Zum Abschluss noch mal was Anderes.
Kritiker bemängeln ja gerne (und keineswegs immer zu Unrecht) , dass "wir" Linuxianer Probleme immer nur schön- und kleinreden oder als individuelles Pech in Sonderfällen darstellen, von denen die Anderen aufgrunddessen nicht betroffen sind. Dieser Eindruck täuscht; jeder hat(te) schon mal mit Unzulänglichkeiten zu kämpfen. Daher an dieser Stelle mal eine kleine Auswahl von Mucken und Macken unter Linux. Und zwar solche, denen auch ich persönlich schon ausgesetzt war oder bin:
Die vorgenannten Fehler sind allesamt vom Typ 'Regression'. Das ist besonders ärgerlich, wenn Dinge, die schon seit langem selbstverständlich sind, plötzlich nicht mehr funktionieren.
Die nachfolgenden Eigentümlichkeiten fallen dagegen mehr in die Rubrik Feature-Schwund:
Zuletzt noch der Klassiker:
Quellenangaben spare ich mir hier an dieser Stelle. Die kann ein jeder selbst bei Bedarf mit der Suchmaschine seiner Wahl sprudeln lassen.
Man sieht schon: jede Macke für sich allein genommen ist jetzt nicht gerade ein Weltuntergang. In der Summe genommen aber ist das doch mehr als nur ein 'Na ja'. Und einen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt diese Mängelliste auch nicht.
Trotzdem ist das noch lange kein Grund für mich, Linux hinzuschmeissen. Ich bin nicht zu Linux gekommen, weil es besser als Windows funktioniert. Sondern weil es mir wesentlich mehr Freiheit bietet. Ich habe auch nicht Windows verlassen. Im Gegenteil, so paradox es klingen mag, Linux verhilft mir zu einem angenehmeren Benutzererlebnis von Windows. Denn ich verwende Windows (abgesehen vom Zeitraum für Installation und Grundkonfiguration) ausschließlich nur noch offline. Und dann läuft Windows auch weitestgehend stressfrei. (Das was ich unter Windows nutze, braucht kein Internet.) Ich kann mir das aber nur leisten, weil ich für alle Online-Aktivitäten Linux verwende.
Der Trend geht aber schon seit Jahren immer mehr in Richtung permanenten Online-Betrieb. Das heißt, die Gate-Keeper möchten, dass du deine Systeme und Programme immer nur mit zugeschaltetem Internet betreibst. Nur so können sie dich lückenlos kontrollieren und abgreifen. Der Nutzer als Nutztier sozusagen. Nicht mehr einfach nur Käufer, Kunde oder Konsument. Also wenn ich eines Tages dann das Gerät nur noch einschalten kann, wenn neben dem Stromstecker auch das Internet-Kabel eingesteckt ist, weil ich ansonsten ohne meinen Online-Account gar nicht mehr auf den Rechner zugreifen kann, dann wäre Schluss für mich. Egal ob Windows oder ein sonstiges OS.
Kritiker bemängeln ja gerne (und keineswegs immer zu Unrecht) , dass "wir" Linuxianer Probleme immer nur schön- und kleinreden oder als individuelles Pech in Sonderfällen darstellen, von denen die Anderen aufgrunddessen nicht betroffen sind. Dieser Eindruck täuscht; jeder hat(te) schon mal mit Unzulänglichkeiten zu kämpfen. Daher an dieser Stelle mal eine kleine Auswahl von Mucken und Macken unter Linux. Und zwar solche, denen auch ich persönlich schon ausgesetzt war oder bin:
- Fenster merken sich ihre vom Benutzer gesetzte Größe nicht mehr, sondern öffnen sich immer nur im Miniformat, sodass man sie jedesmal neu verschieben, resizen und maximieren muss. Betrifft Ubuntu 23.04. Ursache ist vermutlich ein Fehler in Gnome 44, welcher bereits gefixt wird und daher in der nächsten Ubuntu-Version wieder Vergangenheit sein wird. Also potentielle Ubuntu-Neulinge: Finger weg von Zwischenversionen! Nur die Versionen nehmen, wo hinten ein LTS im Namen steht. Was nicht heißt, dass in LTS-Versionen grundsätzlich keine Fehler drin wären, denn ...
- Snap-Updates sind bisweilen blockiert. Betrifft Ubuntu 22.x. Lösung per Befehl(e) im Terminal
- DVD-Drive läßt sich nicht korrekt ansprechen. Betrifft Ubuntu 22.04. Ursache: Fehler im Paketmanagement
- (zusätzlicher) Dateimanager Nemo läßt sich nicht installieren. Betrifft Ubuntu 22.04. Ursache: Fehler im Paketmanagement
- Vorschaubilder von Bildern im Smartphone werden nicht angezeigt. Betrifft (vermutlich) mindestens alle Linuxe mit Codebasis Ubuntu 22 (also z.B. auch Mint 21)
Die vorgenannten Fehler sind allesamt vom Typ 'Regression'. Das ist besonders ärgerlich, wenn Dinge, die schon seit langem selbstverständlich sind, plötzlich nicht mehr funktionieren.
Die nachfolgenden Eigentümlichkeiten fallen dagegen mehr in die Rubrik Feature-Schwund:
- keine Themes mit transparenten Startmenü und Taskleiste mehr. Betrifft KDE ab Version ??. Ich habe beispielsweise noch eine Rolling-Release-Distri mit KDE als VM. Wenn ich in den Snapshots rückwärts blättere, sind Startmenü und Taskleiste im unveränderten Theme plötzlich wieder transparent. Das heißt, bei einem der folgenden Updates wurde dieses Feature lahmgelegt. KDE ist allerdings bisher das einzige DE, das ich kenne, das das nicht mehr kann.
- keine DeskCube-Animationen mehr. Betrifft KDE ab 5.23. Dieser Verzicht wird gern mit unnützer Spielerei gerechtfertigt. Ist es aber nicht. Wenn beispielsweise beim Switchen einer Arbeitsfläche optisch rein gar nichts passiert (auch kein 'Gleiten' oder ähnliches), dann findet man das schon irgendwie irritierend. Die Anpassungsfähigkeit des Desktop-Designs von KDE war ja früher mal Legende; mittlerweile ist es nur noch eine solche! Solche Sachen haben bewirkt, dass KDE von Platz 1 meiner persönlichen Beliebtheitsskala auf Platz 3 abgerutscht ist. Platz 1 hat nun Gnome inne. Ich kann es selber kaum fassen. Aber im Zusammenspiel mit den Gnome-Extensions läßt sich ein erstaunlich gutes Benutzererlebnis sowohl in Sachen Funktionalität als auch Ästhetik konfigurieren.
- Titelleisten von Fenstern werden nicht mehr farblich hervorgehoben. Betrifft DEs mit 'Mutter' als Unterbau. Somit betroffen z.B. auch Mint 21. Abhilfe: zum Glück sehr simpel mittels einer Mini-Anpassung in einer Konfigurationsdatei. Wirkt auch in Ubuntu.
- keine phantasievoll, witzigen Login-Screens mehr wie z.B. Blimp-City (muss man mal gesehen haben). Gehörte zu den Gimmicks von Linux Mint. Abgeschafft in Mint 19 (dort mit Patch noch reaktivierbar gewesen)
- animierte Bildschirmschoner. Zuletzt gesehen ebenfalls in Linux Mint 18 Cinnamon. Überraschenderweise gibt es solche Screensaver aber noch unter Mint 20 mit Mate-Desktop.
Zuletzt noch der Klassiker:
- Linuxe schreiben bei der Installation ihren UEFI-Eintrag stets nur auf die erste gefundene EFI-Partition. Das als solches ist allerdings NICHT der eigentliche Fehler. Sondern der Umstand, dass im Menü, auch andere Orte zur Auswahl angeboten und scheinbar auch angenommen werden - aber dann trotzdem ignoriert werden. Ist ungefähr so, wie wenn beim neuen Auto, da wo man die Bremse erwartet, aber das Gaspedal ist. Nicht schlimm, wenn man es erstmal weiß. Auch für das angesprochene Linux-Problem gibt es mindestens drei simple (laientaugliche) Workarounds.
Quellenangaben spare ich mir hier an dieser Stelle. Die kann ein jeder selbst bei Bedarf mit der Suchmaschine seiner Wahl sprudeln lassen.
Man sieht schon: jede Macke für sich allein genommen ist jetzt nicht gerade ein Weltuntergang. In der Summe genommen aber ist das doch mehr als nur ein 'Na ja'. Und einen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt diese Mängelliste auch nicht.
Trotzdem ist das noch lange kein Grund für mich, Linux hinzuschmeissen. Ich bin nicht zu Linux gekommen, weil es besser als Windows funktioniert. Sondern weil es mir wesentlich mehr Freiheit bietet. Ich habe auch nicht Windows verlassen. Im Gegenteil, so paradox es klingen mag, Linux verhilft mir zu einem angenehmeren Benutzererlebnis von Windows. Denn ich verwende Windows (abgesehen vom Zeitraum für Installation und Grundkonfiguration) ausschließlich nur noch offline. Und dann läuft Windows auch weitestgehend stressfrei. (Das was ich unter Windows nutze, braucht kein Internet.) Ich kann mir das aber nur leisten, weil ich für alle Online-Aktivitäten Linux verwende.
Der Trend geht aber schon seit Jahren immer mehr in Richtung permanenten Online-Betrieb. Das heißt, die Gate-Keeper möchten, dass du deine Systeme und Programme immer nur mit zugeschaltetem Internet betreibst. Nur so können sie dich lückenlos kontrollieren und abgreifen. Der Nutzer als Nutztier sozusagen. Nicht mehr einfach nur Käufer, Kunde oder Konsument. Also wenn ich eines Tages dann das Gerät nur noch einschalten kann, wenn neben dem Stromstecker auch das Internet-Kabel eingesteckt ist, weil ich ansonsten ohne meinen Online-Account gar nicht mehr auf den Rechner zugreifen kann, dann wäre Schluss für mich. Egal ob Windows oder ein sonstiges OS.