Crazy_Chris schrieb:
Hätte schon erwartet das der Gamepass mehr zieht.
Der Game Pass ist ein gutes Angebot, aber Microsoft versorgt ihn nicht hinreichend schnell mit neuem, hochwertigem First-Party-Content. Nach der ABK-Übernahme sind die Xbox Game Studios im Prinzip der größte Spielepublisher der Welt, wenigstens was die Anzahl an firmeneigenen Entwicklerstudios angeht. Der Output passt dazu aber leider nicht. Viel zu viele Projekte wurden zwar irgendwann mal per "Logoflash" angekündigt, dümpeln aber seitdem vor sich hin - Stichwort etwa Fable.
Microsoft besitzt massive Kapazitäten, bekommt es aber nicht hin, diese zu organisieren und auszuschöpfen. Das Debakel um Redfall zeigt das exemplarisch ziemlich gut auf -.-'
entengruetze schrieb:
Irgendwas macht MS falsch 😅
Die Microsoft-Strategie zielt wenig auf die eigene Hardware und deren Verkäufe ab. Die Fokussierung auf den Game Pass-Service zieht aber eben nur dann, wenn es wenigstens vier bis sechs Mal im Jahr Veröffentlichungen gibt, die die Leute zum Abonnieren desselben motivieren. Die Zugkraft solcher Titel bräuchte MS umso mehr, da PlayStation einfach traditionell eine stärkere Marke ist. Wenn beide Plattformen ansonsten gleichwertig nebeneinander stehen, verliert die Xbox in der Käufergunst ggf. dennoch, selbst wenn die Preis-Leistung der PS5 schwächer und Microsofts Firmenpolitik tendenziell kundenfreundlicher ist (siehe digital refund policy und co.). Als weniger bekannte, weniger beliebte Plattform hat man mächtige Zugpferde eben umso mehr nötig, zumal jegliches Momentum aus der Vorgängergeneration fehlt - von dem hatte Sony zum Start der PS5 dagegen reichlich.
Nun ist Sonys First-Party-Roadmap für die nächsten Jahre auch ziemlich leergefegt und in diese Lücke könnte Microsoft theoretisch stoßen - aber wie gesagt, der Output stimmt einfach nicht, das Management liefert unter Phil Spencers Laissez-Faire-Führungsstil eine schwache Performance ab. So werden 2024 vermutlich beide ohne relevante First-Party-Titel dastehen und die PS5 wird weiterhin weit besser verkauft werden.
Achtung, unpopulärer Take: Das Absägen von Bobby Kotick zum Jahreswechsel ist deshalb ein ziemlich dämlicher Fehler. Der Mann ist zwar (zu recht) unbeliebt und wird nicht umsonst für denjenigen gehalten, der Blizzard zugrunde gerichtet hat. Man muss ihm eines aber lassen: Er weiß, wie er ein Unternehmen organisiert, den Flow neuer Produkte verstetigt und es letztlich groß macht. Die Xbox Game Studios hätten ein paar Jahre unter einer solchen Ägide mMn zweifellos nötig.
Es gibt nur wenige Menschen, die zur effizienten Führung eines Unternehmens dieser Größenordnung qualifiziert und letztlich dann auch fähig sind. Im Moment stehen nicht die richtigen Leute an der Spitze der Xbox-Division. Und das ist nun bereits seit vielen Jahren der Fall.