Mein Mitbewohner (Gärtnergeselle und Hobbygärtner) sagte neulich zu mir:
"50g aus 3 Pflanzen? ... mein Gott! ... wie schlecht soll ich denn gärtnern?"
Wer von 3 Automatik-Pflanzen weniger als 50g ernten will, der MUSS wirklich fast alles falsch machen ... und das weiß eigentlich auch jeder, der schonmal so eine Pflanze gezogen hat.
Das Gesetz zwingt im Grunde zum "Prinzip der kontinuierlichen Ernte" ... gerade weil man 3 Pflanzen besitzen darf, und drei gemeinsam geerntete Pflanzen einfach deutlich mehr als 50g abwerfen. Ein Dilemma, da jede Art der Weitergabe ausserhalb der Clubs noch immer illegal ist ... wohin mit den Überschüssen? ... schnell wegrauchen oder wie stellt man sich das vor?
Viele werden sich wohl lieber nicht in Clubs registrieren lassen wollen (die gesamte Szene ist an die Illegalität gewöhnt und da fühlt sich "registrieren lassen" einfach falsch an).
Aber ich freue mich schon auf den Geruch in der Stadt ... es wird bestimmt nicht jeder in eine Filteranlage investieren und daher wird das ab Juni ordentlich anfangen, zu müffeln.
Mich störts ja nicht ... ich mag den Geruch.
Konsummengen schwanken natürlich sehr stark. Je nach Konsumverhalten.
Viele ältere Kiffer (in meinem Bekanntenkreis) rauchen erst abends nach erledigtem Tagwerk. In jüngeren Jahren gibt man es sich vielleicht noch ohne Pause und unabhängig von Tagesplanung oder zumindest in der Freizeit ständig ... und das geht natürlich auf die Konsummenge.
1,5g am Tag reichen für 3 dicke Tüten (oder 5-6 Stickies). Das ist mMn etwas drüber, aber für andere ist das eventuell auch OK. Für mich wäre wohl die Hälfte OK gewesen.
Aber da man ja den privaten Anbau zum Eigenbedarf legalisieren wollte, musste man schon eine Menge festlegen, die auch zu den erntbaren Mengen bei Cannabis passt. 50g aus 3 Pflanzen ist trotzem ein schlechter Witz.
Das Gesetz geht mit dem Verbot von Weitergabe und Teilen ausserhalb der Clubs auch gegen die Konsumgewohnheiten der Kifferszene.
Gras ist eine Gemeinschaftsdroge (gemeinsam kiffen wirkt sogar anders) ... aber wenn man das Gesetz ganz streng auslegt, dann darf man nichtmal seine Tüte an jemanden weitergeben, wenn nicht beide als Kiffer registriert sind. Gemeinsam einen kiffen, ist künftig nur in den eingetragenen Räumlichkeiten des Clubs legal.
Naja ... den meisten wird dieses Detail wohl ziemlich egal sein. Ich denke nicht, dass sich die Konsumgewohnheiten aufgrund eines Gesetzes großartig ändern werden.