"Telekom verliert eine Million Kunden"
Nach Ansicht der Telekom-Regulierungsbehörde laufen der Deutschen Telekom massiv Kunden davon. Die Wettbewerber locken mit immer niedrigeren Preisen. Seit Mai hat sich die Lage verschärft.
"Wir rechnen damit, dass im Laufe des Jahres mehr als eine Million Telekom-Kunden mit dem Anschluss zur Konkurrenz abwandern", sagte der Präsident der Regulierungsbehörde, Matthias Kurth, der Tageszeitung "Die Welt" in ihrer Samstagausgabe. Allein im März habe die Telekom zirka 100 000 Kunden verloren.
Im Mai wurde der Druck für die Telekom noch größer. Hintergrund ist, dass die Telekom-Konkurrenten seitdem für die so genannte letzte Meile weniger Miete an den Ex-Monopolisten zahlen müssen. Das hatte die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTB) verfügt. Die Bonner Behörde senkte die Nutzungsentgelte für die Zugänge zu den Hausanschlüssen um zehn Prozent. Der neue Preis beträgt damit 10,65 Euro pro Monat statt wie zuvor 11,80 Euro.
Die Regulierer waren damit zum wiederholten Male nicht dem Antrag der Telekom gefolgt, die eine Erhöhung hatte durchsetzen wollen. Dei Behörde will mit der Vermietung von Teilnehmeranschlussleitungen (TAL) den Wettbewerb im Festnetzgeschäft forcieren.
Fortschritte im Wettbewerb
Kurth geht davon aus, dass die Telekom-Konkurrenten Ende 2005 über drei Millionen direkte Teilnehmeranschlüsse verfügen werden. Ende 2004 hatten sie rund zwei Millionen TAL gebucht.
Der Konkurrenzkampf wird zudem gefördert durch Call-by-Call und Preselection. "Wir sind nicht am Ziel, aber es gibt gute Fortschritte in Sachen Telekommunikationswettbewerb", sagte der Chefregulierer.
Die Börse ist hinsichtlich der Zukunftsaussichten der Telekom skeptisch. Seit Jahresanfang hat die Aktie rund zehn Prozent Kursverlust hinnehmen müssen.
bs
http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_105000
Nun stehen die ja ganz schön unter Zugzwang.