Ecki815 schrieb:
Wie sieht es
SanDisk X400 1TB im Vergleich zur Ultra 2 1TB oder zu zwei SanDisk Plus 480GB aus?
Das ist eine OEM SSD, wie alle SanDisk deren Bezeichnung mit einem Buchstaben beginnt und dann drei Ziffern hat und ggf. noch einem Zusatz versehen sind. Geizhals verlinkt doch da auch einen Review, lies den doch mal.
WeltalsWille schrieb:
Die Sandisk Plus SSD basieren wie die Z400 auf planarem TLC-NAND und einem Controller SMI SM2256S, welchem kein separater DRAM-Chip zur Seite steht.
Nein, TLC hat die Z410 und die entspricht der Plus G26, die Z400s hat MLC NAND und ist technische der Plus G25 mit MLC sehr ähnlich. Von der Z400s findet man es
einen Review bei tomshardware in dessen im Fazit klar steht:
WeltalsWille schrieb:
Die Performance dieser SSD ist im Vergleich zu den meisten anderen TLC-SSD unterdurchschnittlich, auch wenn man von diesem Nachteil im Homeuse bei wenig schreibintensiver Nutzung kaum etwas bemerken dürfte.
Also laut dem oben zitierten Review spürt man den die Lahmheit der DRAM losen Modelle schon und das deckt sich mit Berichten im Netz. Wer noch keine SSD hat, der merkt einen Vorteil gegenüber HDDs, wer schon eine ordentliche SSD hatte, der merkt die verminderte Spontanität. Das ist auch logisch, im DRAM Cache landen ja vor allem die Verwaltungsdaten und da macht die Mappingtabelle mit der der Controller die LBAs (also die Adressen nach außen) auf die NAND Adressen umsetzt, den Löwenanteil aus. Ohne DRAM Cache kann er nur immer einen kleinen Teil in seinem internen SRAM Cache halten, für Bechmarks wie der AS-SSD oder CrystalDiskMark die nur über einen Adressraum von 1GB benchen reicht das um gute Werte zu erzielen, aber im Alltag wird über große Adressräume zugegriffen und dann muss der Controller eben die Verwaltungsdaten erst aus dem NAND nachladen und NAND Zugriffe sind im Vergleich zu RAM Zugriffen eben sehr viel langsamer.
Einen Vorteil haben die aber bei der Leistungsaufnahme, die würde ich allenfalls bei der Aufrüstung eines lahmen Notebooks nehmen, wenn es dort auf die Akkulaufzeit ankommt und um sie in USB Gehäuse zu stecken, sonst aber nicht, erst recht nicht als Systemlaufwerk.
WeltalsWille schrieb:
Die X400 basiert ebenfalls auf TLC-NAND und ist etwas leitungsfähiger als Ultra II. Sie hat einen fortschrittlicheren Marvell-Controller als jene, welcher von Haus aus auch Low-Density-Parity-Check bietet.
So ist es, davon wäre mir auch noch keine entsprechende Retail Version bekannt, außer SanDisk hat bei er Ultra II einfach mal so den Controller getauscht, SanDisk ist der einzige NAND Hersteller bei dem mich das auch nicht wundern würde, die haben auch bei der Plus mal eben die G25 durch die G26 abgelöst und wer nicht aufpasst, merkt nicht das es nun zwei ganz verschiedene SSDs sind.
nudelaug schrieb:
@holt
gut, dass das wieder einmal gesagt wird.
TLC ist eben nicht gleich TLC, da gibt es große Unterschiede zwischen den konkreten NANDs und das V-NAND von Samsung ist zwar etwas teurer, es ist ja auch teurer in der Fertigung, aber eben technisch besser, weil die Zellen und Zellabstände im Vergleich zu planaren 15/16nm NANDs sehr groß sind. Bei IMFT hat man mehr auf die Kosten der 3D NANDs geachtet und zwar auch deren Zyklenfestigkeit gegenüber planaren NANDs erhöht, aber weit weniger als bei Samsung, das hat als TLC nur 1500 P/E Zyklen und als MLC 3000, also nicht mehr als das planare 20nn MLC NAND noch hatte. Auch hat man mit der (Schreib-)Performance ein Problem, vielleicht wegen der großen Diesize, aber für gute Performance ist ja bei Intel und Micron demnächst das 3D XPoint zuständig, von daher macht es für beide Hersteller schon Sinn die NANDs auf die Kosten hin zu optimieren.
WeltalsWille schrieb:
M. E. sind die X- und Z-Serien keine OEM-SSD sondern lediglich an Businesskunden adressiert.
Genau das ist doch bei aller OEM HW so, die ist B2B, also immer an Businesskunden adressiert und eben nicht an private Endkunden!
WeltalsWille schrieb:
Die von Sandisk spezifizierte Garantie kann vom Endkunden aber beansprucht werden "The Warranty is provided solely to the original end user purchaser of this Product ... " , wobei die Abwicklung aber über den Händler erfolgen soll, vgl.
https://www.sandisk.com/about/legal/commercial-product-warranty-policy .
Nein, eben nicht, lies doch mal alles, z.B. auch:
Für OEM muss es als wie bei Samsung und anderen OEM Produkten den Weg über die Handelskette zurück zu dem Händler gehen, der SanDisk diese OEM SSDs abgekauft hat und ob und wie lange dies überhaupt möglich sein wird, bleibt im Zweifel offen. Ich würde nach mehr als 6 Monaten bzw. spätestens 2 Jahren da nichts mehr erwarten, denn:
Die nicht kommerzielle Nutzung in privaten Haushalten wird von der Garantie sowieso nicht abgedeckt.
mrhooky schrieb:
Ich habe jetzt schon einige hundert Beiträge immer mal wieder quer gelesen und das Problem für unerfahrene in dem Themengebiet ist, dass das so schwer vergleichbar ist.
Ja, denn die Technik von SSDs ist komplex und die Leistung kann in der einen Situation, also bei einem Benchmark gut sein, aber dies sagt vielleicht nicht viel über die Praxis aus. Es ist daher viel Wissen und das Lesen vieler Reviews und Bereichte nötig um zu verstehen wie SSDs funktionieren und was welche SSD gut und weniger gut kann. Dagegen sind Grakas simple, dort hat man schnellere oder langsamere GPUs und mehr oder RAM, dann noch eine bessere oder schlechtere, lautere oder leisere Kühlung und mehr nicht. Eine mit einer besseren GPU macht die andere mit der kleineren GPU in praktisch jedem Benchmarks nass, außer sie wird gar nicht so gefordert, dass selbst die langsamere nicht ans Limit kommt.
mrhooky schrieb:
Allgemeine Empfehlungen wie die 850 Evo sind hilfreich, aber es ist halt schwer nachzuvollziehen wie viel Mehrleistung (inkl. Haltbarkeit) eine Investition von beispielsweise 20% mehr bringt.
Das kann man aber mit wenigen Worten auch nicht erklären, die 850 Evo gewinnt unter den SATA SSDs aber praktisch jeden Benchmark und Praxistest in den Reviews, die hat bei 4k Lesend auf einem passenden System (die Werte hängen sehr vom System und dessen Energiespareinstellungen ab) eben sehr gute Werte von fast 50MB/s und das macht sich dann in den Reviews und auch in der Praxis bemerkbar, steht aber in fast keinem Datenblatt, dort stehen nur die maximalen IOPS bei vielen, meist 32, parallelen Zugriffen, nur kommen die in der Praxis nie vor. Viel wichtiger ist aber was bei 1, 2 oder vielleicht noch 4 parallelen Zugriffen rauskommt und was für eine Leistung sie bei gemischten Lesen- Schreibzugriffen hat, was auch wieder in kaum einem Datenblatt und schon gar nicht im Preisvergleich steht.
Wenn Du also die Empfehlungen nachvollziehen können willst, musst Du Dich da eine ganze Weile in das Thema einarbeiten.
mrhooky schrieb:
Also wenn ich mich zwischen Ultra II und 850 Evo entscheiden will, ist es irgendwie schwer die Extrakosten im Verhältnis zum Mehrwert abzuwiegen.
Das ist richtig, zumal es bzgl. der Performance wie auch der Haltbarkeit dann auch immer vom jeweiligen System und der Nutzung abhängt und die Unterschiede vielleicht erst nach einiger Zeit auffallen.