Lustig, wie sie im Netz alle die PSVR2 abfeiern, die Reviews für die Brille durch die Decke gehen, gefühlt 9 von 10 Seiten die Brille als aktuell beste VR-Brille anpreisen (abgesehen vom Kabel, aber dafür gibt es ja Umgangslösungen mit richtig guten Wand- und Deckenhalterungen mit Kabelrollen für nichtmal 20€), aber hier im Forum wird die VR-Brille von Nutzern zerrissen, die sie noch nicht einmal getestet haben, sondern nur Papierwerte vergleichen.
Ich selber habe meine PSVR2-Vorbestellung storniert, aber nur weil ich bis Ostern warten wollte und mir erst einmal einen Eindruck verschaffen wollte. Habe sie aber vor wenigen Tagen bei einem Kumpel getestet. Kurzum: Die Brille wird in Kürze bestellt.
- Horizon: Call of the Mountain -> das wohl aktuell immersivste Erlebnis, was ich je bei einer VR-Brille erlebt habe; durch das Setting der Spielwelt und dem massiven technischen Sprung der PSVR2 gegenüber der PSVR1 ist das wohl die Demo für das aktuell beeindruckendste VR-Erlebnis als "Gesamtpaket". Durch die vierfache Auflösung im Gegensatz zum Vorgänger sowie ETFR Foveated Rendering und nicht FFR Foveated Rendering wie bei fast allen PC VRHeadsets hatte ich zumindest das Gefühl, ich zocke an einem PC mit 2.000€ - 3.000€ Hardware.
- Gran Turismo 7: Kumpel ist zum Glück ein Rennspiel-Nerd. Heißt Lenkrad und Pedalen sind da. Kannte bislang nur Gran Turismo Sport (das war aber nix halbes und nix ganzes) und Project Cars 2 (das war schon echt super) als VR. Aber was Gran Turismo 7 in Sachen Immersion abliefert, ist ein völlig neues Level. Dabei geht es gar nicht um die Grafik, die echt scharf ist. Sondern das ist das erste VR-Rennspiel, was eine Immersion wie im realen Leben bietet. Dafür mein Tip, alle eingeblendeten HUDs ausschalten, weil im echten Leben sieht man auch keine Rundenzeiten über dem Gesicht schweben, Platznummern über den fahrenden Autos oder optimale Fahrtlinien auf der Straße. Also alles ausschalten, dann ist die Immersion so maximal und jetzt kommts. Heißt: Man fährt ein Auto, wie man es im echten Leben tut. Zum allerersten Mal ist die Immersion meiner Meinung nach bei einem Rennspiel "komplett abgeschlossen". Man sitzt im Auto wie im echten Leben UND (der entscheidende Punkt), bewegt sich INNERHALB des Autos wie im echten Leben. Das heißt ich schaue auf das Tacho und den Drehzahlmesser im Cockpit beim Beschleunigen und nicht auf Augmented-Reality eingeblendete km/h, die irgendwo in der Luft schweben. Wenn mich jemand überholt, drehe ich meinen Kopf auf den echten Rückspiegel im Auto und schaue mir da das Auto hinter mir an. Wenn ich einen Fahrer überhole, dann schaue ich mit dem Kopf aus meinem Fenster, wie ich ihn überhole. Wenn in weiter Ferne eine Haarnadelkurve kommt, drehe ich meinen Kopf bereits in 100 Metern Entfernung in Echtzeit nach links oder rechts und berechne unbewusst im Kopf, wie ich die Kurve, in die ich erst in den nächsten 20 Sekunden reinfahren werde, wohl optimal durchfahren könnte. Und wenn ich möchte, fahre ich rechts ran und schaue mich einfach von meinem Fahrersitz aus in meinem Auto in 360 Grad in Echtzeit mit dem Kopf im Auto um, inklusive Rücksitz, Fußmatten (auch auf der Hinterbank) und analysiere das Auto so, wie ich es im echten Leben tun würde. Und wenn ich nicht genug kriege, nutze ich den GT7 Showroom und "sitze einfach alle meine Traumautos" Probe und das nicht so limitiert wie bisher bei anderen Rennspielen, sondern wie in einem Autohaus, indem ich mich im Auto umschaue.
Was mich jetzt noch reizen würde, wäre Resident Evil 8 Village in VR sowie mein am meisten erwartetstes VR-Spiel "The Dark Pictures: Switchback VR". Den Vorgänger "Until Dawn: Rush of Blood" habe ich bereits gesuchtet wie bekloppt. Wenn das auch nur ansatzweise so gut wird, sitze ich mindestens einmal in der Woche virtuell in der Geisterbahn. Wenn ich lese, dass die Monster sich teilweise nur auf einen zubewegen, wenn man mit den Augen blinzelt, sind das echte Gamechanger-Features.
Den Hate, den die VR-Brille hier im Forum erhält, ist meiner Meinung nach völlig ungerechtfertigt, aber ich habe wie gesagt ehrlicherweise nichts anderes erwartet, weil es mir eher vorkommt, als ob sich viele PC-Spieler in ihrer Ehre gekränkt fühlen, dass Sony mit der PSVR2 einfach abgeliefert hat und 90% der PC-Brillen technisch gesehen das Nachsehen haben.