DevPandi schrieb:
Das ist Teil des Problems und warum GIMP und Co bis heute teilweise als schwer zu erlernen und umständlich zu bedienen gelten.
Die Entwickler sind gleichzeitig selbst ihre Anwender und haben ganz selten ein Gespür dafür, was "nicht" Entwickler brauchen, besonders in UX fragen.
Wenn ich mir Krita und Blender ansehe, fällt es mir schwer, das zu glauben. Sie haben auf deine Feature-Requests abweisend reagiert: Waren es reine Feature-Requests oder vorgestellte Einreichungen? Gerade bei Gimp gibt es hier gleich zwei Punkte zu beachten und der zweite wird für "Normalanwender/Kunden" sehr wichtig. Aber erstmal zum ersten: Die Gnome-Entwickler leben von Spenden und von ihrer Freizeit (es gibt in diesem Projekt solche und solche - es gibt viele Beitragende). Dir wurde etwas vorgeschlagen, was letztlich ein Workaround fpr dein damaliges Problem war (ob dieses Problem noch existiert? who knows) - vermittelt mit direkter, abweisend wirkender Sprache, was Indiz dafür ist, dass sich dein Gegenüber gerade eigentlich keine Zeit für die Kommunikation über dieses Thema nehmen will, weil es gerade wichtigeres gibt. Vor etwa zehn Jahren hatten Gimp-Entwickler in ähnlich abweisender Sprache deutlich gemacht, dass sie (damals!) kaum Windows-Fehler beheben könnten, weil sie weder ein Windows-System selbst verfügbar hatten um Fehlerbeschreibungen nachzustellen, noch die Zeit dafür hatten. Das hat sich massiv geändert. Warum? Es war gepart mit dem regelmäßigen Aufruf "Feel free to grab a tool" und dem tatsächlichen Erscheinen von Leuten, die dafür arbeitend unterstützen. Und:
Punkt zweio beim Gimp-Projekt ist, das Projekt wird von Spenden finanziert und man darf bei Gimp ausdrücklich Spenden an Entwicklungsfoki binden. Wenn Gimp soundsoviel Geld mit Fokus, dein Ebenenwerkzeug so zu entwickeln, dass es so funktioiniert, wie du es wünschst, dann wird entsprechend viel Arbeitszeit dafür aufgewendet werden.
Als dritten Punkt könnte man noch anmerken, dass Gimp als eines der wenigen (ehemaligen) gtk+ 2 Programme den Umstieg auf gtk+3 wagt und dabei so viel Revolution in der API ist, dass dieser Umstieg jetzt zehn Jahre dauert. Wer das jetzt als open-source-typische Peinlichkeit fehlinterpretiert, der sei mal darauf hingewiesen, dass Adobe Premiere Pro (sowie alle anderen Adobe-Programme) in der Version der Adobe Creative Suite 4 for Mac (2008) noch nicht 64b war, noch ein 32b Program deshalb war, weil Adobe es verschlafen hatte, dass Apple schon mit der ersten Version von MacOS X 10.0 (2001) sagte, dass Carbon eine Übergangs-API ist, die das Übertragen von Programmen aus der OS-9-Welt erleichtern soll, die sterben wird. 2001-2008.
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass bei Gimp neue Funktionen nur im Entwicklungszweig für die Version 3.0 erscheinen und nicht mehr in 2.x - ich glaube, das ist schon der Fall.
Xor-Osiris schrieb:
Selbst Rentnern würde ich als Client weiterhin Windows empfehlen, viele Konfigurationsanpassungen unter Linux sind einfach Benutzerunfreundlich.[...]
Sehe ich genau umgekehrt, weil gerade meine computerabgeneigte Mutter, mittlerweile Rentner, seit 15-18 Jahren Gnome nutzt. Vieles, was die Leute in Foren wie diesen als benutzerunfreundlich abstempeln, ist eigentlich nur eine Abweichung von jahrelang eintrainierten Mustern. Hat man diese Muster nicht, ist man vielleicht nicht der schnellste Anwender, aber dabei hat man kaum einen Unterschied zwischen den verschiedenen Desktop-Ansätzen. Meine Mutter nutzt Gnome, ausgerechnet die DE, die von allen am meisten für angebliche Benutzerunfreundlichkeit gescholten wird. Sie stört sich nicht daran, dass sie keine Desktop-Icons hat, weil sie die in ihren 18 Jahren Computernutzung sowieso kaum genutzt hat. Aus Sicht jemandes, der noch nie an einem Computer saß, ist es schon verwirrend, dass ich, wenn ich das nicht eigenmächtig bei der Installation umkonfiguriere, bei vielen Programmen den gleichen Programmstarter in Windows sowohl auf dem Desktop als auch im Startmenü habe und manchmal muss ich nach dem Programmstart dann noch in die Systray klicken um das zu finden, was ich eigentlich wollte.
Windows-Bedienung wird stetig besser, weil Microsoft sich der Probleme durchaus bewusst ist, aber das Ändern solcher Muster, die ja sehr hart über jahrelange Nutzung bei Massen von Kunden eingefahren sind, die noch Jahrzehnte weiter Kunden bleiben, ist halt nur sehr langsam möglich. Das ist ein bisschen wie mit dem QWERTY-Layout - es ist nachweislich nicht das beste Layout für die Finger beim Tippen Englischer Sprache, aber man kann es nicht ändern, weil jedes Jahr Millionen Schüler lernen, auf QWERTY blind zu tiuppen, weil es ja erstmal das ist, was da ist, und hinterher haben diese Schüler natürlich keine Lust, sich ein komplett anderes Layout anzutrainieren. (Neo/Neo2 uvm.)
DaysShadow schrieb:
[...] Paint.NET (schon ewig, tolles Tool!), wobei letzteres nur frei, aber nicht Open Source ist.
Paint.Net ist nicht
frei, weil es ja eben ein Problem mit Pinta hat. Es ist kostenlos und in Engliscch sagt man für kostenlos manchmal "free" - das deutsche Wort "frei" heißt aber nicht kostenlos.