Subdominate, in eure Diskussion möchte ich mich gar nicht erst groß einmischen, aber deinen Versuch, Raubkopieren mit Autodiebstahl oder Schwarztelefonieren gleichzusetzen, kann ich so nicht stehen lassen.
Wird dir ein 50.000€ teures Auto gestohlen, dann beträgt der Schaden 50.000€ für dich oder die Versicherung - kopierst du allerdings ein Videospiel, dann ist der Schaden für den Entwickler bzw Publisher nicht automatisch gleich dem Verkaufspreis.
Ich habe erst kürzlich über eine US Studie gelesen, in der ein durch downloadende Raubkopierer entstandene Schaden nur geschätzte 10% des originalen Kaufpreises beträgt. Ein großer Teil der restlichen 90% führt darauf zurück, dass viele Raubkopierer sowieso nicht das Geld hätten, um sich das Spiel kaufen zu können. Das ist zwar moralisch ohne Zweifel verwerflich, aber am Umsatz des Rechteinhabers würde es in den meisten Fällen kaum etwas ändern.
Das soll auch gar nicht mein Versuch sein, das Raubkopieren schönzureden, aber ich möchte mal auf die gewerblichen Raubkopierer hinweisen, die zahlungswilligen Kunden billige Kopien verkaufen. Da hier eine Menge echtes Geld in die falschen Hände fließt, entsteht hier global gesehen deutlich mehr Schaden als alle Downloader zusammen anrichten könnten. Darüber mache ich mir jedenfalls Sorgen bevor ich an die "Kopie für den Hausgebrauch" überhaupt denke.
Aber nun zum eigentlichen Thema, das ich hier anschneiden wollte: der Kopierschutzwahnsinn.
Ich habe mir über einen langen Zeitraum von mehreren Jahren keine großen Gedanken darüber gemacht, mir war es schlichtweg egal weil alles immer problemlos funktioniert hatte. Als ich dann vergangenes Jahr jedoch einen neuen Laptop mit toller Grafikkarte gekauft habe, um zwei (mit Securom geschützte) Spiele auch unterwegs zocken zu können, stand ich blöd da. Es handelte sich um unterschiedliche Spiele aus komplett anderen Genres von zwei verschiedenen Publishern, es wurden unterschiedliche Securom Versionen verwendet und trotzdem funktionierten beide nicht!
Nachdem Mails zum Spiele- bzw Notebookhersteller nicht hilfreich waren, habe ich mir die Cracks geladen und seither funktioniert es perfekt. Seitens EA und Ubisoft war man jedenfalls nicht bereit, dem zahlenden Kunden zu helfen, denn EMails mit vorgefertigten Textbausteinen (die oft nichtmal zu meinem Problem passten) blieben die einzige Antwort. Die einzige "hilfreiche" Alternative von Asus, meinem Notebook-Hersteller: Laufwerkstausch! Ich sehe doch nicht ein, mein internes BluRay Kombi-Laufwerk gegen eine schweineteure 300€ Alternative zu tauschen nur weil zwei blöde Spiele nicht laufen wollen damit.
Wenn man von NFS:Undercover mal absieht (welches ich nach 1 Tag sofort weiterverkauft habe), hat seit meiner Erfahrung im letzten Jahr kein einziges Securom geschützes Spiel mehr den Weg auf meinen Laptop gefunden - weder auf legalem noch illegalem Weg. Natürlich habe ich mir hin und wieder Spiele weniger restriktiver Natur von Freunden ausgeliehen wenn ich mal ein paar Tage am Stück zu Hause war.
Das ist eben eine logische Konsequenz daraus, dass ich mir zwei Mal die Finger verbrannt habe - sowohl mit dem Kopierschutz als auch mit den ach so hilfreichen Herstellern - und ich nun mein Geld lieber in andere Sachen stecke.
Ich finde mein Publisher-feindliches Kaufverhalten sehr legal, obwohl ich meine rechtmäßig erworbene NFS:Undercover Ausgabe laut EULA eigentlich gar nicht weiterverkaufen hätte dürfen. Naja, lange wird man gebrauchte Spiele eh nicht mehr verkaufen können, denn laut so mancher Newsmeldung sind diesbezüglich noch zusätzliche technische Einschränkungen geplant. Na dann gute Nacht, Spieleindustrie.