^Q^ schrieb:
Das Meinungsfaschismuss ("es gibt nur die eine, richtige Meinung") von allen Seiten kommen kann, sollte mittlerweile jedem klar sein.
Das Problem gab es früher auch schon. Es gab Gegenden in Bayern, da konntest du als offener "SPD-Wähler" dir die "Kugel geben" zu Wahlkampfzeiten, weil die Leute in gewissen Dörfern so stramm auf CSU-Linie waren, dass ein Abweichen im Dorf quasi ein Kapitalverbrechen war. Andersherum in bestimmten Arbeitervierteln in Hamburg, Bremen und Co.
Nur, konnten die Menschen ihre Differenzen nach den Wahlkämpfen dann oft auch wieder ruhen lassen. Es war halt auch allen beteiligten klar, dass man über gewisse Dinge einfach nicht redet und diese ausklammert. Menschen müssen nicht immer derselben Meinung sein. Dazu gehört es allerdings, dass man nicht ständig versucht, den Gegenüber von der eigenen Meinung zu überzeugen.
Das geht in Internetforen, Twitter und Co aber schlecht. Ein anderes Problem ist dazu, dass sich Menschen auf der einen Seite alle möglichen Schubladen öffnen, gleichzeitig jedoch nicht in eine Schublade gesteckt werden wollen, weil sie mit der entsprechenden Assoziation hadern. Jeder Mensch möchte als "gut" gelten. Man sieht es hier gut an einigen Personen hier, die auf der einen Seite sich nicht als "Rechts" sehen, gleichzeitig aber auch gegen die negative Assoziation ankämpfen. Da fragt man sich manchmal, warum sie das machen, wenn sie sich selbst nicht als Rechts sehen. Dass diese Leute zu großen Teilen selbst ziemlich verlogen sind, entgeht ihnen dank mangelnder Selbstreflexion leider. Warum so hart ausgedrückt, auch das kann man hier sehen im Thema: So sehr die negative Assoziation von Rechts bekämpft wird, so sehr wird versucht "Divers", "Woke" oder eben auch "Links" als negativ bzw. böse hinzustellen.
^Q^ schrieb:
Das Problem an Meinungsfreiheit in einer Demokratie sind Superbrains wie du
Oh, ich muss da mal kurz "Partei" für ihn ergreifen - auch wenn ich auf seinen Beitrag als Antwort auf meinen Beitrag nicht weiter eingehe, weil er sich relativ klassisch verhält und ich denke, dass es nicht viel bringt da weiter zu schreiben. Er ist an dieser Stelle kein Problem. Er hat eine Meinung und hat diese auch hier vernünftig dargebracht. Es ist daher nicht nötig, hier unhöflich auf einer persönlichen Ebene zu werden. Genau so fangen diese ganzen Konflikte an.
Er ist für mich aller Dings das perfekte Beispiel - ich verwende jetzt meine Wortwahl von vorher, werde es aber gleich entschärfen - der Mitte, die "zu dumm" ist, zu erkennen, wie sie instrumentalisiert wird und sich mit rechts solidarisiert. Und, da ich mich jetzt indirekt direkt an die Person wende, will ich das ganze nun entschärfen, besser genauer beschreiben: Es geht hier nicht darum, dass die Person dumm ist, das ist sie mit Sicherheit nicht, sondern es geht darum, dass diese Menschen oft nicht merken, wie sie zu einem Spielball von Demagogen werden und das in diesem Fall von den jeweiligen Extremen beider Seiten.
Wir haben auf der einen Seite eine leider zu laute Gruppe, die pauschal alles, was sich gegen ihre Meinung richtet, meint anzugreifen und anzuprangern und sehr schnell mit der *Ismus-Keule um sich hauen. Das Dumme ist dabei, dass die eigentliche Mehrheit der Gruppe - von der sich die Leute dann angegriffen/missverstanden/gegängelt fühlt - so überhaupt nicht drauf ist. Entsprechend wird die Mitte - je nach eigener Tendenz - auch immer stärker in die Arme des einen oder eben des anderen Lagers getrieben. Es gibt für die Radikalen auf beiden Seiten nur Schwarz oder Weiß, Freund oder Feind, Ja oder Nein.
Ich habe das selbst nun oft genug erlebt. Hier würde man mich als "links-grün-versifft" bezeichnen, weil ich durchaus für eine progressive und weltoffene Kultur bin. Ich mit Gendern, Klimaschutz und Co kein wirkliches Problem habe, und ich auch denke, dass Gleichberechtigung eines der wichtigsten Ziele für unsere Gesellschaft ist. Ich denke auch, dass weder Geschlecht, Ethnie, Glaube, Behinderung und Co eine Rolle spielen dürfen, wie ein Mensch bewertet wird. Ich bin so progressiv, dass ich mir heute sogar sage: Wenn sich ein Mann als Frau sieht oder umgekehrt: Sollen sie. Ich bin da absolut liberal und lehne in so einem Zusammenhang Verbote jeglicher Art ab.
Nur, passe ich auch nicht wirklich in diese links-grün-versiffte Welt, da bin ich für manche so stramm rechts … und warum? Weil ich sehr wohl die Probleme bei der Einwanderung sehe - ich schiebe da aber nicht auf die Kultur oder Ethnie, sondern auf die sozialen Umstände und Bildung. Genauso denke ich mir beim Gendern, dass das jeder so machen soll, wie die Person es möchte, dass man Menschen eben nicht dazu zwingen darf. Genauso denke ich mir, dass man Max Muster nicht seine Mett-Stulle wegnehmen darf, geschweige ihn dafür verurteilen darf. Wer Fleisch essen mag, soll das machen. Genauso würde ich natürlich einen besseren OPVN begrüßen und mehr Radwege, gleichzeitig will ich aber niemanden sein Auto wegnehmen. Wer mal fliegen will? Soll auch das gerne machen. Oh, werde ich dafür teilweise auch angegiftet.
Für mich ist heute das Problem auf beiden Seiten: Mir erklären zu viele Menschen, was ich alles falsch mache und wie "moralisch" verwerflich mein Leben ist. Es wird oft nicht mehr versucht, mit wirklichen Argumenten die Leute zu überzeugen, sondern es wird oft nur noch der Vorschlaghammer gewählt und der moralische Zeigefinger. Dazu wird den Menschen kaum noch Zeit gelassen, mal in Ruhe nach zudenken, entsprechend gehen alle in Angriff und Abwehrhaltung.
Lasst den Menschen Zeit sich zu entwickeln und erwartet nicht sofort eine Antwort. Statt Veränderung mit aller Macht zu erzwingen, ist es oft klüger die Vorzüge aufzeigen und dann die Leute entscheiden zu lassen. Hätte man mir vor 10 Jahren gesagt, dass ich heute 3 - 4 Tage mich "vegan" ernähre, ich hätte die Person vor 10 Jahren ausgelacht.
Draco Nobilis schrieb:
Und all diese Firmen die sich anschließen sind bekannt für Ihre Heuchelei und Greenwashing bei Umwelt und Menschenrechte.
Oh, das sind nicht nur die Firmen, die sich dem anschließen. Firmen geht es immer um ihr Image, gleichzeitig aber auch um ihren Gewinn. Es gibt kaum eine Firma, die nicht Greenwashing betreibt.
Draco Nobilis schrieb:
Es ist Heuchelei wenn Firmen Ihr Coperate Image separat für jedes Land definieren.
Natürlich ist es das. Bei Firmen - gerade die "AGs" sollte man sich immer bewusst sein, dass es am Ende nur um den Gewinn geht. Da wird sich verborgen und auch den politischen Systemen als auch der Mehrheitsmeinung in einem Land gebeugt.
s0undjan schrieb:
Und wer solche "Meinungen" zulässt, muss damit rechnen, dass ihm die Werbekunden abhauen. Meinungsfreiheit schützt nicht vor Kritik und Widerspruch.
Ich glaube, dass vergessen immer sehr viele. Meinungsfreiheit ist keine Einbahnstraße. Wer eine Meinung äußert, muss mit einem Echo rechnen, das gehört zur Meinungsfreiheit dazu. Und ebenso muss man damit rechnen, dass man sich unbeliebt macht und dass Menschen mit einem auch aufgrund der eigenen Meinung+ nichts mehr zu tun haben möchten. Wir leben in einem "freien" Land, und niemand kann mich dazu zwingen, dass ich mit Menschen in mein Leben lassen muss, die ich nicht mag.
Andy schrieb:
Zudem
kündigte er an, am Montag eine Klage gegen Media Matters – also die Non-Profit-Organisation, die den aktuellen Fall ins Rollen brachte – einzureichen.
Wie Musk Meinungsfreiheit "definiert", kann man auch daran gut erkennen. Meinungsfreiheit kann eben auch negativ für einen selbst sein. Das merken nun seine Fans und er.
Mal sehen, wie das Ganze weiter geht mit ihm, X, SpaceX, Tesla und Co. Ich bin ja echt gespannt auf die nue Space-X-Raketen und ehrlich: Mars! Ich hoffe ja echt, dass ich noch die Kolonisation des Mars erlebe. Also Musk: Weniger auf X schreiben, mehr auf den Mars fixieren bitte! Das ist eine echt tolle Vision!