Bericht Keine Angst vor Linux: Ein Überblick zum Einstieg in die Windows-Alternative

BeBur schrieb:
Allerdings sind vermutlich 99% aller Nutzer von OpenSource reine Konsumenten und tragen zu keinem OpenSource Projekt irgendwas bei. Und das finde ich völlig in Ordnung und das sollte auch völlig in Ordnung sein
Ja. Da bin ich auch total bei Dir.
Wie gesagt. Mir geht es hauptsächlich um Erklärung.
Und es öffnet ja auch ne Perspektive. Das man eben nicht nur in der rein passiven Konsumentenrolle bleiben muss.

BeBur schrieb:
Da schreibt jemand "für mich kommt Linux nicht in Frage, weil der Support von Gerät X mir zu schlecht ist" und dann wird geantwortet: "Ja, aber dafür kann Linux nichts, das liegt daran, dass der Hersteller Y macht". Das scheint mir sehr ähnlich zu der Situation zu sein, dass OpenSource Software X das Feature Y nicht hat, weil das halt bisher niemand eingebaut hat.
Ja. Wobei der Hersteller eines Produktes ja primär vom Verkauf des selben lebt. Für den ist der Bau eines Features primär eine wirtschaftliche Frage. Kurzum: Lohnt sich das.
Der Open-Source-Bereich ist inzwischen recht kommerzialisiert. Wodurch auch solche Dinge eine Rolle spielen. Aber es ist vielfach eben nur ein Aspekt von Vielen.

BeBur schrieb:
Und da finde ich immer, diese Antworten gehen an der Sache vorbei,
Ich finde das auch eher schwierig, weil da immer so dieses Rechtfertigungsding mitschwingt.
Aber ja. Für den "normalen User" ist erst mal egal, warum etwas nicht funktioniert.

Ich würde es in erster Linie als Erklärung sehen. Weil im Prinzip ist das eine Information und mit der kann man ja was anfangen. Man könnte zum Beispiel künftig beim Kauf von Hardware darauf achten, das die auch von Linux "supported" wird. Wenn man dann irgendwann erneut ein Anlauf startet, ist man dann schob besser aufgestellt.

Insofern ist es doch besser da ne Erklärung mitzuliefern als einfach nur zu sagen "Tjo. Pech gehabt".

Und wenn er da keinen Bock drauf hat, hat ihm die Erklärung zumindest nicht geschadet und es bleibt vielleicht hängen, das da nicht irgendwelche doofen Open-Source-Entwickler dran schuld haben.
Ergänzung ()

Kuristina schrieb:
Aber das sind doch keine pauschalen Fakten
Ich bin mir ziemlich sicher, das war so auch nicht gemeint. Das war jetzt nur mal exemplarisch genannt.
 
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andy_m4 schrieb:
Das war jetzt nur mal exemplarisch genannt.
Ok. Aber ich unterscheide da schon, zwischen Dingen die nur bei mir selber nicht richtig funktionieren oder bei jedem nicht. Wenn ich ein Problem hab und weiß, es funktioniert aber bei anderen, dann gehe ich der Sache auf den Grund. Dann gibt es ja offensichtlich eine Lösung dafür und mir ist sie nur nicht bekannt. Egal ob Linux oder Windows.
 
Kuristina schrieb:
Aber das sind doch keine pauschalen Fakten. Mein Bildschirm läuft mit 144hz und mein Drucker druckt. 🙂
Für mich läuft Linux absolut zuverlässig.
Die Wahrscheinlichkeit ist allerdings stark erhöht, dass solcherlei unter Linux nicht funktioniert oder nur unter mehr oder weniger großem Aufwand funktioniert.

Kuristina schrieb:
Aber ich unterscheide da schon, zwischen Dingen die nur bei mir selber nicht richtig funktionieren oder bei jedem nicht. Wenn ich ein Problem hab und weiß, es funktioniert aber bei anderen, dann gehe ich der Sache auf den Grund. Dann gibt es ja offensichtlich eine Lösung dafür und mir ist sie nur nicht bekannt. Egal ob Linux oder Windows.
Die Sache ist, wenn jemand von Windows von Linux wechselt und dann sowas nicht mehr funktioniert, dann ist die Zuordnung der Fehlerquelle richtigerweise "Linux" udn nicht "ich". Dass das bei vielen anderen funktioniert hilft da nicht wirklich weiter. Selbiges wenn jemand nicht wechselt (ich denke da jetzt an mich ;)) und auf dem neuen Notebook Linux installiert und Wifi da nicht funktioniert und 1-2 weitere Dinge auch nicht (ich glaube das Trackpad). Dann wird das ggf. auch völlig zu recht "funktioniert hier grad wegen Linux nicht" zugeordnet.
 
BeBur schrieb:
Die Sache ist, wenn jemand von Windows von Linux wechselt und dann sowas nicht mehr funktioniert, dann ist die Zuordnung der Fehlerquelle richtigerweise "Linux" udn nicht "ich".
Wenn ich von Windows zu MacOS wechsel und meine Hardware damit nicht mehr funktioniert, liegt das Problem doch nicht bei MacOS. Einfach mal aus dem Kopf streichen, dass alles immer 100% kompatibel ist. Keine Ahnung, woher diese Vorstellung kommt, aber das ist ein völlig falscher Ansatz.

BeBur schrieb:
Dann wird das ggf. auch völlig zu recht "funktioniert hier grad wegen Linux nicht" zugeordnet.
Sehe ich anders. Wenn es einer Konfiguration erfordert, die von dir noch nicht vorgenommen wurde, liegt das Problem nicht bei Linux. Nimm dir bisschen Zeit, richte es ordentlich ein, bemühe vielleicht mal Google in der einen oder anderen Frage und dann wirds wohl auch funktionieren.

Und wenn du keine Zeit investieren willst, auch gut. Versteh ich. "Funktioniert nicht wegen Zeitmangel oder Bequemlichkeit", wäre dann eine korrekte Aussage. 🙂
 
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Kuristina schrieb:
Wenn ich von Windows zu MacOS wechsel und meine Hardware damit nicht mehr funktioniert, liegt das Problem doch nicht bei MacOS.
Das ist ein guter Punkt. Kommt sowas denn vergleichsweise häufig vor? Das ist keine rethorische Frage, ich kenne die Antwort nicht. Ich denke ich komme gedanklich daher, dass bei Linux oft kommuniziert wird "alles super hier, keine Probleme, wechselt einfach" und das geht thematisch zum zweiten Teil deines Beitrages:

Kuristina schrieb:
Und wenn du keine Zeit investieren willst, auch gut. Versteh ich. "Funktioniert nicht wegen Zeitmangel oder Bequemlichkeit", wäre dann eine korrekte Aussage. 🙂
Wenn es noch gar keinern Linux kompatiblen Treiber für ein Gerät gibt kann man ja auch dazu auffordern "Lern einfach C und schreib den Treiber selber" und bei Ablehnung sagen "also, es würde funktionieren, aber du bist zu bequem und willst die Zeit nicht investieren". Das geht wie ich finde im Ton ander Sache vorbei, denn ein Betriebssystem ist für die meisten Menschen kein Bastel-Objekt, sondern etwas das möglichst zuverlässig funktionieren soll. Vergleichbar mit einem Auto, schätze ich. Linux will schon lange kein Bastel-Auto mehr sein, aber man muss sich immer noch mehr damit beschäftigen, mehr Zeit investieren, als wenn man ein anderes Auto kauft. Das ist ja auch gar nicht schlimm, wenn das einen nicht stört oder Spaß macht
 
BeBur schrieb:
Wenn es noch gar keinern Linux kompatiblen Treiber für ein Gerät gibt kann man ja auch dazu auffordern "Lern einfach C und schreib den Treiber selber"
Extreme Beispiele anzuführen, sind immer kein so gutes Zeichen. Es kann natürlich nicht jeder programmieren, aber jeder kann Google bedienen. Wenn es daran schon scheitert, dann weiß ich auch nicht mehr.

Wenn man sich vernünftig damit beschäftigt, wird man mit einem System belohnt, dass auf die eigenen Bedürfnisse angepasst, schlank und schnell ist. Wer sowas wirklich haben möchte, wird sich auch die Zeit dafür nehmen.

BeBur schrieb:
Kommt sowas denn vergleichsweise häufig vor?
Ich hatte keine Probleme. Auch meine alte Nvidia Karte hat immer reibungslos funktioniert. Liest man ja auch öfter, dass es da zu hängen und würgen kommt, ich kenne diese Probleme nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
BeBur schrieb:
Vergleichbar mit einem Auto, schätze ich.
Was wäre eine Computerdiskussion ohne Autovergleich. :-)

BeBur schrieb:
Linux will schon lange kein Bastel-Auto mehr sein, aber man muss sich immer noch mehr damit beschäftigen, mehr Zeit investieren, als wenn man ein anderes Auto kauft.
Ich finde dieses "Linux will" schwierig. Weil Linux bzw. die "Linux-Community" ist ja keine homogene Gruppe, wo man sich irgendwie gemeinsam auf irgendwelche Ziele geeinigt hat oder was auch immer. Sondern da sind halt sehr viele Leute mit sehr unterschiedlichen Interessen unterwegs. Wenn Du also einen Entwickler fragst, der wird Dir natürlich eher was vom basteln erzählen.
Dann gibts z.B.: Distributoren, die dann tatsächlich mehr integrative Arbeit leisten. Und die entwickeln auch ein bisschen selbst, aber im Wesentlichen sammeln die ein, was da ist und stellen das zusammen. Von denen wirst Du dann schon eher hören, das Linux kein Bastelprojekt mehr sein soll.

Ich selbst finde ja Linux' Stärke ist der building-blocks-Ansatz. Also das das eben nicht nur das Familienauto sein kann, sondern es sich auch einfach umbauen lässt in einen Rennwagen oder ein Lastwagen oder einen kleinen wendigen Stadtflitzer. Nur um es als Familienauto zu nutzen. Ja geht auch irgendwie. Da sind (je nach Situation) aber andere besser und man kann die Stärken nicht so wirklich ausschöpfen.
 
BeBur schrieb:
Wenn es noch gar keinern Linux kompatiblen Treiber für ein Gerät gibt kann man ja auch dazu auffordern "Lern einfach C und schreib den Treiber selber" und bei Ablehnung sagen "also, es würde funktionieren, aber du bist zu bequem und willst die Zeit nicht investieren".
Ich lese so etwas gelegentlich und würde diesen Punkt mal aufgreifen wollen.

Was ich mich in dem Zusammenhang frage ist, wenn die Hardware so dringend gebraucht wird warum geht man dann nicht mal hin und schreibt einen Geldbetrag aus für jemanden der Treiber programmieren kann? Bei besonders beliebter, aber nicht unterstützter, Hardware sollte sich doch auch eine Interessengruppe bilden lassen um genug Geld einzusammeln.

Zumindest für Apple M Hardware haben sich meinem Eindruck nach relativ schnell Sponsoren und interessierte Programmierer:innen gefunden. Soweit ich es überblicke gibt es sehr gute Resultate, auch wenn noch nicht alles ootb läuft.
 
Kuristina schrieb:
Extreme Beispiele anzuführen, sind immer kein so gutes Zeichen. Es kann natürlich nicht jeder programmieren, aber jeder kann Google bedienen. Wenn es daran schon scheitert, dann weiß ich auch nicht mehr.
Das Beispiel sollte einfach nur das Prinzip veranschaulichen, denn man kann nicht unbedingt eine Grenze setzen. Alles lässt sich mit Google und genug Zeit lösen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass stundenlanges googlen und probieren bei Problemen nicht unbedingt unüblich sind und das ist in der Regel eine Arbeit, die die meisten sich lieber ersparen wollen.

Kuristina schrieb:
Wenn man sich vernünftig damit beschäftigt, wird man mit einem System belohnt, dass auf die eigenen Bedürfnisse angepasst, schlank und schnell ist. Wer sowas wirklich haben möchte, wird sich auch die Zeit dafür nehmen.
Mit "schnell" meinst du eine GUI mit geringer Latenz? Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob es da wahrnehmbare Unterschiede gibt. "Schlank" meint vermutlich, dass weniger Festplattenkapazität benötigt wird? Mein Windows braucht hier aktuell 22GB, deutlich weniger als gängige PC Spiele. Soweit ich grad spontan nachgelesen habe verbraucht z.B. Ubuntu auch um die 15GB. Linux Mint scheint auch um die 20GB zu benötigen.
Stark auf eigene Bedürfnisse angepasst, ja das absolut, wer das will der kann zu Linux wechseln und die ganze Zeit da rein investieren und bekommt das dann.
Wer sowas nicht haben möchte, der bleibt dementsprechend besser bei Windows und muss sich nicht extra Zeit für den Motor seines Autos nehmen, sondern bekommt einen der möglichst zuverlässig funktioniert. Solange das offen kommuniziert wird ist ja alles super, man sollte halt nur nicht so tun, als müsse man bei Linux gar keine Kompromisse eingehen.

SE. schrieb:
Was ich mich in dem Zusammenhang frage ist, wenn die Hardware so dringend gebraucht wird warum geht man dann nicht mal hin und schreibt einen Geldbetrag aus für jemanden der Treiber programmieren kann? Bei besonders beliebter, aber nicht unterstützter, Hardware sollte sich doch auch eine Interessengruppe bilden lassen um genug Geld einzusammeln.
Generell weil die meisten Menschen sich als reine Nutzer verstehen, zu recht. Ich kaufe ein Gerät X und will das es funktioniert und will dann nicht noch X Euro zusätzlich ausgeben damit es funktioniert, weil ich ein unübliches Betriebsystem verwende [Erinnerung: Wir sprechen hier im Kontext von Desktop-PCs, nicht von Servern]. Aber eine Platform die so ein Crowd-Funding ermöglicht, das wäre schon was!

andy_m4 schrieb:
Ich finde dieses "Linux will" schwierig. Weil Linux bzw. die "Linux-Community" ist ja keine homogene Gruppe, wo man sich irgendwie gemeinsam auf irgendwelche Ziele geeinigt hat oder was auch immer. Sondern da sind halt sehr viele Leute mit sehr unterschiedlichen Interessen unterwegs. Wenn Du also einen Entwickler fragst, der wird Dir natürlich eher was vom basteln erzählen.
Dann gibts z.B.: Distributoren, die dann tatsächlich mehr integrative Arbeit leisten. Und die entwickeln auch ein bisschen selbst, aber im Wesentlichen sammeln die ein, was da ist und stellen das zusammen. Von denen wirst Du dann schon eher hören, das Linux kein Bastelprojekt mehr sein soll.
Ja, stimmt schon. Ich habe dabei vor allem an die hier im KOntext des Threads relevanteren Distros gedacht wie Mint, Ubuntu, Debian (sry, ich hab zu lebzeiten nur Debian Forks verwendet :D).

andy_m4 schrieb:
Ich selbst finde ja Linux' Stärke ist der building-blocks-Ansatz. Also das das eben nicht nur das Familienauto sein kann, sondern es sich auch einfach umbauen lässt in einen Rennwagen oder ein Lastwagen oder einen kleinen wendigen Stadtflitzer. Nur um es als Familienauto zu nutzen. Ja geht auch irgendwie. Da sind (je nach Situation) aber andere besser und man kann die Stärken nicht so wirklich ausschöpfen.
Ja, auf jeden Fall. Ich hatte zuweilen auch Spaß daran, mit awesomewm und VIM zu arbeiten oder darüber zu debattieren, wieso ich ich kein dwm verwende stattdessen. So krass muss man es ja nicht treiben, aber der building-block Ansatz ist eben an sich schon ein Kompromiss. Das genaue Gegenteil ist dabei Apple, da ist noch mehr vorgegeben als bei Windows, noch unflexibler, aber dadurch eben auch das zuverlässigste Nutzererleben.
 
BeBur schrieb:
und das ist in der Regel eine Arbeit, die die meisten sich lieber ersparen wollen.
Ja, wie gesagt, kann ich durchaus verstehen. Aber dann war Linux vielleicht einfach nicht die richtige Entscheidung. Da muss man halt bisschen Zeit investieren und ich habe auch nie etwas anderes behauptet, um gleich auf deinen Satz mit den Kompromissen einzugehen. Es gibt hier zwar Beispiele, wo die Eltern oder Großeltern sofort klarkommen, aber die machen halt auch nicht viel. Wer da bisschen mehr macht, muss sich halt Zeit nehmen und nicht gleich bei Problemen das Handtuch werfen. War von Anfang an meine Aussage.
Ergänzung ()

BeBur schrieb:
Mit "schnell" meinst du eine GUI mit geringer Latenz?
Da meine ich alles mit. Fängt beim Booten an. In 3 Sekunden hab ich den Desktop vor Augen. ^^
Ergänzung ()

BeBur schrieb:
Mein Windows braucht hier aktuell 22GB, deutlich weniger als gängige PC Spiele.
Das ist schön. Aber wenn Windows jetzt schon mit der Größe von PC-Spielen verglichen werden muss, spricht das nicht für Microsoft. 🙂
 
Kuristina schrieb:
Das ist schön. Aber wenn Windows jetzt schon mit der Größe von PC-Spielen verglichen werden muss, spricht das nicht für Microsoft. 🙂
Ich habe nachträglich noch Vergleiche mit eingägigen Linux Distros hinzugefügt. Wie viel Platz nimmt dein OS denn aktuell ein - oder ist das nicht so leicht zu beantworten? ;-)
 
BeBur schrieb:
Ich habe dabei vor allem an die hier im KOntext des Threads relevanteren Distros gedacht wie Mint, Ubuntu, Debian (sry, ich hab zu lebzeiten nur Debian Forks verwendet :D).
Ja. Aber selbst hier gibts Unterschiede. Linux Mint präsentiert sich zum Beispiel schon sehr stark als das Rundumsorglos-Paket für jedermann. Bei Debian liegt der Schwerpunkt eher auf Freiheit und Gemeinschaft.
ubuntu ist zwar "im Volk" weit verbreitet, spricht aber eigentlich eher Firmenkunden an (klar; da gibts das meiste Geld zu holen; Canonical ist halt in erster Linie ein Unternehmen).

BeBur schrieb:
Das genaue Gegenteil ist dabei Apple, da ist noch mehr vorgegeben als bei Windows, noch unflexibler, aber dadurch eben auch das zuverlässigste Nutzererleben.
Genau. Die setzen ein ganz klaren Schwerpunkt. Und dementsprechend sieht dann auch das Ergebnis aus.
 
BeBur schrieb:
Wie viel Platz nimmt dein OS denn aktuell ein
Ich nutze ein angepasstes Arch, von daher wird das kein fairer Vergleich. Frisch installiert sind das ungefähr 8 GB. Da sind dann auch schon etliche Programme und Browser dabei, die man bei Windows nochmal extra installieren müßte.
 
BeBur schrieb:
Das ist ein guter Punkt. Kommt sowas denn vergleichsweise häufig vor?
Nein, da macOS offiziell nur auf Macs lauffähig ist. Es gibt eine Community, die das nicht anficht, aber naturgemäß finden solche Systeme produktiv nur selten Anwendung, da hier schon das Installationsmedium eine erste Hürde darstellt. Such nach "Hackintosh" wenn es Dich interessiert, was für ein Aufwand zu betreiben ist.

Was Du beschreibst, ist eine Erwartungshaltung, die verständlich und legitim ist, aber mit der Wirklichkeit kollidieren muss. Mir kommt da eine Anwenderin in den Sinn, die (unter Windows, aber unter Linux wäre es das gleiche gewesen und kommt sicher heute noch vor) einen Film aufgrund eines fehlenden Codecs nicht abspielen konnte und ausschließlich frustriert war, weil sie nicht verstanden hat, warum es nicht funktionieren konnte. Film A funktioniert doch auch? Wie kann es mit Film B nicht klappen? Ohne entsprechende Kenntnisse nicht nachvollziehbar.

Genau so verhält es sich mit Linux. Im Artikel steht zwar:

Linux ist alltagstauglich und einfach zu handhaben, wenn die Bereitschaft besteht sich damit auseinander zu setzen. Denn eins gilt wie eh und je: Wer von Windows kommt, kennt Windows, aber nicht Linux – doch der Windows-Alternative ankreiden kann man das nicht.

Aber potentielle Umsteiger haben trotzdem oft die Erwartungshaltung, dass gewohnte Wissen transferieren zu können und so kann schnell Frust entstehen. Linux soll dies, Linux soll jenes. Dabei entwickelt sich dieser Kosmos seit über 30 Jahren nach eigenen Gesetzmäßigkeiten (fast niemand verdient mit dem Desktop Geld), die fernab der dominanten kommerziellen Marktführer zu durchaus anderen Ansätzen und Lösungen führen - und mitunter genau deswegen geschätzt werden. Aber eben nicht die Bedürfnisse aller erfüllen.

Muss das so sein oder bleiben? Nein, aber dafür bräuchte es Anreize, die auf dem Desktop nicht in Sicht sind. Es steht und fällt am Ende mit den Anwendungen und dem Angebot der Hersteller.

Das Nischendasein hat definitiv Nachteile und Linux deckt nicht (immer) alles ab, was unter Windows von vorneherein vorhanden ist (Unterstützung neuester Technologien wie HDR etc. um nur ein Beispiel zu nennen). Man muss sich hier schlau machen, was aber in anderen Bereichen ähnlich ist.

Auf Linux ist man früher oft erst im Studium gestoßen. Viele Projekte sind heute noch in diesem Bereich angesiedelt. Insofern ist es fast zwangsläufig, dass Linux im technischen Bereich besonders stark vertreten ist und das Auswirkungen zeigt. Wobei es durchaus Initiativen gibt, die versuchen ein modernes, stimmiges Oberflächendesign zu bieten und dafür vom technikaffinen Publikum gleich Kritik ernten 😁 Es ist einfach eine andere Welt, die sehr bunt ist, aber dadurch mitunter auch anspruchsvoll.
 
Rossie schrieb:
Was Du beschreibst, ist eine Erwartungshaltung, die verständlich und legitim ist, aber mit der Wirklichkeit kollidieren muss.
Das Software einwandfrei funktioniert ist prinzipiell eine Erwartungshaltung, die mit der Wirklichkeit kollidiert ;-). Du schreibst selber von Linux als Nische im Desktop Bereich und dessen muss man sich einfach bewusst sein, dass das so ist und mit bestimmten Einschränkungen bzw. Kompromissen einhergeht. Um mehr geht es zumindest mir überhaupt nicht.
Das Linux auch anders ist als Windows ist aus Sicht eines nicht-ITlers, der einfach auf Dinge drauf klickt und man sich da ggf. umstellen muss, dass ist dann noch ein anderer Aspekt.
 
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BeBur schrieb:
Das Software einwandfrei funktioniert ist prinzipiell eine Erwartungshaltung, die mit der Wirklichkeit kollidiert
Dass sie so funktioniert, wie auf einer anderen Plattform, ist eine Erwartungshaltung die mitunter enttäuscht wird! Kannst Du aber immer beim Umstieg auf ein anderes System haben. In der Hinsicht liegt es dann in der Tat am Benutzer.
 
maloz schrieb:
Mich würde daher Interessieren warum andere, bei denen Windows eigentlich "normal" lief, zu einem Linux gewechselt sind - mal abgesehen von der reinen Neugier.
Bei mir waren es die Daten, die von MS erfasst wurden und dass das System quasi eine Blackbox ist und man nie genau sicher sein kann, was da im Hintergrund passiert. Ebenso, dass man nicht wirklich Herr über sein eigenes System ist und MS dahingehend ausgeliefert ist. Ich weiß noch, wie ich damals mal wieder mit einem Antispy Tool MS abgewöhnt hatte, Standortdaten, etc. zu erfassen und nach einem Update tauchte plötzlich unten in der Ecke das Wetter an meinem Standort auf. Für andere vielleicht egal, aber da war mir klar, dass ich von Windows weg musste.
 
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BeBur schrieb:
Ich habe nachträglich noch Vergleiche mit eingägigen Linux Distros hinzugefügt. Wie viel Platz nimmt dein OS denn aktuell ein - oder ist das nicht so leicht zu beantworten? ;-)
Die Frage ist natürlich immer, was vergleichst du miteinander? Nur das OS, oder auch alles, was du so damit nutzt? Ich habe diese Woche mal ein Windows 10 22H2 virtuell installiert. Die C-Partition war danach glaube ich so 14 GB herum belegt, das meiste davon in \Windows. Dann ließ ich Updates laufen, wonach SxS um mehrere GB angewachsen ist und die Partition letztlich mit ca. 17 GB belegt war. Aber eben nur für das „nackte“ Windows und dessen installierte „Apps“.

Die Systempartition des Arch Linux’ auf meinem Surface Go ist ebenfalls mit ca. 16½ GB belegt. Aber das umfasst nicht nur 600 MB Linuxkernel und Treiberfirmware, sondern z.B. LibreOffice und LaTeX mit 1 GB, Blender und der dafür nötige Grafikstack mit 1,5 GB, General-Midi-Soundsets, mysql-Server (für den KDE-Desktop), ein paar Spiele, Compiler, mehrere Grafikprogramme, alles zusammen nochmal 2,3 GB. Und obendrauf natürlich unzählige andere (GUI-)Programme, vom grafischen LaTeX-Editor über Notensatz bis zur Fotoverwaltung und Videoencoder.

Windows spricht auch nur in einer Sprache mit mir, während bei Linux jedes einzelne Paket seine kompletten Übersetzungen mitliefert. Bei mir ist das aktuell ca. 1 GB an Dokumentation und nochmal 800 MB Programm-Übersetzungen. Alles in diesen knapp 17 GB mit drin.
 
Ich habe ne 28GB Partition welches Inklusive fast aller Programme (außer flatpak und snap, die belegen nochmal knapp 9GB ) ist.
Knapp 5GB sind auf / noch frei.

Bei Windows dagegen sollte es meiner Meinung nach mindestens eine 66 GB Partition sein...

Da ich hier gerade einen HP 625 (noch ohne Gen im Namen) von 2010 für ne Bekannte fertig mache, kann ich hier auch zahlen nennen wie ein frisch Installiertes Ubuntu Mate 22.04.2 aussieht:
32GB Partition, 23GB Frei => 9GB
Flatpak und Snap ist auch hier autgesourced mit 800 MB

Kann nochmal berichten wie ein vollständig für die Auslieferung bereite Installation aussieht, wenn Interesse besteht.
 
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