News Samsung Foundry: Fabrik-Shutdown in Texas wegen Wintersturm

Das die elektrische Infrastruktur in weiten Teilen der USA marode ist, ist eine maßlose Untertreibung. Selbst in San Francisco gibt es an jeder Straßenecke Kabelknäuel am schiefen Holzmast. Und das im reichsten Erdbebengebiet der Welt.

So sah das in unserer Strasse aus:
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Was aber nicht erwähnt wurde aber mit Sicherheit in Texas als eigentlich flächig warmem Staat stark beigetragen hat, ist der Umstand, dass die in USA typischerweise sehr billige Bauweise der Häuser (Holz, keine Isolierung, kein Keller, keine Zentralheizung) dazu geführt haben wird das alle ihre Heizung eingeschaltet haben. Und die besteht in aller Regel nicht aus einer Gastherme + Heizkörper, sondern aus einem elektrischen Heizlüfter. Wir hatten in SF in jedem Zimmer so einen in die Wand eingebaut.

Da kommen halt schnell Mal 10kW je Wohneinheit zusammen, wenn man die einschaltet. Und das an so einem "Grid" und ohne Vernetzung zu anderen Staaten. Soviel Überkapazitäten um so ein Event zu decken haben die einfach nicht, egal ob Wind, Sonne, Öl oder nukular.
 
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HtOW schrieb:
@AlphaKaninchen

Aber zur Topic:
Wie kommt ein so technologisch orientierte Unternehmen auf einen Standort der eine verhältnismäßig geringe Stromsicherheit hat. Bei einem totalen Ausfall müssten doch alle Wafer und kalibrierten Prozesse ruiniert sein.
Direkte und indirekte Subventionen (z. B. Steuererleichterungen) + Androhung von Strafzöllen sind vermutlich ziemlich motivierend für Samsung...
 
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Lemiiker schrieb:
Der letzte Satz im Text ist Quatsch und Grüne Realitätsverweigerung:
"Selbst die „New York Times“ erwähnte in ihrer Analyse der Situation auch die Windkraft als eine mögliche Schwachstelle. Diese mache bereits 25% der Stromproduktion in Texas aus und sei zu fast 100% ausgefallen. Und das Magazin „Forbes“ sorgte sich: „Die Ausfälle in Texas rücken die Zuverlässigkeit erneuerbarer Energien in den Mittelpunkt“, hieß es in einer Schlagzeile.

Der Eisregen vor den sinkenden Temperaturen habe Windkraftanlagen buchstäblich festgefroren. Dies bedeutete, dass „zu dem Zeitpunkt, an dem er am dringendsten benötigt wird, nicht genügend Strom erzeugt wird“, schreibt Sal Gilbertie und schlussfolgert: „Dies ist das Problem bei erneuerbaren Energien: Sie sind nicht immer da, wenn es schwierig wird."
Aber das ist halt Blödsinn. Man plant im Winter auch mit weniger Wind und es wird meines Wissens mehr Energie durch Windkraft geliefert als geplant.

Planungssicherheit ist halt wichtig und fertig. Wenn du im Winter mit X GWh Windenergie planst aber du mehr bekommst ist doch vollkommen egal ob das nur ein Bruchteil der maximal möglichen Leistung ist. Wenn deine Gas- und Atomkraftwerke aber statt geplanter Y GWh nur einen Bruchteil liefern bricht das Netz zusammen.
 
HtOW schrieb:
Was ziemlich hohe Verluste hat...
Zum langzeitspeicher geeignet aber nicht zum Transport
HtOW schrieb:
Strom kann man nicht beliebig weit „transportieren“ der Wirkungsgrad der Leiter ist auf lange Strecken gesehen sehr gering.
Laut Wikipedia:

Die Übertragungsverluste betragen etwa 6 % je 100 km bei einer 110-kV-Leitung und lassen sich mit 800-kV-Höchstspannungsleitungen auf etwa 0,5 % je 100 km reduzieren.
 
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@Recharging guch mal bei Youtube Train in USA an. Wie die Gleisen da aussehen, sowas kennt man fast gar nicht mehr hier. Und dann fahren die in USA Doppelstock Container und das über 2 KM länge.
 
Stromausfälle? Vielleicht gibts ja doch auch in Texas ein paar versteckte chinesische Miningfarmen :p
 
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Che-Tah schrieb:
Erzgebirge... darüber kann man als Österreicher nur schmunzeln ^^
Kälte hat jetzt aber wenig mit viel Schnee zu tun... Bei uns schneit es sogar weniger wenn es sehr kalt ist... weil die Luft trockener ist.
Habt ihr auch Orte wie Marienberg-Kühnhaide, an denen es regelmäßig minus 25 Grad oder kälter ist (dieses Jahr -32,2 Grad)?
 
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PS828 schrieb:
Als Erzgebirgler bin ich's gewohnt aber an die Leutchen aus den Ebenen: lasst die Schneeschieber lieber noch draußen ;)
Als Bewohner der Norddeutschen Tiefebene kann ich sagen: Solch Wetterlagen wie gerade vergangen, kommen hier so selten vor, dass ich denke, da kommt nicht groß mehr was. ;)

Und wenn doch, schiebe ich kein Schnee, dass erledigen andere. Und wenn ich morgens mit dem Auto stecken bleibe, kann ich mich rausziehen lassen und die Zeit geht trotzdem auf die Arbeitszeit (PKW-Ausfall), ein Hoch auf meinen Job im Außendienst. :D

BTT:
Das Texas ein so eigenständiges Netz hat, verwundert mich. Wenn jetzt solche stromhungrigen Werke wie von Samsung ha hin wollen, merken die immerhin jetzt, dass da noch was getan werden muss, damit solch ein Werk nicht einfach für mehrere Tage ausfällt, das wären ja Produktionsausfälle in Höhe von mehreren Millionen.

Die vielen Oberleitungen sind natürlich immer ein gewisses Problem, in meiner Kindheit war mein Heimatdorf auch noch mit Oberleitungen angebunden, nicht mehr jedes Haus einzel, aber zum Verteiler schon. Stürme und herabstürzende Äste haben da häufiger für Stromausfälle gesorgt, teils für mehrere Stunden. Die Zeiten sind aber vorbei, Stromausfälle sind abseits geplanter Abschaltungen wegen Arbeiten am Netz extrem selten geworden.

Den letzten Ausfall aufgrund der Wetterlage, an den ich mich erinnern kann, war dazu auch noch ein Superlativ in mehrerlei hinsich. Es War Weihnachten 2002 (nicht mehr meine Kindheit), 17h Stromausfall wegen Eisregen. Mein Vater und ich mussten meine Oma zu ihrem Haus über eine Wiese geleiten, weil eine Oberleitung auf der Straße lag.
Danach verschwanden auch bald die letzten Oberleitungen für kleinere Spannungen.
 
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BLR schrieb:
Schneesturm in Texas ist doch mal wieder eine Steilvorlage für Klimawandelleugner...mimimi in Texas schneits, Erderwärmung so ein Humbug mimimi
Klima hat nicht viel mit dem aktuellen Wetter zutun...
 
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Die USA in der berüchtigten Nussschale. Zumal über solche Thematik bereits ewig sinnlos geredet wird. Wenn sich die beiden Lager wenigstens bei grundlegenden dringend notwendigen Dingen einigen könnten. Und wir entwickeln uns so langsam ebenfalls in die Richtung.
 
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Ein paar HVDC Anlagen hingestellt und zack passiert sowas nicht mehr.
Ist inzwischen ja kein Hexenwerk mehr.
Damit lässt sich sogar auchnoch Geld verdienen.
 
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Infrastruktur...nervt und ist teuer, aber unerlässlich🤷‍♂️
Da ist mir die hiesige viel lieber als anderswo.
Durfte mir davon, nicht nur in den Staaten ein Bild machen.
 
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Heelix schrieb:
Ich möchte mal Anmerken, Windkraftanlagen frieren in aller Regel nicht ein.
Ja, das hat mich auch sehr gewundert. Danke fürs aufklären.
 
Weyoun schrieb:
Habt ihr auch Orte wie Marienberg-Kühnhaide, an denen es regelmäßig minus 25 Grad oder kälter ist (dieses Jahr -32,2 Grad)?
Von offiziellen Wetterstationen?
Was der Opa mit dem Wetterfrosch misst zählt nicht! :p
 
a-u-r-o-n schrieb:
Klima hat nicht viel mit dem aktuellen Wetter zutun...
Das nicht, aber jetzt will ein Texaner erst recht nicht glauben, dass es sowas wie Erderwärmung gibt, gerade wenn er sowieso schon nicht dran geglaubt hat oder zumindest dran gezweifelt hat.
Ein Großteil der Amerikaner und auch viele in der übrigen Welt halten es eben leider immer noch für eine Lüge, weshalb Umweltziele sich schwerer umsetzen lassen, bzw sich noch nicht einmal setzen lassen, wenn nicht genug Unterstützung in die Politik kommt.
Aber das wird langsam etwas viel Offtopic.

Es gibt ja mittlerweile Ansätze von Studien, die untersuchen, wie sich die Klimaerwärmung auf die Häufigkeit von Extremwetter, wie jetzt zB in Texas, auswirkt. Die Datenlagen sind noch etwas Dünn, weil man bei Klima über viele Jahre schauen muss und nicht nur die letzten paar. Auch ist im Verdacht, dass vermehrt lokal begrenzte Extremwetter eine Auswirkung sind, jedoch gibt es noch nicht so lange eine hoch aufgelöste Wetterdatenerfassung, dass man einen fundierten Bezug daraus schließen kann.
Was man sicher sagen kann: Es wird immer mal Extremwetterlagen geben. Ob lange Dürre, starke Regenfälle oder Kälteeinbrüche wie in Texas. In wie weit man sich auf solche Ausnahmesituationen jetzt vorbereiten soll, ist ein anderes Thema. Soll man jetzt für Texas das Netz komplett umbauen, weil es diesen Schneesturm jetzt einnal gab? Reicht das vielleich auch schon, wenn man mehr Anbindung zu den anderen beiden Großnetzen schafft? Oder vielleicht sogar ergänzt dazu separate unterirdische Hochspannungsleitungen für die Tech-Industrie? Oder schauen sich diverse Unternehmen nach anderen Standorten um?Schauen wir mal, was sich jetzt ändert, wenn sich denn überhaupt was ändern sollte.

Wahrscheinlich wird es so weiter laufen, wie bisher und die sich ansiedelnde Industrie wie Samsung nimmt solch eine Außnahmesituation alle Zig Jahre im Kauf.
 
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6 Zentimeter Schnee und ein bissl Minus und die sind fertig. Weltmacht USA ;=)
 
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HtOW schrieb:
Strom kann man nicht beliebig weit „transportieren“ der Wirkungsgrad der Leiter ist auf lange Strecken gesehen sehr gering.

Prinzipiell ja, allerdings kommt es sehr stark aufs Stromnetz an.
In DE hat man noch viele Leitungen, die mit 60kV Wechselstrom rumgurken.

Dagegen sind die Verluste von 1mV+ Gleichstrom, selbst bei größeren Strecken, niedriger.

1,3MV ist momentan der Rekord.
Mal sehen, ob die Entwicklung weiter so schnell vorangeht.
 
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@Ganjafarmer bevor du voreilige Schlüsse ziehst informiere dich darüber wie Windkraftanlagen zertitifiert werden. In Texas waren sie für solche Witterungsbedingungen schlicht nicht gebaut. Oder wie erklärst du dir dass die Teile im Norden der USA und Kanada reibungslos funktionieren obwohl das Wetter dort noch rauer ist?
 
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