Es gibt aus meiner Sicht keinerlei Gründe, persönliche Animositäten auszutauschen. Ich finde das Argument von Maine richtig, dass Vega zum jetzigen Zeitpunkt leider nicht viel bringt, wenn der Support fehlt. Der sinngemäße Seitenhieb "so ausgedrückt, damit Du Depperl es auch verstehst", ist fehl am Platze, da das Beispiel durchaus bildhaft genug ist! Zudem scheint es mir übertrieben, weil der Support sicherlich schneller kommen wird, als gedacht.
Und die Retourkutsche ist dann genauso sinnlos...
Ich stimme @Maine jedenfalls zu, dass ich leider auch viel mehr Hoffnungen in Vega gesetzt habe und mir eigentlich eine neue Karte kaufen wollte, jetzt aber wegen der laschen Gaming Performance und absolut einseitigen(nicht im Sinne auf NVIDIA und AMD, sondern auf Spieler - Anwender) Medienberichterstattung hierzu schon enttäuscht bin. Das Argument, dass man schon ein bisschen in Marktkontakt bleiben sollte, und nicht an ihm vorbei produzieren darf, ist aber zweifellos zutreffend. Denn man kann die Firmenpolitik NVIDIA's gutheissen, oder nicht(oder wie einige es hier bezeichnen, "Fanboy" sein oder eben nicht). Praktisch bekommt NVIDIA, nach allem was ich mitbekomme(und das ist nicht viel), durchweg mehr Support von den Spieleherstellern. Es gibt dann einzelne Ausnahmen, wie Doom(soweit ich mich erinnere), wo dann wieder AMD deutlich vorne liegt bzw. zum Erscheinungstermin lag(da gabs dann auch schnell Patches, so wie ich das verfolgt habe). Woran das liegt, sei einmal dahingestellt, also ob die zum Beispiel mehr Entwicklerkonferenzen machen; ob sie direkt zu den Spieleentwicklern Leute abordnen, ob die Codes einfacher zu kompilieren sind oder ob tatsächlich die Hardware besser ist...
Das alles sind Detailfragen, die für den normalen Nutzer sowieso immer opak bleiben werden, weil solche Sachen tatsächlich Firmengeheimnisse sind, die auch mit entsprechend ausgestalteten Arbeitsverträgen abgesichert sind. Fakt ist, dass, ich nenne sie jetzt mal flapsig "Spielkinder", die unbedingt 147 statt 144 Frames pro Sekunde im Spiel X brauchen, und es sich leisten können, momentan schlicht zu NVIDIA greifen sollten/werden. Für alle anderen dürfte VEGA auf den zweiten Blick schon von Interesse sein, weil so, wie ich das verstanden habe, AMD jetzt den Weg geht, die Profi-Schiene und die Consumer-Schiene, die preislich zuletzt sehr weit auseinander gedriftet waren(und das aus einem mir nicht ganz verständlichen Grund, da die Designs und Herstellungsprozesse nicht so weit auseinander lagen - und lediglich für den Profi-Treiber paar tausend Euro hinblättern...ist schon fragwürdig), wieder einander anzunähern.
Denn diese Entwicklung und Hintergründe haben die Spielkinder in den vergangenen Jahren wohl doch nicht so verfolgt, weil eine NVIDIA Quadro oder Radeon Fire für 4000 Euro und mehr dann doch außerhalb ihres, um beim Bild von Maine zu bleiben, Autospoilerfan- und Aufsteckauspuff-Horizonts war(Modding Szene).
Kurzum, ich finde es in der zweiten Betrachtung(ich revidiere damit meine früheren Posts in diesem Thread) gut, dass mit den verschiedenen neuen Angeboten von AMD im Rahmen des Produktdesigns von VEGA, die auch Workstation-Anwender ansprechen, die Zielgruppen-Schere wieder etwas kleiner wird. Für jeden der hin und wieder mal FHD oder 4k Inhalte Rendern will, ein Segen! Trotzdem bin ich natürlich zunächst und zuvorderst schon auch etwas enttäuscht gewesen und hatte mir natürlich auch mehr Gaming Performance erwartet. Aber nach der ersten Enttäuschung sehe ich schön langsam schon den größeren Zusammenhang: AMD will konkret in den Bereich der "seriösen" Anwender und eben nicht mehr der "Spielkinder". Das fängt mit den (Ry)zen-Angeboten im Prozessorbereich an, wo man Intel dediziert schon im Marketing das Eckchen mehr an Spieleleistung überlässt, geht jetzt bei VEGA weiter und hört dann bei der neuen Serverplattform, ebenfalls auf Zen basierend auf(Epyc). Jedenfalls bleibt es zu wünschen, dass AMD mal wieder ein bisschen Fuß fassen kann, denn Konkurrenz belebt das Geschäft, wie man jetzt schon beispielsweise am ULV Kaby Lake Refresh sehen kann. Wir Kunden werden bei der schlechten Marktsituation im Prozessordesignbereich(Monopol bis Duopol, wenn man den Mobileberich noch mit rein nimmt bestenfalls Oligopol) sowieso nur übern Tisch gezogen; da wären wir dann auch wieder bei den Autos, denn das bekommt die deutsche Industrie ja gerade zu spüren, der Milliardenstrafen hüben wie drüben vom Teich aufgebrummt werden, weil sie die Kunden jahrelang für dumm verkauft haben. Bei Halbleiter ist es halt insofern schwieriger zu beurteilen, weil Design und vor allem Produktion in einem Kulturkreis ablaufen, von dem wir so viel verstehen, wie eine Kuh vom Fliegen(um mal ein lustigeres Bild zu bemühen).