nazgul77 schrieb:
Das ist völliger Unsinn, es sei denn du programmierst für Spezialfälle in Assembler. Die meiste Programmierung erfolgt in Hochsprachen, und da ist selbst die Plattform belanglos.
Für die Abstimmung Software auf Hardware sorgt der Compiler.
Stimmt so nicht ganz, da man in vielen Hochsprachen durch Compiler-Annotationen bestimmte Bereiche des Algorithmus auch auf verschiedene Prozessoren zuschneiden kann oder durch die Verwendung entsprechender Bibliotheken.
Ein guter Compiler nimmt einem durchaus Arbeit ab, aber es gibt genug Fälle, bei denen man noch selbst Hand anlegen muss. Gerade was die »Vektorisierung« von Berechnungen angeht, kann der Compiler nur bedingt helfen, sondern diese Überlegungen müssen bereits bei der Entwicklung mitgenommen werden.
Es hat ja einen Grund, warum Intel bei AVX1/2 auch Modi für 128Bit-Vektoren anbietet und nicht nur für 256Bit. AMD ist da mit ihrer FPU, die 2 128Bit-Befehle ausführen kann und 1 256Bit-Befehl, nicht wirklich im Nachteil.
Pisaro schrieb:
Meltdown, Sprecte etc sind für Privatanwender zu 99,99% uninteressant.
In dieser pauschalen Form ist deine Aussage absoluter Bullshit und mir fehlt da langsam auch etwas die Muse es noch durch eine Blume zu schreiben.
Natürlich sind diese Lücken auch für Privatanwender interessant und haben sogar Auswirkung auf die Privatanwender gehabt! Wäre es nicht so, hätte weder Microsoft, Google, Mozilla oder Apple ihre Browser gegen entsprechende Attacken abgesichert. Ebenso hätte Microsoft als auch die Entwickler von Linux - und ebenso andere Kernel - entsprechende Schutzmaßnahmen gegen Meltdown und ebenso gegen Spectre ergriffen und in die Kernel eingepflegt. Wäre es nicht für »alle« Interessant, dann hätte man es sich auch sparen können. Kann man aber nicht, da »Virtualisierung« heute nicht nur mehr im klassischen Sinn verwendet wird, sondern fester Bestandteil auch in der Softwareentwicklung ist und sei es nur, dass man zum Schutz eine Sandbox nutzt.
Nehme ich meine Software, die ich standardmäßig verwendet, dann nutzt fast jede Virtualisierungstechniken, damit bestimmte Aspekte entweder »sicher« laufen, »schneller« oder »erweiterbar«. Angefangen bei den Browsern (Firefox, Opera) über Office-Programme (LibreOffice, MS Office) zu meinen Entwicklerwerkzeugen - IntelliJ IDEA, Atom, VS Code - und abschließend bei den CC-Programmen - (Affinity Designer, Photo, Publisher). In fast all diesen Programmen werden Techniken aus der Virtualisierung verwendet. Alles jetzt keine wirklich ungewöhnliche Programme, aber zumindest für Spectre potentiell angreifbar gewesen und fast alle Programme haben wegen Spectre entsprechende Anpassungen erfahren!
Meltdown wiederum ist durchaus so real gewesen, dass fast alle OS Entwickler entsprechende Patches veröffentlicht haben, die das Memorymanagement umstellen, auch wenn die Auswirkung in der Regel für viele Szenarien nicht spürbar.
Hier davon zu schreiben, dass es ja für Privatanwender uninteressant ist, ist naiv und zeugt von einer gewissen Ignoranz und bitte mach dich nicht lächerlich, in dem du jetzt mich in eine Gruppe von 0,01% schieben willst oder dich versuchst darauf heraus zureden.
Es hat für Privatanwender in der Regel keine »negativen« Auswirkungen, da moderne Hardware so schnell ist, dass man im »Alltag« keinen spürbaren unterschied merkt, aber hier gilt halt wirklich »modern«.