News Mobilfunk auf Usedom: Telekom kommt wegen „Amtsschimmel“ nicht weiter

DannyA4 schrieb:
Warum "mal wieder"?

Etwas doof ausgedrückt - das war jetzt nicht auf Usedom oder diesen Landkreis bezogen, sondern Behörden, Gemeinden und Landkreise allgemein. Diese wollen des Öfteren Mobilfunk ausgebaut haben, aber bieten keine (wirtschaftlichen) Möglichkeiten an dies umzusetzen weil für jeden Standort und jede Kabeltrasse die in Frage kommt irgendwas gegen spricht...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: areiland und DannyA4
lokon schrieb:
Die "IT-Infrastruktur" könnte genauso wie der Straßenbau, Schienenbau ... auch auf lokaler Ebene / kommunalisiert betrieben werden.
Genau meine Meinung. Alles was "unter der Straße" liegt gehört in die öffentliche Hand.
Ein profitorientiertes Unternehmen das den Aktionären verpflichtet ist, ist gar nicht in der Lage sich mit dem gleichen Interesse um entsprechenden Infrastruktur zu kümmern.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Forum-Fraggle, Coeckchen, Beero84 und 4 andere
Was hier im Artikel auch nicht genannt wurde ist, dass sich dieser Streit jetzt nicht seit 2017 hinzieht, auch wenn die Formulierung den Anschein gibt die Telekom würde seit 2017 den Ausbau verzögern:

Verbal auf den Tisch haut die Deutsche Telekom bei einem Konflikt in Stolpe auf Usedom. Von einem arbeitslosen Mobilfunkmast und lautstark wieherndem Amtsschimmel ist die Rede. Konkret geht es um einen 2017 erhaltenen Auftrag für den Mobilfunkausbau in Stolpe, der einen neuen Mobilfunkmasten mit Anbindung per Glasfaser voraussetzt, damit LTE und später auch 5G angeboten werden können.

Dass Mobilfunkausbau bisweilen ein äußerst langsamer Prozess sein kann, zeigt schon die Tatsache, dass nach dem Projektstart der Mobilfunkmast erst Anfang 2020 errichtet worden ist.

Die Telekom ist aber gar nicht für den Mast selber verantwortlich, sondern konnte selber erst im Juni 2020 die Elektronik anschließen:

Die Gemeinde verpachtete die Mastgrundfläche an die Deutsche Funkturm (DFMG), welche die kompletten Baukosten übernahm und den Mast auch betreiben wird. Für die Gemeinde könnten die Pachteinnahmen ein Beitrag zu zünftigen Dorffesten leisten, wenn (hoffentlich bald) die Corona-Krise überstanden ist.

Doch dann passierte zunächst nichts, 2018 wartete man weiter. In der Geschichte war der Wurm drin. Die von der DFMG beauftragte Mastbaufirma "Europoles" baute nichts, sondern ging in Insolvenz.

Schließlich wurde im Frühjahr 2020 endlich das Fundament gegossen, der 40 Meter hohe Mast aufgestellt und im Juni 2020 die Elektronik angeschlossen, wie man auf der Homepage der Gemeinde nachlesen kann.

@nlr Vielleicht den Artikel nochmal nachbessern? So sieht es aus, als wenn die Telekom seit 2017 den Ausbau behindert...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Vrtra81
Schön wäre mal zu wissen wie "Hoch" diese Mehrkosten wären, die die Telekom sich nicht leisten kann?
 
Rockstar85 schrieb:
Und Frostfreiheit ist bei 60cm erreicht (wir reden hier sogar von 40cm, was per Schnellverlegung ohne Tiefbau passieren kann). Diese Vorlage des Langes Meckpom scheint noch aus Kupferzeiten zu sein.
Der Frost ist wohl auch nicht mehr das was er früher mal war.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: M@tze
Cool Master schrieb:
Sehe ich auch so. Man denkt 60cm wären viel aber je nach Boden ist das aber eine Sache von 2 Minuten buddeln, vor allem wenn man bedenkt, dass ein Spaten rund 18-25 cm lang ist.

1 Meter ist durchaus berechtigt.

Wer kennt sie nicht - die gemeinen Wald- und Wiesenbuddler, die sich an den Landstraßen tummeln und den Spaten schwingen, als gäbe es kein Morgen. Gerade auf Usedom kann man sie ab ~April zu Hauf beobachten, sobald sich der Bodenfrost gelegt hat.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: DrTimeWaste, RuShEr89, Bonanca und 22 andere
Hayda Ministral schrieb:
Der Frost ist wohl auch nicht mehr das was er früher mal war.
Zitat:
m Garten oder im freien Gelände ist eine Verlegungstiefe von mindestens 60 Zentimetern ausreichend. In dieser Tiefe tritt kein Bodenfrost mehr auf und auch ein unbedachter Spatenstich kann das Kabel nicht direkt erreichen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Erdkabel

Daher kommen die 60cm..
 
Das hätte ich nicht gedacht das die Kabel nur 60cm tief verlegt werden müssen, da kann ja jeder mit einem spaten und guten 10 minuten buddeln telefonmäste lahm legen...
Werd ich mal meinem nachbarn sagen ,ab jetzt den flug tiefer reindrücken, einfach zwei mal die gleiche Spur flügen, mal schauen ob da Kabel sind :)

Wenn es um den mast hier in dem bild geht, wo auch Felder drum herum sind, würde ich das kabel aber auch tiefer legen.

bei mir in der gegend seh ich auch öfters welche mit einem metalldetektor und nem spaten auf frisch gepflügten Feldern am buddeln... die meisten suchen alte münzen usw. Die sollten lieber auf glasfaserkabel umsteigen, die sind wahrscheinlich mehr wert
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: scryed und KitKat::new()
Cool Master schrieb:
Sehe ich auch so. Man denkt 60cm wären viel aber je nach Boden ist das aber eine Sache von 2 Minuten buddeln, vor allem wenn man bedenkt, dass ein Spaten rund 18-25 cm lang ist.

1 Meter ist durchaus berechtigt.

Deswegen hört man ja auch immer wieder von Kabeln die irgendwo beim unachtsamen absetzen eines Spatens durchtrennt wurden. Was? Wie? Ach...davon hört man nichts? Stattdessen immer wieder von Kabeln die von Baggern durchtrennt wurden (womit angedeutet werden soll das solche Nachrichten durchaus umgehen würden).

tl;dr: Offensichtlich sind 60 cm kein Problem per se.
Ergänzung ()

Rockstar85 schrieb:
Zitat:
m Garten oder im freien Gelände ist eine Verlegungstiefe von mindestens 60 Zentimetern ausreichend. In dieser Tiefe tritt kein Bodenfrost mehr auf und auch ein unbedachter Spatenstich kann das Kabel nicht direkt erreichen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Erdkabel

Daher kommen die 60cm..
Aber früher, zu Kupferzeiten scheint der Frost wohl noch ein ganz anderes Kaliber gewesen zu sein, denn Du spekulierst ja, dass die Vorgabe von 1 m noch aus Kupferzeiten stammt.
 
Twin_Four schrieb:
Schön wäre mal zu wissen wie "Hoch" diese Mehrkosten wären, die die Telekom sich nicht leisten kann?
Es geht gar nicht mal um's leisten können, sondern einfach darum, dass dann plötzlich jeder seine Extrawurst fordert mit der Begründung “auf Usedom hat Telekom das ja auch auf eigene Kosten gemacht“. Und das will man halt vermeiden, weil dann die Telekom gar nichts mehr gescheit kalkulieren kann, wenn überall irgendwelche ungeplanten Mehrkosten entstehen können.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: M@tze, Bonanca und linuxxer
Hayda Ministral schrieb:
Aber früher, zu Kupferzeiten scheint der Frost wohl noch ein ganz anderes Kaliber gewesen zu sein, denn Du spekulierst ja, dass die Vorgabe von 1 m noch aus Kupferzeiten stammt.
Naja 80 Cm ist da die Vorgabe, ich weiß aber, dass einige Landkreise dies auch tiefer gelegt haben.. Weil man damals schon Angst hatte um das gute Kupfer :D naja Gasleitungen Werden auch ab 60cm verbaut.. Also vllt haben die Angst in Meckpom, dass dieses Neumodische Internetz am Ende Strahlt :D
Eigentlich ist das alles nichts neues.. Und das Thema hatte ich in meiner Ausbildung schon sehr sehr Oft mit Erdleitungen für Schaltanlagen.. Also Spannugen von unter 50V. Das sollten wir auch mit dem Gelben Spannungsflatterband kennzeichnen.. Wobei bei 48V Gleichstrom exakt nichts passiert
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Hayda Ministral
Cool Master schrieb:
Bis der Bagger das Kabel durchtrennt. Dann ist das Geschrei wieder groß und die Frage kommt warum wurde es nicht tiefer verlegt :rolleyes:
Früher(tm) war es für den Bauunternehmer billiger die Versicherungsprämie zu zahlen und sich einen Sch... um die Lage irgendwelcher Kabel zu kümmern. Ich weiß nicht ob das heute auch noch so ist, vermute aber dass der Bu gut beraten wäre sich vorher einsicht in die entsprechenden Pläne zu verschaffen.

tl;dr: Wenns knallt dann nicht weil das Kabel nicht tief genug lag sondern weil da einer gebaggert hat ohne das Kabel zu berücksichtigen. Das passiert in jüngerer Zeit recht selten.
Ergänzung ()

dasbene schrieb:
Was ist daran schikanös wenn auch noch angeboten wird Mehrkosten zu übernehmen.
Das war ein Pseudo-Angebot, es hätte zu einer Ausschreibungspflicht geführt und somit sowohl die Kosten als auch den Zeitbedarf enorm getrieben.
Aber vielleicht wird ja umgekehrt ein Schuh draus? Wollte die Gemeinde vielleicht einem Amigo einen Gefallen tun der für einen der anderen Provider arbeitet? Moment, ich muss das Fenster schließen, die Aluhüte fliegen heute wieder tief.
Ergänzung ()

Cool Master schrieb:
Das ist halt das Problem. Telekom will Regelungen von anderen Teilen anwenden die auf der Insel so wohl nicht gehen.
Der andere Teil ist die Bundesrepublik Deutschland. Wann genau hat Usedum aufgehört ein Teil zu sein?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: linuxxer, tuccler, douggy und eine weitere Person
mibbio schrieb:
Da gibt es meines Wissens keine Begründung außer “wir bestehen auf 1m Tiefe“. Zumindest wurde auch keiner genannt, als es letzten Samstag einen Bericht dazu im Lokalfernsehrn gab.
Erinnert mich an das was ein bekannter erzählt hat als bei ihm (Eigenheim) Kabel verlegt wurde, kam Mitarbeiter, buddelte loch, alles verlegt und wollte so gehen.
Er: wie lassen sie das Loch so?
Mitarbeiter: darf ich nicht, nur eine Firma ist berechtigt in dieser Stadt wieder zuzuschütten xD

Deutschland 21 Jahrhundert, wir behindern uns selbst, wegen vorgaben, Richtlinien, Beamten und dem Peter Prinzip
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: DrTimeWaste und DannyA4
Cool Master schrieb:
Bis der Bagger das Kabel durchtrennt. Dann ist das Geschrei wieder groß und die Frage kommt warum wurde es nicht tiefer verlegt
Dann gibt es riesen Ärger für den Baggerfahrer da bei ordungsgemäßer Eintragung der Kabeltrasse er diese hätte nicht treffen dürfen. Andersherum ist es schlimmer da erstmal erkundet werden muss wo die Kabel ende bzw. wem die Leitung gehört.
M@tze schrieb:
In einem ähnlichen Beitrag neulich wurde auch gegen die Telekom gewettert, weil diese ein Neubaugebiet mit Glasfaser erschlossen hat, die angrenzenden anderen Gebäude aber nicht mit.
Vermutlich wurde der Ausbau mit Glasfaser gefördert und musste deswegen getrennt erfolgen. Wenn das nicht so ist wird der Verwaltungsaufwand zum größten Kostenfaktor da es Födermittel nur für den geförderten Ausbaubereich gibt.
dasbene schrieb:
Genau meine Meinung. Alles was "unter der Straße" liegt gehört in die öffentliche Hand.
Wenn es so wäre hätten wir alle bereits schnelles Internet per Glasfaser oder massiven Druck auf die Verantwortlichen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: M@tze und Rockstar85
Hayda Ministral schrieb:
Der andere Teil ist die Bundesrepublik Deutschland. Wann genau hat Usedum aufgehört ein Teil zu sein?

Wie gesagt ich kann es mir nur so erklären, dass es da anders abläuft wegen Insel oder allgemein die Untergrundbeschaffenheit.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Forum-Fraggle
So weit ich weiß greifen hier verschiedene Regelwerke mit unterschiedlichen Schutzzielen. Die 60 cm Tiefe für Erdkabel nach VDE hängen mit der Bodentemperatur und damit mit der Belastbarkeit der Kabel zusammen. Oberflächennah herrschen oft deutlich höhere Temperaturen als 20° für die die Belastungswerte angegeben sind. In der genannte ATB-BeStra geht es mehr um die Schutzwirkung (tiefer liegende Kabel werden seltener beschädigt) und dem Aufwand beim Straßenunterhalt. Wird ein Verkehrsweg im Vollausbau erneuert, also mit Oberbau, dann wird es natürlich aufwändiger wenn Leitungen im Oberbau liegen. Dass neben Straßen 1 m Tiefe gefordert werden ist m. W. n. nicht unüblich, da hier oft landwirtschaftlich genutzte Flächen liegen und ein Pflug kann ganz schön tief ins Erdreich eindringen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Forum-Fraggle, scryed und Rockstar85
Die hälfte der Bürokratie gehört in Deutschland einfach abgeschafft, aber dafür sind Politiker zu beschäftigt im geheimen Milliarden zu verbraten.
Wenn es keine Ausschreibungspflicht gäbe, wäre die ganze Sache schon lange erledigt.
Ohne Ausschreibungen eine Vetternwirtschaft? Wohl eher mit Ausschreibungen.
Nen großes Unternehmen mit Namen wird nicht auf biegen und brechen den Preis drücken und dann irgendeinen Mist abliefern. Das machen immer irgendwelche Drecksfirmen, die sich alleine durch sowas über Wasser halten.
So wie bei uns, Telekom hätte hier eigentlich vor 7 Jahren ausgebaut, dann kamen aber die Stadtwerke, haben nen günstigeren Bereitstellungspreis geboten und das wars dann auch. Statt 50/10 für 40€ (Höchstpreis, ohne Extras und Vergünstigungen - durchschnittlich eher 25-30€) gabs dann 50/10 für 50€ als günstigsten Preis. Obendrauf halt wöchentliche Ausfälle. Jetzt mit Telekoms Hybridlösung gibts endlich nen schnelles und stabiles Netz sogar mit niedrigerer Latenz. Hätten die Stadtwerke nicht den Zuschlag bekommen, hätte die Telekom sehr wahrscheinlich mittlerweile auf 250/40 aufgerüstet, so wie im Nachbarort. Das beste ist sowieso, dass unsere Stadtwerke an anderen Orten schnelleres Internet (300/50) für weniger Geld bieten (38€) als bei uns der 50/10 Anschluss kostet.

Gemeinden die tatsächlich noch Wert auf Qualität legen versuchen möglichst Ausschreibungen zu umgehen - oder wieso glaubt man wurde hier nicht direkt ne Ausschreibung gestellt?
In meiner damaligen Firma hatten wir Gemeinden, welche größere Softwareprojekte, obwohl notwendig, nicht als Ausschreibung einstellten, sondern das bei uns als "Supportzeit" abgerechnet haben. Die hatten nämlich vor uns schon genau solche Probleme mit Ausschreibungen, da hat dann Nichts wie gewollt funktioniert.
Wie toll größere Bauprojekte mit Ausschreibungen funktionieren sehen wir ja auch immer wieder.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: linuxxer
Kann der Landesfürst auch begründen, weshalb diese Extrawurst dort notwendig ist? Ich meine, er macht deutlich, wie wichtig ihm das Projekt macht. Dass er entgegen der gesetzlichen Regel eine tiefere Verlegung will, widerspricht diesem Eindruck allerdings.
 
Zurück
Oben