SmartSirius schrieb:
Holt. Ach davon redest du, der natürliche Zerfall. Nunja bis jetzt gibt es da auch keine konkreten Beweise für oder?
Mir war nicht bekannt, dass dieser Vorgang überhaupt angezweifelt wird. Die ältesten Halbleiter haben sind jetzt erst so 40 Jahre alt und haben nach heutigen Massstäben gigantische Strukturbreiten. Denen macht der Effekt halt viel weniger aus. Wie lange genau heutige Chips aber halten werden, kann natürlich niemand sicher sagen, 100 Jahre wird aber jeder Fachmann als extrem ambitioniert ansehen.
SmartSirius schrieb:
Ich rechner jedenfalls fest damit, dass später, wenn die Welt in 100 Jahren noch existiert, dass dann ein Nachfahre diese SSD finden wird und vielleicht noch ein paar Daten lesbar sind.
Das wird schon n 10 bis 20 Jahren schwer werden, selbst wenn die SSD an sich total in Ordnung ist, denn schon dann dürfte es kaum noch Rechner mit einer passenden Schnittstelle geben. Derzeit stirbt IDE auf den Boards langsam aus, serielle und parallele Schittstellen sind auch lange nicht mehr selbstverständlich und so wird auch in Zukunft der Wechsel der Schnittstellen weitergehen.
SmartSirius schrieb:
Nicht alle - das ist wohl sicher, aber ein paar?
Schließlich betrifft doch die Alterung nur, wenn die SSD in Betrieb ist (Elektronenmigration), oder etwa nicht? Warten wirs ab...
Die Elektromigration in Interconnects ist eine der Hauptursachen für den Ausfall von ICs, aber es gibt noch mehr schädliche Vorgänge. Halbleiterchips sind ja gezielt mit fremden Atomen verunreinigte Siliziumstückchen. Diese fremden Atome machen die Leitfähigkeiten, Schaltungen und Isolationschichten aus. Nur leider bleiben die eben nicht stabil da, wo man sie einmal hingebracht hat, weil Diffusionsprozessen stattfinden (wg. Elektronenwind, Konzentrationsgradienten, unterschiedlichen Temperaturkoeffizienten, etc.). Außerdem ist die Abdichtung der Anschlüsse nie ganz dicht, so kann also auch Feuchtigkeit Alterungsprozesse hervorrufen die zum Ausfall führen. Das alles ist aber eine Wissenschaft für sich und sicher schon in stark vereinfachter Form viel zu komplex für dieses Forum.
duskkk schrieb:
Anand hat doch mal vorgerechnet wie lange der Flash in ihren SandForce SSDs vermutlich hält bei ihrer Nutzung. Irgendwie konnten sie die WA auslesen die bei 0,6 bei fast allen lag und die Rekordhalter unter den PowerUser haben 7GB pro Tag geschrieben.
Da auch Anand nur die WA seiner SSD von OCZ erfahren hat, man kann sie ja nicht selbst auslesen, kann man den Wert nicht prüfen. Fest steht aber, dass aich der SF Controller nur Daten komprimieren kann, die sich auch komprimieren lassen. Das es auch andere Dateien gibt, kann jeder mit ZIP, RAR oder 7z mal ausprobieren. Schreibt man nur solche Dateien auf seine SF SSD, so hat auch der SF eine WA > 1.0.
7GB/Tag ist ja noch kein Poweruser, alleine meine Notebook SSD hat 2.1TB in weniger als 2900 Stunden geschrieben, was 0,7GB/h sind. SSD Life erwartet noch fast 10 Jahre Restlebensdauer. Hätte ich aber jetzt die billigen 25nm NANDs der frühen Produktion, so wären 5 Jahre für die SSD kaum zu erreichen.
duskkk schrieb:
Die Zahlen bei ich nicht mehr und suchen juckt mich gerade nicht aber man kann sich sicher sein das man vor seiner SSD ins Gras beißt. Außer mit nem Server bekommt man einfach nicht die Last zusammen um wirklich an die Grenzen des Flash zu kommen.
Für die Kunden mit geringen Ansprüchen wären SSD mit verringerter Lebensdauer durchaus sinnvoll, solange der Preis stimmt. Er muß dann aber auch wissen, was er letztlich für sein Geld bekommt.
Bisher sieht es aber ehr so aus, als wenn OCZ da eine andere Rechnung ausmacht:
Kostet eine SSD in der Herstellung 80 USD und wird für 100 verkauft, so sind bei 2% Ausfallrate also 102 SSDs zu produzieren um 100 zu verkaufen: 8160 USD Kosten für 10.000 Einnahme. Produziert man sie mit günstigen NANDs für 70 USD, hat dafür aber 4% Ausfallrate, so betragen die Kosten nur 7280 USD, man kann also sogar noch bei 95 USD Erlöss je SSD mehr Gewinn machen.
Solange also die Ausfallraten nicht zu stark steigen und die Kosten entsprechend fallen, lohnt es sich für den Hersteller also durchaus so zu rechnen.
duskkk schrieb:
Und wenn man erstmal das Backup hat ist es egal wie die Rücklaufquote einer SSD ist
Wenn man das so sieht und sich nicht daran stört, dass man ohne Platte auf sein Ersatz warten muß und sein Backup regelmäßig tagesaktuell hält, dann kann einem die Ausfallrate wirklich egal sein.
duskkk schrieb:
solange sie nicht allzu hoch ist. Also wer für eine langsamere Intel mehr Geld zahlt für einen Heim PC/Notebook wo alle Daten regelmäßig gesichert werden der entscheidet sich nicht rational.
Eine
Intel 320er ist ja nun nicht großartig teuerer als eine
Vertex2, schneller ist sie in der
Praxis auch und man spielt
keine NAND Lotto.
Die
Intel 510 120GB ist sogar günstiger als die
120GB Vertex3, hat aber garantiert 34nm Intel NAND verbaut.