Österreich macht es Deutschland nach?

Imho konnte die Regierung einfach nicht vermitteln, was sie in den vergangenen Jahren erreicht hat. Der "Wohlfühl"-Wahlkampf hat da überhaupt nicht geholfen, während die SPÖ gezielt Ängste geschürt und Lügen platziert (siehe: Ausverkauf des Wassers ^^) hat.

Die Arbeitslosigkeit ist in den letzten Jahren gestiegen, aber dafür gibt es einen überaus einfachen Grund: Die tollen Arbeitslosenzahlen, mit denen frühere Rot-Schwarze Regierungen glänzen konnten, wurden mit horrenden Frühpensionen bezahlt.

Schüssel ist sicher nicht unter misteriösen Umständen zum Kanzler geworden, keine Ahnung wie du zu dem Schluss kommen kannst. Die Regierungsbildung 2000 war gelebte Demokratie - eine Mehrheit wurde gefunden, eine Regierung gebildet. Die SPÖ war mit ihrem Latein am Ende, hätte dem Bundespräsidenten nur noch eine Minderheitsregierung anbieten können. Tja und um das zu verhindern, wurden im Hintergrund zwischen ÖVP und FPÖ Koalitionsverhandlungen geführt. Dazu braucht es keinen offiziellen Auftrag des Bundespräsidenten, falls du das nicht weißt. Er kann den Vorschlag annehmen, oder auch nicht. Genauso ist ein Regierungsbildungsauftrag an eine Partei nicht rechtlich bindend, sie muss ihn nicht einmal befolgen.
 
Ich finde, die ÖVP hat stark genug vermittelt, was sie getan hat, aber das dürften anscheinend nicht wirklich Kriterien gewesen sein, welche die Wählerschaft interessieren. Die SPÖ hat auch nicht mehr Lügen erzählt als alle anderen Parteien, und das mit dem Wasser ist sowieso ein schlechtes Beispiel, weil es im Wahlkampf nicht mal wirklich vertreten war und in jeglichen Gesprächen entweder garnicht aufgetaucht, oder schnell untergegangen ist. Ein einziges Mal hab ich so ein Plakat gesehen - und das war noch dazu ein ziemlich nichtssagendes.

Die Frühpensionen sind zwar eine Frechheit, aber keine wahre Begründung für die gestiegene Arbeitslosigkeit.

Ich schrieb nicht von "mysteriösen" Umständen, sondern von "unseriösen" Umsänden. Natürlich war das verfassungsrechtlich korrekt, das ist ja logisch, sonst wär es ja nicht so gekommen. Aber die FPÖ mochten damals die wenigsten, was sich ja auch im Ergebnis der Wahl wiedergespiegelt hat. Eigentlich war die FPÖ damals vom Ruf noch schlechter als Heute und dann war ja noch das Hauptproblem, dass Schüssel VOR der Wahl nie mit dem Gedanken gespielt hätte, mit der FPÖ eine Koalition einzugehen. Wenn ich mich recht erinnere, waren wir Österreicher nach dieser Aktion sogar für ein paar Wochen das Gespött der EU ... ?
 
den vergleich von oesterreich und deutschland hoert man bei uns an jeder ecke, erst letztens
im bayrischen rundfunk.
was auch sein koennte, dass die situation in oesterreich stabil geblieben ist und viele nur den verfall in deutschland meinen.
 
weil ihr sagt dem gusi wird nicht leicht haben,
dem glaub ich nicht so, den die SPÖ hatte sich über ein jahrzehnt gedrückt eine Pensionsreform zu machen
, klar das man dann sagen kann wir weden euch nicht belasten ,
 
Das Ergebnis hat sich übrigens nach dem Auszählen der Wahlkarten verändert - die Grünen haben die FPÖ überholt - bei einem Gesamtergebnis mit nur knapp über 500 Stimmen Vorsprung.
 
... und trotzdem stürz' ich mich noch nicht von der Brücke ^^
 
cstrombe schrieb:
weil ihr sagt dem gusi wird nicht leicht haben,
dem glaub ich nicht so, den die SPÖ hatte sich über ein jahrzehnt gedrückt eine Pensionsreform zu machen
, klar das man dann sagen kann wir weden euch nicht belasten ,

Ich glaub der wird's nicht leicht haben, weil die ÖVP eine forderungsliste gestellt haben, die erfüllt werden muss bei einer großen Koalition. Mit wem soll dann die SPÖ zusammengehen? Wüsste nicht, mit wem.

Die ÖVP wird dann auf Neuwahlen drängen. Hängt jetzt alles von den Verhandlungen ab.
 
lordZ schrieb:
Die Frühpensionen sind zwar eine Frechheit, aber keine wahre Begründung für die gestiegene Arbeitslosigkeit.
Ich finde, sie sind sogar eine sehr gute Begründung für die gestiegene Arbeitslosigkeit - bei gleichzeitig gestiegenen Beschäftigungszahlen. ;)

lordZ schrieb:
Ich schrieb nicht von "mysteriösen" Umständen, sondern von "unseriösen" Umsänden. Natürlich war das verfassungsrechtlich korrekt, das ist ja logisch, sonst wär es ja nicht so gekommen. Aber die FPÖ mochten damals die wenigsten, was sich ja auch im Ergebnis der Wahl wiedergespiegelt hat. Eigentlich war die FPÖ damals vom Ruf noch schlechter als Heute und dann war ja noch das Hauptproblem, dass Schüssel VOR der Wahl nie mit dem Gedanken gespielt hätte, mit der FPÖ eine Koalition einzugehen. Wenn ich mich recht erinnere, waren wir Österreicher nach dieser Aktion sogar für ein paar Wochen das Gespött der EU ... ?
Die FPÖ mochten damals die wenigsten, soso, na jedenfalls wurde sie damals Zweite - nicht unbedingt ein Zeichen von Unbeliebtheit, findest du nicht? Die FPÖ wurde damals von den Wählern in eine Position gebracht, die man leider nicht mehr länger ignorieren konnte.

Wer sich da vor wem zum Gespött gemacht hat, darüber lässt sich streiten; je nach Sichtweise ändert sich das Bild, würde ich sagen. Die EU hat aus meiner Sicht damals ihre eigenen Werte verraten - tatkräftig unterstützt aus unserem eigenen Land, nämlich sogar der Hofburg. Klestil hatte eine Hauptrolle darin, dass die Sanktionen sofort und ohne Gespräche mit der Regierung verhängt wurden. Stimmen aus höchsten Kreisen in Schweden, Finnland u. Dänemark haben das übrigens bestätigt. ;)

Insofern haben sich eigentlich alle, sozusagen die EU-15, zum Gespött gemacht.
 
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