Crass Spektakel schrieb:
Die SSHDs gab es nur in lächerlich kleinen Plattengrössen mit aberwitzigwinzigen Flash-Caches
Damals waren die Kapazitäten kleiner und die Größe des NAND Caches ist auch eine Kostenfrage, damals waren NANDs eben auch noch deutlich teurer als heute.
Crass Spektakel schrieb:
Eine moderne SSHD müßte M.2 als Anschluß nutzen
M.2 ist nur ein Formfaktor und für HDDs und damit auch SSHDs, es sind ja HDDs mit einem NAND Cache, nicht geeignet. Du meinst wohl einen PCIe Anschluss, aber ich sehe noch nicht das es so bald HDDs mit PCIe Anbindung geben wird.
Crass Spektakel schrieb:
Selbst eine 240GB SSD kostet heute nur noch €20
Das ist dann aber auch eine Schrott-SSD mit NANDs unbekannter Qualitätsstufe und einen DRAM less Billigcontroller, die dürften als Cache SSDs nicht sehr lange durchhalten, denn mit Caching kann man die NANDs einer SSD doch recht schnell kaputtschreiben.
Crass Spektakel schrieb:
Gepuffert wurden nur kleine Schreib-Lese-Vorgänge, grosse lineare Zugriffe gingen direkt auf das RAID durch
Das ist bei den SSHDs auch so, die cachen einfach alle Zugriffe bei denen maximal so 32k mit einem Zugriff gelesen, bei allen längeren Zugriffen lohnt es sich auch nicht wirklich, da dann die Zugriffszeit weniger ins Gewicht fällt und der NANd Cache soll eben vor allem die größte Schwäche von HDDs kompensieren: Die lange Zugriffszeit die umso stärker ins Gewicht fällt je kurzer die Zugriffe sind. Außerdem ist es bei dem kleinen Cache ja auch nicht sinnvoll die ganzen Daten zu cachen die mit langen, sequentiellen Zugriffen gelesen werden, da man sonst nur immer die anderen Daten verdrängt.
Crass Spektakel schrieb:
in 90% der Fälle war das so schnell wie eine reine 6TB-SSD und meistens sogar schneller (!!!) als eine moderne QLC-SSD.
Dann hat die Cache Lösung zu Deiner Nutzung gepasst bei der immer wieder die gleichen Daten gelesen wurde und daher im Cache standen bevor sie von anderen Daten verdrängt wurden. Bei anderen Nutzern können es aber auch leicht deutlich weniger als 90% sein, der Nutzen von Caching hängt immer von der Nutzung ab, während auch bei der QLC SSD immer 100% der Lesezugriffe schnell aus dem NAND bedient werden können.
Crass Spektakel schrieb:
Die SSD hat übrigens nach 20TB Write keine Alterungserscheinungen gezeigt, laut smartctl wurden nie Sektoren remapped.
20TB sind ja nun auch nicht so viel.
Crass Spektakel schrieb:
Die verwendeten Algorithmen waren haarsträubend dämlich, jede der vorhandenen Caching-Algorithmen unter Linux war weit überlegen...
Das sollte nicht überraschen wenn man bedenkt welche geringen Resourcen dem Controller für die Cacheverwaltung zur Verfügung stehen und wie wenig Informationen er hat. Die Platten stellen ja nur einen Adressraum zur Verfügung, die wissen nichts von Partitionen, Ordnern oder Dateien, sondern bekommen nur Lese- und Schreibzugriffe mit denen ab Adresse X die folgenden Y Adressen gelesen oder geschrieben werden. Was das für Daten sind, davon weiß der Controller der Platte nichts, es können die Metadaten des Filesystem oder eine Datei sein, dies kann der Controller nicht wissen, aber ein Cache der auf der Ebene des Betriebssystems läuft, weiß dies schon. Dem stehen auch eine ungleich schnellere CPU und viel mehr RAM zur Verfügung um den Cache zu verwalten, was ja auch schnell gehen muss.
Ein Cache bei dem es länger dauert herauszufinden ob und ggf. wo die Daten im Cache stehen als diese vom Medium zu lesen, wäre ja auch reichlich sinnlos. Intel hat mal vor einigen Jahren die optimale Cachegröße mit 32 bis 64GB angegeben, eben weil die Verwaltung sonst zu lange dauert. Inzwischen sind die CPUs schneller geworden, damit dürfte auch die sinnvolle Cachegröße gestiegen sein, aber es gilt definitiv beim Caching nicht das Motto: Viel hilft viel.
Caching mit einer getrennten SSD und einer Software auf Betriebssystemebene macht jedenfalls definitiv mehr Sinn als eine SSHD, die SSHDs waren damals vor allem für Notebooks interessant, wenn man dort mehr Speicherkapazität brauchte als man in Form von SSDs bekommen oder sich leisten konnte. Heute sind SSDs schon deutlich billiger geworden und die maximale Kapazität ist höher als bei den HDDS die man in einem Notebook verbauen kann, denn da in aller Regel in Notebooks keine 15mm hohen 2.5" HDDs verbaut werden können, ist bei 2.5" HDDs bei 2TB Schluss. Außerdem sind auch SSHDs mechanische Laufwerke und damit stoßempfindlich, aber gerade bei wirklich mobil genutzten Notebooks sind Stöße kaum zu vermeiden, so dass man dort schon deswegen lieber nur SSDs haben möchte.