SavageSkull schrieb:
Ist der DVID jetzt ein Offset und kann ich dann an der Stelle zum Beispiel -0,200V einstellen und dann habe ich in jedem P-Stat um diese Spannung undervoltet? Macht das dann Sinn, oder ist dann zum Beispiel ein P-Stat instabil und während ein anderer sogar noch weniger Spannung bräuchte?
Ja, das trifft es weitgehend.
Instabilität macht keinen Sinn, korrekt. Pauschale Antworten für dein System oder gar genaue Werte wirst du hier nicht finden.
Je größer die Bandbreite an genutzten Taktfrequenzen (niedrigster Takt in C1E, C3, C6 bis höchster Takt, Turbo @3.7 in deinem Fall) umso problematischer sind grundsätzlich grenzwertig niedrige Offset-Werte. Deshalb baut man ja Toleranzen ein oder prüft mit stärker belastetenden Benchmarks als es die Alltagsanwendungen i.d.R. tun.
SavageSkull schrieb:
Wie gehe ich das richtig an?
Undervolting ist eigentlich keine OC-Frage. Oder willst du übertakten ?
Wenn du deine üblichen Betriebszustände gut kennst ...
- - hauptsächlich Idle
- - hauptsächlich Vollast, aber EIST aktiv
- - Mischbelastung
- - Vollast ohne Idle usw.
... kannst du die Spannungswerte entsprechend "spezialisieren", indem du bestimmte Optionen im BIOS abschaltest und etwa ...
- - Turbo deaktivierst
- - EIST deaktivierst
- - Cx-Zustände deaktivierst
... d.h. Taktbereiche, die kritisch laufen würden, ausschließt.
Was i.d.R. bei Allround-Computern nur wenig Steigerung beim Undervolting bringt (Temperatur, Stromeinsparung). Bei besonderen Settings (reiner Spiele-PC, Rendering, Videobearbeitung, BOINC ... alles mit höchster nd 100% CPU-Belastung) kann es Sinn machen, die ungenutzten Betriebszustände abzuschalten und etwas stärkeres Undervolting zu betreiben, man gewinnt etwas mehr Stromeinsparung, die sich bei solchen Rechnern aufaddiert, zumal sie i.d.R. länger laufen bis 24/7-Betrieb.
Du wirst von den normalen PC-Besitzern hören, das lohnt sich nicht. Das sind oft die Leute, die das noch nie gemacht haben. Oder daran gescheitert sind, weil sie es nicht hinbekommen. Undervolting ist nicht anders als Overvolting wie früher beim OC, moderne CPUs benötigen für etwas Übertaktung keine Mehrspannung. Ein anderer Weg wäre also Übertaktung bei Standardspannung.
Falls dein Board das zulässt und alle Kerne auf Turbo-Takt zu setzen wären sowie du einen Vollast-Rechner betreibst, würde ich dazu raten, weil die Effizienz steigt.
Alle anderen Misch-Betriebszustände müsstest du selber austesten. Bei einem Idle-Computer, der Server-Aufgaben u.ä. leisten soll und eher auf Erreichbarkeit und Zuverlässigkeit würde ich mit Undervolting (wie OC) auf Nummer sicher gehen, falls überhaupt dann mit größeren Toleranzen arbeiten.
Je nachdem, worauf du Wert legst, kann du es übertreiben mit der Temperatursenkung (dann evtl. besseres Kühlsystem, mehr Luftdurchsatz im Gehäuse z.B.) oder übertreiben mit dem Verbrauchssenkung. Einen Tag Tests mit verschiedenen DVID-Werten und Stabilitätstest
verbraucht mehr Strom als die Differenz von Top-Ergebnis zu einem Pi-mal-Daumen-DVID-Wert, den man setzt und den Rest des Jahres stehen lässt. Weil man in der Testphase den PC überhaupt nicht aufgabengemäß einsetzen konnte. Die Relationen sollte man schon beachten.
Die wenigsten messen wirklich an der Steckdose, was interessieren geringste DVID-Unterschiede, wenn die Stromfresser woanders sitzen und
unangetastet bleiben. Wie in einem Haushalt optimiert man besser dort, wo die größte Energieverschwendung stattfindet, nicht an Kleinigkeiten, die kaum etwas einbringen im Verhältnis zu Zeitaufwand und Investition.
Praktisch bedeutet das: ein DVID von -0.2 kann wunderbar funktionieren, evtl. stürzt der Rechner gelegentlich mal ab. Ist das Abstürzen ein Problem, dann suche dir niedrigere Werte. Je weiter du weg bist von Intel-Vorgaben, desto höher das Risiko, logisch.
Ob das alles Sinn macht für dich, k.A.