eVolutionplayer schrieb:
weiß jemand ungefair wie lange eine SSD hält wenn diese 24h am tag genutzt wird und ständig schreib und Lesezugriffe ausgesetzt ist ? länger als eine normale HDD ?
Das hängt von der Geschriebenen Datenmenge und der Art der Schreibzugriffe ab, denn seq. Schreiben großer Dateien belastet weniger als kleine Randomzugriffe. Der Rest sollte in der Diskussion schon halbwegs klar geworden sein.
Apocaliptica schrieb:
Kann dir keiner wirklich beantworten, da die MTBF nicht von einer, sondern von mehreren Zig/Hundert Platten ermittelt und das arithmetische Mittel genommen wird.
Vor allem ist es so, dass technische Geräte zuert eine sehr hohe Ausfallrate haben die dann auch sehr bald stark abfällt um dann eine Weile recht konstant zu bleiben. Gegen Ende der Lebensdauer steigt die Ausfalrate dann wieder zunehmend an und von dieser Badwannenfunktion wird nur der mittlere Teil mit der geringsten Ausfallrate für die Berechnung der MTBF herangezogen. Dann nutzt die Angaben alleine nichts, ohne die Testbedingungen zu kennen, also z.B. die Temperatur, Luftfeuchtigkeit, etc., denn die Angaben beziehen sich nur auf diese Bedingungen. Enthalten die etwa eine Temperatur von genau 25°C, so kann man das in seinem Rechner schon mal kaum sicherstellen und damit ist eine höhrere Ausfallrate durch wahrscheinlich. Außerdem prüft keine neutraler Aufseher, wie ein Hersteller die MTBF ermittelt, auch weil die eben bei neuen Geräte mehr errechnet als getestet wird, wann kämen die dann sonst endlich mal auf den Markt? Wollte man 2 Millionen Stunden experiementell belegen, dann müsste man schon mindesten 20.000 SSD für durch die Einlaufphase (1 bis 2 Monate) bringen und dann mindestens 1000 Stunden arbeiten lassen, was nachmal 42 Tage sind. Dann dürften nur 10 Ausfallen vorkommen. Davor mußt Du die 20.000 noch erst in Serie produzieren, braucht einen klimatisierten Raum und ein Testsystem für 20.000 SSDs, die sollen ja auch was tun und nicht nur eingeschaltet sein und Fehler muss man ja auch bemerken können. Glaubt hier einer wirklich, OCZ betreibt so einen Aufwand und kann trotzdem als erster mit SF 2200 SSDs auf dem Markt sein?
Oktanius schrieb:
Zum Vergleich, eine normale HDD mit einer MTBF von 3 Jahren kann in etwa 10 Mrd. Schreibzyklen ausführen.
Bei HDDs kann man meines Wissens die magnetische Ausrichtung des Mediums unbegrenzt oft ändern, alleine die Mechhanik dafür ist der begrenzende Faktor.
Oktanius schrieb:
Nehmen wir noch als Beispiel eine VelociRaptor. Diese hat eine MTBF von 1.4 Mio. Stunden. Da das Jahr 8760 Std. hat, wäre die MTBF nach 139 Jahren erreicht.
Das schon früher mechanische Probleme auftreten können ist klar.
Man kann eine MTBF nicht in Jahr Lebenserwartung umrechnen!!
Oktanius schrieb:
Ich behaupte immer noch das eine Raptor als Systemplatte länger im 24/7 Betrieb hält als eine MLC SSD
Wenn man viel schreibt, JA, liest man die Daten nur, dann NEIN.
Oktanius schrieb:
Lebensdauer von SSD Chips (Quelle Wikipedia)
3.000 (MLC in 25-nm-Fertigung)
5.000 (MLC in 34-nm-Fertigung)
10.000 (MLC in 50-nm-Fertigung)
100.000 (SLC in 50-nm-Fertigung)
bis zu 5 Mio. (selektierte SLC-Chips)
Wobei den frühen MLC NANDs in 25nm sogar nur 1000 Zyklen nachgesagt werden, welshalb sich auch Intel sein Postville Refresh (320er) nicht im Dezember 2010 gebracht hat und Crucial m4 auch erst jetzt auf den Markt gekommen ist. OCZ hat diese NANDs dennoch verbaut, die haben ja schon im Dezember 2010 auf 25nm umgestellt.
Durawrite senkt dann eben die Schreibrate, sollte die Zyklen zu schnell aufgebraucht werden.
el-mujo schrieb:
Intel zeigt dabei eine besondere Qualitätsleistung: 0,6% Rückläuferquote, das toppt sogar Enterprise-Spindelplatten.
Wenn du also auf Nummer sicher gehen willst, kauf eine Intel.
Nach aktuellen Zahlen nur noch 0.3%, aber Intel hat ja auch alles in einer Hand, die fertigen NANDs, Controller und wohl auch das Board selbst, immerhin verkaufen sie als einziger SSD Hersteller auch Mainbaords, die ja nochmal deutlich komplexer aufgebaut sind als die Platine einer SSD. Da ist Qualität dann leichter zu erreichen als wenn man sich irgendeinen günstigen Lohnlöter in China damit beauftragt, denn man kaum kennt.
el-mujo schrieb:
Die demnächst aufkommende wahrscheinich letzte Generation, die den alten Controller verwendet, wird noch zusätzlich Stützkondensatoren auf dem Board haben, die die Platte bei Spannungsabfall geordnet herunterfahren lässt, damit die Datenintegrität erhalten bleibt, ein Feature aus dem Server-Segment.
Ich denke aber auch die Crucial-Dinger haben eine sehr gute Qualität, da steckt schließlich Micron dahinter wenn ich mich nicht irre.
Richtig, Crucial ist der Markenname von Micron für den Cosumerbereich.
Zapp_Brannigan schrieb:
tage? stunden? jahre? sekunden? äpfel? birnen? osterhasen? ohne einheit nutz die aussage garnichts.
Lebensdauer von NAND wird in PE Zyklen angegeben.
Maertsch schrieb:
eine Intel X25-M hat eine MTBF von 1.2mio Stunden. Was umgerechnet 136 Jahre wären.
S.o., man kann die MTBF nicht in Jahr umrechnen.
Zapp_Brannigan schrieb:
sind wohl aber doch die schreibzyklen gemeint, denn 3000 stunden wäre recht wenig für eine zelle.
Natürlich sind das PE Zyklen, alles andere wäre auch totaler Unsinn.
Cempeg schrieb:
Frage: Warum wird die Fertigungstechnik immer weiter verkleinert,
wenn doch dadurch die Lebensdauer verkürzt wird?
Damit meine ich z.B.:
10.000 (MLC in 50-nm-Fertigung)
3.000 (MLC in 25-nm-Fertigung)
Das stimmt so auch nicht, Intels 25nm NAND gibt es auch spezifiziert mit 5000 Zyklen. Microns wird mit 3000 spezifiziert. Öffentliche Quellen dazu sind aber seltens und meißt ungenau, da die Hersteller die Datenblätter nicht veröffentlichen.
Cempeg schrieb:
Sind die 25nm Versionen doppelt so schnell? Aber eher passt dann mehr in eine SSD rein
Was ist der Vorteil der 25-nm-Fertigung die die gedrittelte Lebensdauer rechtfertigt?
Die sinf schneller, was aber nicht an der Struktur liegt sondern am Interface und Organisation. Hauptvorteil sind der Preis und die Kapazität. Kostet sie nur ein Viertel und hält dafür ein Drittel so lange, dann ist das doch ein Vorteil. Du könntest Du 4 SSD fürs gleiche Geld kaufen, die halten dann nur 1/3 der Zeit, aber wenn die 50nm am Ende wäre, hättest Du noch eine neue 25nm über.
Onkelhitman schrieb:
Fraglich auch warum die so einen Quatsch überhaupt machen. SSD beschneiden um die Preise zu erniedrigen um damit die Preise der "schnelleren" zu rechtfertigen? Das würde doch im Umkehrschluss bedeuten, da wahrscheinlich die selben Bauteile verwendet werden, dass die SSD generell schon zu teuer verkauft wird. Immerhin macht man mit den Langsamen ja immer noch Gewinn sonst würde man sie nicht verkaufen, oder nur für OEMs...
Du gehst von der Annahme aus, das die identisch mit einer Vertex3 sind, aber ich würde ehr vermuten, dass da auch andere, günstigere NANDs drinne verbaut sind.
Dies NANDs dürften weniger hochwertig sein und weniger lange halten, aber man spricht mit dem Produkt ja dann nicht die Zielgruppe an, die das maximale haben will und hofft darauf, dass die angesprochene Zielgruppe die SSD auch weniger intensiv nutzt. Dann halt die auch mit den schlechten NANDs lange genug durch um den Preisvorteil nicht wieder nur für Garantiekosten draufgehen zu lassen.
uNrEL2K schrieb:
das bedeutet wohl eher bestenfalls gleichwertig, potenziell schlechter. Da man nichts genaueres von Anand's Aussagen ableiten kann bleibt weiterhin ein mulmiges Gefühl im Magen bei Spectek. "Billig-NAND" wird wohl auch zurecht billiger verkauft.
Spectek ist die Resteverwertung von Micon und bewirbt auf seine Hompage die NAND nicht für die Verwendung in SSDs. Warum wohl? Die guten NANDs mit hoher Lebenserwartung werden von Micron unter eigenem Namen teuerer verkauft und was denen für eine SSD zu minderwertig ist, dass verramscht Spectek für minderwertige Anwendungen. Es ist ja halt ein Unterschied ob ich 16 NANDs in eine SSD verlöte und die anderen 15 zusammen mit einem teuren SSD Controller wegwerfen muß, wenn ein NAND kaputt geht oder ich zwei NANDs in einem USB Stick für den Wühltisch verbaue (wo der Kunde den vermutlich nicht mal umtauscht wenn er erst nach ein paar Wochen kaputt geht).
Da der SF Controller den Ausfall eiens Die ausgleichen kann (deswegen braucht er ja auch immmer ein Die für seine Fehlerkorrektur RAISE), sieht die Rechnung für OCZ halt anders aus. Die SSD ist erst Schrott, wenn 2 der 16NANDs ausgefallen sind.
Trotzdem bleiben Spectek NANDs minderwertige NANDs und niemand wird denen die 3000 Zyklen der üblichen Micron NANDs garantieren, auch wenn Anand das so nicht schreibt, aber der kuschelt ja im Moment sowieso mit OCZ. Beim TRIM Test der Vertex3 war diese eindeutlich nicht gefoltert, denn 20 min. 4k Random Writes rechen eben nicht aus die Kapazität doppelt zu füllen.
WeltalsWille schrieb:
Woher stammt dieser Wert? In einigen recht seriösen Artikeln wurde kolportiert, dass intel-SSD eine Writeamplifikation von ca. 1,1 erreichen.
Vergiss mal alle Aussagen über die Writeamplification, die ist je nach Art der Schreibzugriffe (bei SF auch der Daten) sehr unterschiedlich. SF wird auch niemal 0.5 oder 0.6 schaffen, wenn da nur RAR Archive und H264 kodierte Video drauf abgelegt werden.
In den teschnischen Daten der X25-M gibt Intel für die G1 und G2 an, dass diese 5 Jahre halen, wenn die täglich mit 20GB normaler Workload beschrieben werden. Bei nur Random 4k Zugriffen z.B. wird da deutlich weniger angegeben. Das heißt auch nicht, dass die dann am nächten Tag platt wäre.
SmartSirius schrieb:
WeltAlsWille:
Das ist nicht ganz richtig. Du hast zwar anfangs richtig gedacht, aber nicht alles stimmt. 1. legt Intel eine Schreibleistung von 20 GB/Tag für 5 Jahre zu Grunde. Dann dürfte dein SSD kaputtgeschrieben sein.
NEIN, das ist doch keine Anleitung zum "Wie schreibe ich meine SSD tod", das ist eine Aussage, dass die SSD unter der Belastung mindestens 5 Jahre halten wird.
SmartSirius schrieb:
2. - es gilt aber nach wie vor, dass die meisten SSDs vorher kaputtgehen,
Unsinn, wie kommst Du darauf? Die SSDs sind doch noch keine 5 Jahr am Markt und die ersten hatten ganz andere Controller und NANDs. Wenn überhaupt, dann sterben jetzt die ersten SSD mit dem Indilinx Barefoot nach so 2 Jahren intensiver Nutzung. Der hat aber auch ein
sehr aggressives GC und anfangs kein TRIM.
SmartSirius schrieb:
nämlich dann, wenn der Controller zuviele RandomWrites hinter sich hatte! Und da gilt für die Intel Postville G2 z.b. 7,5 TB Schreiblastung (Random Writes) bzw. 15 TB für die 160 GB Variante. Für die neuere Generation wurden diese Werte verdoppelt (also 30 /60 TB). Setzt man also die SSD als Systemlaufwerk ein, muss man zwecks Langlebigkeit auf die "Random-Durability" schauen. Setzt man die SSD aber für z.b. Spiele ein, oder Storagezwecke, sollte man darauf achten, dass man nicht mehr als 10 GB/Tag schreibt, ansonsten könnte es sein, dass die SSD schon nach 5-10 Jahren die Grätsche macht.
Die 20GB/Tag von Intel beziehen sich auf den normalen Einsatz als Systemlaufwerk und da kommen ja nun sehr gemsichte Schreibzugriffe vor.
SmartSirius schrieb:
SLC-SSDs vertragen übrigens wesentlich mehr Random-Writes.
Aber nur, weil die einfach mehr Schreibzyklen vertragen, ob Random oder nicht.
SmartSirius schrieb:
Warum aber geht eine SSD bei Random-Writes kaputt? Das ist einfach zu erklären. Weil ein Controller eben auch nicht perfekt ist, und nur für eine bestimmte Lebensdauer (MTBF in Stunden) vorgesehen ist
Zuerst dachte ich noch , Du hättest Ahnung aber bei dem Unsinn in diesem Satz ist es damit auch vorbei. Die MTBF habe ich oben schon erklärt und ich möchte mal den Halbleiter sehen, der in 100 Jahren noch funktioniert. Das dürfte wegen der chemischen Prozesse darin kein aktueller Halbleiter überleben, nicht bei den geringen Strukturbreiten heute.
SmartSirius schrieb:
und weil natürlich die Zellen viel schneller "verbraucht" werden (weil viel Write Amplifikation anfällt) als wenn man nur Daten am Stück (sequentiell) schreibt.
Richtig und aber hier kann man Dein Post auch so stehen lassen.