News Monopolkommission: Nächste Bundesregierung soll Anteile an der Telekom verkaufen

T1984 schrieb:
Wobei gerade die Bahnen in den meisten EU-Ländern (inklusive Deutschland) nie wirklich privatisiert wurden. Sie sind in den meisten Ländern wie in D privatrechtlich organisiert worden (als AG), aber nie an die Börse gebracht worden. Das saniert den Staatshaushalt auch nicht.
In UK!! haben die Konservativen!! die Bahn rückverstaatlicht.
 
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shaboo schrieb:
gäbe es jede Art von Bahnverkehr, öffentlichem Nahverkehr oder auch Internet nur in Städten ab 100.000 Einwohnern
Ist klar. Welches privatwirtschaftliche Unternehmen will denn 70% der potentiellen Kunden kategorisch ausschließen?
 
In D hat man ja nicht privatisiert sondern nur einen 100% staatseigenen Betrieb draus gemacht - und der ist halt genauso überfordert wie der Staat selber.

Man privatisiert nicht wenn man der alleinige Eigentümer bleibt - man ändert nur die Rechtsform.

0% der Bahn sind in privaten Händen. Niemand ausser dem Staat gehört irgendwas am Unternehmen Bahn oder hat irgendein Mitspracherecht.
 
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gaym0r schrieb:
Ist klar. Welches privatwirtschaftliche Unternehmen will denn 70% der potentiellen Kunden kategorisch ausschließen?
Absolut jedes, sofern diese 70% von den 30% quersubventioniert werden müssen, mit denen die eigentliche Kohle verdient wird. Was glaubst du wohl, warum wir eben kein Glasfaser "an jeder Milchkanne" und abseits größerer Städte eine deutlich schlechtere Versorgung mit Bahn und ÖPNV haben? Weil die Firmen die Unsummen, die dort an Gewinnen gescheffelt werden können, stattdessen lieber einfach liegen lassen? Viele Dinge, wie beispielsweise der ÖPNV, sind selbst in großen Städten reine Zuschussgeschäfte, und abseits dieser lässt sich damit erst recht kein Geld verdienen.

Uzer1510 schrieb:
0% der Bahn sind in privaten Händen. Niemand ausser dem Staat gehört irgendwas am Unternehmen Bahn.
Das erstrangige Problem ist die Erwartungshaltung, dass etwas, das primär der Daseinsvorsorge dient, auch noch Gewinne erwirtschaften soll bzw. muss. Damit wirst du immer in Probleme laufen, und zwar völlig egal, ob der Laden zu 0%, zu 50% oder zu 100% in Staatsbesitz ist.
 
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Das ist doich ganz normal - abseits der grösseren Städte hat man auch schlechtere Versorgung mit Ärzten, Einkaufsmöglichkeiten, vernmutlich auch schlechter Versorgung durch Polizei und Feuerwehr, Dienstelsitungen, Schulen.

Auch der Staat baut nicht in jedem Dorf ein Gymnasium
 
Uzer1510 schrieb:
Das ist doich ganz normal - abseits der grösseren Städte hat man auch schlechtere Versorgung mit Ärzten, Einkaufsmöglichkeiten, vernmutlich auch schlechter Versorgung durch Polizei und Feuerwehr, Dienstelsitungen, Schulen.
"Normal" ist das aber immer nur innerhalb gewisser Grenzen. Der staatliche Anspruch einer gewissen Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse ist ja sogar gesetzlich verankert. Schon mal was vom "Raumordnungsgesetz" gehört? Solltest du vielleicht mal lesen.

https://www.gesetze-im-internet.de/rog_2008/__2.html

"Im Gesamtraum der Bundesrepublik Deutschland und in seinen Teilräumen sind ausgeglichene soziale, infrastrukturelle, wirtschaftliche, ökologische und kulturelle Verhältnisse anzustreben. Dabei ist die nachhaltige Daseinsvorsorge zu sichern, nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Innovation sind zu unterstützen, Entwicklungspotenziale sind zu sichern und Ressourcen nachhaltig zu schützen. Diese Aufgaben sind gleichermaßen in Ballungsräumen wie in ländlichen Räumen, in strukturschwachen wie in strukturstarken Regionen zu erfüllen."
 
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Nehmen wir mal exemplarisch was der Staat für eine zumutbare Entfernung hält bei der Arbeit

Welcher Arbeitsweg ist zumutbar? Für Beschäftigte liegt ein zumutbarer Arbeitsweg selbst dann noch vor, wenn sie eine Strecke von 180 Kilometern zurücklegen müssen. So entschied es das Landesarbeitsgericht Nürnberg in einem Urteil vom 04.11.2008 (AZ 6 Sa 225/08).

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Aus so einem Urteil - auch wenn aus dem Arbeitsrecht - kann man schliessen alles im 30 bis 50 km Umkreis ist vermutlich immer zumutbar und rechtlich wie vor Ort vorhanden zu sehen und erfüllt damit die gesetzlichen Vorgaben der Gleichwertigkeit.

Es gibt sicher auch bei Schulformen und auch bei allem anderen eine Zumutbarkeit was Entfernung und Zeitaufwand angeht.
 
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kachiri schrieb:
"Grundversorgung" gehört in staatliche Hand. Punkt. Werde eh nie den Schritt der Privatisierung in manchen Belangen verstehen. Die "Vorteile" die man sich versprochen hat, gab es ja eigentlich nie.
4 Leerrohre zum Einblasen reicht als Staatsaufgabe, der Rest ist globaler Standard.
"Grundversorgung" Internet wäre GPON, wo man mit der Telekom Deal für günstige Konditionen an Stadtwerke machen könnte. XGS-PON und 50 GS PON sind eher Telekom incl. Firmenkunden.
Also je FTTH als 1 von 4 wird eine beleuchtete Faser gelegt, die Telekom und Stadtwerke bedient.

Weitere Faser wie Investoren, die wiederum weiteren Open Access betreiben könnten.
Es fehlt dir politische Entscheidung.
 
foofoobar schrieb:
In UK!! haben die Konservativen!! die Bahn rückverstaatlicht.
Ich weiß. Großbritannien war der Grund warum ich nur davon sprach dass "in den meisten EU-Ländern" die Bahnen (insbesondere Bahninfrastruktur) nie privatisiert (also wirklich verkauft) wurden. Ich wüsste jetzt auf Anhieb auch kein anderes Beispiel in der (Ex-)EU außer UK.

Bei Post und Telekommunikation lief die Privatisierung ehemals staatlicher Infrastruktur wesentlich umfangreicher.
Ergänzung ()

shaboo schrieb:
Das erstrangige Problem ist die Erwartungshaltung, dass etwas, das primär der Daseinsvorsorge dient, auch noch Gewinne erwirtschaften soll bzw. muss. Damit wirst du immer in Probleme laufen, und zwar völlig egal, ob der Laden zu 0%, zu 50% oder zu 100% in Staatsbesitz ist.
Das ist aber nicht primär ein Problem der Rechtsform, sondern eben der Erwartungshaltung.
Kommunale Infrastruktur wie Wasser- und Stromnetze gehören oft direkt den kommunalen Stadtwerken, und das sind häufig auch GmbHs oder AGs. Das gilt dann aber eher als Positivbeispiel von nicht privatisierter Infrastruktur (gehört ja der Stadt). Bei den öfters diskutierten Negativbeispielen geht es darum dass diese Infrastruktur tatsächlich an Privatunternehmen wie Vattenfall veräussert wurde.
Auch Bahnunternehmen in Ländern in denen es bezüglich Bahninfrastrukur besser läuft als in Deutschland sind häufig staatliche Aktiengesellschaften, z.B. in Österreich und der Schweiz.
Das Problem der DB AG liegt meiner Meinung nach nicht in der Rechtsform, sondern in den falschen politischen Vorgaben, insbesondere in der Vergangenheit.
 
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oh bitte nicht. die Telekom ist so ziemlich die einzige Bude bei der ich ein gutes Netz (für zugegeben hohe Preise) erhalte. Ein weiteres 1&1 Schrott-Netz braucht kein Mensch.
 
Leider darf man gewisse Infrastrukturen in einem Land nicht privatisieren, sonst wird das nichts. Aber eben auch mit so einer aktuellen Regierung kann man auch nichts anfangen.
 
T1984 schrieb:
Das Problem der DB AG liegt meiner Meinung nach nicht in der Rechtsform, sondern in den falschen politischen Vorgaben, insbesondere in der Vergangenheit.
👍
 
Infrastruktur gehört 100% in staatliche Hände. Elektrizität, Verkehr, Gesundheit, Telekommunikation, Wasser, sollte rein gar nichts mit privatwirtschaftlichen Interessen zu tun haben. Man sieht in einer Vielzahl an westlichen Ländern worin eine gewinnmaximierende Agenda bei diesen Institutionen führt. Im Endeffekt muss es der Staat für viel Geld richten und der Kobsument ist der Doktrin der skrupellosen Großindustrie ausgeliefert... Das sind nun keine kommunistischen Ammenmärchen, einfach mal die Augen öffnen. Gewinne werden privatisiert, Schulden verstaatlicht > eine Auflistung dazu würde wohl den Rahmen dieses Forums sprengen xP Einfach mal als Starter zB Wasserwirtschaft in UK reinlesen.
 
Kann man machen, wenn man der Bundesnetzagentur und dem Kartellamt mal ein paar ordentliche Zähne verpasst.

Aber die Firmen können sich die Gesetze und Auflagen ja frei aussuchen, so wird das nix außer weiter Filetstücke der Infrastruktur den Geldsäcken überlassen.
 
Und der Ausverkauf geht weiter. Warum lernt man nicht? Staatliche Unternehmen wurden in der Vergangenheit verkauft...und? War das gut?...nein wie die Erfahrung gezeigt hat.
Ach...was red ich. Zurücklehnen und die letzten Jahre genießen.
 
Wie praktisch für die Union. Telekom Anteile zu verkaufen halte ich im Moment für genauso dumm wie beschlagnahmte Bitcoins zu verscherbeln.
 
shaboo schrieb:
Absolut jedes, sofern diese 70% von den 30% quersubventioniert werden müssen, mit denen die eigentliche Kohle verdient wird. Was glaubst du wohl, warum wir eben kein Glasfaser "an jeder Milchkanne"
  • Hier in der Gegend gab es lange Zeit mehr Glasfaser in den Dörfern als in den Städten
  • Auch in den Dörfern gibt es schon ewig Internet und diese bezahlen das gleiche wie die Städtler.
Deine Aussagen gehen einfach komplett an der Realität vorbei.
 
Bin eher dafür, dass kritische Infrastruktur zu 100 % in staatlicher Hand bleibt. Dazu gehören eben auch Krankenhäuser, Bahnbetriebe, Wasser- und Stromversorgung und eben auch die digitale Anbindung an der Rest der Welt - also Mobilfunk und Festnetz.
Das sind Dinge, die nicht gewinnbringend betrieben werden sollten oder dürfen, das ist ein großer Fehler und ein gigantisches Problem in unserer Gesellschaft.
 
ist doch kein thema - einfach auf gemeinnützige firma umstellen, dann hat der aktionär keine gewinnabsicht mehr und es gibt keinen konflikt mehr. das wäre eine vernünftige lösung.
 
Ich sehe es genau anders herum. Die Telekom sollte wieder vom Staat übernommen werden. Denn es ist dessen Aufgabe der Bevölkerung eine geeignette Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Dazu zählen ebenfalls der öffentliche Nah und Fernverkehr etc.
 
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