Ist das für euch Luxus? / Was ist für euch Luxus?

Ist das für euch Luxus?

  • Ja

    Stimmen: 7 15,6%
  • Nein

    Stimmen: 37 82,2%
  • Teilweise, eine Begründung habe ich geschrieben

    Stimmen: 1 2,2%

  • Umfrageteilnehmer
    45
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Luxus ist für mich Zeit. Zeit mit meiner Familie verbringen. Zeit meine Kinder täglich in den Kindergarten und wieder abholen zu können. Durch die Arbeit habe ich Zeit für nichts. Bin 17 Uhr daheim und um 19 Uhr gehen die Kids ins Bett. Ich verpasse die wichtigste Zeit und für was? Für die paar €uronen?

Andere Eltern aus dem Kindergarten sind Hartz4 Empfänger, haben ne größere/neuere Wohnung als ich und leben mindestens genauso gut wie wir. Die werden manchmal doof angeschaut (weil unsere Gesellschaft einfach scheiße ist) aber die Leben im eigentlichen Luxus, für mich!
 
viele sehr unterschiedliche ansichten. diese hier gefällt mir am beisten :)
Luxus ist mit meinem 3 Wochen alten Sohn auf dem Bauch auf dem Sofa einzuschlafen.

für mich ist zeit ein großer luxus. davon habe ich viel zu wenig. gesundheit ist im allgemeinen auch ein sehr großer luxus, den diejenigen, die sie haben selten ausreichend zu schätzen wissen.

zu den von dir genannten gütern: stell die frage mal in unterschiedlichen ländern: in dubei, bulgarien, tansania, usa, afghanistan, china, schweden, nord korea... bei einigen ist es lachhaft, bei anderen unvorstellbarer luxus. wobei letzteres wohl auf das gros der weltbevölkerung zutreffen dürfte.
 
Erstmal danke für die Beteiligung, auch ich finde das viele interessante Ansichten vertreten sind.
Und ich habe gehofft das hier Personen: Zeit und Gesundheit mit ins Spiel bringen.

Genau das ist für mich der Luxus, und nicht zwangsweise materiellen Dinge.

Mir ist natürlich bewusst, dass global betrachten es schon unser Existenzminimum ist, was Luxuriöse sein kann.
Ich würde mich über eine weitere Beteiligung sehr freuen. Eure Vorstellungen von Luxus interessieren mich. Am Beispiel (Thread Einleitung) würde ich aber gerne eure Meinung innerhalb Deutschlands erfahren wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja, was soll ich zu diesem Thema sagen..

Da mache ich doch einfach mal ein Liste für meine Person:

Mein Standard - Mein Luxus:

Telefon- und Internet-Flatrate - Ich bin t-online-Kunde
Smartphone mit einem Tarif von O2 - Zusatzoption für einen höheren Datendurchsatz
E-Mail bei gmx - Tarif in der Angeberversion
ein Auto (Polo) - keine Alternative, da erforderlich
eine Reparaturrechnung - ich kann sie bezahlen
usw.....

Mein echter Luxus in diesem Leben ist allerdings, dass ich ein Person gefunden habe, die mich liebt, egal welche Laune ich gerade habe. Mehr Luxus kann man sich ehrlich gesagt nicht vorstellen... Meine beiden Katzen hätte ich fast noch vergessen... Die Meckern wenigstens nicht so oft, wie mein liebstes Luxus-Objekt. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Völlig unabhängig davon, ob man es sich leisten kann oder nicht, ist Luxus im grunde genommen all das, was man nicht zwingend benötigt.
Und das definiert wahrscheinlich jeder für sich irgendwie anders.

Mir z.B. reicht als Single eine 1,5 Zimmer Wohnung mit 45qm vollkommen aus.
Ich habe mich z.B. damals entschieden, lieber eine etwas kleinere Wohnung in einem angenehmen Stadtteil zu nehmen, als eine etwas größere in einem Problemstadtteil.
Da ist es für mich z.B. Luxus, sich für die kleinere Wohnung zu entscheiden, obwohl sie genauso teuer ist.
 
Den ganzen Schei... den wir nicht brauchen, aber trotzdem kaufen ist im Prinzip Luxus. Darüber hinaus ist es eben sehr individuell was Luxus ist. Hängt sehr am Einkommen und am Geldverbrauch zusammen.

Aber was du im Eingangspost schreibst, ist für mein Verständnis absolut kein Luxus, sondern teilweise schon "notwendige" Sachen.
 
Luxus heißt doch eigentlich, sich dinge leisten zu können, die sich von Otto Normal-Verbraucher, der Masse bzw. normal gesellschaftlichen Leben abhebt.

Ist zwar schoen, wenn man mit seinem Kind auf dem Bauch einschläft, Luxus ist das aber keiner.
Und wenn ich meine Werkstattrechunng bezahlen kann, ist das auch kein Luxus.

Ich bin auch Otto Normalverbraucher mit normalen Gehalt und habe auch 5 Autos. Ist doch aber kein Luxus. Jedes Auto ist mit rund 10k€ eines der 'Unterklasse' .. Dafür fliege ich halt nie in den Urlaub oder geb auf Partys 100e von Euro aus.
Alles zusammen geht natuerlich als Normalo nicht.

Die meisten Dinge die hier aber aufgezaehlt wurden, sind ganz normale Dinge, die man im Jahr 2013 einfach nicht mehr wegdenken kann.

IMO.
 
Ich denke, die Definition, dass Luxus das ist, was man nicht zum Leben braucht (und somit reiner Genuss ist), schon ganz gut hin haut.

Nur muss man halt auch definieren, was in diesem Zusammenahng "Leben" bedeutet.

Das hängt von den jeweiligen Verhältnissen ab.
Jemand der mit Wasser und Brot im Kerker dahinvegitiert "lebt" auch. Ebenso ein Afrikaner, der gerade mal so nicht verhungert oder verdurstet oder an irgendwelchen Krankheiten zugrunde geht. Aber deshalb ist aus unserer (deutschen) Sicht trotzdem nicht alles was darüber hinaus geht automatisch Luxus.

Grob gesagt würde ich "Leben" aus unserer Sicht an dem fest machen, wie ein normaler Durchschnittsbürger in Deutschland oder insgesamt Mittel-/Nordeuropa lebt. Also mit Wohnung, eigenem Mittelklasse-Auto und auch genug Geld über, um relativ regelmäßig mal im Urlaub zu verreisen usw.
Das ist alles für unsere Verhältnisse kein Luxus, sondern ein ganz normales Leben.

In anderen, wesentlich ärmeren Ländern lebt so vielleicht nur die reiche Elite und es würde als Luxus bezeichnet, aber wie gesagt, was Luxus ist, ist von den jeweiligen Umständen abhängig.
 
der begriff "luxus" variiert auch je nach kontext. die in post #1 angesprochene diskussion bezog sich auf einen thread in dem ich es luxus genannt habe, dass ein harz IV empfänger arbeiten z. b. als erntehelfer als unzumutbar ablehnen kann und statt dessen ohne job besser leben als die polen, bulgaren und sonstigen, die diese arbeit gerne für den lohn verrichten und und freiwillig ihre heimat und familie für monate verlassen, nur um diese arbeit zu dem lohn, der für einen deutschen arbeitslosen unzumutbar ist, anzunehmen.

es ist ein luxus, dass wir auch ohne arbeit nicht in baracken hausen und hungern müssen, sondern einen weltweit extrem hohen mindeststandard genießen und selbst dinge wie lcd-fernseher, computer, smartphone, etc. aber auch unser gesundheitswesen, schulbildung, usw. schon als eine selbstverständlichkeit erachten dürfen, selbst wenn wir unseren lebensunterhalt nicht selbst bestreisten können. in diesem kontext sind die im eingangspost genannten dinge schon ein unerhöhrter luxus, von denen ein hart arbeitendere bulgare oder rumäne ohne die geringsten arbeitsschutzvorkehrungen nur träumen kann. selbst in weltwirtschaftsnationen wie usa oder china ist so ein lebensstandard ohne einen (oder gar mehrere) job absolut undenkbar.
 
Da Luxus sich aber am durchschnittlichen Lebensstandard einer Gesellschaft orientiert und eben nicht an irgendwelchen hungerleidenden Entwicklungsländern oder sowas, kann man meiner Meinung nach auch nicht sagen, dass Hartz4ler im
Luxus schwelgen.

Ich habe damals bei meinem Vater miterlebt, wie er alles, was er und meine Mutter sich in Jahrzehnten hart erarbeitet hatten, unter Hartz4 im Handumdrehen komplett verloren hat, nachdem er mit Ende 50 (schuldlos) arbeitslos wurde und (auch aus gesundheitlichen Gründen) keinen neuen Job mehr fand. Hätte ich meine Eltern damals nicht illegalerweise finanziell unterstützt, wäre es mit ihrem vorher dem Durchschnitt entsprechenden, bzw. eher sowieso eher schon bescheidenen Lebensstandard radikal bergab gegangen.

Das hatte nicht das Geringste mit "Luxus" zu tun und ich muss zugeben, dass mir schon etwas der Hals schwillt, wenn ich mitbekomme, wie Leute Hartz4-Empfänger pauschal verurteilen und es hinstellen, als ob die alle ohne zu arbeiten sorgenfrei in Saus und Braus leben würden.
Hartz4 zerstört brutal Existenzen!
 
Wenn man schaut, was in unserer Gesellschaft der allgemeine Lebensstandard ist, dann dürfte man eine kleine Wohnung mit Einrichtung und Grundversorgung nicht als Luxus bezeichnen.

Ist Luxus nicht etwas, das für die meisten Menschen nur in ganz kleinen Mengen erschwinglich ist, wenn nicht sogar gänzlich unerreichbar, und zudem Verschwendung darstellt, da es nicht wirklich benötigt wird, dennoch aber als erstrebenswert gilt? Luxus wären die Dinge, die man nicht zum Leben braucht, die sich kaum jemand leisten kann und die so teuer sind, dass man dafür ein vielfaches an sinvollen Dingen bezahlen könnte. Beispiele wären z.B. eine Armbanduhr, eine Goldkette oder ein Diamantring, eine vierwöchige Kreuzfahrt oder einen Sportwagen wie z.B. einen Porsche 911. Luxus wäre auch ein Abendessen im Sternerestaurant oder der maßgeschneiderte Anzug vom Herrenausstatter.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Herdware: nein ich hab einen anderen kontext gewählt: wir deutschen schwelgen im luxus, weil das schlimmste was uns (finanziell!) passieren kann, noch immer über dem mittelmaß der meisten länder der welt liegt. das ist ein luxus den unser sozialsystem in den vergangenen jahrzehnten für uns erreicht hat.

Ich habe damals bei meinem Vater miterlebt, wie er alles, was er und meine Mutter sich in Jahrzehnten hart erarbeitet hatten, unter Hartz4 im Handumdrehen komplett verloren hat,

was glaubst du, wie es ihnen in einem beliebigen anderen land der erde ergangen wäre? sagen wir ruhig usa, die ja einen ähnlichen wirtschaftlichen standard haben und ebenfalls kapitalistisch geprägt sind.

...wie Leute Hartz4-Empfänger pauschal verurteilen und es hinstellen, als ob die alle ohne zu arbeiten sorgenfrei in Saus und Braus leben würden.
das hat gar nichts mit verurteilen zu tun. es ist eine wertung unseres sozialsystems und seiner leistungen, die immer runtergemacht werden.
Hartz4 zerstört brutal Existenzen!
ich kenne harz IV-empfänger und kann diese aussage nur ganz klar verneinen. die leben nicht in einem karton unter der brücke und die leiden auch keinen hunger. die leben wie du und ich. ordentliche wohnung, fernseher, pc, genug zu essen und am wochenende mal losgehen ist auch mal dran. ein vollkommen normales leben also. und die suchen auch tatsächlich intensiv nach einem job und können nichts für ihre situation.

@Exar_Kun: im grunde widerspricht deine definition meiner aussage nichtmal: unser sozialsystem ist extrem teuer und wir können es uns kaum leisten, andere länder können es sich gar nicht leisten. also ist es doch luxus, oder? ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwei Denkfehler, Lübke ;)

1.) du wechselst die Perspektive und blickst aus einer anderen Gesellschaft auf die unsere
2.) ist unser Sozialsystem in Relation zum BIP nicht wirklich teuer, geschweige denn unerschwinglich, zumal wirklich alle (!) Menschen davon in hohem Maße profitieren
 
Lübke schrieb:
ich kenne harz IV-empfänger und kann diese aussage nur ganz klar verneinen. die leben nicht in einem karton unter der brücke und die leiden auch keinen hunger. die leben wie du und ich. ordentliche wohnung, fernseher, pc, genug zu essen und am wochenende mal losgehen ist auch mal dran. ein vollkommen normales leben also.

Also ich habe das ganz anders erlebt. Als Hartz4ler darf man fast gar nichts mehr besitzen. Alle bescheidenen Ersparnisse, die man sich in seinem Arbeitsleben erarbeitet hatten, müssen aufgezehrt werden. Einschließlich Altervorsorge, Lebensversicherungen oder Geld das man für die Ausbildung von Kindern zurückgelegt hat usw. Wenn jemand helfen will, dann muss er das heimlich tun, sonst wird das Geld gleich wieder von den sowieso schon mickrigen Bezügen abgezogen.
Meine Eltern haben vorher schon nicht in Luxus gelegbt, sondern ein normales, eher bescheidenes Mittelständler-Leben geführt. Eine Wohnung in einem (alten) Zweifamilienhas, ein Auto, alle paar Jahre mal Urlaub in Dänemark, meine kleine Schwester lebte zu der Zeit noch mit im Haushalt und wollte studieren usw.
Nichts davon wäre unter Hartz4 dauerhaft möglich gewesen. Das Geld hätte dafür einfach nicht gereicht. Nicht mal um regelmäßig Fleisch auf den Teller zu bringen.
Die Lebensqualität meiner Eltern wäre deutlich unter den Durchschnitt abgerutscht und damit weit weg von allem, was man (in unseren Breiten) als Luxus bezeichnen könnte.

im grunde widerspricht deine definition meiner aussage nichtmal: unser sozialsystem ist extrem teuer und wir können es uns kaum leisten, andere länder können es sich gar nicht leisten. also ist es doch luxus, oder? ;)

Das Problem andere Länder, besonders den USA, ist eher, dass der Wohlstand da noch viel ungleichmäßiger verteilt ist als bei uns. In den USA gibt es mehr Reichtum, als in jedem anderen Land der Welt, und sie könnten sich somit auch das beste Sozialsystem der Welt leisten. Aber sie tun es nicht. Statt dessen ist alles darauf ausgelegt, die wenigen Reichen immer Reicher und die vielen Armen immer ärmer zu machen. (Und das nennt sich dann Freiheit.)
Die Umverteilung von unten nach oben ist da noch viel schlimmer als bei uns. Aber das macht die Ungerechtigkeit von Hartz4 nicht besser. Es ist und bleibt ein Instrument, um Menschen/Familien systematisch in Armut zu stürzen, aus der sie selbst kaum wieder heraus kommen können.
Zwar nicht "afrikanische Armut" oder auch "US-amerikanische Armut", aber weit unter dem, was man in Deutschland als normales Leben ohne Luxus beschreiben würde. Es fehlt dabei an allen Ecken und Enden an Dingen, die man nicht nur als Annehmlichkeit ansieht, sondern die auf Dauer richtig weh tun, wenn man sie nicht mehr hat.

Ich bin wirklich kein besonders fleißiger Mensch, aber ich würde niemals mit einem Hartz4ler tauschen wollen und ich wünsche niemandem, jemals in diese schlimme Situation zu kommen.
Diejenigen, die Hartz4 für "Luxus" halten, haben offensichtlich selbst immer den Luxus genossen, niemals auch nur ernsthaft in Erwägung ziehen zu müssen, selbst mal in diese Situation zu kommen.
 
1.) du wechselst die Perspektive und blickst aus einer anderen Gesellschaft auf die unsere
gerade die perspektive habe ich ja angesprochen. und im ursprungsthread ging es mir darum, unser sozialsystem, dass da so verrissen wurde, in relation zum rest der welt zu stellen. und in dieser relation ist unser system luxus und wohl mit das beste, das die menschheit bisher erdacht hat. es hat fehler und schwächen, aber es ermöglicht uns einen extrem hohen mindeststandard.

2.) ist unser Sozialsystem in Relation zum BIP nicht wirklich teuer, geschweige denn unerschwinglich, zumal wirklich alle (!) Menschen davon in hohem Maße profitieren
was wäre denn in deinen augen in relation zum bip (was ja schon eine einschränkung ist) teuer? vergiss nicht, der staat besteht nicht nur aus sozialsystem, da sind auch noch andere kosten zu decken.

@Herdware: du meinst also wer selbst reichlich hab und gut hat wovon er eine ganze weile leben kann, sollte dennoch vom hab und gut anderer leben um nicht sein eigenes verbrauchen zu müssen? (bewusst überspitzt ausgedrückt). natürlich hat auch harz IV sehr deutliche grenzen. es ist immernoch ein soziales netz um den totalen absturz zu verhindern, nicht um den bisherigen lebensstandard auf kosten anderer aufrecht zu erhalten. es greift erst dann, wenn man sich selbst nicht mehr helfen kann. wenn da noch n haus für sagen wir 250.000,- € steht und diverse sparguthaben für alles mögliche auf der bank liegen, tue ich mich schwer das als notstand zu sehen.
natürlich ist es hart, all das bisher erarbeitete durch den verlust der arbeit aufzehren zu müssen.
und nebenbei: das haus würde im normalfall sogar belassen, wenn die größe verhältnismäßig ist oder der verkauf als besondere härte eingestuft werden kann. und das ist ein schon nicht unerheblicher vermögenswert.

es ist aufgabe des sozialstaates, die menschen nicht unter eine bestimmte grenze rutschen zu lassen. solange die menschen diese grenze aber noch nicht erreicht haben, weil sie sparguthaben und andere wertsachen haben, ist der sozialstaat noch nicht in der pflicht. erst wenn sich die menschen selbst nicht mehr diesen mindeststandard leisten können, fängt der staat diese menschen auf.

ich kann den frust über den verlust seines lebenswerkes gut verstehen, aber andere arbeiter haben z. b. schulden weil ihr häuschen finanziert ist oder ihre kinder studieren, wieso sollen die von ihrem lohn die sparguthaben anderer erhalten nur weil sie arbeitseinkommen haben? wäre das gerecht? wäre das sozial? es kann ja auch nicht richtig sein, jemandem der weniger hat was wegzunehmen, um jemanden der mehr hat dieses mehr zu erhalten. immer beide seiten der medalie betrachten. 100%ige gerechtigkeit kann es daher auch nicht geben. aber relativ betrachtet hat es noch nie in der menschheitsgeschichte und nirgendwo auf unserem planeten, selbst in den sozialistischten ländern der welt ein gleichwertiges oder gar besseres sozialsystem gegeben. oder bist du da anderer meinung?
 
Luxus ist eben relativ. Ein Mensch der irgendwo in Afrika in einem Flüchtlingslager haust hat eine komplett andere Definition was Luxus ist als ein Fliessbandarbeiter bei VW oder ein Herr Piech oder gar ein Herr Gates. Alle finden ihr Leben als normal und schauen nach dem nächsten Level der Bedürfnissbefriedigung. Luxus ist etwas was als erstrebenswert gilt aber ausser Reichweite ist. Trotzdem ist das Fehlen von Luxus kein K.O Kriterium für das derzeitige Leben. Was natürlich an den jeweiligen Enden des sozialen Status lächerlich wirkt.
So eine Diskussion lässt sich nicht führen ohne das Ausgangslevel festzulegen.
 
@Lübke

Luxus ist ein relativ fest definierter Begriff, eigentlich gibt da Interpreationsfreiraum, aber wenig.
Ein Umstand welcher über das übliche Maß (den üblichen Standard) hinausgehen.

Bei uns ist H4-Standard, ob es dir gefällt oder nicht - ist eine andere Frage.
Diese soziale Absicherung zur Sicherung des Existenzminimum ist gesetzlich festgeschrieben und geregelt.

Die Berechnung der H4-Leistung hat inhaltlich zwei wichtige Bestandteile.
Die Wohnung und auch der Regelsatz sind bedarfsorientiert, du wirst in eine normale, angemessene Wohnung gezwungen und bekommst als Einzelperson 382€ an frei verfügbarem Geld.

Notbedarf = Nahrung, Kleidung, Wohnung (Unterkunft) und eine medizinische Notfallversorgung.
Und ich bin der Meinung das sollte JEDEM Menschen auf unsere Erde möglich sein.

Wenn wir von Deutschland ausgehen und die Ist-Situation (ob sie dir gefällt oder nicht) betrachten, kann ein Leben oberhalb dem Existenzminimum kein Luxus sein.
Und schon gar nicht, wenn ich mir das selber erarbeite und auf die Zeit eine kleine Steigerung möglich ist.
Dann sind wir aus meiner sich in der Gesellschaftlichen-Mittelschicht angekommen.

Und noch eins, eventuelle gibt es auch Menschen die bereits gearbeitet haben und dann ins H4 fallen? Selbstverständlich besteht dann die Möglichkeit, dass sie aus einem normalem Leben ins Existenzminimum gedrückt werden? Dementsprechend sind bestimmte, erarbeitete materielle Gegebenheiten vorhanden?

Das ein H4-Empfänge von dem Sozialsatz allein, in den Laden rennt und sich einen Mittelklasse TV, Computer, Kühlschrank, Herd, Handy kauft - das glaube ich nicht. Wie soll das gehen? (Es muss nicht gehen, ich frage dich, weil du sagst es ist real.)

@Gucky10
Das Ausgangslevel ist festgesetzt: Der übliche Standard in Deutschland

Man kann eine solche Fragestellung auch nur innerhalb eines Staates berücksichtigen.
Warum kann ich mir die Frechheit herausnehmen und sagen, für einen Menschen der quasi nichts hat, H4 sei für ihn Luxus, vielleicht ist für ihn schon weit weniger Luxus?

Es gibt ja auch Menschen denen geht es schlechter (oder fast gleichwertig) als einen H4er bei uns und dennoch würde er nie freiwilligen in Deutschland leben wollen. Auch wenn es ihm besser gehen würde.
 
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Bei uns ist H4-Standard, ob es dir gefällt oder nicht - ist eine andere Frage.
also mir gefällt es. ich bin es doch der es als etwas positives betrachtet, dass uns harz IV diesen lebensstandard ermöglicht.

eigentlich ist es auch keine frage, es ist die antwort: wer sichert uns denn genau diesen standard? wie kommt es, dass das bei uns standard ist? anderswo ist das ja offensichtlich nicht der fall. antwort: unser sozialsystem hat uns diesen hohen standard geschaffen. gäbe es kein harz IV und dergleichen, wäre das auch kein standard. dann wären verhältnisse wie in usa der mindeststandard. trotz 3 jobs inklu toiletten bei mc donalds schrubben und trotzdem in einer spilunke leben, in der der putz von den wänden rieselt und hoffen, dass der vermieter einen nicht vor die türe setzt. jeden tag von neuem gedanken machen, wie man seine kinder satt bekommt. ist auch ein mindeststandard und das in einer modernen und reichen gesellschaft wie der unseren. ist unser mindeststandard da nicht ungleich besser und wünschenswerter?

kann ein Leben oberhalb dem Existenzminimum kein Luxus sein.
das deutsche existenzminimum selbst ist doch der luxus! es gibt 7 milliarden menschen auf der welt. davon würden vermutlich 6 milliarden menschen sofort ihr derzeitiges leben gegen ein deutsches existenzminimum tauschen, so schlecht geht es uns deutschen.

Das ein H4-Empfänge von dem Sozialsatz allein, in den Laden rennt und sich einen Mittelklasse TV, Computer, Kühlschrank, Herd, Handy kauft - das glaube ich nicht. Wie soll das gehen? (Es muss nicht gehen, ich frage dich, weil du sagst es ist real.)
kennst du denn auch nur einen harz IV empfänger, der das nicht besitzt? der keinen herd, keinen kühlschrank und keinen fernseher hat? also ich nicht.

viele meiner kumpels studieren und glaub mir, die leben in deutlich bescheideneren verhältnissen ;)
 
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Nein das ist kein Luxus, das ist völlig normal. Alles darunter ist Verzicht. Luxus ist etwas ganz anderes. Wer sich das nicht leisten kann gehört leider zur Unterschicht. Da sich aber niemand der Unterschicht zugehörig fühlt, werden von eben diesen Leuten die ganz normalen Dinge als Luxus bezeichnet. Leider wird die Mittelschicht immer weiter abgebaut in unserer Gesellschaft und jeder denkt immer es würde die anderen treffen, dabei sind es genau solche Überlegungen, die ein alarmierendes Signal dafür sind, dass sich hier Werte verschieben. Wohnung, Nahrung, Mobilität und Freizeitbeschäftigung sind KEIN Luxus. Denkt mal daran wie es in der Generation eurer Eltern war: Es war normal ein Eigenheim/Eigentumswohnung zu besitzen und 1-2 Autos zu fahren. Schaut euch in eurem Freundeskreis um und guckt, wer sich heute noch ein Haus leisten kann...sad but true...da fragt man sich, welche Generation eigentlich über ihre Verhältnisse gelebt hat...
 
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