Ich hoffe nur dieser Thread wird nicht zu einem weiteren "Ich-hasse-die-Telekom"-Heul-Thread. Die T-Systems hat nichts mit den Telekom-Verträgen von Privatpersonen oder kleinen Unternehmen zu tun, sondern bedient nur größere Unternehmen, daher finde ich es wichtig, hier zu differenzieren.
Die IT-Welt ist schon immer ein sehr gefährlicher Markt für jeden Wettbewerber. In speziellen gilt dies für große Unternehmen, denn während ein kleines Unternehmen sich sehr schnell auf neue Trends einstellen kann, ist dies bei einem Großunternehmen nicht so leicht möglich. Daher bin ich erfreut, dass keine betriebsbedingten Kündigungen stattfinden.
Die Konkurrenz aus den Schwellenländern ist für viele deutsche IT-Unternehmen ein Problem. Man vergleiche allein die Personalkosten für einen Entwickler hier und in Indien. Und jeder potentielle Käufer nimmt am Ende die günstigste Ausschreibung, die alle Kriterien erfüllt. Aus diesem Grund kann man nicht auf dem selben Markt einfach koexistieren. Dies führt dazu, dass man sich mehr spezialisiert und effektiver arbeitet um somit stärker oder günstiger gegen Konkurrenz antreten zu können und Lösungen anbietet, die für die Konkurrenz eventuell nicht möglich sind.
Was jedoch macht man mit den Mitarbeitern, die keine entsprechenden Kenntnisse mitbringen: Die im schlimmsten Fall damals vor Gründung der Telekom noch bei der Deutschen Post eine Ausbildung für einen Job durchlaufen haben, der jetzt nicht mehr existiert? Die meisten Betroffenen werden in entsprechende Weiterbildungen gesteckt um dennoch Aufgaben erfüllen zu können. Eine Kündigung ist unmöglich, denn der Staat hält ~ 30% des Unternehmens. Dennoch musste man immer wieder Einstellungen von Personal mit entsprechend tiefen IT-Kenntnissen vornehmen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Daraus ist wahrscheinlich ein stark aufgeblähter Apparat entstanden, der jetzt ausgedünnt werden soll.
Das dies jetzt passiert, ist denke ich kein Zufall. Immerhin ist nun viel Zeit seit der Privatisierung vergangen. Wahrscheinlich können viele der Mitarbeiter, deren Wissen sich auf Weiterbildungen beschränkt und die ihr damals angelerntes Betriebsumfeld längst verlassen haben (und es wohl möglich nicht mal mehr existiert) nun durch einen Frühruhestand bequem "entlassen" werden, ohne das der Staat direkt eingreifen kann. Statt die Stelle neu zu besetzen, werden wahrscheinlich Verschlankungen in den Betriebsabläufen durchgeführt und eventuell künstlich aufgeblähte Prozesse entsprechend optimiert.
Ähnliches geschieht mit vielen Unternehmen die nachträglich privatisiert wurden. Hier kommt nur der Aspekt hinzu, dass ein besonders starker Konkurrenzdruck besteht und oftmals eine schnelle Anpassung an neue Trends erforderlich ist.