Ausländer ist rechtlich klar festgelegt: Jeder, der nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt.Skaiy schrieb:Wer sind denn die "Ausländer"? Meinst du Asylbewerber?
"Deutscher mit Migrationshintergrund" ist ebenfalls eine durch die verschiedenen Bundesbehörden klar definierte Einordnung: Es handelt sich um Personen, die deutsche Staatsangehörige sind und mindestens ein Elternteil nicht in Deutschland geboren wurde ("Migration"=Umzug in ein anderes Land, und das hat halt mindestens ein Elternteil gemacht).
Es geht wahrscheinlich darum, dass der Anteil derjenigen, die Ausländer sind oder Migrationshintergrund haben und Hartz IV beziehen, höher ist als der Anteil unter den Deutschen ohne Migrationshintergrund. Daraus könnte man ableiten, dass man weniger Migration erlauben sollte.Leeway schrieb:@Skaiy
Darauf möchte er nicht so richtig eingehen. Meine Frage bezüglich Migrationshintergrund blieb auch unbeantwortet.
"Asylbewerber" und solche, die trotz abgelehnten Asylantrags illegalerweise weiter bleiben (bspw. "Geduldete") erhalten allerdings ohnehin kein Hartz IV und fallen daher nicht unter die Statistik (also, sie bekommen schon Geld, aber es heißt nicht Hartz IV, sondern "Leistung nach dem Asylbewerberleistungsgesetz").
Das stimmt nicht. Eine derartige Unwahrheit wurde schon vor der Einführung des Mindestlohns 2015 verbreitet - und stellte sich als glatte Lüge heraus.Pokadude schrieb:Habe ich gerade einen Beitrag darüber geschrieben:
Weil man dann nicht mehr wettbewerbsfähig ist.
Man ist als Firma immer im Wettbewerb mit anderen Firmen.
Der Grund ist der, dass der Mindestlohn generell gilt, also in ganz Deutschland, und hauptsächlich solche Arbeitskräfte von ihm profitieren, die nicht im internationalen Wettbewerb stehen. Friseure, Bäckereiverkäufer, Putzfrauen, Supermarktverkäufer etc. müssen nunmal vor Ort arbeiten.
Vor allem ist es Klassenkampf von oben und daher völlig inakzeptabel, wenn man behauptet, Hartz IV sei zu hoch. Wer Hartz IV bekommt, ist auch nach der Erhöhung zum 1.1. noch arm (du kannst ja mal ausprobieren, einen Monat nur so viel auszugeben wie Hartz IV umfasst).
Wer dagegen arbeiten geht, der muss nunmal deutlich mehr bekommen als Hartz IV - dafür reicht der Mindestlohn aber nicht. Denn du musst ja bedenken: Wenn Hartz IV insgesamt (also mit Miete und Heizung, die ja obendrauf kommen) ca. 1250 Euro ausmacht, eine 40-Stunden-Woche bei 12,41 Mindestlohn aber sind 1566,20 netto - für 316,20 pro Monat geht man nicht 174 Stunden arbeiten, das wäre ja bescheuert. Wenn der Mindestlohn bei 15 Euro wäre, wären das 1828,94 netto.
Der Mindestlohn muss daher sofort auf mindestens 15 Euro erhöht werden: Alle Jobs, die dadurch möglicherweise wegfallen (werden aber ohnehin nicht viele sein, das passierte weder 2015 noch 2022, wo der Mindestlohn "außerplanmäßig" durch den Bundestag erhöht wurde), sind solche, die es schlichtweg nicht wert sind, dass sie existieren, weil sie keinen anständigen Lohn bringen.
Eigentlich bräuchte man noch zusätzlich umfassende Reformen im Bereich Lohnsteuer und Sozialabgaben sowie Wohneigentum oder Mieten (bspw. dass für alle die ersten 2000 Euro brutto steuerfrei sind, alle GKVs zu einer zusammenlegen, GKV-Beitragsbemessungsgrenzen abschaffen mit Pflichtversicherung für alle, Homöopathiezahlungen der GKV untersagen, Renteneintrittsalter auf Lebenserwartung -10 Jahre festlegen, KfW-Vollfinanzierungen für Wohnungskauf, staatliche vorgegebene Höchstmieten), damit die Leute mehr netto vom brutto haben - aber große Themen fasst unsere Regierung ja nicht an.
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