0xffffffff schrieb:
Also, ich entwickel Software, und das auch oft ziemlich low-level für embedded systeme, und bilde mir daher ein die Situation einschätzen und bewerten zu können. Du beobachtes Symptome aber deine Schlussfolgerung daraus ist nicht ganz richtig.
Du brauchst keinen exorbitant großen RAM als Cache, wenn der Speicher schnell genug ist. Die Daten im RAM zu halten kostet Strom, der muss ständig refreshed werden. Was meinst Du wieso OnePlus so Verrenkungen mit dem RAM-Management macht?
Ich könnte Dir jetzt auch eine Abhandlung über CPUs, Scheduling, Linux und die (meiner Meinung nach) vorhandenen falschen Designentscheidungen von Android halten, habe dazu aber keine Muße. Und jetzt komm mir bitte nicht mit "Klar, Du bist schlauer als 100 Google Ingenieure"... das sicher nicht. Aber die fabrizieren auch gerne mal solala Krempel aus Ihrem Elfenbeinturm :-)
Weil Hardware-Ressourcen gefühlt im überfluss vorhanden sind, wird Softwaretechnisch ohne ende damit rumgeschlampt. Sowohl auf seiten des OS - insb. dessen Frameworks(!) - als auch auf seiten der Anwendungsentwickler.
Das ist aber nur dann sinnvoll, wenn die Apps so schnell gestartet werden können, dass es nicht zu unterscheiden ist bezüglich "ist noch offen im Ram".
Und das ist eben leider nicht der Fall. Bei kleinen Apps merkt man es kaum, aber bei sehr sehr vielen Apps merkt man es definitiv auf den ersten Blick, ob die noch bereit stand, oder erst neu geöffnet wurde.
Ich bevorzuge ersteres, denn ich HASSE wartezeiten. Und sei es immer nur ne halbe bis 1 sekunde extra pro App-start. Das ist etwas, was vermieden werden kann.
Und das ist, meiner Meinung nach, auch genau der richtige Ansatz, wenn der Hersteller schon so auf "speed" aus ist.
Wenn es ständig Lesezugriffe auf dem speicher gibt, weil Apps ständig neu gestartet werden, kostet das weniger Strom, als 2gb mehr Ram "offen" zu halten?
Selbst wenn ja (was ich mir nicht vorstellen kann, je nach Nutzung), dürfte es so gering sein, dass man es kaum messen kann. Und selbst wenn es paar einzelne % weniger sind, bevorzuge ich das.
Jeder Reload, jede kurze Wartezeit stört den "bedienfluss".
Das optimalste für mich wäre, wenn alle Apps, die ich im Laufe eines Tages nutze, dauerhaft im Ram gehalten werden können. Dann sind sie, wenn ich sie nutzen will, ohne jegliche verzögerung da. Erst DANN, finde ich, hab ich genug Ram im smartphone ^^
Und bevor du damit kommst: Ja, ich weiß dass ich SEHR hohe Ansprüche an sowas hiermit äußere, deutlich höhere als vermutlich 98% aller Nutzer.. Aber wenn es um High End flaggschiffe geht, denke ich darf man solche haben. Darf man bei 600€, darf man bei 400€ (wenn es ein sich flaggschiff schimpft, wie Pocophone F1 oder Xiaomi Topmodelle), und erst Recht bei 1000€+.
Und ja, ich weiß auch, dass meine Ansprüche damit definitiv nicht die "referenz" sind oder sowas ;-)
@ CPU: Hilft halt nicht viel, wenn Android halt DEUTLICH von multithreading profitiert, deutlich mehr als von Single Core performance. Ob das nun an den Apps selbst liegt, oder am System selbst, sei mal dahingestellt.
Das S9 mit seinem Exynos knackt auch die 3500~ Punkte im Single Core Geekbench score, während ein Snapdragon 845 mit 2200-2400 Punkte schon sehr deutlich drunter liegt.
Dennoch wischt ein Oneplus 6 den Boden mit einem S9, S9+ oder auch einem Note 9.
Selbst ein iPhone mit knapp 5000 Single Core punkten + deutlich besser optimiertem OS dafür ist nicht wirklich "schneller", bzw "snappyer".
Es wäre niemandem geholfen, wenn Qualcom jetzt plötzlich nen Dual Core liefern würde. Das würde halt einfach nicht gut laufen.
Kann man leider aber auch nur schwer testen. Würde gerne mal bei nem SD 845 oder so 6 Kerne deaktivieren, und nur die 2 stärksten aktiv lassen, und dann mal schauen wie es läuft.
Solche Experimente finde ich sogar allgemein sehr interessant, nicht nur für diese Diskussion.