Der Ruf von Molyneaux war doch schon lange vor Godus eher zweifelhaft.
Er hat seinerzeit mit Populous ein richtig geiles Spiel heraus gebracht, das extrem viel Spaß gemacht hat. Schon der Nachfolger Powermonger war eher schwach und hat mir keinen Spaß gemacht. Mit Dungeon Leeper hat er dann nochmal einen Volltreffer gelandet. Das war es auch schon wieder.
In der Regel zieht er es seitdem vor, große Reden vor der Veröffentlichung seiner Produkte zu schwingen statt die Spiele für sich sprechen zu lassen. Außerdem ruiniert er selbst ordentliche Spiele durch extrem unglückliche Design Entscheidungen. Nehmen wir mal Fable 2, was an sich ein ordentliches RPG war und in der Kombination mit dem Handelsteil richtig Spaß machte. Der wurde einem aber wieder genommen, indem die Identifikation mit der Spielfigur ruiniert wurde. Wenn man viel gekämpft und gezaubert hat, bekam man zur Strafe einen Muskel-Golem mit blauen Streifen.
Ich weis nicht, ob er seine Ideen mal von Fachleuten prüfen lässt. Auf jeden Fall wirkt sich eine verunstaltete Spielfigur negativ auf das Verhältnis zu dem Spiel aus. Ich merke mir, wenn fleißiges Grinden bestraft wird. Ich weis nicht, was das sollte, vielleicht war das wieder so eine moraltrifende Erziehungsmaßnahme. Auf jeden Fall ein typischer Blödsinn ala Molineaux.
Ganz unten durch war er bei mir übrigens mit dem Spruch, das man das bessere Schwert eben auch mal für 1 Euro kaufen müsse, irgendwann in einem seiner vielen Interviews über zukünftige Spiele.
Am Ende bleibt die Erkenntnis, das Entwickler-Helden aus den 8-Bit und 16-Bit Zeiten nicht automatisch Top Hits in der Gegenwart liefern können. Das sieht man ja auch schön bei David Braben und der Enttäuschung um "Elite Dangerous" und den versprochenen, aber fehlenden Singleplayer Modus.