News Ryzen 3000: AMDs neue APUs für den Desktop auf der Zielgeraden

Iceberg87 schrieb:
Intel dürfte beim Ryzen-Launch im März 2017 jedenfalls ziemlich kalt erwischt worden sein.
Ja, schon der reguläre Ryzen war ein Schock. Zu dem Zeitpunkt hatte Intel allerdings tatsächlich schon die Coffee Lake Sechskerner in der Pipeline. Ganz unvorbereitet waren sie also nicht. Allerdings sollten die eigentlich erst Anfang 2018 kommen. Der Ryzen 7 für zunächst 500€ ab März war auch nicht das eigentliche Problem. Erst Ryzen 5 mit Sechskernern für 220€ ab April war dann die wirksame Attacke auf den Retail-Markt. Dazu kam noch, dass AMD im Gegensatz zu Intel keine Angst vor stetig sinkenden Preisen hatte. Intel hat dann einen Teil der Coffee-Lake-Prozessoren auf Herbst 2017 vorgezogen, und das hat geholfen. Egal, dass man da dann erstmal einen Versorgungsengpass hatte: Ein passendes Produkt war am Markt. Insbesondere der i5-8400 ist ein clever platziertes Produkt.

Viel drastischer ist es aber mit Threadripper abgelaufen. Diese Prozessoren hatte AMD selber ja gar nicht auf dem Schirm!! Einige Mitarbeiter haben in der Mittagspause das Konzept zusammengeschustert, mit den Server-Komponenten in leicht abgespeckter Form eine HEDT-Modellreihe zu bringen. Die hat Intel dann wirklich komplett kalt erwischt, weil es keine Vorwarnung gab. Da ist dann das Skylake-X-Desaster draus entstanden, wo Intel eigentlich mit 4-10 Kernen kommen wollte, und dann wurden mit der heißen Nadel die 12-18-Kerner aus dem Boden gestampft, wo Server-Dies "zum halben Preis" abgegeben werden. Da müssen einige gekocht haben vor Wut, weil das die Marge reduziert, nur um vorne zu bleiben.
 
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Na ja , ob das grad die Mittagspause war ... :D , aber nachdem die Ausbeute hoch war und das verkoppeln der 4 Dies beim EPYC Naples recht gut funktioniert hat hat man sich vermutlich gesagt , warum nicht Intel auch auf der HEDT etwas entgegensetzen ... , den Sockel hat man vom Naples , ebenso das Pinlayout.
Hat voll reingehauen ... , nicht nur der Sylake -X Schnellschuss auch die neue Íntel HEDT mit 3654 ? Pin Sockel für den 28 Kerner = der größte und schnellste Chip den Intel zu bieten hat , bisher als Xeon für 10.000 $ wird nun für 3000 $ verscherbelt ....https://www.notebookcheck.com/Intel-veroeffentlicht-28-Kern-Prozessor-fuer-3000-Dollar.402666.0.html
und wird trotzdem vom TR3 im Herbst auf die Ränge verwiesen
 
@ Nixdorf

Nixdorf schrieb:
Viel drastischer ist es aber mit Threadripper abgelaufen. Diese Prozessoren hatte AMD selber ja gar nicht auf dem Schirm!! Einige Mitarbeiter haben in der Mittagspause das Konzept zusammengeschustert, mit den Server-Komponenten in leicht abgespeckter Form eine HEDT-Modellreihe zu bringen. Die hat Intel dann wirklich komplett kalt erwischt, weil es keine Vorwarnung gab.

Hört sich für mich jetzt total konfus an, sorry ;). Du willst also damit sagen, daß es die Threadripper-Plattform von AMD ursprünglich gar nicht eingeplant war? Ich bin davon ausgegangen, daß AMD mit der Zen-Architektur auch gegenüber Intel`s HEDT-Plattform etwas entgegensetzen wollte. Leistungsfähig genug sind die Zen-Chips ja wie man sieht (jedenfalls was Multicore-Performance betrifft). Aber du hast es gestern wirklich gut erklärt - und von daher ergibt das ganze für mich einen Sinn.

Ich weis es zwar momentan aus dem Stegreif nicht mehr so genau, aber ich glaube mich daran erinnern zu können, daß Intel seinerzeit 1500 bis 2000 Euro seinen 10-Kerner HEDT-Chip (ich glaube er hieß 6950k) abgerufen hat. Und dann kam also AMD plötzlich mit dem Threadripper 1950X daher - mit seinen 16 Kernen. So gesehen war`s ein genialer Schachzug seitens AMD.

Dürfte wirklich interessant sein wie sich die Geschichte weiterentwickelt :). Bin ja absolut kein Profi was Prozessor- und Fertigungstechnologien angeht. Aber kurzfristig (mindestens bis Mitte 2020) betrachtet sitzt AMD meiner Meinung nach am längeren Hebel. Alleine durch den Vorteil beim Fertigungsprozess - OK, vor allem dank TSMC.

Wünsche dir ne GuN8,

Ice
 
MK one schrieb:
Na ja , ob das grad die Mittagspause war ... :D , aber nachdem die Ausbeute hoch war und das verkoppeln der 4 Dies beim EPYC Naples recht gut funktioniert hat hat man sich vermutlich gesagt , warum nicht Intel auch auf der HEDT etwas entgegensetzen ... , den Sockel hat man vom Naples , ebenso das Pinlayout.

Ja, so könnts gewesen sein :D. Ein klein bissel weit hergeholt, aber plausibel. Threadripper - ein Zufallsprodukt? Wenns wirklich so wär wie ihr beiden erklärt, dann wars allerdings wirklich ne glückliche Fügung des (CPU-)Schicksals :).

Abgesehen davon: Die Zen2 Chips könnten via TR4-Plattform diesen Herbst wirklich für eine weitere Überraschung sorgen . Nur rein theoretisch könnte AMD ja 64 Cores auf der Threadripper-Plattform anbieten. Die Frage ist halt, ob AMD dies auch wirklich möchte. Denn wenn es wirklich 64 Cores auf HEDT gibt - wofür braucht man dann noch einen Epyc Rome mit 64 Cores? Könnte mir vorstellen, daß sich AMD dazu entschließt bei 48 Cores Schluß zu machen bei HEDT - würde reichen um Intel paroli zu bieten ;). Einfach deswegen, um sich von den Server-CPU`s etwas abzugrenzen - welche ja bis zu 64 Cores haben werden. Aber gut, in kürze werdens wirs ohnehin erfahren ... :)
 
Technisch machbar wären wohl 48 Kerne bei der HEDT , aber der Takt dürfte zu niedrig sein für die HEDT mit 48 Kernen , eher bis 32 Kerne , dafür deutlich höherer Takt als bisher und deutlich höherer Boost in 7 nm mit dem TR3

64 Kerne ganz bestimmt nicht , keiner will nur um die 2 - 2,5 Ghz auf der HEDT
 
MK one schrieb:
Na ja , ob das grad die Mittagspause war
Sie werden sicher auch in Mittagspausen drüber geredet haben, aber das war natürlich figurativ gemeint.

Iceberg87 schrieb:
Du willst also damit sagen, daß es die Threadripper-Plattform von AMD ursprünglich gar nicht eingeplant war?
Jepp. Die Primärquelle dazu ist ein Forbes-Artikel. Ich zitiere mal:
It’s not really a story of roadmaps and long-term planning or huge R&D budgets – it’s a lot more personal than that and stemmed from a skunkworks project and a small group of AMD employees who had a vision of a processor they’d really want in terms of a high-performance PC.
Als skunkwork projects bezeichnet man Projekte, die Mitarbeiter ohne Kenntnis der Unternehmensführung durchziehen. Das waren Mitarbeiter, die den Prozessor entwickelt haben, den sie selber haben wollten.
I’ve never actually told anyone this, but Threadripper never had a business plan – that might raise some eyebrows, but we were building it because we knew it was awesome, because we could and to make it best product we could, even the name had to be big.
Das wurde ohne Business-Plan gemacht, einfach weil's cool war.

Am Ende haben sie einen geplanten 2018er-Launch sogar noch nach 2017 vorziehen können, und verzichtete dafür auch auf die zunächst geplante, leuchtende Verkaufsverpackung. Die hatten dann einige der Review-Samples, aber da hat's beim Unboxing auch eher schlecht als recht geklappt mit der Beleuchtung.

Das Projekt hat so herrliche "There, I fixed it!"-Aspekte, wie zum Beispiel die zwei toten Dies in der ersten Generation, für die man einfach komplett defekte aus der Produktion verwendet hat, nur damit sich der Heatspreader bei der Montage des Kühlers nicht verzieht. Der Verzicht auf 8-Channel-RAM ermöglicht günstiger produzierte Mainboards (es geht schon bei 250€ los, was für diese Sorte Board sehr günstig ist) mit weniger Platinen-Schichten. Es war auch keine große Sache, ein Jahr später auf 32 Kerne zu erhöhen, und nun sind theoretisch sogar 64 Kerne denkbar.
Ergänzung ()

MK one schrieb:
64 Kerne ganz bestimmt nicht , keiner will nur um die 2 - 2,5 Ghz auf der HEDT
Jepp, genau. Es ist machbar, aber wohl nicht wünschenswert.
 
Nixdorf schrieb:
Erst Ryzen 5 mit Sechskernern für 220€ ab April war dann die wirksame Attacke auf den Retail-Markt.

Jap, war quasi nen i7 6800k-200€
Und Mainboard -150€
Kein Quad channel, aber who cares.
 
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@ MK one

Warten wir es einfach mal ab. Am Anfang lassen sich (vermutlich) die 48 Kerne nicht bei der für HEDT gewünschten Taktfrequenz betreiben, da gehe ich konfrom mit dir ;). Ich denke aber, der 7nm-Prozess wird im laufe der Zeit Fortschritte machen. Aber abgesehen davon: Mehr als 32 Cores sind bei Zen2 momentan auch gar nicht notwendig, um gegen Intels derzeitige HEDT-Plattform zu bestehen. Könnte mir aber dennoch vorstellen, daß später 48C Zen2- Threadripper auf den Markt losgelassen werden - wenn der Fertigungsprozess ausgereifter ist. 64-Kerner halte ich auch für recht unwahrscheinlich - alleine um sich von Epyc etwas abzugrenzen. Aber gut, wir werden sehen wie sich die Sache entwickelt.

@ Nixdorf

Nixdorf schrieb:
Das Projekt hat so herrliche "There, I fixed it!"-Aspekte, wie zum Beispiel die zwei toten Dies in der ersten Generation, für die man einfach komplett defekte aus der Produktion verwendet hat, nur damit sich der Heatspreader bei der Montage des Kühlers nicht verzieht. Der Verzicht auf 8-Channel-RAM ermöglicht günstiger produzierte Mainboards (es geht schon bei 250€ los, was für diese Sorte Board sehr günstig ist) mit weniger Platinen-Schichten. Es war auch keine große Sache, ein Jahr später auf 32 Kerne zu erhöhen, und nun sind theoretisch sogar 64 Kerne denkbar.

Ja, ist natürlich immer eine Kostenfrage ;). Und Quad-Channel ist für HEDT ja immer noch mehr als ausreichend. Bin aber trotzdem wirklich verblüfft, daß AMD die TR4-Plattform ursprünglich gar nicht auf dem Radar hatte. Ist aber in der Tat so gewesen. Und die technischen Spezifikationen dieser Plattform sind ja wirklich nicht von schlechten Eltern. 64 PCIe (3.0) Lanes und volle ECC-RAM Unterstützung hat schon was - für denjenigen der`s halt wirklich braucht :).

Abgesehen davon: Ich finde daß HEDT-CPU`s generell etwas günstiger sein sollten. AMD bewegt sich diesbezüglich ja schon in die richtige Richtung :). Knapp 900 Euro für einen 2950X sind ja gar nicht so übel - vor allem im Vergleich was man bei Intel für eine vergleichbare Anwendungsleistung bezahlen muß. Aber im Vergleich zur Mainstreamplattform AM4 (Ryzen 2700X) welcher nur 320 Euro kostet ist er immer noch viel zu teuer was die Leistung betrifft.

Meiner Meinung nach verschenken beide Hersteller sehr viel Umsatzpotential mit diesen - ich nenns mal - Mondpreisen. Bei moderateren Preisen für HEDT-CPU`s würden nicht wenige Anwender auf die HEDT-Plattform wechseln. Ich sags mal so: Weniger Marge pro CPU (ist klar), aber viel mehr Umsatz und damit letztenendes auch mehr Gewinn ;).

Mfg,

Ice
 
Nixdorf schrieb:
Es gibt ein frisches Leak (Originalquelle aktuell offline), nach dem eventuell die 3000er-APUs verlötet sein könnten. Das könnte den Overclocking-Headroom verbessern, falsch es stimmt. Falls kein OC geplant ist, kann die Information ignoriert werden.
Ich habe zwar nicht vor OC zu nutzen, aber ich denke dass es dennoch was bringt da sich die CPU so einfacher und leiser gekühlt werden kann.
 
Aldaric87 schrieb:
Das beste sind aber diejenigen, welche sich nen 9900k kaufen für ihren neuen Mega-Gaming-Rig und dann eine 2060 im System haben und überall erzählen wollen, dass man ohne den 9900k nicht angenehm spielen kann.

Wer stellt sich denn einen PC für Gaming zusammen und gibt dann 500€ für die CPU, jedoch nur 350€ für die GPU aus? Tut mir Leid, aber das ist ein absolut realitätsfernes Beispiel. Unterhalb einer RTX 2080/GTX 1080 Ti/Radeon VII ist bei der CPU nichts verbaut, sofern der Rechner, wie du schreibst, hauptsächlich für Gaming zusammengestellt wurde.
Man kann davon ausgehen, dass jemand, der nahezu das Doppelte eines 2700X bezahlt auch einen entsprechenden Einsatzzweck für diese CPU hat. Zum Angeben in der Brotbox ist PC-Hardware nach wie vor nicht geeignet.
 
Iceberg87 schrieb:
Bin aber trotzdem wirklich verblüfft, daß AMD die TR4-Plattform ursprünglich gar nicht auf dem Radar hatte. Ist aber in der Tat so gewesen.
Der Umstand, dass die eigene Führung mehr als ein Jahr lang keine Ahnung davon hatte, dass AMD in den HEDT-Markt einsteigen kann und sollte, hat meiner Meinung nach mit zum Skylake-X-Desaster beigetragen. Wenn es AMD selbst nicht weiß, dann pfeifen es die Spatzen auch nicht von den Dächern, und Intel war sich daher recht sicher, dass das Marktsegment ihnen sowieso gehört. Man hat daher die SKUs für Skylake X zunächst komplett verplant und eher auf Enthusiast-Gaming als auf Workstation ausgelegt. Wer mehr will, kann ja Xeon kaufen. Pustekuchen!

Iceberg87 schrieb:
Knapp 900 Euro für einen 2950X sind ja gar nicht so übel [...] Aber im Vergleich zur Mainstreamplattform AM4 (Ryzen 2700X) welcher nur 320 Euro kostet ist er immer noch viel zu teuer was die Leistung betrifft.
Es gibt ja den 1950X mit ebenfalls 16 Kernen ab aktuell 609€. Das entspricht dann ziemlich genau dem doppelten Preis für doppelt so viele Kerne. Wer HEDT etwas günstiger will, der muss halt das Vorjahresmodell nehmen.

WinnieW2 schrieb:
Ich habe zwar nicht vor OC zu nutzen, aber ich denke dass es dennoch was bringt da sich die CPU so einfacher und leiser gekühlt werden kann.
Das war mit der Grund, warum ich es verlinkt habe. Es ist aber weiterhin fraglich, ob die CPUs in deinem avisierten Zeitfenster kommen. Das "In Kürze" kann auch gut "Ende Mai" heißen, also Launch erst zur Computex.
 
Nixdorf schrieb:
Das war mit der Grund, warum ich es verlinkt habe. Es ist aber weiterhin fraglich, ob die CPUs in deinem avisierten Zeitfenster kommen. Das "In Kürze" kann auch gut "Ende Mai" heißen, also Launch erst zur Computex.
Ich denke dennoch dass ich auf die neue Generation Picasso APU warten werde. Noch einen Monat mit meinem alten Rechner weiterarbeiten ist durchaus für mich machbar.
 
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WinnieW2 schrieb:
Ich denke dennoch dass ich auf die neue Generation Picasso APU warten werde.
Ist halt nur die Frage, ob dann plötzlich ein 3400G für 169€ einem 2400G für nochmals reduzierte 109€ gegenübersteht. Gerade direkt zur Neuvorstellug gibt es ja gerne mal Abverkaufsrabatte. Dann geht das Abwägen von vorne los.
 
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@ Nixdorf

Der Umstand, dass die eigene Führung mehr als ein Jahr lang keine Ahnung davon hatte, dass AMD in den HEDT-Markt einsteigen kann und sollte, hat meiner Meinung nach mit zum Skylake-X-Desaster beigetragen. Wenn es AMD selbst nicht weiß, dann pfeifen es die Spatzen auch nicht von den Dächern, und Intel war sich daher recht sicher, dass das Marktsegment ihnen sowieso gehört. Man hat daher die SKUs für Skylake X zunächst komplett verplant und eher auf Enthusiast-Gaming als auf Workstation ausgelegt. Wer mehr will, kann ja Xeon kaufen. Pustekuchen!
[/QUOTE]

Die ganze Story ist ja wirklich ziemlich crazy ;). Da wußte damals bei AMD offensichtlich die eine Hand nicht was die andere tut ;). Aber OK, wenn da was gutes dabei rauskommt (in dem Fall Threadripper), solls mir nur recht sein :D. Allerdings habe ich das Gefühl, daß die derzeitige CEO (Lisa Su) den Laden recht gut im Griff hat. Früher waren die AMD-Roadmaps ja immer wie Kraut und Rüben. Mittlerweile hat das ganze aber wirklich ein System.

Nixdorf schrieb:
Es gibt ja den 1950X mit ebenfalls 16 Kernen ab aktuell 609€. Das entspricht dann ziemlich genau dem doppelten Preis für doppelt so viele Kerne. Wer HEDT etwas günstiger will, der muss halt das Vorjahresmodell nehmen.

Ups, ok mein Fehler: Den 1950X (und 1920X) hatte ich in ja gar nicht auf meinem Radar. Aber gut, hast schon recht ;). Sind immer noch recht gute CPU`s zu einem vergleichsweise günstigen Preis. Worauf ich allerdings bei meinem Post von heute mittag hinauswollte war, daß beide Hersteller (also AMD und insbesondere Intel) bei der HEDT-Plattform wertvolles Potenzial vergeuden. Bin aber zugegebenerweise erst durch dich auf diesen Gedanken gekommen :D.

Ich darf in diesem Zusammenhang nochmals auf ein paar Zeilen von deinem Post vom Ostermontag verweisen:

Nixdorf schrieb:
Offenbar dachte sich Intel "Wir bringen einfach alle Enthusiast-Gamer und i7-Käufer auf Sockel 2066!". Da hätten sie dann den Vorteil gehabt, dass AMD sie nicht so einfach ein- und überholen kann. Man wollte ja zunächst nur bis zu 10 Kerne bringen, und hätte noch Luft für bis zu 18 Kerne gehabt. Bei den Lanes wäre man auch schlagartig wieder vorne gewesen.

Korrekt! Genauso wär`s auch gewesen. Intel hätte nach dem Ryzen-Launch im März 2017 sofort kontern können. Zu dem Zeitpunkt waren acht Kerne im Mainstream ja geradezu revolutionär - nach den jahrelangen homäopathischen Updates mit nur vier Kernen. Das erklärt ja schlußendlich auch den (für AMD-Verhältnisse) recht hohen Preis von knapp 500 Euro beim Launch des Ryzen 1xxx-Topmodells damals.

Sagen wir mal 250 Euro für ein solides 2066-Brett (deine 99 Euro wären wohl nicht machbar gewesen) und 500 Euro für einen 5930k (6-Core) wäre zu dieser Zeit ein Angebot gewesen, wo nicht wenige zu Intels HEDT-Plattform gewechselt wären. Begleitet u. a. von einer Kamagne "Gaming has a new home" - so wie du es ja recht schön ausgedrückt hast :).

Natürlich, die Marge pro CPU wäre dadurch natürlich massiv gesunken - keine Frage. Aber für Intel wäre es m. M. n. auch eine Chance gewesen sich einen umsatzstarken Markt aufzubauen. Und höherer Umsatz bedeutet ja schlußendlich auch höheren Gewinn.

Wär`s damals so realisiert worden, dann würde sich die derzeitige Problematik mit den 10nm-Fertigungsprozess ja gar nicht stellen. 16-Kerner auf 2066er-Basis sind auch mit 14nm kein Problem wie wir wissen - abgesehen vom Stromverbrauch. Aber der interessiert ohnehin nur die wenigsten. OK, ich schließe mich da mal aus.

Wird auf alle Fälle äußerst interessant wie sich die ganze Geschichte weiterentwickelt: Wenn Zen2 in Form von Matisse (AM4) wirklich so gut wird wie es momentan aussieht, dann bleibt Intel gar nichts anderes mehr übrig als mit Sockel 2066 zu kontern. Der 10-Core Comet Lake wird mit Sicherheit auch eine verdammt gute CPU werden, aber in Sachen Anwendungsleistung sieht er gegenüber dem kommendem 16 Core Zen2 definitiv die Rücklichter.

Mfg,

Ice
 
Nixdorf schrieb:
Ist halt nur die Frage, ob dann plötzlich ein 3400G für 169€ einem 2400G für nochmals reduzierte 109€ gegenübersteht.
Tja, wenn der Preisunterschied so groß wird dann wäre die 2400G die Wahl für den preissensitiven Käufer, anderseits soll es ja eine Anschaffung für (mindestens) die nächsten 5 Jahre sein.
Wenn er sich wirklich leise kühlen lässt wäre mir das schon ein wenig wert.
 
Iceberg87 schrieb:
Da wußte damals bei AMD offensichtlich die eine Hand nicht was die andere tut ;).
Das war ja erstmal ein Freizeitprojekt, also aus betriebswirtschaftlicher Sicht "gar keine Hand". Für AMD fiel der fast fertig projektierte Threadripper quasi als milde Gabe vom Himmel, und Lisa Su hat dann nicht nein gesagt.

Iceberg87 schrieb:
Sagen wir mal 250 Euro für ein solides 2066-Brett (deine 99 Euro wären wohl nicht machbar gewesen) und 500 Euro für einen 5930k (6-Core) wäre zu dieser Zeit ein Angebot gewesen, wo nicht wenige zu Intels HEDT-Plattform gewechselt wären.
Nein, das ist noch zu teuer gegriffen. Es gab ja schon zuvor 6 Kerne für knapp 400€ und Boards dazu für knapp 200€. Und Ryzen hatte ja mit dem 1700er 8 Kerne für 330€ draußen. Das stimmte noch immer nicht. Die Masse der Gamer hat zu dem Zeitpunkt ja noch den i5-Vierkerner für 200€ mit einem 100€-Board genommen. Einige haben für den i7 100€ mehr drauf gelegt. Das war's dann aber, und 400€ zu 600€ waren zu viel Abstand für eine größere Wanderungsbewegung, zumal zu einem ordentlichen HEDT-System auch gleich vier Speicherriegel gehörten.

Sie haben ja sogar mit den Vierkernern versucht, die CPU-Seite für Sockel 2066 zu verbilligen. Die teuren Boards bekommt man damit aber nicht weg. Und der Zwang in Richtung Boardhersteller, sowohl die Ringbus-Dies mit wenig Lanes im Dual-Channel-Betrieb als auch die Mesh-Dies mit Quad-Channel auf dem gleichen Board zu unterstützen, war bestimmt nicht gesund für die Boardpreise. Sie hätten eher den Einstiegs-Sechskerner sofort billiger machen sollen, und eine starke Rabattkampagne für die Chipsets auflegen müssen. Dann hätte man vielleicht einen 280€-Sechskerner mit 130€-Boards gehabt. Dazu dann die Werbekampagne, das hätte klappen können.
 
Nixdorf schrieb:
Nein, das ist noch zu teuer gegriffen. Es gab ja schon zuvor 6 Kerne für knapp 400€ und Boards dazu für knapp 200€. Und Ryzen hatte ja mit dem 1700er 8 Kerne für 330€ draußen. Das stimmte noch immer nicht.

Du meinst jetzt aber jetzt nicht wirklich die sogenannten Six-Core Bulldozer Vishera CPU-s von AMD - oder doch? Die konnte man in keinster Weise mit einem 2600k (hatte ich zuerst) bzw. einem 3770k vergleichen. Aber ich denke, du meinst eine abgespeckte Version des 5930k - kann mich aber an eine derartige CPU nicht erinnern ;).

Aber um nocheinmal zurück auf HEDT zu kommen: Quadchannel könnte eigentlich eigentlich recht preisert sein, wenns viele Leute nutzen würden. Momentan ist das allerdings nicht der Fall.

Nixdorf schrieb:
Das war's dann aber, und 400€ zu 600€ waren zu viel Abstand für eine größere Wanderungsbewegung, zumal zu einem ordentlichen HEDT-System auch gleich vier Speicherriegel gehörten.

OK, einerseits haste ja recht. Aber sehe es mal so: Momentan geben nicht wenige Leute 500 Euro für einen 9900K aus, nur um vor allem den höchsten Balken bei der Spieleperformance zu haben ;). Obwohl ein Ryzen 2700X derzeit vom P/L-Verhältnis aus gesehen eigentlich viel rationaler wäre.

Aber selbstverständlich ist eine HEDT-Plattform für den Hersteller teurer als eine Mainstreamplattform - darüber brauchen wir auch gar nicht zu reden.

Aber wenn eine HEDT-Plattform preislich betrachtet einigermaßen (im Vergleich zum Mainstream) attraktiver gemacht werden würde, dann wärs ne echte Alternative. AMD geht diesbezüglich ja schon mit guten Beispiel voran.

Auf alle Fälle find ichs gut, daß AMD die Threadrippers rausgebracht hat. Bringt ne Menge Bewegung in den Markt.
 
Der 2400g gibt es gerade für 118€. Ich tu mir echt schwer zu widerstehen. Aber so kurz vor Release will man irgendwie nicht zum "Vorgänger" greifen.
 
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