Also mit der angeblich hohen Steuerlast dürft ihr euch nicht verdummen lassen - gerade so große Unternehmen wie Cherry, die in der ganzen Welt Unternehmen haben, werden durch das deutsche Steuersystem extrem begünstigt, weil sämtliche Auslandsinvestitionen in Deutschland vom Gewinn des Unternehmens abgezogen werden dürfen - BMW zahlte, das hatten sie mal in einer TV-Reportage (spätnachts, abseits der üblichen Verdummungsmagazine) ich glaube 2004 oder 2005 effektiv (wenn man also die Abzüge durch Auslandsinvestitionen nicht geltend macht und dann den Betrag nimmt) "satte" 15% (selbst im billigsten EU-Land Slovakei muss man noch 20% zahlen), wo CDU und FDP immer mit dem Höchststeuersatz von, ich glaube aktuell 42%, Panik machen. Diese 42% zahlen nur Mittelständler, die ausschließlich in Deutschland existieren, insgesamt sind die Unternehmenssteuereinnahmen gemessen am BIP in Deutschland im EU-Vergleich aber ziemlich gering, weil unseren nationalen Größen wie BMW, Opel, Daimler, SAP usw. bei weitem nicht diesen Panikmachesteuersatz zahlen.
Lohnnebenkosten sind wieder ein anderes Thema, als Steuern, die als Lohnnebenkosten zu bezeichnen und zu behaupten, der Angestellte hätte davon nichts, ist aber ebenfalls Verdummung, denn eine Krankenversicherung, die den größten posten in den Lohnnebenkosten ausmacht, ist nicht nichts. Dass die privaten besser wirtschaften würden, ist übrigens auch eine Halbwahrheit - der durchschnittliche 50 jährige privatversicherte dürfte mit einem Eigenanteil von 300 Euro pro Jahr an 500 Euro monatlich in die Krankenversicherung zahlen - Besserverdienende zahlen zwar oft einen geringeren Betrag sind aber entweder in einem Tarif der noch mehrheitlich Jungerwachsene enthält oder haben eine Eigenbeteligung von mehreren tausend Euro pro Jahr (der Beitrag in der PKV ist nicht fest, er darf durch die Versicherung jederzeit angehoben werden, wenn die Ausgaben in diesem speziellen Tarif gestiegen sind - normalerweise läuft das deswegen so ab: für junge Erwachsene wird ein neuer Tarif aufgemacht, da sind noch keine alten drin und es treten nur junge Leute ein und deswegen ist der Beitrag, es gibt jakaum Kranheitskosten, auchspottbillig, nach fünf jahren wird dieser Tarif dicht gemacht, dh. es werden keine neuen Versicherten mehr aufgenommen, die Leute in diesem tarif werden alle älter, werden alle kränker und deswegen werden die Beiträge auch immer höher)
P.S.
Für die Rentenversicherung gilt das gleiche, der Standardbeitrag für die Rentenversicherung vom Zahnärztehilfswerk ist seit der Finanzkrise 1000 - richtig gelesen eintausend - Euro pro Monat. Nicht zu vergessen das grundsätzliche Totalausfallrisiko von Privatrenten - vor drei jahren gliederte Ford Werke in Detroit aus dem Konzern aus, die Betriebsrenten der Arbeiter, die dort in den vorrangegeangenen 80 Jahren gearbeitet hatten, waren an die ausgegliederten Werke gekoppelt, nicht an den Ford-Mutterkonzern, die ausgegliederten Werke gingen sofort in Insolvenz, der Insolvenzverwalter fand keine Möglichkeit einer weiteren Existenz, die Werke wurden abgemeldet, und ohne Werke gabs auch keine Betriebsrenten mehr - so standen mal eben zehntausende Rentner in Detroit ohne Rente da bz, stehen die, die noch leben, immernoch.
P.P.S.
Also abschließend: Wenn Tastaturen zu diesen Preisen nur im Ausland gefertigt werden können, dann sollen sie das auch - die Volkswirtschaft hat eben nicht viel davon, wenn wir die Leute einfach nur zu Billiglöhnen beschäftigen. (und Tastaturfertigungsroboter spielen ist Billiglohnsektor) Was wir brauchen sind echte Bildungsmaßnahmen, die was wert sind, für Arbeitslose und nicht zwanghafte Beschäftigungssuche mit Förderung des Billiglohnsektors. Wenn das Lohnniveau der sozialversicherungspflichtigen Angestellten sinkt, sind steigende Beiträgsprozentsätze kein Wunder.