Ralf5555 schrieb:
Von meinem jetzigen PC möchte ich nichts benutzen, da ich letztes Jahr im Internet eine Seite gesucht habe wo man kostenlos LIVE Formel 1 schauen kann. Hat super geklappt, bis ich auf einmal nicht mehr F1 fahren konnte und dann meine e-mail gehackt wurde und ich dadurch riesige Probleme hatte.
Ein Freund hat sich dann dem Problem angenommen und so gut es ging wieder alles bereinigt. Trotzdem schaltet sich der PC nach 2 Tagen Nichtbenutzung von ALLEINE an!!! Er sagte es gab Angriffe mit der Endung .ru
Die Seite, auf der ich F1 geschaut habe war wohl eine russische Seite.
Pauschal dazu: klar, auf unseriösen Seiten treibt man sich besser nicht herum, das sollte von vorn herein klar sein. Wenn etwas zu gut ist um wahr zu sein (kostenlose Sportübertragungen etc.), dann ist es das meist auch.
Davon aber ab: du brauchst keine Angst haben, dass jedes Teil deines aktuellen/alten PCs in irgend einer Form "krank" ist. Hat dein Freund damals nicht einfach Windows komplett neu installiert? Das hätte er zwingend tun sollen. Reparaturversuche an kompromittierten Systemen sind immer ein zweischneidiges Schwert. Das KANN funktionieren, ist aber oftmals eher schlecht als recht und hinterlässt dennoch ungewollte Spuren. Einmal das System komplett plattmachen und Windows schlichtweg neu installieren ist hier das sicherste und einfachste und in der Regel auch schnellste Mittel, um sich von solchen Altlasten zu lösen. Da brauchst du auch keine Angst haben, dass irgend ein Virus/Trojaner noch übrig ist. Platt heißt platt, der kann sich auch nicht im BIOS des Mainboards einschleichen oder in sonst welchen Komponenten. Lediglich die Festplatte/SSD kann betroffen sein - und auch das nur bis zur eben erwähnten Formatierung und anschließenden Neuinstallation.
Das halt nur dazu, du KANNST also dennoch auf Wunsch alte Komponenten weiterverwenden.
Ansonsten kannst du aber auch gerne mal die kompletten Komponenten deines jetzigen PCs auflisten und wir geben dir eine etwaige Schätzung, was du beim Komplett- oder Einzelverkauf der Komponenten noch erzielen könntest - z.B. via Ebay Kleinanzeigen. Dann kannst du den neuen PC natürlich auch ein wenig querfinanzieren.
Ralf5555 schrieb:
Was ich jetzt besonders gut finde ist, dass ich mich jedes mal anmelden muss. Und wenn ich etwas verändern möchte, muss ich mich als Admin anmelden. Also ist der Zugriff beim normalen anmelden, und surfen im Netz, beschränkt. Das gab es vorher nicht!
Das bedeutet, dass du mit deinem derzeit angemeldeten Konto "nur" lokaler Benutzer bist und für Installationen ein zweites Konto mit Administrationsrechten nötig ist. Das ist dann das "vorgeschaltete" Konto, das du eigentlich gar nicht siehst, bei Installationsvorgängen aber per Benutzername/Passwort temporär aktiviert werden muss. Eine kluge Sache und viele gehen so vor. Das kann man bei deinem neuen PC selbstverständlich auch wieder so einrichten.
Ralf5555 schrieb:
Ja dann lass uns mal einen schnellen PC bei Mindfactory zusammen stellen und die sollen ihn dann auch zusammenbauen und mit Win11 neu einrichten, so dass ich nichts mehr machen muss und sofort loslegen. Ich weis nicht wo ich die Lizenz habe, machen wir einfach neu.
Machen wir! Das gibt ein Rundum-Sorglos-Paket
Ralf5555 schrieb:
Ich lasse dann noch den Freund von mir alles überprüfen und noch ein paar alte Bilder rüberkopieren.
Auch das schadet nicht und sollte er Fragen bzw. Gegenvorschläge haben, so lass es uns ruhig wissen. Generell ist bei PC-Hardware nie irgend etwas in Stein gemeißelt und oftmals gibt es vier, fünf, ZWANZIG verschiedene Komponenten für einen einzelnen Bereich, die alle gut sein können und letzten Endes nur noch durch das Wohlbefinden des Käufers entschieden werden müssen. Ob auf einem Netzteil Seasonic oder Fractal oder Corsair steht, ist z.B. vollkommen egal, sofern es im preislichen Rahmen liegt, die nötigen Anschlüsse und Leistung bietet und gleichzeitig ordentliche Schutzschaltungen besitzt.
Ralf5555 schrieb:
Diese Optik mit genau den Farben finde ich am schönsten, wahrscheinlich ein ungeeignetes Gehäuse.
Das bekommen wir hin. Nicht mit exakt diesem Gehäuse, aber so ähnlich. Wir gehen nun nach und nach und Schritt für Schritt auf die einzelnen Komponenten ein.
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Die Komponentenliste
Vorwort: alle Links führen direkt zu Mindfactory. Am Ende der Komponentenliste habe ich dir einen kompletten Warenkorb zusammengestellt - inkl. Windows 11-Lizenz und Komplettbau- und Installationsservice von Mindfactory. Es folgen nachstehend die einzelnen Komponenten mit Erklärung meinerseits.
1. Prozessor
Intel Core i5 13600K
Generell stellt sich die Frage: AMD oder Intel? Beide haben kürzlich erst ihre neueste Prozessorgeneration vorgestellt und beide haben sehr gut abgeliefert. Persönlich würde ich, einfach aufgrund der nochmals etwas stärkeren Singlecore-Leistung gegenüber den direkten AMD-Gegenspielern. Auch im Multicore ist Intel sehr stark und für unter 400 Euro gibt es bei AMD aktuell keine CPU, die hier in beiden Kategorien mitspielen kann. Im kürzlich erst hier
auf ComputerBase erschienenen Test zur 13. Generation der Intel Core i-Prozessoren sieht man sehr deutlich, wo die Stärken und Schwächen liegen. Eine Schwäche der Intel-Prozessoren ist ganz klar der Stromverbrauch unter synthetischer Volllast - das ist aber ein Testszenario, das im Alltag praktisch nie und schon gar nicht dauerhaft (also für mehrere Sekunden oder gar Minuten am Stück) auftritt. Die Stärken liegen ganz klar im Niedrig- sowie Teillastbereich, was einen typischen Gaming-Zustand widerspiegelt.
Im verlinkten Artikel sieht man schön, dass der 13600K den etwa gleichteuren AMD Ryzen 5 7600X im Gaming-Sektor gut 14% hinter sich lässt. Selbst den AMD Ryzen 7 5800X3D, der AMD's derzeit stärkste Gaming-CPU darstellt, wird um 4% geschlagen. Der AMD-Prozessor wäre eine theoretische Alternative, allerdings setzt er noch auf den alten AM4-Sockel, der nicht weiter unterstützt wird und noch mit DDR4-Arbeitsspeicher läuft. Das wäre zum jetzigen Zeitpunkt nicht schlimm, aber tatsächlich hättest du in Zukunft das Problem, bei einem Upgrade den kompletten Unterbau (Mainboard, CPU, RAM) wechseln zu müssen. Beim Intel-System könntest du wenigstens den DDR5-Speicher bedenkenlos weiterverwenden.
In Sachen Energieeffizienz würde der AMD Ryzen 7 5800X3D die Nase leicht vorne haben. Intel's 13600K benötigte im Test-Parcours im Schnitt ca. 88 Watt beim Spielen, der 5800X3D liegt mit bei ca. 70 Watt. Rechnen wir nun beispielhaft mit 2 Stunden Spieleinsatz pro Tag bei ca. 35ct per kWh, so landen wir am Jahresende bei unter 5 Euro - das sollte also kein Kriterium sein, das die Auswahl maßgeblich beeinflusst.
Die besagten 14%, die der Intel-Prozessor schneller ist als ein Ryzen 7600X bzw. die 4%, die er vor dem Ryzen 5800X3D liegt, relativieren sich zumindest ein wenig, je höher die Grafiklast wird - dazu gehört selbstverständlich neben den hohen Grafikdetails auch die Auflösung des Spiels. In deinem Fall, also bei UHD (4K umgangssprachlich genannt) wandert der Flaschenhals schnell in Richtung der Grafikkarte. Das kann so weit gehen, dass du selbst mit einer 100 Euro-CPU das Spiel nicht schneller darstellen kannst, als mit einer 800 Euro-CPU.
Auch das wäre für den Moment wieder egal, aber eine stärkere CPU wäre zudem auch in der Lage, bei einem zukünftigen Grafikkartenupdate nochmals mehr Performance herauszuholen. Von daher sollte man selbstverständlich, auch wenn die Grafikkarte einen Flaschenhals darstellt, nicht an der CPU sparen. Das Gesamtpaket muss passen.
Abschließend:
Ja, wir können auch ein AMD-System, wahlweise mit Sockel AM4, und Ryzen 7 5800X3D zusammenstellen. Hierbei würden wir vermutlich etwa 150 Euro sparen können (Mainboard und DDR4-RAM sind etwas günstiger), setzen aber zugleich auf eine veraltete Plattform, die uns bei zukünftigen Upgrades zwingt, das Mainboard, den Prozessor und den RAM mitzutauschen. Alternativ könnte man bei AMD auf Sockel AM5 setzen. Um hier performancetechnisch mitzuhalten, wäre mindestens ein Ryzen 7 7700X ratsam, der widerum knapp 100 Euro teurer ist als der 13600K und dennoch ca. 7% zurückliegt.
2. Mainboard
ASRock Z790 Phantom Gaming Lightning DDR5
Passend zur neuen Intel-Prozessorgeneration haben wir hier auch den brandneuen Z790-Chipsatz von Intel parat. Generell würde dein Prozessor auch auf einem ca. ein Jahr alten B660/Z690-Chipsatz laufen, womit wir die Kosten leicht herabsenken könnten, wobei man hier bei gut ausgestatteten Mainboards auch schnell im Bereich von 200 Euro landet. Das Einsparpotenzial ist also eher gering und das hier verlinkte Mainboard bietet eine nahezu uneingeschränkte Konnektivität. Seien es unzählige Lüfter, (Adressable) RGB-Anschlüsse, insgesamt vier M.2-Slots für flotte SSDs, vier RAM-Bänke, und so weiter.
Lediglich WiFi wäre hier nicht dabei und da solltest du nochmal Rückmeldung geben, ob du zwingend WLAN am Mainboard benötigst. Mein Ratschlag: Lass es! Verbinde den PC auf jeden Fall ordentlich via Patchkabel. WLAN ist immer nur ein Notbehelf, aber selbst mit modernsten WLAN-Adaptern und Routern/Access Points hast du nie die Verbindungsqualität und Geschwindigkeit, die du mit einem 10 Euro LAN-Kabel bekommst.
Solltest du dich beim vorherigen Punkt "Prozessor" zu AMD entscheiden wollen, so müssten wir hier selbstverständlich ein anderes Mainboard wählen.
3. Arbeitsspeicher
32GB (2x 16GB) Kingston Fury Beast EXPO RGB DDR5 6000, CL36-38-38
Normalerweise würde ich altes Sparbrötchen weiterhin zu DDR4 raten (was ein anderes Mainboard erfordert), aber ComputerBase hat in seinem zweiten
Test zur neuen Intel-Prozessorgeneration mit DDR4- und DDR5-Speicher gezeigt, dass es mittlerweile doch einen Unterschied macht, welcher Speicher verwendet wird. Bei Alder Lake, dem Vorgänger der aktuellen Intel-Generation, war es tatsächlich noch so, dass eigentlich kein nennenswerter Vorteil bei DDR5-Speicher erzielt werden konnte. Rocket Lake setzt sich nun so langsam ab. Das muss zwar mit etwa 80 Euro mehr erkauft werden, aber zum einen haben wir bei dir das Budget und zum Anderen wird sich dieser Vorsprung in zukünftigen Anwendungen und Spielen, die weiter darauf optimiert werden, zusätzlich ausweiten.
Zum Leistungsunterschied im Test:
Der für dich gewählte RAM mit 6000 MT/s (ähnlich MHz) und CL36 entspricht in etwa dem von ComputerBase getesteten DDR5-Speicher mit 5600 MT/s und CL32. Das relativ knapp dahinter befindliche DDR4-Kit mit 3600 MT/s und CL14 kostet sogar mehr als dein DDR5-Speicher. Hier wäre also gar kein Einsparpotenzial möglich. Das 3200er DDR4-Kit kostet etwa 100 Euro weniger, ist aber auch satte 7% langsamer.
Damit wären auch die zuvor genannten ca. 150 Euro Einsparpotenzial einer AMD-Plattform erreicht. Etwa 100 Euro könntest du beim Arbeitsspeicher sparen, ca. 50 Euro beim Mainboard, jedoch mit dem Nachteil, dass nichts davon mehr in irgend einer Form aufrüstbar bzw. später weiterverwendbar wäre.
Obendrein sieht der für dich ausgewählte DDR5-Speicher auch noch chic aus - ein wenig RGB darf es ja, wie du schon sagtest, durchaus sein.
Lass dich bitte nicht vom "AMD optimiert" irritieren, was im Klappentext zur "EXPO-Technologie" steht. Der Speicher läuft dank XMP 3.0-Profil auch problemlos auf Intel-Plattformen. Besser noch: ASRock gibt explizit für das hier gewählte Mainboard die Kompatibilität für diesen Arbeitsspeicher an. Wir müssen uns also keinerlei Sorgen machen, dass hier etwas nicht zusammenpasst.
4. Gehäuse
LC-Power MidiTower ATX 804B Gaming
Ich bin ja kein RGB-Mensch und habe lange hin und her überlegt, ob es in deinem Fall ein recht hochpreisiges Corsair-Gehäuse mit sogenannten iCUE-Lüftern werden soll. Wenn man es mit (A)RGB übertreibt, landet man jedoch schnell in Sphären, in denen man alleine für einen einzelnen Lüfter (!) schnell 40 Euro ausgibt und dann noch das Problem der proprietären Anschlüsse der einzelnen Hersteller hat. Letztendlich bin ich über das hier verlinkte Gehäuse von LC-Power gestoßen. Es ist noch recht neu auf dem Markt, weshalb mir persönlich Erfahrungswerte fehlen. Auf dem Papier (und den Bildern) macht es jedoch einen sehr guten Eindruck.
Ich liste dir hier mal die Pros und Cons auf, wobei die negativen Punkte ganz klar mehr als vernachlässigbar bzw. für deinen Einsatzzweck überhaupt nicht relevant sind:
- Es bietet eine große Mesh-Front, die uneingeschränkt für Frischluft sorgt
- Ab Werk mit drei 140mm großen ARGB-Lüftern in der Front
- Ab Werk mit einem 120mm großen ARGB-Lüfter im Heck
- Standardisierter ARGB-Header, der auf jedem gängigen Mainboard funktioniert
- RGB-Effekte wahlweise per Gehäuse oder Mainboard-Software steuerbar
- USB-C Connector auf Gehäuse-Oberseite
- Große CPU-Towerkühler bis zu 160mm finden Platz
- Grafikkarten bis 420mm Länge
- Grafikkarte wahlweise (mit separatem Riser-Kit) vertikal zu verbauen
- Gehäuse bietet werksseitig eine Grafikkartenstütze für sehr lange/schwere Karten
- Seitenfenster aus Echtglas
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- Keine Staubfilter
// alle paar Monate sollte man also mal das Gehäuse durchpusten
- Der "stärkste" Luftkühler am Markt, der Noctua NH-D15(S/chromax.black) passt nur bedingt:
// er passt entweder nur mit einem Lüfter oder nur mit maximal zwei verbauten RAM-Riegeln
- Es können keine E-ATX-Mainboards verbaut werden
// Absolute Enthusiasten-Mainboards ab 500 Euro aufwärts
Es kann natürlich sein, dass das Gehäuse nur aus relativ dünnem Blech gefertigt und nicht immer perfekt entgratet ist - wobei das auf den Fotos nicht so wirkt. Selbst, wenn es so wäre: da du den PC vom Händler fertig montiert bekommst, kann dir das vollkommen egal sein. Wenn er erst einmal bei dir steht, dann steht er - und wird im Idealfall die nächsten Jahre nicht mehr angerührt... ausser vielleicht, um mal ein wenig Staub herauszublasen.
Hier noch der Link zur Herstellerseite, dort sieht man auch schön veranschaulicht die möglichen RGB-Funktionen und bekommt den Platz im Gehäuse gut demonstriert.
5. Netzteil
Seasonic Focus GX Modular 80+ Gold 850 Watt
Die Seasonic-Netzteile aus der Focus- und Prime-Baureihe haben sich schon eine ganze Weile als sehr zuverlässig, langlebig, laststabil und sicher erwiesen. Alternativen wären hier z.B. gleichwertige (aber oft teurere) Netzteile von Corsair, Fractal oder FSP.
Die 850 Watt klingen erst einmal viel, sind aber größtenteils Puffer und dienen vor Allem dazu, Lastspitzen abzufangen. Moderne High End-Grafikkarten haben leider die unschöne Angewohnheit, im Millisekundenbereich auch mal mehrere hundert Watt auf einen Schlag zu ziehen. Ist eine RTX 3090-Grafikkarte von nVidia z.B. auf 420 Watt spezifiziert, so kann es bei einer Lastspitze durchaus sein, dass mal knapp 600 Watt gezogen werden - zumindest für den Bruchteil einer Sekunde. Hier ist es unabdingbar, auf ein stabiles und leistungsstarkes Netzteil zu setzen und das Seasonic Focus GX meistert diese Aufgabe ohne Wenn und Aber. Der verbaute Lüfter ist zudem semi-passiv, er schaltet also nur bei sehr hoher Last dazu und ist sonst unhörbar leise bzw. komplett aus.
6. Massenspeicher / SSD
Kingston FURY Renegade M.2 2TB
Zugegeben, hier gäbe es noch ein wenig Einsparpotenzial. Vermutlich würdest du im Alltag niemals einen Unterschied merken, wenn wir hier ca. 50 Euro einsparen und zu einer SSD der Vorgängergeneration greifen, die dann "nur" mittels PCIe 3.0 statt PCIe 4.0 (Protokoll/Geschwindigkeit) angebunden ist. Wir reden also davon, ob die SSD maximal 7 GB pro Sekunde oder "nur" ca. 3,5 GB pro Sekunde lesen / schreiben kann. In der Praxis, besonders in privat genutzten Desktop-PCs und hier insbesondere beim Gaming ist das absolut irrelevant - zumindest NOCH. Aktuell werden Programme und Spiele von nahezu allen SSDs praktisch gleich schnell geladen - egal, ob es sich um eine solch hoch moderne, direkt auf das Mainboard montierte SSD handelt, oder um eine ältere via SATA-Kabel, die "nur" ca. 500 MB pro Sekunde lesen kann.
Wichtiger sind die Zugriffszeiten - also die Zeit, die vergeht, wenn der Prozessor eine Anfrage an die SSD stellt und bis die SSD "antwortet" nach dem Motto: "Jepp, die Datei liegt hier und hier". Bei klassischen Festplatten mit den herrlichen sogenannten "Platter", die sich physikalisch drehen und per beweglichem Lese/Schreib-Kopf betrieben werden, haben hier ca. 10-15 Millisekunden benötigt, bzw. sogar mehrere Sekunden, wenn die Festplatte aus dem Standby aufgeweckt werden musste. Eine SSD (egal, ob auf dem Mainboard verbaut oder per SATA-Kabel angeschlossen) hat keine beweglichen Teile mehr verbaut und funktioniert ähnlich wie ein Arbeitsspeicher (aber eben permanent und nicht flüchtig). Die Zugriffszeiten bei einer SSD liegen im Bereich von etwa 0,1 Millisekunden - also etwa um den Faktor 100 schneller, als eine klassische Festplatte.
Wieso habe ich dennoch eine sehr flotte und etwa 50 Euro teurere PCIe 4.0-SSD für deinen PC gewählt? Zum einen: besser haben und jetzt noch nicht brauchen, als später brauchen und dann nicht haben. Aber viel interessanter wird es mit der neuen "Direct Storage"-Technik. Hierbei handelt es sich um ein extrem beschleunigtes Verfahren, Dateien (unter anderen beim Spielen) über die Grafikkarte temporär auf der SSD auszulagern und somit beim Laden der nötigen Spieldaten zu beschleunigen. Spätestens hier würde es tatsächlich einen signifikanten Unterschied machen, ob man eben doch "nur" ca. 3500 MB/s via PCIe 3.0 oder jedoch die doppelte Bandbreite dank PCIe 4.0 nutzen kann.
7. CPU-Kühler
Scythe Fuma 2 Rev. B
In Sachen Preis-Leistung handelt es sich hierbei im gehobenen Leistungsbereich um den mitunter besten Kühler, den man kaufen kann.
Der von dir präferierte Dark Rock Pro 4 hat leider zwei große Nachteile:
1. Es befindet sich KEIN Befestigungsmodul für den Sockel LGA1700 (von Intel) bei. Dies ist zwar beim Hersteller (vermutlich sogar kostenlos) zu bekommen, allerdings kann ich dir nicht sagen, ob Mindfactory hier in irgend einer Form aktiv würde. Vermutlich werden Sie die Montage des Kühlers verweigern, eben weil er "out of the box" nicht auf das gewählte Mainboard passt.
2. Der Dark Rock Pro 4 ist SEHR groß - so groß, dass er bei RAM-Vollbestückung keinesfalls mehr in das gewählte Gehäuse passt.
Ein weiterer Nachteil wäre tatsächlich, wenn du (oder wer auch immer) jemals doch wieder an den PC ran muss, dass die Montage (und demnach auch die Demontage) aus Designgründen extrem komplex und schwierig gestaltet ist. Ungeübte können hier schnell an ihre Grenzen stoßen und im worst case sogar Beschädigungen am Kühler, der CPU oder dem Mainboard verursachen.
Persönlich würde ich dir daher vom Dark Rock Pro 4 abraten. Er ist ca. 20 Euro teurer als der von mir (und vielen anderen auch immer wieder) empfohlene Scythe Fuma Rev. B (das Rev. B steht für das mittlerweile beiliegende Montage-Kit für LGA1700-Sockel). Zugleich ist die Kühlleistung des Dark Rock Pro 4 nur minimal besser - ebenso wie die des Noctua NH-D15, der nochmals 20 Euro mehr kostet.
Unter'm Strich kann ich dir aber Brief und Siegel geben, dass der Scythe Fuma 2 Rev. B mit einem Intel Core i5-13600K in dem hier gewählten Gehäuse und besonders in deinem Einsatzgebiet überhaupt keine Probleme haben wird, den Prozessor selbst im Hochsommer praktisch unhörbar zu kühlen.
Wichtig ist hier (egal bei welchem Kühler) jedoch, dass wir anschließend, wenn du den PC von Mindfactory zugesendet bekommst, einmal ganz in Ruhe durch das BIOS schauen und die Lüftersteuerung anpassen. Das ganze nennt sich Hysterese. Dabei geht es darum, den Lüfter (bzw. alle Lüfter im PC) so einzustellen, dass sie bei kleineren Temperaturschwankungen nicht sofort auf 100% drehen, sondern passend zur Temperatur einen sanften, langsamen Anstieg der Drehzahl (und dem somit verbundenen Geräuschpegel) erzielen. Ausserdem ist es wichtig (das ist der Hysterese-Part), dass bei schnellen Temperaturwechseln nicht auch die Lüfter permanent hoch- und runterdrehen. Eine gewisse "Bedenkzeit" von mehreren Sekunden ist hier üblich. Ich wage aber zu bezweifeln, dass sich Systembuilder (weder bei Mindfactory, noch bei reinen Komplett-PC-Anbietern) sich überhaupt die Zeit nehmen, solche Dinge einzustellen. Zeit kostet schließlich Geld und die Erfahrung der letzten Jahre hat leider sehr oft gelehrt: obwohl "diese Menschen" tagtäglich teilweise bis zu 10 PCs zusammenschrauben (Quantität > Qualität), fehlt ganz offensichtlich entweder das Wissen, oder einfach nur die Zeit, um bei solchen Details einfach richtig heranzugehen.
8. Grafikkarte
Gigabyte GeForce RTX 3090 Gaming OC
Die mit Abstand teuerste und in deinem Fall auch wichtigste Komponente im System. Mit 1139 Euro ist das sicherlich kein Pappenstiel, passt aber gut in dein Budget. nVidia-seitig gäbe es noch die RTX 3090 Ti, die nochmal etwas teurer ist und gleichzeitig aber kaum nennenswerte Mehrleistung bietet - 5% sind es im besten Fall.
Was ist mit AMD? Wir können schließlich auch eine RX 6900 XT für "nur" ca. 780 Euro oder gar eine RX 6950 XT wählen, die ihrerseits aktuell bei Mindfactory mit 839 Euro zu Buche schlägt - 300 Euro günstiger, als die hier gewählte RTX 3090.
Die AMD RX 6900 XT ist im Schnitt maximal 8% langsamer als eine RTX 3090 - das wäre angesichts des Preisunterschieds von ca. 340 Euro durchaus eine Überlegung wert. Die RX 6950 XT kommt auf bis zu 2% an die RTX 3090 heran. Jetzt kommt jedoch der Elefant im Laden: das Featureset.
Die RTX-Grafikkarten von nVidia bieten natürlich einige Schmankerl - die sie sich offenbar teuer bezahlen lassen. Zum einen wäre das ganz klar "RTX On" - der Werbespruch seitens nVidia zum Thema Raytracing. Hier muss man ganz klar eingestehen, dass AMD's Raytracing-Performance nicht annähernd an die von nVidia heranreicht. Wird Raytracing aktiviert, so ist die RTX 3090 bereits 26% schneller als die AMD RX 6950 XT.
Ein weiteres Feature ist nVidia's DLSS. Dabei handelt es sich um eine Skalierungsfunktion, die das Bild intern mit einer kleineren Auflösung rendert und es anschließend mittels intelligenter Zwischenberechnung wieder auf die von dir gewünschte Endauflösung aufbläst. Das ganze funktioniert im Idealfall ohne sichtbaren Qualitätsverlust und auch ohne Verzögerung beim Bildaufbau. AMD hat hier eine Alternative namens FSR. In der ersten Instanz war FSR qualitativ deutlich unterlegen, mit FSR 2.0 konnte AMD auf nVidia's DLSS 1.x/2.0 praktisch aufschließen, nVidia kontert hingegen aktuell schon wieder mit DLSS 3.0.
Erschwerend kommt hinzu: nicht jedes Spiel bietet beide Skalierungsmöglichkeiten. Erst kürzlich erschien mit A Plague Tale: Requiem ein großer, neuer Triple A-Titel und tatsächlich überraschend bietet das Spiel zwar nVidia's DLSS-Technologie an, nicht jedoch AMD's FSR. Dazu sei gesagt: FSR ist eine freie Funktion, die von AMD und nVidia-Karten gleichermaßen genutzt werden kann. DLSS ist nVidia-exklusiv und funktioniert erst ab der 2000er Serie von nVidia.
Was bedeutet das Ganze letzten Endes für dich? Um ehrlich zu sein: ich kann dir die Antwort nicht abschließend liefern. Mit der AMD RX 6900 XT bzw. der RX 6950 XT würdest du definitiv eine Stange Geld sparen, bist aber ungewiss, ob gerade in der von dir geforderten, sehr hohen Auflösung von 3840x2160 Bildpunkten tatsächlich auch zukünftige Spiele noch uneingeschränkt flüssig bei hohen Details spielbar sind. Das ist bereits jetzt ohne die genannten Techniken DLSS bzw. FSR in vielen anspruchsvollen Titeln ein Problem. Die Alternative ist: du beißt einfach in den sauren Apfel, nimmst die teurere RTX 3090 und hast die Gewissheit, in möglichst vielen Titeln sowohl die DLSS- als auch die FSR-Skalierungsoption nutzen zu können - je nach dem, was der Spieleentwickler implementiert hat. Gleichzeitig hast du dann die Gewissheit, dass Raytracing tatsächlich deutlich schneller als bei AMD's aktuellen Grafikkarten läuft.
Meine Wahl viel hier deshalb - und weil es eben gut in dein Budget passt - auf die RTX 3090.
9. Betriebssystem
Windows 11 Home Edition 64 Bit
Mindfactory installiert dir das Betriebssystem vor - unabhängig, ob du eine Vollversion mitbestellst oder nicht. Die Version, die Mindfactory jedoch vorinstalliert, wird nicht aktiviert. Das bedeutet, dass dich das Windows regelmäßig zur Aktivierung auffordern wird und schlimmstenfalls nach kurzer Zeit den Dienst quittiert.
Deine Option wäre dann, z.B. über den Microsoft-Store direkt deine vorinstallierte Version aktivieren zu lassen. Aktuell kostet das bei Microsoft direkt 145 Euro für die Home-Version. Orderst du dir das Betriebssystem bei Mindfactory direkt mit, sparst du zum Einen knapp 40 Euro und bekommst zum anderen einen Key, mit dem du das Betriebssystem direkt aktivieren kannst. Die Installations-DVD brauchst du mangels Laufwerk zwar nicht, es geht aber primär tatsächlich nur um den Key, der dir mitgeliefert wird. Windows 11 lässt sich, wie auch schon viele Vorgänger, direkt bei Microsoft herunterladen und mittels USB-Stick installieren - das aber nur zur Info, da es für dich hier eher irrelevant ist. Wichtig wäre das nur, wenn dein Windows wirklich mal neu installiert werden soll.
10. Auspacken und loslegen
PC Montage- und Test von Mindfactory
Der zuvor besprochene Service von Mindfactory. Für 150 Euro bekommst du den PC komplett zusammengebaut, Windows vorinstalliert und auch die aktuellsten Treiber für z.B. Mainboard und Grafikkarte werden dir installiert. Du kannst also wirklich den PC zuhause auspacken, anschließen und direkt loslegen.
Ob Mindfactory dir das Windows schon direkt aktiviert, kann ich dir nicht sagen - vermutlich wirst du das selbst machen müssen, da Microsoft - soweit ich informiert bin - zwingend ein Online-Konto für Windows 11 benötigt, das selbstverständlich nur du erstellen kannst. Das ist aber eine Sache von 2 Minuten, da würde ich mir also keine weiteren Sorgen machen.
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Der Link zum Mindfactory-Warenkorb
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So, nun wünsche ich dir (und jedem anderen) erst einmal viel Spaß beim Verdauen des Ganzen
Ich freue mich auf Rückmeldung.
PS: achte bitte auf die Tagesangebote bei Mindfactory, immer zu finden unter:
Mindstar Sonderangebote
Hierunter fallen aktuell z.B. die beiden genannten AMD-Grafikkarten, die RX 6900 XT sowie die RX 6950 XT. Beide Preise können spätestens morgen schon wieder komplett anders sein - gleichzeitig kann es jedoch auch sein, dass morgen eine RTX 3090 für vielleicht 999 Euro angeboten wird. Mindstar ist immer eine Glückssache und davon abhängig, ob man warten will oder einfach jetzt etwas kaufen möchte.
Dazu sei noch gesagt:
Natürlich kannst du jetzt sofort alles bestellen - natürlich kannst du aber auch noch 10 Tage warten. Wieso drei Wochen? Da wird AMD seine neuen RX 7000-Grafikkarten vorstellen. Alternativ wird nVidia's RTX 4080 am 16.11. in den offiziellen Verkaufsstart gehen, allerdings kennt man hier aktuell weder echte Leistungswerte, noch Preise - gleiches gilt für AMD's RX 7000-Karten.
Man kann also IMMER warten beim Kauf von PC-Hardware. Letztlich ist es einzig und allein die Frage, ob man etwas neues kaufen "muss" oder "will".
Letzten Endes sollte aber das eigene Seelenwohl darüber entscheiden. Wenn du jetzt eher kurzfristig den Deckel zumachen möchtest, um endlich wieder mehrere Jahre mehr oder weniger stressfrei spielen zu können, so ist das vollkommen in Ordnung.
Liebe Grüße und viel Spaß beim Antworten