Gerk schrieb:
und habe Supertalent gekauft - 64GB für 150€.
Bei der ist vor allem der Indilinx Controller das Problem, der frisst die P/E Zyklen der NANDs im Idle regelrecht auf und nach etwa 20.000 Betriebsstunden sind die NANDs dann nicht selten platt. Mit den letzten FW Versionen ist es etwas besser, aber auch dann ist die WA bei dem immer noch sehr hoch. Dazu kommt erschwerend hinzu, dass bei einem FW Update meist die S.M.A.R.T. Attribute zurückgesetzt werden, die NANDs sehen dann beim Auslesen wieder wie neu aus, sind es aber natürlich nicht.
Gerk schrieb:
Wenn es nicht eilt, würde ich warten, bis einige praktische Erfahrungen mit den Crucial BX300 vorliegen.
Das ist schwer, weil solche Dinge wie die mit dem Indilinx meist erst auffallen, wenn es die SSD längst nicht mehr gibt. Daher schaut man besser auf den Hersteller und die Erfahrungen mit ihm in der Vergangenheit.
Gerk schrieb:
Genau so ist es mir wohl mit meiner Plextor M2P gegangen.
Nach dem Fall
dieser M5 Pro bin ich bei denen auch misstrauisch geworden und musste dann auch noch feststellen, dass es leider kein Einzelfall ist und man bei den Plextor auf die S.M.A.R.T. Werte nicht vertrauen kann. Einzig der Rohwert der nicht korrigierbaren Fehler (0xBB) und der Akutuelle Wert des Verfügbaren Reservespeichers scheinen da wirklich etwas über den Zustand der SSDs auszusagen, ich bin seither auch von Plextor ab und empfehlen deren SSDs nicht mehr.
Gerk schrieb:
Meine Plextor hat regelmäßig(!) nach 18 Monaten unkorrigierbare Bitfehler.
Dann poste mal die S.M.A.R.T. Werte von der SSD.
Gerk schrieb:
Indilinx als Entwickler der Barefootcontroller hatte das Problem, dass er selbst keine Endprodukte herstellte. Irgendwelche Auftragsfertiger haben die Controller mit dubiosem NAND vom Spotmarkt zusammengewurstelt - und das Startup Indilinx hatte den schwarzen Peter und ging ein.
Indilinx wurde von Toshiba eingestampft und ebenso hat Seagate ganz offenbar Sandforce entschlummern lassen, diese Startups waren nur für deren Gründer ein gutes Geschäft, die haben die Läden nämlich teurer verkaufen können. Die Sandforce der 2. Generation zeigen übrigens inzwischen auch schon eine deutlich höhere Write Amplification als noch vor Jahren.
Den Produkten dieser Startups traue ich daher nicht, vielleicht haben die einfach die Spezifikationen der NAND nicht korrekt befolgt und verschleißen sie daher schneller, vielleicht passt deren Fehler- und NAND Management auch nicht richtig, man sieht immer wieder mal ausrangierte NAND Blöcke aber weder Lese-, Schreib- oder Programmfehler die diese erklären könnten, die aber eben auch einfach in den S.M.A.R.T. unterschlagen worden sein könnten. Sowas gibt mir jedenfalls kein Vertrauen, dass nicht auch die Fehlerkorrektur verbuggt ist.
Gerk schrieb:
Was würde ich machen, wenn ich ein großer NAND-Hersteller wäre? Kleine Startups finden, die meine Neuentwicklungen kaufen, diese Anwendungsprodukte entwickeln lassen, und wenn eines Tages bei den kleinen alles perfekt läuft, denen verlockende Sonderangebote machen, die in Wirklichkeit vergiftete Geschenke sind und nur ein paar Monate sauber funktionieren.
Es ist wohl so gewesen, dass es zwar schon einen Controller gab, der JMicron (auch so ein Lader praktisch verschwunden ist, die SSD Controller Sparte wurde als Maxiotek ausgelagert und versucht unter dem neuen Namen wieder Fuß zu fassen) JM602 war anfangs extrem verbreitet aber total lahm, eigentlich ein USB Stick Controller mit SATA Interface. Dan kam Intel mit seinem 10 Kanal Controller und er hat eine ganz andere Leistung gezeigt. Und es kamen die Startups Indilinx und bald darauf Sandforce deren Controller ebenfalls weit performanter, aber eben unausgereift waren, dazu hat Marvell als führender Hersteller von Controllern für HDDs sich den SSD Controllern zugewandt, nur musste dort jeder Hersteller selbst seine FW schreiben und damit waren dann offenbar viele überfordert, während es von Indilinx und Sandforce die FW gleich mit zum Controller gab.
Damit konnte dann jeder SSDs anbieten und defacto haben die NAND Hersteller diese Controller kaum verwendet. Crucial erste SSD, die M225 hatte den Indilinx, dann kam der schwenk zu Marvell, SanDisk hatte mal die Extreme mit den Sandforce und Intel hat die 2. Generation von Sandforce eingesetzt, dafür aber die FW selbst (lange, ich es war von 18 Monaten die Rede) debuggt und haben es als einzige geschafft zuverlässige SSD auf Basis des SF-2281 anzubieten. Von daher verstehe ich auch nicht ganz, welche Vorbehalte Cool Master gegen Intel SSDs hat, außer vielleicht dem Preis und dem 8MB Bug bei deren ersten eigenen Controller, kann man denen eigentlich nichts schlechtes nachsagen und deren Enterprise SSD sowie die Consumerableger (730 und 750) sind wirklich Spitze, nicht unbedingt von der Performance her, aber bei der Datensicherheit.
Gerk schrieb:
Und wenn es denen das Genick gebrochen hat, die Konkursmasse und das Knowhow billigst aufkaufen und selbst im großen Stil absahnen.
Weder Indilinx noch Sandforce haben sich das Genick gtebrochen, LSI hat Sandforce 2011 für 370 Millionen USD gekauft, Ende 2013 hat Avago dann LSI übernommen und ein halbes Jahr später hat
Seagate noch 80 Millionen Dollar für Sandforce bezahlt. Dann haben sie wohl erst gemerkt was für einen Schrott sie da bekommen haben, denn seit der ersten Übernehme durch LSI ist von denen kein neues Produkt erschienen, so große, etablierte Konzerne haben eben andere Qualitätsanforderungen und ich vermute sie sind dann einfach daran gescheitert diese zu erfüllen.
Bei Indilinx war es ganz ähnlich, die wurden Anfang 2011 für immerhin 32 Millionen USD von OCZ übernommen, eine Firma deren Qualitätsstandard sicher nicht sehr hoch waren. Dann kam der Barefoot 3 (die Everest waren umgelabelte Marvell Controller), die Pleite von OCZ nach der Toshiba die SSD Sparte (den Löwenanteil, aber es gab noch die Netzteilsparte) aus der Insolvenzmassen gekauft, den Barefoot3 aber nicht mehr in neuen Produkten (es gab nur Umbenennungen) eingesetzt und die Produkte damit inzwischen auslaufen lassen. Nun arbeitet Toshiba eng mit Phison zusammen, ob da noch viel Indilinx drin steckt, darf bezweifelt werden.
Die einzige wohl halbwegs erfolgreiche Übernahme dieser Art könnte LAMD sein, die von SK Hynix und damit einem NAND Hersteller übernommen wurden. So richtig tolle Consumer SSDs gibt es von denen aber auch nicht und Neuerscheinungen auch bzgl. der Controller liegen länger zurück, da wird man also wohl noch abwarten müssen was für Controller die z.B. bei PCIe SSD dann einsetzen werden, ob es dann noch eigene und damit auf Basis der LAMD sind, oder ob man dann auch wieder zu einem anderen Hersteller greift.
Gerk schrieb:
"Schätzungen zufolge hat Samsung allein im Jahr 2013 über 14 Milliarden US-Dollar in Marketing-Ausgaben gesteckt. Kein anderes Unternehmen gibt so viel Geld für die Vermarktung seiner Produkte aus, gemessen am Gesamtumsatz.
Samsung ist aber auch in viele Bereichen unterwegs in denen es einen sehr harten Wettbewerb gibt wie Smartphone, Fernseher etc., trotzdem geben sie auch viel Geld für die Halbleiterentwicklung aus, haben ihre SSD Controller von Grund auf selbst entwickelt und können bei den Controllern wie den NANDs als Technologieführer angesehen werden. Das Geld welches dort ins Marketing geht, fehlt ganz offenbar nicht in der Entwicklungsabteilung. Der Blick auf die Ausgaben fürs Marketing ist also sicher nicht der beste Indikator für die Qualität der Produkte.