Mustis schrieb:
Ob jetzt die Indizien reichen für ein Urteil oder nicht, dass muss jeder selbst für sich entscheiden.
Man sollte aber bedenken, dass ein Grundsatz unseres Rechtssystems hier nur bedingt funktioniert. "In Dubrio pro reo" ist zwar ein wertvoller Grundsatz, doch bedeutet er nicht, dass man Unschuldig ist, bis die Schuld bewiesen ist, sondern dass man im Zweifel für den Angeklagten entscheidet. Wenn man es freier übertragen will: "Es ist besser einen Täter straffrei davon kommen zulassen, als einen Unschuldigen zu betrafen."
Und damit komme ich direkt zum nächsten Beitrag einer anderen Person:
Sisyphus schrieb:
Wäre das so sicher wie du behauptest, dann würde ich deine Aussage ganz anders lesen. Nämlich so: Weder Intel noch AMD verfügen über eine kompetente Rechts- und PR-Abteilung. Andernfalls hätten sie sich die Chance, einem Konkurrenten öffentlich juristisch fest zu Nageln und Schadenersatz zu erstreiten, nicht entgehen lassen.
Ehrlich, statt hier teilweise so altkluge Beiträge zu verfassen, solltest du dich auch mal mit den Indizien beschäftigen und anschließend auch mit unserem Rechtssystem und allen voran: Ab wann man überhaupt Klagen darf!
Was du und was andere hier ablassen ist eigentlich teilweise reinste Makulatur. Selbst wenn AMD oder Intel genauste "Verträge" von nVidia gehabt hätten, hätten sie erst klagen können, wenn IHNEN wirklich ein Schaden entstanden wäre und dass hätten sie dann auch beweisen müssen.
Hier geht es - und damit kann sich auch wieder Mustis angesprochen fühlen und andere - darum, dass nvidia ein Partnerprogramm aufgelegt hat, dass - Stand der Recherchen eines Journalisten - bestimmte Bedingungen an die Partner stellte und das besagt, dass nVidia und AMD unter eigenen "Marken" laufen sollen und das nVidia entsprechend "Marketingunterstützung" gibt. Ebenso steht drin, dass diese Auflage erfüllt werden soll, damit die Hersteller an entsprechenden Programmen teilnehmen können.
Ab diesem Zeitpunkt gibt es nun Indizien, dass nVidia sich exklusiv die entsprechenden Gamingmarken der Hersteller zu eigen machen wollte. MSI, Gigabyte und ASUS haben nach und nach ihre Gamingmarken um "Radeon-Produkte" erleichtert, ASUS sogar eine extra Marke dafür geschaffen. Warum hat ASUS oder Gigabyte oder eben MSI nicht für nVidia neue Marken geschaffen? Natürlich ist damit nichts bewiesen, es ist nur ein Indiz.
Jetzt kommt aber noch der Rückzieher von nvidia, genau dann, als die Gerüchte anfingen, dass sich die Kartellwächter der EU als auch USA durchaus für dieses Partnerprogramm "stärker" interessieren? Auch nur ein Indiz.
Ebenso ihre eigene Aussage, dass sie ja die falschen Information und Gerüchte nicht korrigieren möchten und dass man sie ja missverstanden hat. Ich habe lange genug mit Menschen zu tun und auch mit Kindern, dass hier ein weiteres Indiz zu finden ist. Es ist eine ganz typische Taktik von ertappten Menschen, denen man aber noch nichts nachweisen kann.
Und damit zu dem wichtigen Punkt: AMD als auch Intel oder anderen Herstellern ist noch kein Schaden entstanden, also können sie auch noch nicht gegen nvidia klagen und damit Schadensersatz verlangen. Sie können höchstens - und das hat AMD gemacht - Journalisten darauf aufmerksam machen und dieses "Gebaren" in die Öffentlichkeit ziehen. Das ist im übrigen Hilfreich um auch die Justiz zur Arbeit zu bewegen.
Der Schluss ist nun, dass nvidia ihr Programm erst mal aufgibt, da die Aufmerksamkeit zu hoch ist, die ganze Welt schaut ja hin. Ebenso steigt durch die aktuelle Aufmerksamkeit die Gefahr, dass eine der "Partner" eventuell - sollte denn die FTC oder das EU-Kartellamt wirklich schon ermitteln - sich als Kronzeuge zur Verfügung stellt.
Am Ende ist die aktuelle Situation für alle eigentlich gut ausgegangen, gerade auch für nVidia, die können nämlich jetzt sagen: Wir wollten doch etwas ganz anders erreichen, wir wollten nur das Beste für alle. Ebenso müssen sie keine Strafe fürchten durch das EU-Kartellamt sowie durch die FTC. AMD muss aktuell nicht befürchten, dass ihre Grafikkarten stiefmütterlich behandelt werden und sie damit überhaupt keine Chance mehr auf dem Markt haben und Intel, dass ihr vermutlich neuer Ausflug nicht von einem im Marketing überdominanten Konkurrenten keinen Erfolg hat.
Und somit zum Schluss: Wir können aktuell froh sein, dass es so gekommen ist, wie es nun gekommen ist. Denn stellen wir uns vor, unsere schlechtesten Mutmaßungen wären eingetreten und erst in 2 - 3 Jahren hätte doch einer der Hersteller ein schlechtes Gewissen bekommen und hätte dann ausgesagt. AMD wäre vermutlich weg vom Fenster im Bereich GPU. Intel hätte versagt und nVidia hätte ein paar Milliarden an Strafzahlung sowie Schadensersatz zahlen dürfen und im schlimmsten Fall wäre die Firma danach zerschlagen worden.
Langes Geschreibe kurzer Sinn: Wir alle wissen nicht, was nvidia wirklich vorhatte und wir können froh darüber sein, dass wir es vorerst nicht herausfinden werden!