Infi schrieb:
dann kommen da so leute wie ich und tauschen selbst die kondensaturen für ein paar €, nööö das geht nicht
Doch, geht trotzdem super auf. Die meisten Nutzer schrauben defekte Geräte ja gar nicht erst auf und die paar Leute, die das Gerät aufschrauben, den Fehler finden und es erfolgreich reparieren, machen in der Menge aller verkauften Geräte überhaupt keinen Unterschied. Viel wichtiger für den Hersteller ist, dass die geplante Obsoleszenz so geplant wird, dass auch wirklich so gut wie alle Geräte noch die Garantiezeit überstehen.
Reparieren ist auch, wenn man sich auskennt, oft nicht so einfach. Ein Elko kann platzen, er kann aber auch einfach hochohmig werden, ohne dass man ihm von außen was ansieht. In die Schaltung reinmessen, ob die Kapazität noch stimmt, geht auch nicht überall, auf Verdacht auslöten ist aber aufwändig.
Und es geht auch fieser. Wackelkontakt z.B. Gerne mal bedingt durch eine beschädigte Lötstelle oder ein Haarriss in der Leiterplatte. Wie willst du sowas finden? Keine Chance. Und wenn es die Platine ist, kannst du es idR auch gar nicht reparieren.
Den Herstellern hingegen ist es durchaus möglich solche durch Thermal Cycling bedingte Ausfälle statistisch vorherzusagen, lässt sich gut modellieren und testen.
Aber klar, es gibt natürlich auch einfachere Fälle. Ich hab schon ein paar Mal Phillips Sonicare Zahnbürsten repariert. Da ist die Sollbruchstelle ein Elektromagnet, der beim Betrieb ständig starken Vibrationen ausgesetzt ist, der aber trotzdem nur mit einer kleinen Schraube über ein Langloch befestigt wurde. Ohne Locktide, ohne Kleber. Natürlich nutzt der Elektromagnet dann sein Spiel und wandert schön im Langloch umher, bis er an einen anderen Magneten ranpappt und die Zahnbürste nicht mehr funktioniert.
Offensichtlicher, dass die Schwachstelle so gewollt ist, hätte Phillips es kaum machen können. Aber immerhin relativ leicht zu reparieren.