Cruentatus schrieb:
Aber Spiele sind wie Bücher/Filme/Theater/Fernsehen als Kulturgut und ggf. als Kunst einzustufen.
Definitiv! Das kann ich direkt unterschreiben. Hier wird jedoch so getan, als würden die Miner jemanden daran hindern, Spiele zu spielen. Und das ist einfach Quatsch.
Man kann ein Buch ja auch als Taschenbuch lesen, wenn das hochwertigere Hardcover ausverkauft ist. Wenn man also vorher ansetzen will, dann so: Das Marketing der Hersteller ist clever genug, den Konsumenten glauben zu lassen, der Buchinhalt wäre im Hardcover besser. Vielleicht kommt man bei diesem Gedanken auch mal zu folgender Konsequenz: Man schraubt die Ansprüche an die optische Aufbereitung des gleichen Inhalts ein winziges Stück zurück und setzt die Grafikeinstellungen eben einfach etwas herab, damit das Spiel flüssig läuft. Denn: Wenn der Inhalt gut ist, merkt man spätestens nach 2 Seiten gar nicht mehr, dass man gerade in einem Taschenbuch versunken ist.
Aber anstatt dieses Taschenbuch zu lesen und sich über den Inhalt zu freuen, fordert der "arme" Konsument, dass der Hersteller oder gar die Regierung doch endlich verbieten solle, dass ein paar wenige, reiche(re) Konsumenten die Hardcover-Bücher wegkaufen, um sie unter kippelnde Tischbeine zu legen.
Die Analogie mag nicht die durchdachteste sein, sollte aber verdeutlichen, dass sich hier einige Nutzer in einer Opferrolle sehen, die - aus einer Meta-Ebene betrachtet - geradezu lächerlich wirkt. Wer sich weigert, den Inhalt als Taschenbuch zu konsumieren, dem geht es wohl eher nicht um Inhalt, Kultur und Kunst - und schon gar nicht um die Inhaltsschaffenden -, sondern einzig um die buntere Verpackung, die sie zum Konsum anregt. Man könnte sich also höchstens die grundsätzliche Frage stellen, inwiefern man vielleicht Opfer des Marketings wurde. Aber diese Frage würde ja u.U. zu Zweifeln am eigenen Handeln führen. Wer will das schon...