News Project Natick: Microsoft holt Server nach 2 Jahren aus dem Meer

Man könnte die auch in der Antarktis bauen!
Überirdisch und Luftgekühlt von der arktischen Luft.
Alternativ könnte man auch ein Loch in den Permafrostboden buddeln, den Servercontainer da versenken und das Loch mit Schnee füllen.

Man bräuchte halt ein Kraftwerk vor Ort und Datenleitungen in die Antarktis, aber prinzipiell wäre das alles machbar.
 
Ist es wirklich so egal wo ich die Energie abgebe? Wissen wir Laien welche Verkettungen da vorhanden sind zwischen Lufttemperaturen und Wassertemperaturen?

Das ist keinesfalls mein Fachgebiet und ich möchte mir nicht anmaßen da zu Beschreiben was passieren wird. Aber wieso ist für euch so klar das eine Erwärmung des Meeres keinen Unterscheid zur Erwärmung der Luft macht nur weil es im gleichen Ökosystem ist?
Auch ich kann mir nicht vorstellen, dass ein paar Server da einen Unterschied machen. Das sollte ich gleich vorweg sagen bevor man mich falsch versteht.

Ich denke mir die Weltmeere sind der größte Wärmespeicher auf dem Planeten und halten Wärme länger als die Luft in der Atmosphäre, welche nun mal auch Energie ins All verliert. Das Meer muss erstmal wärme an etwas anderes weiter geben. Höhere Oberflächentemperatur im Wasser führt zu stärkerem Verdunsten. Dies könnte zu mehr tropischen Stürmen führen, wer weiß? Oder wird es durch die dichtere Wolkendecke sogar im Endeffekt kälter weil die Sonne schlechter durch kommt? Wärmeres Wasser kann Eis schneller erwärmen als wärmere Luft (zumal Eis ja meist größtenteils unter Wasser ist). Es könnte dazu führen, dass die Eisdecken schneller schmelzen. Dies könnte dazu führen, dass sich das Meer mangels reflektierendem Eis noch schneller erwärmt. Meeresströmungen hängen unter anderem von Wassertemperaturen ab, welchen Effekt hätten lokale Erwärmungen da?

In der Gesamtenergiebilanz macht es vielleicht keine Unterschied oder ist sogar positiv (denke ich weil Kühlleistung ja teuer erkauft werden muss) aber die Effekte durch eine Verlagerung kann ich mir nicht ausmalen.
Will nur andeuten das es da wahrscheinlich mehr zu betrachten gibt als man auf die Schnelle denken mag.
 
@Bigeagle

Lange ich auf die CPU ohne Kühler verbrenne ich mir auch die Finger, wenn sie nicht drosseln würde. Auf was genau willst du hinaus? Klar wird das Wasser erwärmt aber das ist so ein kleiner Bereich das es einfach nicht juckt.

Das ist wie wenn du im Freibad reinpinkelst. Klar man kann es sicherlich messen aber auf die zig tausende Liter sind die rund 300 ml Urin einfach nichts. Ähnlich ist es mit der Wärmeabgabe im Meer ;)
Ergänzung ()

Dirty_Sanchez schrieb:
Aber wieso ist für euch so klar das eine Erwärmung des Meeres keinen Unterscheid zur Erwärmung der Luft macht nur weil es im gleichen Ökosystem ist?

Physik.
 
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Dirty_Sanchez schrieb:
Will nur andeuten das es da wahrscheinlich mehr zu betrachten gibt als man auf die Schnelle denken mag.

Wenn man die Diskussion akademisch führen will, sicher. Ändert aber nichts an den grundsätzlichen Größenordnungen. Die Menschheit hat in ihrer gesamten Existenz noch nicht genügend Wärme "produziert" um das Meer auch nur messbar direkt anzuwärmen. An das extrem anschauliche Beispiel mit den Vulkanen darf verwiesen werden.

Der Klimawandel a.k.a. globale Treibhauseffekt via Gasen ist eine ganz andere Mechanik, weil er die (Sonnen)Wärmeabstrahlung ins All verhindert. Da reden wir plötzlich von gänzlich anderen Größenordnungen. Auch ohne eine Million Variablen durchzurechnen kann man beruhigt davon ausgehen, dass es grundsätzlich sinnvoller ist, Server im Meer zu kühlen, als weiteres CO2 über Kraftwerke abzusondern um mit der gewonnenen elektrischen Energie die Chips an Land zu kühlen.

Lokale Effekte ausgenommen, aber die müssen nicht mal ausschließlich negativ sein. (Siehe z.B. die erhöhte Biodiversität an Wärmequellen -> https://de.wikipedia.org/wiki/Raucher_(Hydrothermie) )
 
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@Dirty_Sanchez

Ja es spielt keine Rolle. Ob ich nun 10 Watt Energie in die Luft ablasse oder Unterwasser spielt einfach physikalisch keine Rolle. Im Gegenteil unter Wasser wird der Wärmetransfer sogar deutlich effizienter, da Luft einfach ein sau schlechter Leiter ist.

Wenn du mit "Prozesse auf der Erde" die Erderwärmung meinst ist das eine völlig andere Diskussion. Vor allem sprechen wir dann auch von anderen Substanzen siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Treibhauspotential
 
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PHuV schrieb:
Wenn wichtige lokale Stellen stärker aufgeheizt werden, kann das an dieser Stelle zu einem Ketteneffekt führen und dort das Aussterben beschleunigen, was dann zu erheblichen Effekten in weiteren entfernten Bereichen führen kann. Man begreift doch heute immer mehr, wie vieles miteinander vernetzt ist, und das lokale Auswirkungen sich sehr wohl dramatisch global äußern können. Bezüglich Langzeiteffekten wäre ich also mit Äußerungen sehr sehr vorsichtig.
Ja, wenn man tausende Server direkt in ein großes Riff versenkt und sämtliche Strömung im Umkreis stoppt, mag das vielleicht stimmen. Tatsächlich wissen wir aber, dass ein großer Teil des Meeresbodens mehr oder weniger "tot"ist (genauer: das Leben verteilt sich über ein großes Volumen), da dort aufgrund des Drucks und mangelnden Lichts einfach nicht viel abgeht. Eine lokale Wärmequelle in der Tundra oder Sahara löst ja auch nicht gleich ein Massensterben aus. Es gibt so viele gigantische Wämequellen im/am Meer (Kraftwerke, Unterwasservulkane...), wenn eine im Vergleich mikroskopisch kleine Serverfarm mit vielleicht ein paar hundert oder tausend dieser Container da im Wasser hängt, macht das gar nichts. Der Vergleich zum Berliner Grundwasser ist da auch wenig hilfreich, denn dieses liegt, wie allgemein bekannt ist, nicht mitten in einem Ozean, welcher mit trillionen Liter Wasser verbunden ist, welche die Wärme abführen können. Und auch die Oberfläche, über die die Wärme abgestrahlt werden könnte ist doch ein paar Größenordnungen kleiner.
Um hier wirklich eine relevante lokale Erwärmung (heißt: nicht nur im Umkreis von wenigen Metern um den Container) zu bekommen, müsste eine so gigantische Energiemenge innerhalb kürzester Zeit abgegeben werden, das schafft noch keine menschengemachte Maschine der Welt.
Hättest du Recht, wären sämtliche Ökosysteme im Meer schon längst über die Wupper, denn die Energie, welche diese (auch lokal!) tagtäglich von der Sonne abbekommen liegt um ein Vielfaches höher, da spielt das schlicht keine Rolle. So wie wenn du in einem Wirbelsturm mit oder gegen die Windrichtung hustest, macht das einfach keinen Unterschied, wir reden hier von vielen Größenordnungen Unterschied!


Dirty_Sanchez schrieb:
Und der Ort des Energieeintrages spielt ganz sicher keine Rolle? Wärmere Luft, wärmeres Wasser, spielt alles keine Rolle für die Prozesse auf der Erde?
Siehe meinen Beitrag:
https://www.computerbase.de/forum/t...ren-aus-dem-meer.1969180/page-6#post-24617296
 
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Marc53844 schrieb:
Das Meer ist nicht abgekoppelt von der Luft.
Dort besteht ebenfalls die Möglichkeit des Wärmeaustauschs.
Was hier diskutiert wird ... über absolute Peanuts im Verhältnis zu dem, was große Firmen und Staaten seit Jahrzehnten so alles anstellen.
Wie viel Mist ins Meer fließt...
Soweit alles richtig

Marc53844 schrieb:
Und wie schon geschrieben, ob ich nun eine riesen Klimaanlage betreibe, welche die Serverräume kühlt, welche ebenfalls viel Energie benötigen und viel Abwärme erzeugen ...
Oder ob ich das direkt im Meer kühle.
Das macht eben schon einen erheblichen Unterschied. Absolut gesehen so oder so Peanuts (hab ich auch an anderer Stelle so geschrieben) aber man braucht nicht so tun als wäre das das gleiche.
 
Hab da die Tage was über den Golfstrom und dessen Energiepotential gelesen. Das war glaub paar tausendmal höher als der gesamte Energiebedarf der Menschheit weltweit.
Also ja, paar Servercontainer im Meer haben keinen Effekt aufs Meer und dessen Temperaturen.
 
der Unzensierte schrieb:
Ich denke mal ... dass auch das Meer Wärme an die Luft abgibt.
Stimmt absolut. Inwiefern hat das irgendwas mit dem zu tun was ich in dem Post geschrieben hab von dem du dann diesen Satzfetzen zitiert hast?

der Unzensierte schrieb:
Und ich denke das dieses Konzept durchaus Zukunft hat - die Energie für die Kühlung an Land will auch erst mal erzeugt werden mit allen dazugehörigen Folgen für die Umwelt. Pauschal würde ich mir nicht zutrauen zu sagen welches Konzept jetzt den geringeren Einfluss auf die globalen Temperaturen hat.
Hab ich dem irgendwie wiedersprochen? Es ging nur um die mehrfach aufkommedne Aussage "Ist doch egal, ob die Wärme an die Luft oder ans Wasser abgegeben wird, weil sich die zwei ja auch austauschen". Das ist schlichtweg Blödsinn. Wenn du deine Server im Wasser versenkst geht erstmal 100% der Abwärme ins Wasser , wenn die abwärme in die Luft geblasen wird, geht davon nur ein kleiner Teil ans Wasser.

In beiden Fällen wird die Abwärme fürs globale Klima natürlich komplett irrelevant sein - wesentlich wichtiger ist da die Frage weiviel Treibhausgase bei der Stromerzeugung (und evtl. auch Herstellung) entstehen -- aber wenns überhaupt einen Messbaren Effekt afugrund der Abwärme geben sollte, gibt es keinen Grund davon auszugehen, dass der in beiden Fällen gleich groß ist.
Ergänzung ()

Conqi schrieb:
Das passiert aber nicht, indem die warme Luft ihre Energie durch Wärmeleitung an den Weltraum abgibt (wie auch, da ist ja nix), sondern durch Infrarot-Strahlung. Das tut auch das Meer in riesigem Maßstab bereits.
Und wo hab ich was anderes behauptet?
 
Eine aufwendige Schleuse, mit der sich Techniker Zugang zu den Servern verschaffen könnten, war nicht vorgesehen.

Ganz ehrlich, bei einer Atmosphäre, die zu 100% aus trockenem Stickstoff besteht, möchte ich auch keine Serverbauteile wechseln - egal, wie viel Platz ich dafür hätte :D

Ich kann mich noch dunkel an den Start des Projekts erinnern und bin durchaus positiv überrascht, dass es mit so wenigen Zwischenfällen gelaufen ist.

Tatsächlich beneide ich auch diejenigen, die innerhalb des Projekts nun damit beauftragt sind, die Hardware zu analysieren, das empfinde ich als ultra-spannend!
 
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Conqi schrieb:
Was wir Menschen an Energie erzeugen ist einfach verschwindend gering gegenüber der Sonneneinstrahlung. Wir reden hier von einem Verhältnis von rund 10.000:1. Was für die Erwärmung der Erde relevant ist, sind die ausgestoßenen Klimagase, weil die dafür sorgen, dass diese riesige Energiemenge von der Sonne nicht mehr im gleichen Maße abgestrahlt werden kann.
Absolut richtig
 
jk1895 schrieb:
Das ist wieder so eine ganz tolle Entwicklung. Sollte sich das durchsetzten und wir irgendwann Tausende von Tausenden solcher Dinger im Meer haben und dort dann permanent Energie reinpumpen, wird irgendwann das Meer so warm, dass alles Leben ausstirbt und die Menschheit dann gleich mit. Aber dann war wenigstens das Internet bis zum Untergang funktional. Fürs Internet!!!1!11! 🤦‍♂️
kannst du mir bitte die Daten über die Abwärme geben die die Kapsel ans Meer abgibt?
Danke
 
Deinorius schrieb:
Andere glauben, mit einer Atom-/Wasserstoffbombe könnte man einen Hurrican aufhalten. xD
Man kann nie wissen.
Das glauben meines Wissens nach nur Presidenten oder orange Menschen.
 
jk1895 schrieb:
Habt ihr Studien dazu, die zeigen, dass wenn man über X Jahrzehte Y Gigawatt an Energie ins Meer pumpt, dass dies überhaupt keinen Einfluss hat?
Jede noch so kleine Änderung der Wassertemperatur hat größte Auswirkungen auf das dortige Leben, im negativen Sinne.
Man braucht für 1m^3 Wasser um es 1 Grad wärmer zu machen ca. 1kwh. Unser Blauer Planet hat 1,4 Millarden km^3 Wasser. Das heißt 1,4^19. Das gesamte Internet hat einen Stromverbrauch von 1,4^12 kwh im Jahr.

Falls ich mich jetzt nicht vertue, bedeutet das, wenn der Stromverbrauch sich nicht ändert und wir das gesamte Internet versenken, brauchen wir ca. 1 Million Jahre, um die Temperatur um 1 Grad zu heben. Da hab ich wirklich Angst.

edit: dies ist eine Milchmädchenrechung der feinsten Güte, und stellt quasi den absoluten Schlechtesten Wert da. Nämlich, dass das Wasser seine Energie behält. Wir Menschen haben nichtmal annähernde eine Vorstellung über die schieren Größenverhältnisse. Bei dem ersten Flug über den Pazifik bekommt man eine leise Vorahnung.
 
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Idee ist sehr gut, wenn man noch oberhalb eine Wellenkraftwerk anbindet, ist das Teil Autark und 100% grüner Strom.
Die Wasserkühlung ist der Hammer.

Was auch Praktisch wäre, Fernwärme aus Serverfarmen, um die Anwohner, Schwimmbäder, Schuhlen und andere Institutionen mit Wärm zu versorgen.
 
Die Idee ist super, gerade in Gebieten wo Bauland knapp bzw. teuer ist, lässt sich so eine Farm gut „verstecken“, vor physischen Zugriff ist es auch „geschützt“, effizient könnte man das ganze auch gut gestalten wenn man beim Ausbau der Anlage gleich beschädigte oder altersbedingt Container austauscht, das ganze bleibt lokal vor Ort und unterstütz bzw. erhält die vorhanden Infrastruktur, werd mir schon mal ein Wassergrundstück sichern und MS für ein kleines (😎) Entgelt zur Verfügung stellen.
 
Gesamtverluste sind der ausschlaggebende Punkt für die Energiebilanz, warum eine passive Direktkühlung im Gewässer oder einem anderem Medium (Erdboden) der Idealfall ist.
Ob nun die eine CPU, die Verluste am Land, im Erdboden oder im Meer hat ist für die globale Betrachtung des Objektes "Erde" unbedeutend.
Jedoch die Extraaufwände die an Land halt üblich sind, vom einfachen Lüfter bis zur ausgewachsenen Klimagerät sind halt der Knackpunkt. Die wären ansich nicht nötig genau betrachtet.
 
Neodar schrieb:
Da keine Option für eine Reparatur zu haben, macht diese Art des Betriebs schlicht zu einem Fail.

in der Praxis wird sowas als failover cluster mit hoher Ausfallsicherheit betrieben (wie auf dem Land) und es werden dann nur komplette Module getauscht. ich sehe das kein Problem!
 
Finde das Projekt nicht unbedingt sinnvoll auf den ersten Blick.
Abwärme von ServerFarmen an Land kann man zumindest noch nutzen bevor sie ins allgemeine Ökosystem kommt.
Just my 0,02Eur
 
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