Tuxgamer12 schrieb:
Du darfst eines nicht vergessen:
Cloud-Gaming widerspricht dem Geschäftsmodell von Playstation, letzendlich auch Microsoft und natürlich auch Nintendo!
Das Geschäftsmodell ist, du kaufst dir eine Hardware für 300-500 Euro und schaffst dir damit den Vendor-Lock-In ins Haus.
Von einer Playstation auf ne Xbox wechselst du nur mit Hardwareanschaffung.
Jetzt Cloud-Gaming. Von der XCloud in die Playstation-Cloud wechsele ich - sagen wir mal, ich hab noch keinen Playstation-Account - in vielleicht 5 Minuten.
Das schafft auch Tür und Tor für weitere Anbeiter neben den großen 3. Vgl. Video Streaming.
Sony hat den Vendor-Lockin mit ihrem Content doch schon, auf welcher Plattform du ihr Abo genießt, kann ihnen egal sein, weil die monatlichen Einnahmen den Gewinn aus dem Konsolenkauf weit übersteigen werden.
So wie es Disney, Paramount oder Netflix egal ist, ob du auf einem TV, Laptop, Smartphone oder Röhrenfernseher vom Pi und Cinch-Ausgang ihren Content konsumierst. Dafür ist die totale Kontrolle über den Konsumenten viel zu erstrebenswert, um diesen Weg nicht zu gehen.
Valve schert sich auch nicht darum, ob du ein über Steam gekauftes Spiel überhaupt zocken kannst, sie verdienen an jedem Kauf 30% mit. Nur begrenzt das natürlich die Userbasis, mit Streaming wird diese massiv erweitert - es gibt keine wirkliche Mindestanforderung mehr.
Letztlich gibt es nur 2 Arten, ein Spiel zu konsumieren (abgesehen von Open Source und selbst kompilieren):
Du kaufst ein Game über einen Online-Store (bzw. die Lizenz, es spielen zu dürfen) und dem Store ist es egal, ob es bei dir läuft.
Du kaufst ein Spiel bei einem Streaming-Anbieter (oder Abo) und das Spiel läuft auf jeden Fall.
Selbst physisch gekaufte Spiele laufen doch schon ohne Day0-Patch nicht mehr, sind die Server weg, ist das Spiel digitaler Schrott!
Valve wird garantiert auch in die Streaming-Richtung gehen, die Infrastruktur ist sowieso schon da und der Druck von Sony und Microsoft wächst - Netflix will ja ebenfalls mit mischen.
Prinzipiell habe ich nichts gegen die Idee, sich irgendwo einen Rechner (wie z.B. Shadow) zu mieten und darüber zu zocken oder zu machen, was man möchte. Mir ist der Lag zu hoch, die Internetverbindung zu schwammig, ich zocke lieber lokal.
Nur wird uns mit dem Streaming der letzte Zügel aus der Hand gerissen und die Unternehmen machen nicht nur den Gebrauchtmarkt mit einem Schlag kaputt, sie ziehen dich auch in die totale Abhängigkeit und generieren monatlich festen Umsatz mit dir.
Ich warte nur darauf, dass mal die große Bombe platzt und ein Großteil gekaufter Lizenzen nicht mehr funktioniert, weil ein Anbieter keine Lust mehr hat, weiterhin Kapazitäten für Server und Support bereitzustellen.
EA schaltet jetzt einfach so eine Hälfte eines gekauften Spiels ab, die 50€ für mein Crysis 3 waren AUCH für den Multiplayer - ob ich den nutze oder nicht, ist für die eigentliche Sache vollkommen irrelevant!
Die Abschaltung der Nintendo Stores war ja komischerweise auch nicht Warnung genug - die ganzen online gekauften Spiele für Wii, WiiU und 3DS kann man nicht mehr erneut laden. Hast du ein Spiel vor Abschaltung nicht heruntergeladen, ist es weg. Löscht du ein Spiel, weil du Speicherplatz brauchst, ist es weg und geht dir die Konsole mal kaputt, ist dein hart verdientes Geld ebenfalls weg. Nur dank Piraten kann man diesen Systemen wieder seine gekauften Spiele hinzufügen, was uns seeeehr zu Denken geben muss!
Ich weiß schon, wieso ich mir eine Armada aus Retro-Konsolen mit entsprechenden Flashcards, ODEs oder Festplatten besorgt habe - ich kann alle Spiele im Original einfach einstecken und los spielen, egal ob einem Nintendo, Sony, Microsoft, Netflix oder Amazon-CEO das gefällt oder nicht. Ich kann auch alle Spiele einfach vom ODE oder der Flashcard laden, wenn die Originale mal nicht mehr funktionieren sollten.
Mir gefällt diese totale Abhängigkeit von großen Konzernen nicht und noch weniger, wie alle das bejubeln...