Bei der Mass Effect Trilogie fällt mir nur der alte Onkelz-Satz ein: Gehasst, verdammt, vergöttert. Nur in umgekehrter Reihenfolge. Das heißt, dass ich mit Mass Effect 1 im Jahre 2008 das ÜBER-Game der gesamten Dekade kennenlernen durfte. Ein derart geiles Game ist selten... Ein wunderbar packendes Ereignis, keine Frage. Nachdem sich Bioware leider bereits ab ME2 mehr Kommerzbullshit von EA aufschwatzen lassen musste (wegen Übernahme), war meine Freude bereits recht getrübt. Die nach wie vor astreine Story incl. der pompösen Inszenierung konnte mich nicht darüber hinweg täuschen, dass nun viel mehr Breite-Masse-Herumgealbere stattfand: Weniger Rollenspielelemente, dafür aber plötzlich irgendwelche Raucher, irgendwelche selbsternannten, Coolness versprühenden, breitschultrig stolzierenden Probanden, wahnsinnig showfokussierte Sauferei in Bars etc... Da blieb ME1 DEUTLICH neutraler und verzichtete in weiten Teilen auf diesen typischen US-Ami-Zirkus, der ja in ME3 noch viel schlimmer wurde (siehe z.B. James Vega mit "Lola" und "tanzen" und anderen Stilmitteln der dümmlichen Ami-Glorifizierung). Ja, auch in ME3 macht natürlich die Story vieles wieder Wett ---> dennoch fehlt mir die Neutralität. Ach ja, und außerdem ist ja ME3 auch von dieser abartigen Geißel namens Origin befallen, dessen Geschäftsmodell und Zweck meinem Wertesystem massiv widerspricht. Ein zukünftig erscheinendes ME4 wird wahrscheinlich auch nicht auf dieses reglementierende Spionageprogramm verzichten und daher werde ich es nicht kaufen, so wie ich auch ME3 nicht gekauft habe. Wie bereits Anfangs erwähnt: Bei der Mass Effect Trilogie macht sich bei mir eine gewisse Hassliebe breit, denn es gibt sowohl himmelhoch jauchzende, sowie zu Tode betrübende Elemente in den Games. Speziell der schon "brettelbreit" diskutierte Schluss der Trilogie stößt mir sauer auf, macht man doch den ganzen Aufwand zunichte, der vorher in rund 100 Stunden Spielzeit mühsam nach oben gepuscht worden war.