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Kommentar Kommentar: Geht's auch realistisch?

Bleikopp schrieb:
(...)
Allerdings scheint meine Generation sich nach und nach von dem Medium zu verabschieden. Selbst ich spiele eigentlich kaum noch obwohl ich mich schon eher als Nerd sehen würde. Da könnte man jetzt die "was war vorher: Huhn oder Ei" Frage stellen aber Tatsache ist, solche Spiele verkaufen sich einfach nicht. Meiner Meinung nach vor allem weil die jüngere Generation wohl immer noch vor allem auf die Konserven-Spiele alla COD steht. Spec Ops the Line war ein so krasser Misserfolg das Yager, die Firma dahinter, inzwischen das Spiel schon beinahe verleugnet.
(...)

Die etwas älteren Gamer (mit bald 32 Jahren zähl ich mich da auch schon mal dazu) haben glaub auch zunehmend das Problem des Stillstand. Nicht ihres eigenen, sondern die des Marktes. Wenn mir jemand mit 16 Jahren ein Battlefield 4 oder Call of Duty XY (kA da bin ich nicht so aufm laufenden) vorgesetzt hätte, dann wär ich auch hin und weg gewesen weil ich sowas noch nie gespielt hab. Leute aus meiner Generation sind aber mit Battlefield 1942 und dem allerersten Call of Duty an solche Spiele herangeführt worden. Diese Konzepte wurden dann innerhalb weniger Fortsetzungen perfektioniert (mal ehrlich, was unterscheided Battlefield Bad Company oder BF4 großartig vom Prinzip eines Battlefield 2?) und seither endlos wiederholt. Selbiges gilt für Strategiespiele, für Aufbauspiele, eigentlich für fast jedes Genre. Hinter einer immer besser werdenden Fassade wird immer wieder der gleiche Inhalt serviert.

Aus Sicht der Publisher muss man sich halt fragen "ja warum an dieser sicheren Gelddruckmaschine was ändern?". Es kommen jährlich genug neue junge Spieler nach, deren erste Berührung mit Titeln erfolgt die für uns vom Prinzip her ein alter Hut sind, die aber total umhauen. Und dann hast zwischendrin noch die Leute, die zwar schon ein paar Jahre dabei sind, aber noch nicht komplett abgestumpft sind und hier und da immernoch neues entdecken können.

Und weil du Spec Ops The Line angesprochen hast: Oberflächlich hebt sich solch ein Titel nicht aus der Call-of-Battlefield Masse heraus. Ähnliches Setting, zunächst mal ähnlicher Ablauf, kein offensichtliches Alleinstellungsmerkmal. Wenn man tiefer schaut ist das Spiel schon was anderes, aber offensichtlich haben sich entweder zu wenig Leute dafür interessiert oder die Leute die an sowas interessiert wären haben nicht mitbekommen dass es das Spiel gibt. So oder so schade. Ich fände es auch interessant wenn Spiele öfter mal eine Charakterstudie abseits von absolut gut und absolut böse durchführen würden. Spielfiguren mit nachvollziehbar menschlichen (Schatten)Seiten finde ich viel interessanter als den stereotypischen 1.90 m großen SpaceMarine Namenlos mit einer Backgroundstory die mit einem Wort umschrieben werden kann. Aber Charaktere glaubhaft und interessant zu machen ist schwierig und außerdem schwer zu quantifizieren.
Und genau deswegen spiel ich aktuell nur noch Kerbal Space Programm. Da gibts nur kleine grüne Männchen und man kann sich 10-stufige 1000 Tonnen schwere Raketen bauen und zu anderen Planeten fliegen. Das Spiel hat überhaupt keinen Anspruch was Handlung und so angeht (es hat einfach keine Handlung), man folgt keinem vordefiniertem Pfad, man macht was man will und wenn man lustig ist probiert man halt mit gestapelten SRBs nen stabilen Orbit zu erreichen, oder ein Single-Stage-Raumschiff zu bauen. Und wenn man das alles durchhat fängt man an sich diesen oder jenen Mod zu installieren und schwupps sind nochmal 100 Stunden rum. Das letzte mal als ich annähernd so viel Zeit in nem AAA Titel verbracht hab ist schon verdammt lang her.
 
Ich habe eine ganz einfache Antwort: Weil Spieler, die Spiele spielen, die für 6 und 12 Jahre freigegeben sind, nicht zwingend die geistige Reife haben, um die komplexe Welt (wenn man diese realistisch darstellt) zu verstehen. Auch Spieler mit Spielen für 16 und 18 Jahren fällt das schwer.

Viele Politiker (wo man denkt, dass diese eine gewisse Reife haben sowie gute Quellen) blinken nicht durch.

Zudem gibt es sehr anspruchsvolle Spiele und das seit Jahren! Klar gibt es diese anspruchsvollen Spiele deutlich weniger, da die meisten Spieler einfach ein schnelles, ohne großartig geistig anstrengendes Abenteuer suchen (zum entspannen oder Probleme vergessen).

Wenn ich anspruchsvolle und realistische Themen haben möchte, kann ich öffentlich rechtliches Fernsehen schauen, wo diese Themen teilweise lange und ausführlich behandelt werden.

Ist einfach eine Nachfrage > Angebot Geschichte...
 
Zuletzt bearbeitet:
Realismus tötet die Phantasie.
 
akron1980 schrieb:
@mfJade
Nein, Realismus erschafft bzw. fördert die Phantasie. Ohne die menschliche Wahrnehmung und äussere Umwelteinflüsse, hätte das Gehirn keinen Input. Irgendwoher müssen die Nährstoffe für Phantasie ja herkommen. ;-)

Grundsätzlich mag das stimmen aber bei Videospielen empfinde ich ultrarealistische Texturen und Beleuchtung nicht so gut weil sie es in erster Linie eh nicht fotorealistisch hinbekommen und dadurch geht die Immersion flöten. Deswegen empfinde ich die Grafik von WoW immernoch als die beste bisher. Hier merkt man einfach noch dass Design mehr wert ist als Realismus.

Ist ja wie bei Lego oder Minecraft. Dinge nachzubauen ist ja bei weitem nicht so kreativ wie Dinge selbst zu erschaffen.
 
CD schrieb:
Und weil du Spec Ops The Line angesprochen hast: Oberflächlich hebt sich solch ein Titel nicht aus der Call-of-Battlefield Masse heraus. Ähnliches Setting, zunächst mal ähnlicher Ablauf, kein offensichtliches Alleinstellungsmerkmal. Wenn man tiefer schaut ist das Spiel schon was anderes, aber offensichtlich haben sich entweder zu wenig Leute dafür interessiert oder die Leute die an sowas interessiert wären haben nicht mitbekommen dass es das Spiel gibt. So oder so schade.

Ich bin auch einer der "älteren Zocker" und stimme Dir in den meisten Punkten zu, allerdings sollte vor allem eines nicht vergessen werden:
SPIELE dienen vor allem dem Eskapismus. Man möchte sich eine gute Zeit machen. Und genau da hatte SpecOps ein Problem.

Dadurch, dass es eben "sehr" realistisch war, vom etwas utopischen Setting mal abgesehen, war Krieg eben nicht -mehr- dazu geeignet sich eine gute Zeit zu machen. Es wurde z.T. sehr drastisch vorgeführt was ein bewaffneter Konflikt mit Menschen machen kann, und in welch unangehmen Zwangslagen man kommen kann, in denen Gut und Böse verschwimmen und man eben kein "Feelgood" mehr hat.

Ein brillianter Beitrag bzgl. Storytelling in "Spielen", nur wer möchte sich wirklich damit auseinander setzen, was ein Krieg mit Menschen anrichtet? Und sich dabei auch noch gut fühlen?
Wohl kaum die hauptsächlich avisierten Zielgruppen.
Und ja, damals in BF2 und Koonsorten standen auch bei mir ganz andere Dinge im Vordergrund als schwerwiegende Entscheidungen.

Ein relaitätsbezogenes Setting hat z.B. GTA 5. Obwohl das Spiel mMn. wohl nur ganz grob als "realistisch" einzustufen ist.
Realistisch wäre, wenn der "Held" je nach Betragen über kurz oder lang ins Gras beißt, weil so ziemlich alles was als "Gesetzeskraft" definiert werden könnte ihn jagen und zur Strecke bringen würde.

Realistische "Spiele" deprimieren meist, eben weil sie realistisch sind.
Ich denke der Autor hat sich ein wenig unglücklich ausgedrückt.
 
CaptainCrazy schrieb:
Nehmen wir mal das Besipiel aus dem Artikel. Ein Rollenspiel in der Politik. Wie würden dann diplomatische Ziele zur Lösung des Nahost-Konflikts aussehen? Wie soll man ein realistisches Szenario konstruieren, das erfüllbare Ziele hat und Spaß macht. Nah an der Realität wären endlose Debatten ohne Ergebnis. Unterhält, besonders die jüngeren Gamer, sicher großartig...

Die Jungs von Last Week Tonight with John Oliver haben für genau so ein Spiel erst letzte Woche einen großartigen Trailer produziert :lol:

https://www.youtube.com/watch?v=g8ZWCGkIFNQ
 
Ich fänd ein Firstpersonshooter gut, wo man die Welt vor einem atomaren Erstschlag der Amerikaner gegen die Chinesen oder Russen beschützt. Man ballert sich durch die Vereinigten Staaten und zum Schluss darf man noch den Presidenten erschießen. Bei dem aktuellen Hass auf die USA müsste der Shooter richtig Geld bringen.
 
Ich will gerade keinen (!) Realismus, denn den habe ich jeden Tag und mir graut davor. Vor allem den Terrorismus und auch die Counterstrike Klone oder auch das Watchdogs Szenario mit der Überwachung sind reichlich makaber. Lieber eine verschrobene Fantasiewelt, da kann ich mal dem Alltag entfliehen.

Aber das ist vergleichbar mit einem PC Gehäuse, der eine will es für altbacken grau und absolut gerade Linien also realistisch, der andere hat Fantasie und will bunte Lämpchen oder Designspielerein. Gut daß nicht alle Menschen gleich sind ...
 
Ich schließe mich deiner Meinung halbwegs an. Der Punkt ist, die meisten spielen Spiele, weil Sie von der realen Welt genug haben. Ständiger Stress auf der Arbeit oder auch im privaten Umfeld und die ständigen Berichte über morde, kriege und Beschuldigungen. Ich glaube die Menschen wollen einfach mal abtauchen, was neues entdecken und einfach mal eine andere Rolle einnehmen. Deswegen ist so ein "realistisches" Spiel unpassend bzw. würde keine große Zielgruppe ansprechen.
Außerdem gibt es ja noch viele anderen Aspekte die gegen so ein Spiel sprechen.
 
HerrvonBla schrieb:
Ich fänd ein Firstpersonshooter gut, wo man die Welt vor einem atomaren Erstschlag der Amerikaner gegen die Chinesen oder Russen beschützt. Man ballert sich durch die Vereinigten Staaten und zum Schluss darf man noch den Presidenten erschießen. Bei dem aktuellen Hass auf die USA müsste der Shooter richtig Geld bringen.

Oder grundlos die USA niederballern. Machen die doch auch so. Vor allem in Spielen.

Das würde einen gewaltigen Shitstorm auslösen dieses Spiel, besonders in dem Land. Ich würde aus dem Lachen nicht mehr rauskommen.
 
Unnu schrieb:
SPIELE dienen vor allem dem Eskapismus. Man möchte sich eine gute Zeit machen. Und genau da hatte SpecOps ein Problem.

Dadurch, dass es eben "sehr" realistisch war, vom etwas utopischen Setting mal abgesehen, war Krieg eben nicht -mehr- dazu geeignet sich eine gute Zeit zu machen. Es wurde z.T. sehr drastisch vorgeführt was ein bewaffneter Konflikt mit Menschen machen kann, und in welch unangehmen Zwangslagen man kommen kann, in denen Gut und Böse verschwimmen und man eben kein "Feelgood" mehr hat.

Ein brillianter Beitrag bzgl. Storytelling in "Spielen", nur wer möchte sich wirklich damit auseinander setzen, was ein Krieg mit Menschen anrichtet? Und sich dabei auch noch gut fühlen?
Wohl kaum die hauptsächlich avisierten Zielgruppen.

Obwohl grundsätzlich die meisten den "Heart of Darkness / Apocalypse Now" Ansatz von Spec Ops richtig interpretieren und einordnen können, tut das Spiel viel mehr was viel zu häufig unter den Teppich gekehrt wird.

Das Arcadige-Gameplay, die Call of Duty-mäßigen Gegnerwellen, die Eine nach der Anderen über den Haufen geschossen werden, auch sie sind Storyelemente. Das Spiel zeigt was ein Krieg mit der Spielfigur macht, gleichzeitig wird aber auf der Meta-Story-Ebene auch dem Spieler ein Spiegel vors Gesicht gehalten.

Dies wird immer wieder mit den Ladebildschirmen klar: "Do you feel like a Hero?" "This is all your fault". Nicht die Spielfigur wird damit gemeint, sondern der Spieler vor dem Bildschirm.
Das ständige Töten stumpft die Spielfigur gleichermaßen ab, wie das Gameplay den Spieler. Ein Gegner, ist keine Herausforderung, und hat somit keinen "Gameplay-Wert" mit der Zeit. So wie ein Leben keinen Wert für die Spielfigur hat.

Der Spieler soll sich am Ende dieses Spiels nicht gut fühlen. Genau das macht dieses Spiel so extrem besonders.
 
die einzige gewissensentscheidung die ich bei Spec Ops treffen musste war, ob ich mir überhaupt erst die demo mit dieser nervtötenden grafik antue

tja, das ende vom lied war: Spec Ops spielt sich wie COD, die story dreht sich wieder nur darum seine artgenossen über den haufen zu schießen, es sieht aus wie ein bunter kaugummi zusammengemixt aus allen brauntönen und hinterher künstlich belichtet, das gameplay ist typisch wie eh und je.
actionscriptachterbahn im stile von COD, keine interaktion mit der umgebung, autoheal, klongegner in einer schießbude. das war der eindruck der demo. und was soll ich davon nun halten? wäre die grafik nicht so furchtbar, dann hätte ich mit mir reden lassen und evtl dem spiel eine erste chance gegeben

ich brauch keine spiele wie Spec Ops die mir zeigen wie sinnlos so ein krieg ist. ist sowieso nur vorwand der entwickler von Spec Ops, denn in wirklichkeit fahren sie auch die übliche schiene wie die anderen: viel gewalt, modernes militärszenario ohne große ideen und bumm bumm = besser als seinen kopf anzustrengen und etwas wirklich kreatives zu erschaffen, wie es zum beispiel damals bungie mit halo schaffte

solche entwickler ernten höchsten meinen spott, nieder mit diesen instantshootern
 
Zuletzt bearbeitet:
Erst jetzt, im Rückblick und im Wissen um die Ursache meines Frustes, weiß ich, warum ich persönlich so angetan war von einem „Spec Ops: The Line“: Es war nicht das Setting an sich, das mich so überzeugte, sondern der einfache Umstand, dass die Entwickler mit simplen Mitteln tief in die Abgründe der menschlichen Psyche geblickt haben. Und das gänzlich ohne Haudrauf-Metaphysis.

CD schrieb:
Und weil du Spec Ops The Line angesprochen hast: Oberflächlich hebt sich solch ein Titel nicht aus der Call-of-Battlefield Masse heraus. Ähnliches Setting, zunächst mal ähnlicher Ablauf, kein offensichtliches Alleinstellungsmerkmal. Wenn man tiefer schaut ist das Spiel schon was anderes, aber offensichtlich haben sich entweder zu wenig Leute dafür interessiert oder die Leute die an sowas interessiert wären haben nicht mitbekommen dass es das Spiel gibt. So oder so schade.

Ich habe von SpecOps The Line bei Release zwar erfahren, es wurde in den Tests aber als schlechter Durchschnitt mit schwachem Gameplay abgetan. Daher habe ich es nicht weiter verfolgt.

Letztens war auch auf Gamestar ein Bericht über Yager zu lesen, da habe ich zum erstenmal mitbekommen, was das eigentlich für ein Spiel ist!
Habe es dann direkt gekauft und nun set 3 Tagen am suchten! Das Spiel hat mich zwar nicht direkt, aber immer mehr in den Sog genommen.
Am anfang ist es wie ein 0815 Shooter mit schlechter Mechanik, aber nach so 2-3h entfalltet es sich zu einem sehr tiefen und emotionalem Spiel. Selten hatte ich Gänsehaut von einem Spiel wie in diesem. Und das nicht weil die Szenen so brutal wären. Bzw. das dargestellte, sondern weil diese Szene durch eigene Entscheidungen passiert ist. Am Anfang merkt man es nicht so, aber oft hat man die Wahl. Die bekommt man leider selten mit, wer aber danach sucht, findet sie. Das Spiel zieht genau auf solche dinge ab. Es zeigt dir den 0815 Weg wie in jedem Shooter, mit dem Unterschied, dass dies Konsequenzen für viele Virtuelle Leben hat. Wenn man dann mitbekommt, das man es auch anders hätte machen können, tia dann steht man da vor dem monitor und weiss nicht was denken^^

Achtung Spoiler!
Eine Szene war dann doch sehr heftig, wo man an dem Stadttor ankommt. Da ist es offensichtlich, dass man die ganzen Leute mit dem Mörser töten soll. Der Möser hat aber weisses Phosfor, das extreme Verbrennungen auslöst bei den getroffenen und so qualvoll sterben.
Der eine von deinen Leuten sagt, wir müssen da durch, nimm den Mörser. Der andere sagt etwas weniger stark, nein das können wir nicht tun, du weisst was das Zeug anrichtet.
Wenn man sich dann für den "leichten" weg entscheided, also den Mörser. (Bzw. kommt man wohl kaum mit, dass es auch noch einen anderen Weg geben könnte) läuft man anschliessend durch all die verbrannten Leichen. Die meisten sind tot, einige leben noch. Am ende gerät man einen hochgradigeren Typen, der meint nur: "Wieso habt ihr das getan". Die Antwort unseres Charakters war schlicht: "Weil ihr es verdient habt". Bis dahin wusste man nur, dass die Leute vom Militär böse sind. Dann folgt ein "Aber wir haben diesen Leuten geholfen und sie versorgt". Nach dem Satz segnet er das zeitliche und unser Charakter schaut sich um. Dabei entdeckt er viele zivile Leichen. Ein Streit zwischen den Begleitern hartet aus. Dein Charakter ist total am grübeln, wie sowas geschehen konnte, wie konnte er sich nur dafür entscheiden etc.

Ich fand das sehr tiefgreifend und es zeigt, wie schmutzig es im Krieg ist, bzw. wie schnell es geht und man sich falsch entscheided, oder aufgrund von geglaubten Tatsachen sich fürs falsche entscheided.

Das Spiel ist vollgepackt mit solchen verzwickungen. Jeder der Wert auf sowas legt, sollte sich das Spiel zulegen. Es ist wirklich sehr tiefgründig. Auch wenn die ersten 1-2 Stunden relativ lasch sind. Das Gameplay finde ich jetzt nichts schlechtes, aber es ist auch nichts gutes ;)

greez


holzbursche schrieb:
die einzige gewissensentscheidung die ich bei Spec Ops treffen musste war, ob ich mir überhaupt erst die demo mit dieser nervtötenden grafik antue

tja, das ende vom lied war: Spec Ops spielt sich wie COD, die story dreht sich wieder nur darum seine artgenossen über den haufen zu schießen, es sieht aus wie ein bunter kaugummi zusammengemixt aus allen brauntönen und hinterher künstlich belichtet, das gameplay ist typisch wie eh und je.
actionscriptachterbahn im stile von COD, keine interaktion mit der umgebung, autoheal, klongegner in einer schießbude. das war der eindruck der demo. und was soll ich davon nun halten? wäre die grafik nicht so furchtbar, dann hätte ich mit mir reden lassen und evtl dem spiel eine erste chance gegeben

ich brauch keine spiele wie Spec Ops die mir zeigen wie sinnlos so ein krieg ist. ist sowieso nur vorwand der entwickler von Spec Ops, denn in wirklichkeit fahren sie auch die übliche schiene wie die anderen: viel gewalt, modernes militärszenario ohne große ideen und bumm bumm = besser als seinen kopf anzustrengen und etwas wirklich kreatives zu erschaffen, wie es zum beispiel damals bungie mit halo schaffte

solche entwickler ernten höchsten meinen spott, nieder mit diesen instantshootern


GLAUB MIR, DAS dachte ich am anfang auch. Spiel es durch und sag mir das nochmals bitte!!


Shizzle schrieb:
Obwohl grundsätzlich die meisten den "Heart of Darkness / Apocalypse Now" Ansatz von Spec Ops richtig interpretieren und einordnen können, tut das Spiel viel mehr was viel zu häufig unter den Teppich gekehrt wird.

Das Arcadige-Gameplay, die Call of Duty-mäßigen Gegnerwellen, die Eine nach der Anderen über den Haufen geschossen werden, auch sie sind Storyelemente. Das Spiel zeigt was ein Krieg mit der Spielfigur macht, gleichzeitig wird aber auf der Meta-Story-Ebene auch dem Spieler ein Spiegel vors Gesicht gehalten.

Dies wird immer wieder mit den Ladebildschirmen klar: "Do you feel like a Hero?" "This is all your fault". Nicht die Spielfigur wird damit gemeint, sondern der Spieler vor dem Bildschirm.
Das ständige Töten stumpft die Spielfigur gleichermaßen ab, wie das Gameplay den Spieler. Ein Gegner, ist keine Herausforderung, und hat somit keinen "Gameplay-Wert" mit der Zeit. So wie ein Leben keinen Wert für die Spielfigur hat.

Der Spieler soll sich am Ende dieses Spiels nicht gut fühlen. Genau das macht dieses Spiel so extrem besonders.

Wenn ich das so überlege, stimmt das sogar. Schade, dass das Spiel nicht so abgestempfelt wurde, hätte gerne mehr so tiefgründige Spiele.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist halt schwierig so nen Titel gescheit zu vermarkten. Das was das Spiel auszeichnet ist schwer quantifizierbar und lässt sich halt nicht so einfach auf die Packung schreiben wie "jetzt mit noch besseren Texturen!" oder "64 Spieler Multiplayer". Anfangs erwartet man halt auch irgendwie einfach nur nen 0815-Shooter ala CoD und denkt irgendwie so "meh", und so kam es auch in vielen Tests rüber. Dass der Titel mehr ist bzw. mehr sein kann haben viele glaub auch erst später gemerkt. Ich hab's mir zB auch erst in irgend nem Steam Sale geholt, aber davon macht der Hersteller halt leider nimmer viel Geld. Die meiste Kohle kommt in den ersten paar Wochen rein wenn das Ding zum Vollpreis verkauft wird, und wenn diese Verkäufe durch mittelmäßige Test- und Erfahrungsberichte geschmälert werden, naja kann man sich ja denken was der Hersteller dann für Konsequenzen zieht.
 
Es ist doch völlig egal ob realistisch oder nicht - das was die Spiele langweilig und austauschbar macht ist doch nicht das Fantasy setting, irgend eine übernatürliche Fähigkeit oder der Zombie, das Problem ist doch schlicht die Qualität der Story.
Und diese Entwicklung weg von einer hochwertigeren Story zum flachen massentauglichen Brei gab es ja nicht nur bei Spielen, Filme und TV Serien sind dem genauso gefolgt. Bei Serien scheint sich der Trend aber langsam wieder umzukehren (zumindest wenn ich mir die US Serien inkl Netflix usw. ansehe).

Lieber mit Qualität und Tiefgang eine begrenzte Zielgruppe unterhalten als mit stumpfem Einheitsbrei die breite Masse langweilen.

SciFi/Fantasy hatte ich auch damals bei WingCommander4, Schleichfahrt usw. aber das war halt noch Qualität mit Liebe zum Detail und nicht eine dahingerozte Schnellproduktion die auch ja für Kinder, Senioren, Schwangere, alleinstehend Erziehende mit Kampfhund usw gleichermaßen geeignet ist.
 
CD schrieb:
Es ist halt schwierig so nen Titel gescheit zu vermarkten. Das was das Spiel auszeichnet ist schwer quantifizierbar und lässt sich halt nicht so einfach auf die Packung schreiben wie "jetzt mit noch besseren Texturen!" oder "64 Spieler Multiplayer". Anfangs erwartet man halt auch irgendwie einfach nur nen 0815-Shooter ala CoD und denkt irgendwie so "meh", und so kam es auch in vielen Tests rüber. Dass der Titel mehr ist bzw. mehr sein kann haben viele glaub auch erst später gemerkt. Ich hab's mir zB auch erst in irgend nem Steam Sale geholt, aber davon macht der Hersteller halt leider nimmer viel Geld. Die meiste Kohle kommt in den ersten paar Wochen rein wenn das Ding zum Vollpreis verkauft wird, und wenn diese Verkäufe durch mittelmäßige Test- und Erfahrungsberichte geschmälert werden, naja kann man sich ja denken was der Hersteller dann für Konsequenzen zieht.

In dem Falle sind eigentlich die Redaktionen Schuld, die das Spielt nur "angespielt" haben und ihre arbeit nicht richtig gemacht haben. Denn hätten 80% aller Magazine gesagt, was in dem Spiel stecken kann, wäre es sicher deutlich besser verkauft worden und wir hätten mehr solche Spiele bekommen.

Aber ist ja nicht das erste mal, dass Spieletester die ersten 30min testen und auf das ganze Spiel deuten. Besondern bei Fällen wie Aliens Colonial Marines etc. Da waren die Testergbenisse total falsch zu dem was wirklich im Spiel war, bzw. was die mit dem Spiel abgezogen haben. Überall erst 90% Wertungen, dann kam raus, was für ein scheiss es ist, dann haben alle auf 60% korrigiert...

Naja, das Hobby Gaming geht immer mehr und mehr den Bach runter, bzw. es wurde einfach zu stark verkommersialisiert.
 
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