Bad Mo-Fo schrieb:
...Wieso sollen wir dann nicht anderen auch eine Freude bereiten in dem wir nur ein Wort nicht benutzen, für das es ALternativen gibt.
Dafür müssen wir uns nicht von der Deutschen Sprache abwenden.
Du erwartest, das wir jedes Wort auf die Goldwaage legen, uns vorher überlegen, ob dieses oder jenes Wort jemanden hier oder dort oder anderswo traurig macht, enttäuscht, beleidigt, erzürnt, unglücklich macht oder unschön ist? Vergiss es, dann können wir gleich stumm kommunizieren und uns in die letzte Ecke verkriechen.
Muss ich mich wirklich um jeden Menschen auf der Welt und um seine Emotionen kümmern? Die Menschen in meinem nächsten Kreis finden Neger völlig neutral, aber am hintersten Ende der Stadt/Land/Fluss steht jemand, dem das sauer aufstößt. Soll ich darauf Rücksicht nehmen? Kann ich das überhaupt und wäre das wichtig? Sollte meine Bekannte morgen sagen, "lieber Fu Manchu, mittlerweile mag ich das Wort Neger nicht mehr", dann würde ich Rücksicht nehmen, aber was soll das werden, wenn ich jedem Menschen auf der Welt alle Gefallen erfüllen würde.
Die Feministinnen wollen dann kein Woman/Women mehr haben, weil Man/Men darin vorkommt.
Ist eigentlich "Weib" ein negatives Wort und automatisch eine Beleidigung? Dann auch Kerl?
Wir hatten hier vor einigen Monaten schon mal die Diskussion über das Wort Endlösung, welches auch von einigen als neutral, aber historisch belastet betrachtet wurde und andere haben das Wort verteufelt und wollten es direkt verbieten. Wo hören wir auf? Demnächst schaffen wir alle negativen Wörter ab und verwenden dafür Wörter, die das Positive umwandeln? Statt "häßlich" dann "nicht schön" oder in der Steigerung "nicht nicht schön". Denn häßliche Entlein könnten sonst traurige Entlein werden. Die Idee gibt es auch in der Literatur, "1984", da wurde diese Überlegung auch angestellt. Zwar aus anderen Gründen, aber Sprache sollte leben und angewandt werden, nicht in ein Korsett gezwängt werden.
Wer Wörter verbieten will, beschneidet auch die Freiheit, die freie Wahl der Begriffe und Verwendung der Sprache. Man sollte für sich selber entscheiden können und müssen, ob ein Begriff passt oder nicht. In meinem Kontext und meiner Umgebung ist Neger ok, vielleicht würde ich das Wort nicht in einem öffentlichen Interview so widergeben, aber das wahrscheinlich auch nur deshalb nicht, weil dann wieder die selbsternannten Weltverbesserer die Moralkeulen schwingen.
Was immer wieder vergessen wird, ich und viele andere verwenden das Wort neutral, ohne Rassismus, ohne Hass und und ohne Unterdrückung und Schmerz. Das sollte man sehen und die verurteilen, die dieses Wort und andere Wörter als Beleidung meinen.
moquai schrieb:
...Ansonsten:
Ich überlege mir in Zukunft, ob ich "Brauner" sage. Es könnte ja mehr als Kaffee damit gemeint sein.
Brrrrr, ruhig Brauner!
![Breites Grinsen :D :D](/forum/styles/smilies/biggrin.gif)
. Wen meint man? Das Pferd, den politisch Rechten, den Kaffee oder den Braunafrikaner oder gesonnten Urlauber?