DJMadMax schrieb:
In erster Linie hast du Recht und selbstverständlich trifft es anfangs die falschen, das ist leider immer so. Anders herum: würdest du genauso argumentieren, wenn nun jeder russischer Staatsbürger ausser den Kriegstreibern 1000 Euro Spendengeld erhalten würde? Einfach so? Sie können schließlich nichts für die Kriegstreiber im eigenen Land.
Verstehe die Frage nicht so ganz. Eine Bevölkerung nicht zu bestrafen oder zu belohnen ist in meinen Augen ein erheblicher Unterschied. Zu sagen die eine Bevölkerung ist das Opfer und die andere Bevölkerung ist der Täter, wird der Sache wohl nicht gerecht.
DJMadMax schrieb:
Sanktionen sind schon richtig und zum aktuellen Zeitpunkt leider immer noch viel zu sanft.
Wir sehen ja, was diese Sanktionen so bringen...in erster Linie erhebliche Nachteile für diejenigen, die sanktionieren. In meinen Augen ist der diplomatische Spielraum bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Wenn ich dann noch diese ganzen Putin-Hitler Vergleiche sehe, dann sehe ich auch, dass vielen Menschen leider eher an einer Eskalation gelegen ist, auch wenn natürlich Putin den ersten entscheidenden Schritt gemacht hat.
unlock schrieb:
Was kann die Ukraine dafür, dass das russische Volk sich einen Gewaltherrscher wählt?
Ist nicht im Westen die einhellige Meinung, dass es in Russland eigentlich gar keine freien Wahlen gibt? Wenn ich mir das hier mal so angucke (gibt noch 100te andere Artikel zu dem Thema):
https://www.die-tagespost.de/politik/russlands-wahlen-waren-nicht-frei-art-221443
https://www.deutschlandfunk.de/russland-das-waren-keine-freien-wahlen-100.html
https://www.sueddeutsche.de/politik/russlands-verfassungsreform-abstimmung-1.4953391
dann kann man wohl kaum das russiche Volk verantwortlich machen. Oder gibt es dann jetzt doch "richtige" Wahlen in Russland? Oder nur, wenn es "passt"?
shortex schrieb:
Krieg wird auch die Zivilbevölkerung mit eingebunden. Das war schon immer so.
Siehe oben. Aber bitte doch nicht so, dass man der Zivilbevölkerung einfach unterstellt, diesen Krieg gut zu finden.
alan_Shore schrieb:
Naja, laut Untersuchungen stehen 80% der Russen hinter Putin. Ist schon gut so, dass MS das macht. Es muss ungemütlich usw. werden, damit die Bevölkerung vielleicht aufwacht und gegen Putin rebelliert. Wenn der Wohstand schwindet, kann es ungemütlich werden, sieht man ja bei uns.
Wie gesagt, mit solchen "Untersuchungen" wäre ich vorsichtig, da sollte man auf jeden Fall genau hingucken, wer befragt wurde, wie viele, etc. Das klingt für mich wie schon erwähnt nach der Zeit vor den 90ern wo man angeblich auch immer wusste, wie "die Russen" oder "die Ossis" denn so ticken und drauf sind. Langjährige Russlandkorrespondenten wie z.B. Gabriele Krone-Schmalz zeigen da ein etwas differenzierteres Bild, das allerdings gerne reflexartig mal als Russlandfreund oder Putinfreund ausgelegt wird.
pseudopseudonym schrieb:
Nichts. Aber solange es für die Bevölkerung kuschelig warm und gemütlich ist, hat Putin keinen/kaum Druck von innen.
Ich denke wie schon gesagt nicht, dass dies der richtige Weg ist, der bessere Weg wäre der der Diplomatie, der in meinen Augen noch nicht ausgeschöpft ist. Da müssten zudem Menschen mit an den strategischen Tisch, die ein gewisses und langjähriges Verständnis haben, wie Putin so tickt, um den Konflikt einzudämmen statt anzuheizen. Genau Letzteres passiert nämlich in meinen Augen aktuell. Die Diplomatiephase ging viel zu schnell in ein Waffen- und Kriegsgeschrei über und hat alles weiter angeheizt. Ich weiß es ist sicherlich schwierig aufgrund dessen was Putin gemacht hat, einen klaren Kopf zu behalten und weiter auf Diplomatie zu setzen, aber dennoch notwendig.
Wenn man schon argumentiert, dass der Mann irre sei, dann muss man sich die nächste logische Frage stellen: möchte man sich mit einem Irren, der nix zu verlieren hat einen Atomkrieg liefern?
Wir sollten uns nicht nur solidarisch mit der ukrainischen Bevölkerung stellen, sondern insbesondere auch mit der russischen. Das wäre mal ein echtes Signal, dass es wirklich um die Menschen geht und würde auch den Russen zeigen, dass wir die Bevölkerung nicht als Täter abstempeln.