nobody360 schrieb:
Langfristig könnte das uns zum Nachteil gereichen. Weniger Verkäufe heißen geringere Einnahmen, und ohne staatliche Unterstützung könnten wir in der Tech-Entwicklung ins Hintertreffen geraten. In China regiert der Staat, im Westen das Kapital – und genau hier liegt das Problem und könnte sich das Blatt wenden.
Kurzum, diese Sanktionen könnten uns in der Zukunft wahrscheinlich mehr schaden als nutzen. Ähnlich wie bei den Sanktionen gegen Russland, stellt sich die Frage: Haben diese wirklich etwas bewirkt? Spoiler: Nein.
Stattdessen sehen wir in Deutschland eine zunehmende Deindustrialisierung, begleitet von steigender Armut und Kriminalität… wollen wir das wirklich? Diese Frage muss sich jeder stellen!
Die im Artikel erwähnten Sanktionen beziehen sich auf die Hochtechnologie bei Chips. Eine derartige Technologie wird Deutschland alleine wohl nie entwickeln geschweige denn vertreiben können. Dass diese Chips notwendig sind, um Maschinen und ähnliche Hightech Produkte herzustellen, steht außer Frage.
Von deutscher Seite sind keine großartigen Handelsrestriktionen gegenüber China zu erwarten, die wirtschaftlichen Verflechtungen sind zu groß.
Allerdings sind die Chinesen inzwischen eine bedrohliche Konkurrenz, z.B. beim Thema Elektromobilität.
Generell muss man festhalten, dass Deutschland immer weniger wettbewerbsfähig ist. Das hat ein Stück weit mit den Saktionen gegenüber Russland zu tun. Das ist allerdings nicht das Grundproblem, sondern die einseitige Abhängigkeit von russischem Gas hat uns dazu gebracht, schnell umdenken zu müssen. Ende der 70er hat Helmudt Schmidt schon gepredigt, dass diese einseitigen Abhängigkeiten uns ins Verderben treiben können. Leider haben deutsche Politiker nach ihm dies nicht beherzigt und so sind wir in die verzwackte Situation geraten, dass wir gegenüber Russland erpressbar geworden sind, weil wir von ihnen den Großteil unserer billigen Ressourcen bezogen haben.
Bei China ist die Abhängigkeit eine wirtschaftliche. Über die Jahre haben sich die Beziehungen vertieft und inzwischen ist der chinesische Markt für viele deutsche Firmen der einzige Wachstumsmarkt geworden, während die anderen stagnieren.
Deutschland befindet sich im Augenblick in einer schwierigen Situation. Hohe Energiepreise und Inflation, gepaart mit einer schwächelnden Weltwirtschaft sorgen dafür, dass die exportstarken Deutschen mit vergleichsweise niedriger Binnennachfrage eine schwierige Phase durchmachen.
Hinzu kommt, und das haben wir in der Coronazeit sehr deutlich gesehen, dass wesentliche wichtige Produktionsketten ins Ausland verlagert wurden, weil die Herstellungskosten in Deutschland zu hoch sind. Dazu zählt unter anderem die Herstellung von Antibiotika.
In der Corona-Zeit mussten wir lange auf Masken und co. warten und uns wurden die Preise nach Belieben diktiert.
Was ich damit sagen will ist, dass Deutschland nicht gut daran täte, Handelsrestriktionen gegenüber entscheidenden Wirtschaftspartnern aufzubauen. Das müssen mMn auch nicht, da gefragte Hochtechnologie wie die Chipindustrie nicht aus Deutschland kommt. Vielmehr muss man darauf achten, dass sich andere Länder nicht zu viel deutsche Hochtechnologie aneignen. Ein gutes Beispiel ist der Roboterhersteller KUKA, der in chinesischer Hand ist.
Außerdem sollte man sich in Deutschland die Frage stellen, ob es tatsächlich sinnvoll ist, kritische Bereiche wie die Medikamentenherstellung auszusourcen, weil sie im Ausland billiger ist. Dadurch entstehen Abhängigkeiten, die in Krisenzeiten als Druckmittel genutzt werden können. Und wie wir unlängst gesehen haben, sind diktatorisch regierte Länder wie Russland oder China durchaus bereit, sich diese Abhängigkeiten zunutze zu machen.