigentlich nichts am Hut habe habe ich nur ungefähre Zahlen. Wenn wer die genauen wissen will kann er per PN anfragen und ich kann sie besorgen.
 
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Hier werden ja schon wieder Milchmädchenrechnungen aufgestellt.........Wollt ihr nun hochspezialisierte Ingenieure, von denen es nun wirklich nicht viele auf der Welt gibt mit Putzfrauen aus dem Osten vergleichen? Ich glaube nicht das Intel meint sie kriegen ähnlich spezialisierte Fachkräfte in Osteuropa wo sie sich ne billigere R&D aufbauen.

Ich finde auch nicht das eine zentralisierte R&D immer Sinn macht. Die besten Fachkräfte (Und Intel hat ja den Anspruch die Besten zu sein) kriegt man nicht an einem Standort, sondern verteilt über den Globus. Wie hier schon mehrfach erwähnt wurde ist nicht jeder Ingenieur bereit seinen Arbeitsplatz in die USA zu verlegen. Mal sehen ob sich Intel mit der derzeitigen Strategie nicht ins eigene Fleisch schneidet.
 
Lhurgoyf schrieb:
(...) Außerdem wurden bei Nokia ja die "einfachen Arbeiter" entlassen, während es sich hier um hochbezahlte Ingenieure handelt, da werden sich die Tränen beim Großteil der Bevölkerung in Grenzen halten.

Du meinst also das die Besenkehrer mehr Mitleid und öffentliches Aufsehen verdient haben, als diejenigen, die ein wertvoller Bestandteil der Wirtschaft sind und etwas aus ihrem Leben gemacht haben?
 
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