News Sanierung gescheitert: Getgoods und HoH schließen zum Jahresende

borizb schrieb:
...

Ich erhoffe mir von der Entwicklung, dass die Leute einfach wieder mehr in die
seriösen Ladengeschäfte gehen, dort mit Fachleuten kommunizieren, Ware direkt
vor Ort einbauen lassen oder umtauschen können und dafür dann auch bereit sind,
einen entsprechenden finanziellen Gegenwert aufzuwenden. Man bekommt ja was
dafür, man sollte das auch entsprechend nutzen. Wenn man nur in den Laden geht,
und sich dann ärgert, dass es mehr kostet als online, kann man stattdessen auch
lange fachsimpeln, sich Tipps zu Installation und Einbau holen etc. Auch sind Preise ja
oft verhandelbar. Stattdessen feilscht man online um jeden Cent und wenn man selber
nicht kompetent im Fachbereich ist, spammt man dann die Foren voll um Halbwarheiten
und Vermutungen und Meinungen als Antwort zu bekommen anstatt in ein seriöses
Geschäft zu gehen, wo man alle Antworten bekommt, die man braucht, oder die das
Gerät direkt zum Laufen bringen. Grad bei Leuten, die keine Ahnung haben, kann ich das
nicht verstehen, warum die das nicht machen. Als ob 10% Mehrkosten jemanden umbringen.

800€ im Malle Urlaub raushauen aber dann im Laden nicht 80€ mehr zahlen wollen für
das gleiche Gerät mit viel besserem Support. Aber jedem das Seine.

Die Online-Händler die beim Support schlampen oder beim Widerruf dem Kunden Umstände machen werden keine Chance haben gegen bswp. Amazon zu bestehen, die ein paar € teurer sind und dafür ohne wenn und aber FÜR den Kunden arbeiten (oft genug selber erlebt, kommt ein Paket nicht an? 2 Klicks auf der Homepage, man wird von Amazon angerufen und das Problem ist in 2 Minuten gelöst, in der Zeit bin ich nichmal beim Auto, wenn ich zum "Ladengeschäft" muss).

Ladengeschäfte werden sich auf Dienstleistungen spezialisieren müssen, die der Online-Handel nicht bieten kann. Welche das genau sind, kann ich nicht sagen, da ich gerade bei Elektronik nie im Leben ein Ladengeschäft bevorzugen würde, da es ausschließlich Nachteile gibt. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass jemand der einfach nur "einen Computer braucht" mit einem Ladengeschäft besser bedient ist. Und diese Zielgruppe wird es auch langfristig immer geben, denn obwohl die Jugend von heute mit diesen Geräten aufwächst, kennen die sich entgegen oft vorherrschender Meinungen, mit den Geräten nicht unbedingt besser aus (ausgenommen derjenigen Spiele und Social-Media Netzwerke, die sie von sich aus nutzen wollen - bei Programmen, Grundwissen, Hardwarewissen usw. sieht es da schon ganz anders aus).

Somit ists bei den Ladengeschäften genau dasselbe wie bei den Online-Händlern, wer guten Service bietet und dazu faire Preise, der wird auch langfristig überleben. Aber es gibt eben auch Ladengeschäfte die nie mit ihren Zulieferern verhandeln, sich am Markt nicht nach Alternativen umsehen und den Leuten Ladenhüter zu Mondpreisen andrehen wollen und das wird nicht lange gut gehen.

Ich würde nur mit den Unterstellungen den Ball flach halten, denn letztlich entscheiden die Kunden was "guter Service" zum "angemessenen Preis" ist. Wer als Geschäftsmann anfängt den Kunden zu unterstellen sie wären zu geizig um den eigenen (vermeintlich so tollen) Service erwerben zu wollen, der ist bereits dabei sich den wirtschaftlichen Strick zu drehen, denn er arbeitet nicht mehr daran sich zu verbessern, sondern möchte lieber gleich bleiben (i.e. nichts verändern) und verlangt, dass doch bitte der Kunde sich anders verhalten möge. Das kann aber nur schief gehen.
 
Endriel schrieb:
Hab ich noch nie von gehört - Evtl. war das einfach nur das Problem.

Vor zehn Jahren war HOH mal mit der beste Online-Händler, den man finden konnte. Top-Website, gute Preise, guter Service. Kein anderer Shop wirkte auf mich so professionell, ich und ich habe dort gerne einige tausend Euro gelassen. Aber der Laden hat sich nicht bedeutend weiter entwickelt und wurde von der Konkurrenz überflügelt. Jetzt scheint klar zu sein, was das Management getrieben hat, anstatt den Handel weiterzuentwickeln.


borizb schrieb:
800€ im Malle Urlaub raushauen aber dann im Laden nicht 80€ mehr zahlen wollen für
das gleiche Gerät mit viel besserem Support. Aber jedem das Seine.
Für Einzelartikel fahre ich gerne in eine der Ruhrgebiets-Städte und kaufe im Einzelhandel ein. Größere Anschaffungen bestelle ich aber online, weil ich nicht durch vier Städte fahre, bis ich meine Komponenten beisammen habe - falls ich diese überhaupt vor Ort finde. Das ist das große Problem im Einzelhandel: Die Läden können nur eine kleine Auswahl an Artikeln vorrätig halten. Online habe ich aber Zugriff auf all meine Wunsch-Komponenten, kann diese gebündelt bei einem Shop bestellen und bekomme sie bequem nach Hause geliefert. Drei gute Argumente für den Online-Handel in einem Satz, und keiner davon hat mit "Geiz ist Geil!" zu tun. Auch online lann man entweder ein Pfennigfuchser sein, oder gerne ein paar Euro extra für bessere Beratung und Service ausgeben. Rate mal, wo ich mein Geld lasse!

Cyberport macht es meines Erachtens genau richtig: Gute Webseite (auf der das Stöbern Spaß macht), ordentliche Preise, nach meiner bisherigen Erfahrungen guter Service, und strategisch sinnvoll platzierte Ladengeschäfte mit einem ebenso sinnvoll ausgewähltem Sortiment. Im Cyberport Essen werde ich daher demnächst einen neuen Monitor kaufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe noch nie von diesem Unternehmen gehört und waren auf Geizhals auch nie vertreten, als ich was gesucht habe.
Vielleicht war das einer der Gründe.
 
Habe vorher einen Monitor bei get-it-quick bestellt - bin mal gespannt, was da ankommt bei den miesen Bewertungen. Zur Not muss das Paypal regeln, zum Glück sind die bei sowas recht schmerzfrei. Ich versuche auch abseits von Amazon usw. zu kaufen um kleinere Händler zu stärken, aber im Endeffekt bereut man es jedes mal. Schlechter oder noch schlimmer frecher Support sind dort ja an der Tagesordnung...
 
Morrich schrieb:
Die arbeiten vorerst weiter und der Insolvenzverwalter garantiert den vorschriftsmäßigen Ablauf aller Bestellungen, Reklamationen usw.

Aber HWV gehört ja nicht zu Conrad, sondern zu Atelco.

Ja, aber Atelco hat ja auch erst vor kurzem Insolvenz angemeldet. Habe genau in dieser Zeit bei Atelco meine Grafikkarte bestellt, jedoch nicht per Vorkasse/Versand, sondern Barzahlung bei Selbstabholung in der Filiale. Ich wollte da auch auf Nummer sicher gehen und bin dafür dann extra in die City gefahren...

Kausu schrieb:
Ich kann es schon verstehen und nicht weil getgoods, HOH viel Werbung reinhaut, oder sonst was gemacht hat... ne mich hält einfach der Gedanke ab "die waren mal Pleite, da bestell ich lieber woanders meine teuren Teile" "was mache ich bei Gewährleistungsfällen". Ich weiß, dass diese Gedanken schlecht für solche Unternehmen sind, aber ich habe da einfach viel zu viel Angst, dass ich auf allem Sitze bleibe...
Ich ertappe mich bei Hardwareversand schon bei solchen Gedanken und ob ich der einzige Kunde bin der so denkt?

Bei Atelco hat bei mir alles super geklappt und die Abwicklung hat auch funktioniert, allerdings schwingt da halt tatsächlich schon immer die Angst mit, was denn nun mit Garantieansprüchen etc. passiert, wenn die tatsächlich dicht machen.

Das sind als Kunde völlig legitime Gedanken und auch das Verhalten auf Grund dessen einen anderen Shop vorzuziehen. Für die betroffenen Anbieter/Firmen ist das aber halt dann eine absolut prekäre Situation, um nicht zu sagen Katastrophe, da potentielle Kunden ausbleiben -> weniger Umsatz -> weniger Ware auf Lager -> daraufhin wiederum weniger Kunden usw. usf.
 
Wer sind die?

Kenne nur den Namen vom Fernseher abends, wenn man taff etc. geguckt hat und die Fernseher etc. raus geschmissen haben, wo man anrufen musste.
Also Schrott Unternehmen.
 
Ich dachte immer, nur die rl-Märkte werden sterben, aber nicht die Online-Versand-Händler. Aber offenbar können nicht mal diese überleben. Wenn ich mir mein eigenes Bestellverhalten anschaue sehe ich, dass ich Technik fast nur bei Amazon oder ebay bestelle. Vielleicht ist das das allgemeine Problem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Taigabaer schrieb:
Wenn ich mir mein eigenes Bestellverhalten anschaue sehe ich, dass ich Technik fast nur bei Amazon bestelle. Vielleicht ist das das allgemeine Problem.

Amazon macht alle anderen Online-Shops kaputt und Leute wie Du unterstützen die dabei auch noch!
 
LHB schrieb:
Amazon macht alle anderen Online-Shops kaputt und Leute wie Du unterstützen die dabei auch noch!

Nein, die Tatsache, dass die Shops weder die Qualität, Geschwindigkeit noch Webseitenqualität von Amazon bieten machen sie kaputt. Wenn ich bei Amazon ein Problem habe, wird das üblicherweise in ein paar Minuten erledigt. Rücksendungen sind kein Problem (wenn sie sich im Rahmen halten), kaputte Ware wird kulant ersetzt oder Geld zurück überwiesen. Bei GetGoods.de war das damals eine wochenlange Odysee, die mit einer Stornierung endete und mir, der bei der Bank um eine temporäre Erweiterung des KK-Rahmens fragen musste, damit ich wo anders bestellen konnte, bis GetGoods das Geld zurücküberwiesen hatte.

Dann noch extra Lieferkosten und div. Gebühren verrechnen, selbst wenn man mehrere tausend Euro im Shop lassen möchte. Kundenkontenübersichten, die keinerlei Informationen übermitteln. Bestellungen bei denen man weder weiß was der Status ist, noch ob und wann versendet wird. Keine oder sehr schleppende Kommunikation etc. pp. Das zerstört Online-Shops. Und das die meisten davon nicht mit weniger ungustiösen Methoden (siehe die Vorwürfe im Artikel) arbeiten als Amazon (Steuerparadise ausnutzen, "Versand durch Amazon"-Steuerschlupflöcher, Mitarbeiter in den falschen Kollektivverträgen*) sehe ich nicht mal einen moralischen Ansatz eines Arguments.

*hier geht Verdi meiner Meinung nach einfach vollkommen falsch vor. Logistikkollektivvertrag passt nicht? Die Lösung ist nicht die Amazon-Mitarbeiter umzustufen auf Handel und den Rest der Logistiker im Regen stehen zu lassen. Lösung ist natürlich den Kollektivvertrag der Logistiker endlich so zu gestalten, dass man auch gerne als Logistiker arbeiten will. Und zwar in ganz Deutschland, nicht nur für ein paar hundert/tausend MA, die es bestenfalls mit monatelangen Streiks schaffen (oder auch nicht) in den Handels-KV zu flüchten.
 
getgoods, HoH, hardwareversand, Atelco... Der Markt wird dünn. Bald wirds nur noch Amazon, Alternate , Caseking und Mindfactory + dazugehörige Läden geben.

Zu der Amazonstreiterei hier: ich habe mir vor kurzem einen neuen Rechner bestellt, war positiv von Atelcos neuer Webpräsenz und der Möglichkeit, per Rechnung zu zahlen überrascht . hab 4 Teile für über 800€ dort bestellt. Hat sich rausgestellt, dass die Lieferbarkeit oft nicht stimmte, wurde also einiges storniert, das Mainboard habe ich dennoch dort gekauft, und das hatte leider nen Schuss weg und ging zurück. ich habe wirklich versucht, atelco eine chance zu geben... Aber so haben doch leider Amazon und die anderen Großen verdient :/
 
Zuletzt bearbeitet:
hoh war ab dem moment tot, wo es vom ursprünglichen gründer verkauft wurde und dann auch noch der standort jettingen geschlossen wurde und der firmensitz verlegt wurde. ab da ging es bergab. bis dahin war is imho mit der beste shop im hardware bereich. schade...
 
@Roach 13: "hoh war ab dem moment tot, wo es vom ursprünglichen gründer verkauft wurde und dann auch noch der standort jettingen geschlossen wurde und der firmensitz verlegt wurde. "

Da stimme ich 100%ig zu.
Home of Hardware war einige Zeit der Hardwareversand mit dem besten Preis-/Leistungsverhältnis. Wer von HoH nichts gehört hat, ist entweder noch nicht lange im Geschäft, oder war wenig aktiv.

Frankieboy
 
Nachdem HoH in Westheim an Cancom verkauft wurde,da war HoH doch noch in Ordnung?Ich war oft in den Abholschops in Westheim,wie in Jettingen.Wohne genau dazwischen.Aber als HoH dann an GetGoods ging hatte man echt das Gefühl,GetGoods kauft sich den Namen einer Goldgrube,um sich den an ihr Baggerloch im Vorgarten zu hängen.
 
Prophetic schrieb:
getgoods, HoH, hardwareversand, Atelco... Der Markt wird dünn. Bald wirds nur noch Amazon, Alternate , Caseking und Mindfactory + dazugehörige Läden geben.

Ich meine das CSV auch noch bleibt. Die sind voll in Ordnung.
Hab zwar den Großteil meines Geldes bisher bei Mindfactory ausgegeben, doch nach 2 Rücksendungen wurde "wegen einem Systemfehler" mein Account gesperrt.
CSV ist zwar ein klein wenig teurer, aber verdammt schnell und hatte bisher keinerlei Probleme.

Cyberport ist auch recht groß, oder?
 
Radon32 schrieb:
Lustig das soviele noch nichts von den beiden Läden gehört haben. Ihr nutzt doch alle Geizhals.de und da sind die meistens unter den top 5 gewesen.

Ich dachte der typische Deutsche spart wo er nur kann und schaut erstmal bei Geizhals?

Bin zwar kein Deutscher, aber ich such mir auf Geizhals in der Regel den 5.-10. billigsten Anbieter mit halbwegs Reputation raus. Und da am Besten einen mit dem ich schon gute Erfahrungen gemacht habe. Cent-Preis-Dumping kann und will ich nicht unterstützen.
 

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