Habt ihr das Design-Konzept zum Thema Mining gelesen?
https://robertsspaceindustries.com/comm-link/transmission/14522-Star-Citizen-Careers-Mining
Um es vorweg zu nehmen, dieses Konzept entspricht zu 98 Prozent dem, was ich erwartet und erhofft habe. Kein ödes "Schieße den Asteroiden zu Klump und sammele die Bruchstücke ein!"-Minispiel, sondern ein echtes Berufsfeld mit individuellen Rollen und Aufgaben, die Geschick voraussetzen. Ich versuche mich mal an einer Zusammenfassung:
1. Schritt - Rohstoffvorkommen erschließen
1.1 - Man kann sich einfach in bekannte Asteroidenfelder mit einem hohem Rohstoffvorkommen stürzen. Natürlich habe die großen Corporations die größten Rohstoffvorkommen in diesen Asteroidenfeldern bereits abgefarmt, dabei allerdings kleinere Asteroiden ignoriert, weil diese nicht genug Rohstoffe für die Maschinen der Corporations abwerfen. Diese sind für kleinere Bergbau-Unternehmen interessant. Hier werden wohl viele Karrieren in der Bergbau-Industrie beginnen.
1.2. - Man kann Informationen über gerade entdeckte aber noch nicht erschlossene Rohstoffvorkommen von Brokern kaufen. Aber Vorsicht, so mancher Broker verspricht gerne mehr, als das Asteroidenfeld schlussendlich verspricht.
1.3. - Alternative kann man auch selber auf die Suche nach unerschlossenen Rohstoffvorkommen gehen. Dafür benötigt man ein Schiff, dass den Weltraum großräumig nach Anomalien, hinter denen sich vielleicht Asteroidenfelder und reichen Rohstoffvorkommen verbergen, absuchen kann.
1.4. - Der Spieler kann wahlweise alleine oder im Team arbeiten. Wer alleine arbeitet, arbeitet natürlich ineffizienter als eine Gruppe von Spezialisten. Ein Team kann aus NPCs, die in ihren Aufgaben besser werden können (dann aber auch mehr Lohn verlangen), als auch Spielern bestehen.
1.5 - Frische Rohstoffvorkommen haben natürlich einen starken Einfluss auf die lokale Wirtschaft.
2. Schritt - Rohstoffe abbauen
2.1 - Die meisten Rohstoffe finden sich in dichten und dynamischen Asteroidenfeldern. Dafür braucht es einen
Piloten, der sich in einem solchen Asteroidenfeld sicher bewegen, das Schiff für die weiteren Arbeitsschritte in eine gute Position bringen kann und in einem Notfall einen kühlen Kopf behält.
2.2 - Der
Scan-Operator sucht im nächsten Schritt nach einer geeigneten Stelle, um ein "RMAP" (remote material analysis packages) in den Asteroiden zu injizieren. Dazu muss der Scan-Operator das Terrain verstehen lernen, um das RMAP in einer guten Position in dem Asteroiden unterzubringen, ohne diesen dabei zu zerstören.
2.3 - Der
Beam-Operator zerstückelt nun den Asteroiden basierend auf den Scan-Daten aus dem vorherigen Arbeitsgang. Dabei muss die seismische Aktivität im Auge behalten sowie aufpassen, dass er instabile Komponenten des Asteroiden nicht durch zu viel Energie (oder seismische Aktivität) zur Explosion bringt - was bedeuten würde, dass sich der Asteroid zerlegt, die Rohstoffe im ganzen Raum verteilt werden und Bruchstücke u.U. auch das Schiff beschädigen.
2.4 - Der
Cargo-Operator fängt die Bruchstücke mit einem Traktorstrahl ein. Dabei muss er stets auch den verfügbaren Frachtraum im Hinterkopf behalten und daher entscheiden, welche Bruchstücke überhaupt erreichbar und dann auch wertvoll sind, um eingefangen und eingelagert zu werden.
2.5 - Größere Schiffe haben außerdem eine Raffinerie an Bord, die von einem
Refinery Operator bedient wird. Die Raffinerie trennt die Rohstoffe vom wertlosen Geröll, welches als Staub in den Weltraum geblasen wird. Dadurch wird der verfügbare Stauraum deutlich effizienter genutzt.
3. - Verkauf der Rohstoffe
3.1 - Wer im eigene Auftrag arbeitet, kann bessere Gewinne erzielen - oder größere Verluste einfahren, je nachdem wie sich der Markt entwickelt. Ein Rohstoffvorkommen, dass zu Beginn einer Operation attraktiv erschienen ist, kann bei Abschluss der Operation weitaus weniger wert sein. Freelancer sind also auch Spekulanten.
3.1 - Arbeitet man nicht auf eigene Faust, sondern für einen Auftraggeber, so kehrt man zu diesem zurück, um die Belohnung in Form von Credits und Reputation zu erhalten. Überschüsse können bei der lokalen Börse der TDD (Trade and Development Division) verkauft werden. Ein Auftraggeber garantiert, dass man bezahlt wird und nicht plötzlich auf Tonnen wertloser Rohstoffe sitzen bleibt, aber weil auch der Auftraggeber Geld verdienen möchte, fallen die mögliche Gewinne geringer aus.
3.2 - Findet sich kein geeigneter Abnehmer für die Fracht oder spekuliert man darauf, dass sich die Marktsituation in Zukunft ändern wird, kann man Lagerräume auf Planeten anmieten, in denen man Rohstoffe einlagern kann.
Wie gesagt bin ich sehr glücklich mit diesem Konzept. Nur drei Details würde ich gerne ein wenig modifiziert sehen:
1 - Der Beam-Operator benutzt einen beinahe magischen Energiestrahl, der nicht nur den Asteroiden zerbröselt, sondern auch quasi in Echtzeit Daten über die Oberfläche, die der Strahl bearbeitet, übermittelt. Ich fände es besser, wenn sich sowohl der Beam- als auch der Cargo-Operator voll und ganz auf die Daten des Scan-Operators verlassen müssten. Das würde den Job des Scan-Operators noch hervor heben: Baut der Scan-Operator Mist, dann schneidet der Beam-Operator vielleicht in eine Gas-Tasche - oder die Rohstoffe, die letztendlich im Laderaum ankommen, sind weitaus weniger Wert, als der Scan versprochen hat.
2 - Ich fände es extrem cool, wenn Pilot, Beam-Operator und Cargo-Operator eng zusammen arbeiten müssten, um das Schiff stets so zu positionieren, dass der Beam-Operator die Rohstoffe in einem geeigneten Winkel aus dem Asteroiden lösen und der Cargo-Operator möglichst viele Bruchstücke einsammeln kann. Diese würde dann auch diese Rollen im Vergleich zum Scan-Operator wieder etwas aufwerten.
3 - Asteroidenfelder sind eigentlich nicht besonders dicht (im Asteroidengürtel liegen Hunderttausende Kilometer zwischen den Himmelskörpern). Für die Zwecke eines Spieles muss die Realität hier natürlich weichen, aber ich fände es trotzdem ganz nett, wenn CIG hier eine Erklärung dafür liefern würde, warum die interessanten, rohstoffreichen Asteroidenfelder so dicht sind. So könnten diese Asteroidenfelder aus der Kollision größerer Objekte (in noch recht jungen Sternensystemen) entstanden sind.