Der neue Mac Pro ist eine beeindruckende Maschine. Laut Apple etwas über 40W idle, dazu fast lautlos. Das dürfte im Workstationsegment einzigartig sein. Über die Power selbst lässt sich streiten, doch Apple schlägt bewusst den Weg der Dual-Grafikkarten ein, um mehr und mehr Rechenoperationen darauf auszulagern. Die SSD Anbindung dürfte auf absehbare Zeit ein Alleinstellungsmerkmal sein.
Die Preise sind gewohnt hoch, doch im professionellen Umfeld spielen sie keine so große Rolle, auch wenn die großen CPU- und GPU-Varianten die 10000€ Grenze knacken könnten. Dann aber ist man sowieso weit entfernt von Youtubern oder Hobbyfotografen, sondern befindet sich mitten in der Musik-, Film-, und Fotoindustrie.
Kann man den Mac Pro mit anderen Workstations vergleichen? Nicht wirklich. Zu sehr sind Hard- und Software miteinander verwoben. Logic Pro X oder Final Cut Studio X gibt es für andere Systeme gar nicht, was einen Vergleich unmöglich macht. Die allseits bekannte CS Suite läuft sowohl auf Windows wie OS X, doch auch da geht es um den Workflow und deswegen bevorzugen viele OS X.
Nicht zuletzt das viel geschmähte Thunderbolt fasst im Medienumfeld langsam Fuß. Immer mehr Audiohardware, Schnittsysteme oder Massenspeicher können per Thunderbolt angeschlossen werden, was aber auch notwendig ist, damit die Schnittstelle Erfolg hat. Ja, es ist wahnsinnig teuer alles umzurüsten, doch dann wird man mit einer Performance belohnt, die ihresgleichen sucht.
Mal eben ein paar Terabyte Speicher mit 600-800 MByte pro Sekunde anschließen? Kein Problem. Unter Windows sind mir da auf Anhieb keine Lösungen bekannt (es sei denn sie setzen auch auf Thunderbolt).
Der Mac Pro wird seinen Weg machen. Sicher kein Millionenseller, dazu ist er zu sehr Pro, doch es gibt einen Markt für ihn. Das dürfte für Apple das wichtigste sein.