Das Problem das ich mit GUIs habe ist, daß die Nutzer am Ende auf eben dieses GUI konditioniert sind. Ändert sich etwas, dann stehen sie da wie der sprichwörtliche Ochse vor dem neuen Tor.
Lernt ein Nutzer dagegen von Anfang an mit APT und dem Terminal umzugehen, dann schafft er das bei allen Distributionen die APT benutzen. Mit etwas Glück schafft er dann sogar noch die Transferleistung und kommt auch mit RPM zurecht. Insofern halte ich da den Ansatz des Ubuntu-Wikis durchaus für sinnvoll.
Auch halte ich es für sinnvoller einem Anfänger generelle Prinzipien zu erklären, als ihm eine detaillierte Anleitung zu geben wie er mit einem bestimmten Programm einer bestimmten Distribution eines bestimmten Versionsstandes zum gewünschten Ergebnis kommt.
Vielleicht dazu ein konkretes Beispiel:
Ich habe vor kurzem (erfolgreich) eine Umschulung zur Mediengestalterin Bild und Ton absolviert. Dabei müssen natürlich auch selbstgedrehte Videos geschnitten und natürlich am Ende nach bestimmten Parametern (Codec, Bitrate, usw) ausgespielt werden. Für das Programm der Wahl (in diesem Fall DaVinci Resolve) gab es eine bebilderte Anleitung. Das Problem war nur, daß diese für die Version 15 geschrieben war, genutzt wurde allerdings inzwischen die Version 17, später 18. Es kam wie es so oft der Fall ist, das GUI hatte sich geändert.
Glücklicherweise waren die einzelnen Parameter so gut beschrieben, daß man, wenn man das generelle Funktionsprinzip begriffen hatte, auch im neuen geänderten GUI alles einstellen konnte. Es gab aber genügend Leute die eben nur auf das GUI konditioniert waren mit dem sie gelernt hatten. Die standen mit der existierenden aber veralteten Anleitung vor einem echten Problem.