Rein aus Neugier, gibt es denn Abseits des besagten Abschnitts mit dem "O-Ton" von MS im Artikel vom INQUIRER überhaupt ein offizielles Statement von Microsoft auf deren Seite oder anderen öffentlich zugänglichen Quellen?
Ich finde lediglich Artikel über Artikel, die sich stets auf den besagten Artikel samt Zitat berufen, aber selbst keine eigene journalistische Arbeit in diese Richtung mit einbringen. Da wäre ich jedem für einen Link dankbar, der noch mindestens eine zweite Quelle nennen kann.
Heise beispielsweise kann das Szenario auf ihren Rechnern nach eigenen Angaben eben nicht nachvollziehen, räumt aber aufgrund des Feedbacks in deren Forum zumindest ein, dass es das Phänomen tatsächlich gibt. Zugleich gibt Heise aber auch an, das Ihnen keine offizielle und vor allem klärende Stellungnahme von MS vorliegt.
Auch der
Spiegel bezieht sich seinem Artikel natürlich nur auf den Inquirer bzw. Reddit und hat von MS auch keine offizielle Antwort bekommen.
...Microsoft told us: "For individuals
who have chosen to receive automatic updates through Windows Update, we help upgradable devices get ready for Windows 10 by downloading the files they’ll need
if they decide to upgrade."..."When the upgrade is ready, the customer will be prompted to install Windows 10 on the device.”...
Quelle:
http://www.theinquirer.net/inquirer...ading-windows-10-to-your-machine-just-in-case
Das Statement selbst sagt doch nur aus, dass MS Nutzern mit upgradefähigen Geräten, die automatische Updates per WU erhalten, auf diesem Wege auch alle Dateien, die für das Upgrade notwendig sind, erhalten und für den Fall, dass sie sich für ein Upgrade entscheiden, es dann auch sofort ausführen können...Und das sobald desse Download abgeschlossen ist, das Upgrade beginnt dem Nutzer sofort mitzuteilen, dass es bereit zur Ausführung steht.
Sie geben da also nur an, dass der Download nur bei solchen Nutzern vollzogen wird, die WU-Automatik eingeschaltet haben. Da steht nichts im Sinne von: "Wir verteilen das Upgrade unabhängig von den vorgenommenen Einstellungen des Nutzers und somit an jedes upgradefähigen oder -unfähigen Gerät unaufgefordert vereilt wird"...
...es bestätigt also im Grunde nur längst Bekanntes, insofern lese ich daraus zumindest keine offizielle Bestätigung dafür, dass es Microsofts mit voller Absicht das Upgrade allen Windows 7/8.1 Usern "zwangsweise" unterjubeln will und dies sogar als Selbstverständlichkeit ansieht.
Das mag wie Erbsenzählerei anmuten, aber ich halte es nach wie vor für fragwürdig, das man sich nur auf eine einzige Quelle zu stützen scheint, selbst wenn diese glaubwürdig sein mag. Und natürlich kann es einen "guten" Grund dafür geben, das MS keine weitere Verlautbarung abgegeben hat. Nur wissen tun das weder die Medien noch sonst irgendeiner von uns und wäre damit eine Unterstellung.
@mirovb
Den "neuen" Vertriebsweg (WU-Funktion) als solches zu bemängeln ist ja vollkommen legitim. Insbesondere wenn sich der Download vom Upgrade bewusst über Einstellungen des Nutzers (manuelles Update) explizit hinwegsetzt und es sich dabei nicht um eine Fehlfunktion handeln sollte, sondern im Gegenteil sogar die Regel darstellt und somit eine von MS autorisierte Maßnahme wäre. Das ist dann natürlich in keinster hinnehmbar.
Wenn sich der Download aber konform mit den Einstellungen des Nutzers (automatisches Update) und der Einstufung von MS (Wichtig/Empfohlen) verhält, so ist er in erster Instanz aber genauso legitim. Natürlich kann man auch da sich bei MS beklagen, warum sie es nicht als Optional einstufen. Denn dann wäre eine automatischer Download ja an sich nicht ohne Zustimmung des Nutzers möglich. Da gehe ich mit Dir d'accord, nur MS hat als Produzent von Windows nun mal das Recht den Vertriebsweg ihres OS selbst zu bestimmen.
Linux und OSX gehen doch schon sehr lange den Weg ihre neue OS-Version im Rahmen ihrer Update-Funktion anzubieten. Im Beispiel von Linux sogar sehr beispielhaft, da sie Upgrade und Update komplett trennen. Aber auch sie weisen auf die neue Version konkret und unübersehbar hin. Da ich OSX nicht nutze kann ich mich im Detail zu dessen Upgrade-Möglichkeiten logischerweise nicht äußern.
Insofern finde ich es nicht verwerflich, wenn MS sich dem moderneren Vertriebsweg zuwendet und das Upgrade auf unkomplizierteste Weise, zum allerersten Mal, über die WU-Funktion anbietet und somit jedem unbedarften Nutzer den Umstieg so leicht wie möglich macht. Das kann man sehr wohl als "Service" im besten Sinne wahrnehmen. Wenn auch die Umsetzung sich zumindest als mangelhaft beschreiben lässt.
Es geht im Übrigen nicht darum jeden kritischen Bericht als ad surdum zu führen und ständig die "Windows-Hater" dafür verantwortlich zu machen wollen, sondern dass es neben berechtigter Kritik und auch zig Forenbeiträge, Artikel und Schlagzeilen auf unseren Monitoren erscheinen, deren Grundlagen im höchsten Maße einseitig interpretiert wurden. (z.B. Hardwarebindung, Verlust der Vorgänger-Lizenz). Und das darf man eben auch erwähnen.
Grundsätzlich ist konstruktive Kritik aber für alle Seiten von Vorteil, von daher begrüße ich sie sogar. Mein erster Post sollte in seiner Zusammenfassung nur aufzeigen, dass man dem Thema wenig gerecht wird, wenn man ständig Nebenschauplätze wie Linux vs. Windows von neuem entfacht und den Fokus auf das eigentliche Problem verliert.
Hat sich die Rettungsaktion bei den Schwiegereltern wenigstens erfolgreich gestaltet?
Gruß St. Clair
@AnfängerEi
Eigentlich hatte ich schon letzte Nacht begonnen Dir zu antworten, aber der Text wurde leider wieder viel zu lang ^^
Deshalb nur ganz kurz nochmal eine Klarstellung:
Ich respektiere selbstverständlich deine und jede andere im Forum geäußerte Meinung, egal ob sie konform mit meiner einhergeht oder nicht. Auch wenn Du aus meiner Beschreibung, was ich unter einem konstruktiven Austausch verstehe, bedauerlicherweise einen Umkehrschluss ziehst, der in keinster Weise meiner Intention entspricht. Denn ich bezichtigte weder Dich noch anderen Mitforisten der Lüge!
Ferner ist es sehr wohl von Belang, ob der Vorgang (Upgrade-Download) vereinzelt vorkommt, ein besonderer Benutzerkreis betroffen ist oder es sich schlicht um eine autorisierte Maßnahme von MS handelt, die jeden Nutzer von Window 7/8.1 betrifft. Haben wir es mit Ausnahmefällen zu tun oder nicht? Das hat sehr wohl etwas damit zu tun, in welcher Form MS dafür verantwortlich bzw. gar haftbar gemacht werden kann und man dann Vorwürfe auch vollkommen zurecht formulieren darf. Und falls sich letzteres bewahrheiten sollte, ist das natürlich inakzeptabel, sofern MS sich tatsächlich über die vom Anwender gemachten Update-Einstellungen bewusst hinweg gesetzt hat. Dann würde das möglicherweise in naher Zukunft sogar ein Fall für die Gerichte sein. Und ehrlich gesagt kann ich mir trotz allen Engagements von MS nicht vorstellen, dass sie mutwillig Sammelklagen in den USA in Kauf nehmen, "nur" um Windows 10 durchzudrücken.
Und jeder einzelne Fall im Foren wie diesen ist enorm ärgerlich, aber inwieweit er in Gänze repräsentativ für das eigentlich Problem ist, vermag ich zumindest nicht zu sagen.
Ich ziehe das auch nicht ins Lächerliche, sondern hatte nur "humoristisch" feststellen wollen, dass eine Zwangsinstallation von Windows 10 schon auf Windows 7/8.1 nicht möglich ist, weil der Updateversuch selbst stets scheitert, wie man jedem Update-Log entnehmen kann. Ansonsten würde einem ja Windows 10 beim nächsten Systemstart überraschend begrüßen. Und der Fall ist ja wohl noch nicht dokumentiert, oder? Aber Du hast nicht ganz Unrecht, vielleicht hätte ich das tatsächlich sachlicher aufarbeiten sollen.
Die Reservierung diente lediglich dem Zweck, wechselwilligen Windows 7/8.1 die notwendigen Daten für das Upgrade schon im Vorfeld vom Windows 10-Start im Preload-Verfahren herunterzuladen bzw. bevorzugt diese Daten nach dem offiziellen Start heruntergeladen zu bekommen. Dass das Upgrade in Wellen allen Windows 7/8.1-Nutzern angeboten wird, war von Anfang an öffentlich kommuniziert worden. In wie weit man diesen Vertriebsweg kritisieren kann, hab ich oben ja schon erwähnt.
Da ich bereits mit meinen beiden Geräten auf Windows 10 gewechselt bin, kann ich natürlich das Szenario eines automatischen Upgrade-Downloads, bei abgeschalteter Update-Automatik und ohne manuelle Zustimmung, leider nicht mehr 1:1 nachstellen. Konntet Du das Szenario denn an deinen Rechnern nachvollziehen?
Und abschließend...ich stelle mich auch nicht hin und verharmlose das auch nur in irgendeiner Weise. Als Skeptiker stelle ich aber nicht nur MS, sondern generell Artikel, egal ob in negativer oder positiver Colour und natürlich auch vermeintlich offensichtliche Fakten in Frage.
Wenn man sich schon allein an dem Umstand stört, dass ein Upgrade in der Größe von ca. 7 GB überhaupt über die WU-Funktion angeboten und herunterladbar ist, kann ich verstehen, dass man diesen Kritikpunkt aufgreift.
Ich hingegen störe mich nicht an diesem Punkt, sondern schon eher daran, das MS vermeintlich bewusst ihre eigenen Regeln verletzt und somit unter Missachtung der Einstellung des Nutzers den Download möglicherweise forciert. Einem Zwang-Update kommt das insofern noch nicht gleich, weil ohne Zustimmung das Upgrade ja nicht ausgeführt werden kann, aber das macht den (kritisierbaren) Download als solchen natürlich nicht ungeschehen, sofern er tatsächlich ungewollt stattgefunden hat. Und da ich sowohl Linux als auch MS nutze, hält sich meine vermeintliche "Parteilichkeit" in ausgewogenen Grenzen ^^
Gruß St. Clair
@ Micha45
Das ist genau der Punkt, der mich zuweilen auch massivst stört. MS mit ihrer Vorgeschichte, teilweise nicht mal zu Unrecht, nun mal auch ein ziemlich leichtes Ziel abgibt und das Misstrauen ihnen gegenüber immens groß ist. Und wenn man sich als Windows Nutzer schon "genötigt" und "drangsaliert" fühlt Windows überhaupt nutzen zu müssen, dann kann ich das Misstrauen zum Teil nachvollziehen. Bei negativen Nachrichten wie dieser tendiert man dann eben stark dazu MS alles Negative sofort zu unterstellen bzw. manchen Features nicht das positive Potential mitsamt Fehlern in der Umsetzung zuzubilligen.
Aber natürlich ist Kritik insofern hilfreich als das sie in der Lage sein kann, eben jene negativen Tendenzen im Vorfeld auch einzudämmen. In meiner Erinnerung hat es bei Windows noch keinen Start einer neuen Version gegeben, der nicht von "Skandalen" und unzufriedenen Nutzern begleitet gewesen wäre. Windows XP z. B. hatte im Grunde dieselben Kritikpunkte...was natürlich nicht heißen soll, dass diese nicht auch einen ernsten Hintergrund gehabt hätten, aber im Vergleich zu Windows 10 heute ja fast schon harmlos erscheinen.
In Zeiten von Internet, Blogs, Foren und den zahlreichen Technikseiten, ist es ungleich schwieriger das einzuordnen, weil Nachrichten jeglicher Art auf den unterschiedlichen Medien, durch die enorme Geschwindigkeit und den damit Verbundenen Druck schnell Geschichten ungeprüft übernehmen, weil für eine ordentliche Recherche kaum noch Zeit bleibt. Und weil sich solche Themen in Foren wie diesen dann wiederholt damit beschäftigen und es oft widersprüchliche Aussagen gibt.
Und dennoch glaube ich, das genau dieser Umstand es ist, der dazu führt das MS sich mit Windows 10 viel mehr als bei den Vorgängern in die Hände der Nutzer begibt. Gerade weil sie gezwungen sind auf diese Nachrichten oder berechtigte Kritik reagieren zu müssen, damit Windows 10, das MS als das letzte Windows und als Service verstanden wissen will, kein vermeintlicher Flop wird. Ein Grund warum ich Kritik diesbezüglich ja ausdrücklich als nützlich ansehe. Das Windows Insider Programm gibt in der Hinsicht sogar noch mehr Einblick in zukünftige Entwicklungen, die den Endnutzer dann auch erreichen werden oder bei entsprechender Reaktion eben auch nicht. Soviel Geheimniskrämerei kann ich da ehrlich gesagt dann nicht mehr erkennen.
Gruß St. Clair