wayne_757 schrieb:
Die Entwicklungszyklen haben sich aber in den letzten 10 Jahren deutlich verkürzt und die Technologie ist weitaus komplexer und dadurch auch eher von Fehlern betroffen.
Mein Mainboard Bios kann ich ohne lästige Bootdiskette oder Boot CD ganz einfach per USB Stick flashen.
Warum sollten Firmware-Updates nötiger sein als früher? Der PC ist Standardware und die Zahl der unbedarften User war noch nie so hoch wie heute. Ein Datenverlust trifft gleichzeitig die User immer härter, weil mehr und wichtigere Daten auf den Geräten liegen. Datenverlust gibt es bei einem BIOS-Update nicht, tote Hardware lässt sich im Fehlerfall häufig vermeiden. Und *trotzdem* empfehlen sich BIOS-Updates nur, wenn es tatsächlich einen Grund dafür gibt, dito ist dies bei jeder anderen Firmware.
Wir haben hier den Ausnahmefall SSD, bei dem sich gerade viel tut, deswegen gibt es ein relativ hohes Bedürfnis nach Flashing besteht, und dies bei größtenteils eher ambitionierten Usern, die wissen, was sie tun. In spätestens 1-2 Jahren ist das vorbei.
Im übrigen gibt es das "(S)ATA DOWNLOAD MICROCODE command", aber die Hersteller wissen genau, warum sie den Zugang für solche Aktionen nicht zu einfach machen...
Moros schrieb:
TRIM ist einfach nur ein Befehl. Dieser Befehl teilt dem Controller mit, dass bestimmte Dateien bzw. Bereiche im Dateisystem invalide sind bzw. gelöscht wurden, mehr nicht. Was der Controller damit macht, ist nirgends festgeschrieben. Er könnte z.B. alle Blöcke, die nach dem Löschen vollständig mit invaliden Daten gefüllt sind, reinigen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass alle aktuellen Controller genau das machen.
Ja, wie du schon gesagt hast, sobald Daten im Betriebssystem "endgültig" gelöscht werden, werden sie im Dateisystem normalerweise dereferenziert, d. h. physikalisch sind sie noch vorhanden, aber das Dateisystem kennt sie nicht mehr. Das macht für Magnetplatten Sinn, weil man dadurch keine Nachteile hat, weil die Sektoren einfach neu beschrieben werden können, ohne nennenswerte Performance-Einbußen. Es kann ab der Dereferenzierung passieren, dass die Daten physikalisch überschrieben werden.
Mit TRIM (siehe deutsche Übersetzung) gibt es die Möglichkeit, dass dies sofort geschieht. Das macht zwar den Löschvorgang aufwändiger, ist aber insgesamt langfristig positiv, weil man den Aufwand sonst beim Schreibvorgang hat, was aufgrund des Wear Levelings eklig ist, weil die Firmware das Ziel hat, Hardwarezugriffe jeder Art möglichst breit auf die Speicherzellen zu verteilen. Folglich sitzt man ohne TRIM nach kurzer Zeit in einer Müllhalde
Ein wichtiger Aspekt wäre noch das Thema Daten sicher löschen vs. Wiederherstellung von alten Daten. Diese ist mit aktivem TRIM nicht mehr möglich bzw. es wäre möglich, alle alten Daten von beliebigen Datenträgern automatisch oder "per Knopfdruck" zu löschen, wenn die entsprechenden Bereiche auf dem Datenträger mitprotokolliert werden.
wayne_757 schrieb:
Manuelles TRIM gibt es auch nicht.
Doch:
man hdparm schrieb:
--trim-sectors
For Solid State Drives (SSDs). EXCEPTIONALLY DANGEROUS. DO NOT USE THIS FLAG!!
Tells the drive firmware to discard unneeded data sectors, destroying any data that
may have been present within them. This makes those sectors available for immediate
use by the firmware’s garbage collection mechanism, to improve scheduling for wear-
leveling of the flash media. This option expects two parameters immediately after
the flag: an LBA starting address, and a sector count. EXCEPTIONALLY DANGEROUS. DO
NOT USE THIS FLAG!!
Moros schrieb:
GC ist tatsächlich so eine Art Defragmentierung. GC sucht sich die Blöcke heraus, die nur teilweise befüllt sind. Diese Daten werden dann in den Cache geladen, zusammen in einen Block geschrieben und der nun freie Block wird dann gelöscht.
Richtig, wobei dies, korrekt impelementiert, auch der Lebenserwartung zugute kommen dürfte, Stichwort Lesezugriff.
Diese Form von GC funktioniert meines Wissens nicht dateisystemunabhängig. Deswegen könnte es sein, dass die Dateisysteme diese Aufgabe auf Dauer besser erfüllen können, da sie heute bereits sehr ähnliche Funktionen beherrschen (Siehe Online-Defragmentierung und Tail-Packing/Block suballocation).